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Das Meteorologische Observatorium Hohenpeissenberg ist die alteste Bergwetterwarte der Welt Das Observatorium liegt bei 977 m u NHN auf dem Hohen Peissenberg etwa 20 Kilometer vom Alpenrand entfernt und etwa 60 Kilometer sudwestlich von Munchen in Bayern Es ist dem Deutschen Wetterdienst DWD angegliedert betreibt Ozonforschung Aerosol und Spurengasmessungen und Radarmeteorologie und fuhrt Wetterbeobachtungen durch 1 Zusammen mit der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus auf der Zugspitze ist es die einzige Globalstation im Global Atmosphere Watch GAW Verbund in Deutschland Im Rahmen dieses Programms der World Meteorological Organization WMO einer UN Organisation erfassen weltweit 24 Globalstationen luftchemische und meteorologische Daten Damit konnen Ruckschlusse auf beispielsweise die sich andernde chemische Zusammensetzung der Atmosphare den Treibhauseffekt das Ozonloch und moglicherweise daraus resultierende Klimaanderungen Stichwort Klimaerwarmung gezogen werden Hohenpeissenberg ist die einzige verbliebene Station im Mannheimer Messnetz der Societas Meteorologica Palatina einer meteorologischen Gesellschaft mit Sitz in Mannheim an der seit dem 1 Januar 1781 bis heute nahezu unterbrechungsfrei meteorologische Beobachtungen durchgefuhrt werden Observatorium Hohenpeissenberg Inhaltsverzeichnis 1 Bedeutung 2 Lage 3 Geschichte 3 1 Erste Messungen 3 2 Planung der Sternwarte 3 3 Station der Societas Meteorologica Palatina 3 4 Station unter Leitung der Chorherrn 3 5 Beobachtungen durch Pfarrer und Lehrer 3 6 Eigenstandiges meteorologische Observatorium 4 Wetter und Klimabeobachter 5 Station 6 Instrumentale Ausstattung 7 Beobachtungen 7 1 1781 bis 1878 7 2 1879 bis 2007 8 Klimawerte 9 Literatur 10 Siehe auch 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseBedeutung Bearbeiten nbsp ObservatoriumDas Observatorium ist aufgrund seiner uber 230 jahrigen Geschichte sehr bedeutsam fur die Wetter und Klimaforschung Aus den Messreihen der Station wurden zahllose wichtige Erkenntnisse uber die Erdatmosphare gewonnen Die gemessenen Werte wurden im Laufe der letzten 200 Jahre verschiedentlich ausgewertet und in Publikationen von Wissenschaftlern aus aller Welt verwendet Anfang der 1960er Jahre wurden die Hohenpeissenberger Messreihe von mehreren Wissenschaftlern erneut bearbeitet als die WMO und die UNESCO fur Fragen der Klimaveranderung lange Messreihen benotigten Die Messreihe Hohenpeissenberg zahlt zu den langsten und homogensten Reihen in Europa und ist frei von Warmeinseleffekten wo durch Zunahme der Bebauung in der nahen Umgebung eine Erwarmung eintritt mit denen zum Beispiel andere langen Reihen wie die von Basel oder Prag behaftet sind 2 Die Wetterstation zahlte nach der Schliessung der Societas Meteorologica Palatina und der damit verbundenen Auflassung der Bergwetterstation auf dem Gotthardpass fur etwa 100 Jahre als einzige Bergwetterstation der Welt Die meteorologischen Parameter insbesondere die Temperatur verlaufen am Standort Hohenpeissenberg parallel zur globalen Entwicklung und zu anderen langen Messreihen in Europa wie die von Wien und Basel Die Lage der Station hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen weil die Messergebnisse im Gegensatz zu Stationen in Stadtnahe nicht durch lokale Veranderung der Bebauung beeinflusst werden Die Lage der Station ist auch deshalb vorteilhaft weil der fast 1000 Meter hohe den Alpen vorgelagerte Inselberg nachts aus der bodennahen Kaltluft