www.wikidata.de-de.nina.az
Niedersteinbach ist ein Ortsteil der Stadt Penig im Landkreis Mittelsachsen des Bundeslandes Sachsen Er befindet sich nahe der Landesgrenze zu Thuringen Zu Niedersteinbach gehoren die sudlich des Hauptortes gelegenen Ortslagen Steinbach und Obersteinbach NiedersteinbachStadt PenigKoordinaten 50 57 N 12 39 O 50 943055555556 12 651111111111 231 Koordinaten 50 56 35 N 12 39 4 OHohe 231 mEinwohner 364 1 Jan 2023 1 Eingemeindung 1 Januar 1994Eingemeindet nach LangensteinbachPostleitzahl 09322Vorwahl 037381Niedersteinbach Sachsen Lage von Niedersteinbach in SachsenFruher gehorte Niedersteinbach zur Gemeinde Langensteinbach die am 1 Januar 2003 in die Stadt Penig eingemeindet wurde 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 Ersterwahnung bis zur Leipziger Teilung 1485 2 2 Ober und Niedersteinbach altenburgischer bzw thuringischer Anteil 2 3 Ober und Niedersteinbach sachsischer Anteil 2 4 Geschichte seit der Vereinigung aller Ortsteile im Jahr 1953 2 5 Schulgeschichte 3 Sehenswurdigkeiten 3 1 Findling Alter Schwede 3 2 Eisenbahnviadukt 3 3 Kirche 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 Quellen 8 WeblinksGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Niedersteinbach besteht aus den drei Gemarkungen Niedersteinbach Obersteinbach und Steinbach Durch Ober und Niedersteinbach fliesst der namensgebende Steinbach der in Langenleuba Oberhain in die Leuba mundet welche wiederum im bereits thuringischen Langenleuba Niederhain in die Talsperre Schombach fliesst Niedersteinbach befindet sich im Westen von Sachsen an der Grenze zum thuringischen Altenburger Land Im Suden grenzt Niedersteinbach an den sachsischen Landkreis Zwickau Der Ort liegt nordwestlich von Penig und ca 15 km ostlich von Altenburg Der Gemeindeteil Obersteinbach liegt sudlich von Niedersteinbach Die A 72 die ehemalige B 95 seit 2015 S 51 bzw S 57 und die B 175 fuhren nur wenige hundert Meter entfernt vorbei Nachbarorte Bearbeiten Langenleuba OberhainBeiern Thuringen nbsp WernsdorfFlemmingen Thuringen Durrengerbisdorf MarkersdorfGeschichte Bearbeiten nbsp Kirche NiedersteinbachErsterwahnung bis zur Leipziger Teilung 1485 Bearbeiten nbsp Brucke uber den Steinbach mit PorphyrgrenzsteinZeitgleich mit dem ostlich gelegenen Nachbarort Wernsdorf entstanden um 1170 die Ortschaften Ober und Niedersteinbach im Tal des namensgebenden Steinbachs Erstmals urkundlich genannt wurden die Orte nach 1300 In dem Dokument beschreibt das Bistum Merseburg die Dorfer als Grenzorte gegenuber dem Bistum Naumburg Am 10 Marz 1347 wurde das Dorf Steynbach von Otto dem Burggrafen von Leisnig und Herrn auf Rochsburg erwahnt Die Herren von Leisnig begrundeten im Jahr 1434 die Herrschaft Penig 3 zu der Ober und Niedersteinbach fortan gehorten Bei der Leipziger Teilung des wettinischen Besitzes wurde der Steinbach am 17 Juni 1485 als Grenzfluss zwischen dem ernestinischen Kurfurstentum Sachsen im Westen und dem albertinischen Herzogtum Sachsen im Osten festgelegt Er bildete spater auch die Grenze zwischen Sachsen und Thuringen Fortan waren Ober und Niedersteinbach in einen sachsischen und einen altenburgischen bzw thuringischen Anteil getrennt Ober und Niedersteinbach altenburgischer bzw thuringischer Anteil Bearbeiten Die 1485 zum ernestinischen Kurfurstentum Sachsen geschlagenen Anteile von Ober und Niedersteinbach gehorten seitdem zum Amt Altenburg 4 das mit dem Naumburger Vertrag 1554 endgultig ernestinisch wurde und in der Folge zu verschiedenen Ernestinischen Herzogtumern gehorte Herzogtum Sachsen 1554 bis 1572 Herzogtum Sachsen Weimar 1572 bis 1603 Herzogtum Sachsen Altenburg 1603 bis 1672 Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg 1672 bis 1826 Bei der Neuordnung der ernestinischen Herzogtumer im Jahr 1826 kamen die altenburgischen Anteile von Ober und Niedersteinbach zum wiedergegrundeten Herzogtum Sachsen Altenburg Trotz der verschiedenen Landerzugehorigkeit der Ober und Niedersteinbacher Ortsteile lebten die Bewohner beider Orte bis Mitte des 19 Jahrhunderts jeweils in Ober bzw Niedersteinbach 1848 erwogen die Regierungen des Herzogtums Sachsen Altenburg und des Konigreichs Sachsen eine Trennung der Gemeinden Der am 25 Oktober 1854 dazu unterzeichnete Vertrag trat zum 1 Januar 1855 in Kraft Dabei wurden die altenburgischen Landesanteile von Ober und Niedersteinbach zur politisch selbststandigen Gemeinde Steinbach zusammengefasst welche im Jahr 1880 rund 150 Einwohner hatte Nach der Verwaltungsreform im Herzogtum Altenburg von 1876 gehorte der Ort Steinbach juristisch zum Amtsgericht Altenburg und bezuglich der Verwaltung zum Ostkreis bis 1900 5 bzw zum Landratsamt Altenburg ab 1900 6 Ab 1918 gehorte die Gemeinde Steinbach zum Freistaat Sachsen Altenburg der 1920 im Land Thuringen aufging Seit 1922 gehorte der Ort zum thuringischen Landkreis Altenburg Im Jahr 1928 erfolgten ein Gebietsaustausch und eine Grenzbereinigung zwischen dem Freistaat Sachsen und dem Land Thuringen Dabei wurden Flachen von Niedersteinbacher Anteil der thuringischen Gemeinde Steinbach an Sachsen abgegeben und mit der sachsischen Gemeinde Niedersteinbach in der Amtshauptmannschaft Rochlitz vereinigt 7 Bei der zweiten Kreisreform in der DDR wurden am 25 Juli 1952 die bestehenden Lander aufgelost und die Landkreise neu zugeschnitten Die Gemeinde Steinbach wurde dem verkleinerten Kreis Altenburg zugeteilt der wiederum nun zum Bezirk Leipzig gehorte Am 4 Dezember 1952 wechselte Steinbach innerhalb des Bezirks Leipzig in den Kreis Geithain wodurch erstmals seit 1485 alle Gemeindeteile Steinbachs wieder zur gleichen Verwaltungseinheit gehorten Ober und Niedersteinbach sachsischer Anteil Bearbeiten Die 1485 an das albertinische Herzogtum Sachsen gekommenen Anteile von Ober und Niedersteinbach gehorten weiterhin als Amtsdorfer zur Herrschaft bzw zum Amt Penig der Herren von Leisnig Das Amt Penig kam 1538 an den wettinischen Landesherrn und 1543 im Tausch an die Herren von Schonburg die das Amt Penig als Schonburgische Landesherrschaft unter albertinisch sachsischer Landeshoheit bis ins 19 Jahrhundert besassen Ein Teil des sachsischen Anteils von Niedersteinbach stand unter der Gerichtsbarkeit des Ritterguts Niederfrohna und gehorte somit als Exklave in das Amt Chemnitz 8 9 Die sachsischen Anteile von Ober und Niedersteinbach standen seit der Wittenberger Kapitulation im Jahr 1547 unter der Oberherrschaft des albertinischen Kurfurstentums Sachsen das 1806 zum Konigreich Sachsen erhoben wurde 1835 kamen sie an das koniglich sachsische Amt Rochlitz Durch die 1848 zwischen dem Konigreich Sachsen und dem Herzogtum Sachsen Altenburg erwogene und zum 1 Januar 1855 vollzogene Trennung der sachsischen und thuringischen Anteile der beiden Dorfer am Steinbach entstanden auf sachsischer Seite die Orte Obersteinbach 1871 12 Einwohner und Niedersteinbach 1871 206 Einwohner Sie unterstanden ab 1856 dem Gerichtsamt Penig und ab 1875 der Amtshauptmannschaft Rochlitz welche 1918 im neu gebildeten Freistaat Sachsen weitergefuhrt wurde 10 Bei der im Jahr 1928 erfolgten Grenzbereinigung zwischen dem Freistaat Sachsen und dem Land Thuringen wurden Flachen von Niedersteinbacher Anteil der thuringischen Gemeinde Steinbach an Sachsen abgegeben und mit der sachsischen Gemeinde Niedersteinbach in der Amtshauptmannschaft Rochlitz vereinigt Am 1 Juli 1950 erfolgte auf sachsischer Seite der Zusammenschluss der bisher selbststandigen Gemeinden Niedersteinbach Obersteinbach und Wernsdorf zur neuen Gemeinde Wernsdorf mit den Ortsteilen Niedersteinbach und Obersteinbach 900 Einwohner 11 Mit der Neugliederung der Lander der DDR in 14 Bezirke und der zweiten Kreisreform wurde die Gemeinde Wernsdorf mit ihren Ortsteilen Ober und Niedersteinbach am 25 Juli 1952 dem neu gebildeten Kreis Geithain im Bezirk Leipzig zugeordnet 12 Geschichte seit der Vereinigung aller Ortsteile im Jahr 1953 Bearbeiten Im Januar 1953 beschlossen die Gemeindevertretungen von Wernsdorf und der am 4 Dezember 1952 vom Kreis Altenburg in den Kreis Geithain gewechselten Gemeinde Steinbach den Zusammenschluss unter dem Namen Wernsdorf Da die Mehrzahl der Ortsteile von Wernsdorf die Endung steinbach trug wurde der Name der nun 1099 Einwohner zahlenden Gemeinde Wernsdorf am 1 Januar 1956 in Niedersteinbach umgeandert Am 1 Januar 1981 erfolgte die Einfuhrung neuer Strassennamen in den Ortsteilen Niedersteinbach Obersteinbach und Steinbach Am 1 Januar 1994 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinde Niedersteinbach mit der Gemeinde Langenleuba Oberhain zur Gemeinde Langensteinbach Mit dieser kam der Ort bei der Auflosung des Landkreises Geithain am 1 August 1994 nicht wie die meisten Orte zum Landkreis Leipziger Land im Regierungsbezirk Leipzig sondern zum Landkreis Mittweida im sachsischen Regierungsbezirk Chemnitz Seit dem 1 Januar 2003 ist Niedersteinbach ein Ortsteil der Stadt Penig Schulgeschichte Bearbeiten nbsp Ehemalige Schule Spater KindergartenIm 17 Jahrhundert wurde eine Schule erbaut die 1843 durch ein neues Schulgebaude ersetzt wurde 1903 kam ein Anbau hinzu Die Schule wurde 1952 zur Grundschule Wernsdorf Danach wurde sie noch mehrfach um und ausgebaut Spater diente sie als stadtischer Kindergarten und Wohnhaus Der Kindergarten wurde Ende August 2014 geschlossen Ende Mai 2020 haben die Arbeiten zum Abriss des denkmalgeschutzten Gebaudes begonnen Das frei gewordene Gelande wurde begrunt 13 Sehenswurdigkeiten Bearbeitensiehe auch Liste der Kulturdenkmale in Penig nbsp FindlingFindling Alter Schwede Bearbeiten In einer der Sandgruben die es in der Nahe des Ortes gibt fand man in den 1990er Jahren einen 32 Tonnen schweren Findling aus Granit Wegen seiner eiszeitlichen Herkunft erhielt er den Namen Alter Schwede Eisenbahnviadukt Bearbeiten nbsp Eisenbahnviadukt nbsp Bahnhof Steinbach nbsp Brucke uber die S 57 am Ortsausgang NiedersteinbachDie 1900 erbaute und 1901 in Betrieb genommene Bahnstrecke Altenburg Langenleuba Oberhain fuhrte bis zu ihrer Stilllegung im Mai 1995 uber ein 7 bogiges 107 Meter langes Viadukt das auch heute noch zu bewundern ist Der Ort besass an dieser Strecke einen Bahnhof Kirche Bearbeiten Die Kirche in Niedersteinbach ist eine Chorturmkirche spatromanischen Ursprungs und wurde etwa um 1200 1250 erbaut Um 1754 wurde die Kirche aussen und innen umgestaltet In den vier Ecken gibt es Darstellungen von Stationen aus dem Leben Jesu Geburt Beschneidung Taufe und Abendmahl An der Decke im Kirchenschiff sind wichtige Szenen aus dem Neuen und Alten Testament und an der Kanzel sind die vier Evangelisten sowie Jesus Johannes der Taufer und Paulus dargestellt Die Orgel stammt aus dem Jahre 1851 und wurde von der Firma Schmeisser in Rochlitz gebaut Der Glockenstuhl wurde 2003 erneuert und die mechanische Kirchenuhr aus dem Jahre 1885 wurde ebenfalls restauriert und schlagt halbe und volle Stunden Personlichkeiten BearbeitenFriedrich Traugott Hase 1754 1823 deutscher Schriftsteller und Dichter sachsischer Geheimer Kabinettssekretar Karl von Hase 1800 1890 grossherzoglich sachsischer Wirklicher Geheimrat geboren in Niedersteinbach Ruth Klappenbach 1911 1977 Germanistin Gerhard Lorenz 1920 2023 Lehrer Schulleiter OrtschronistLiteratur BearbeitenRichard Steche Niedersteinbach In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 14 Heft Amtshauptmannschaft Rochlitz C C Meinhold Dresden 1890 S 35 Einzelnachweise Bearbeiten Stadt Penig Statistik Abgerufen am 9 Marz 2023 StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 2003 Geschichte der Stadt Penig Das Amt Altenburg in einer Ubersicht der Thuringischen Staaten S 85 Der Ostkreis des Herzogtums Sachsen Altenburg im Gemeindeverzeichnis 1900 Das Landratsamt Altenburg im Gemeindeverzeichnis 1900 Karte mit den Austauschgebieten Das Rittgergut Niederfrohna im Buch Geographie fur alle Stande S 593f Erwahnung von Niedersteinbach bei Niederfrohna auf S 49 Die Amtshauptmannschaft Rochlitz im Gemeindeverzeichnis 1900 Obersteinbach auf gov genealogy net Wernsdorf auf gov genealogy net Uwe Lemke Alten Gebauden droht die Abrissbirne In Freie Presse 12 Mai 2020 S 10 Quellen BearbeitenHomepage der Stadt Penig mit Angaben zu NiedersteinbachWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Niedersteinbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Niedersteinbach sachs Ant im Historischen Ortsverzeichnis Sachsen Niedersteinbach thur Ant im Historischen Ortsverzeichnis Sachsen Obersteinbach sachs Ant im Historischen Ortsverzeichnis SachsenOrtsteile von Penig Amerika Arnsdorf Chursdorf Dittmannsdorf Langenleuba Oberhain Markersdorf Niedersteinbach Obergrafenhain I Obergrafenhain II Obersteinbach Tauscha Thierbach Wernsdorf Zinnberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Niedersteinbach Penig amp oldid 238768207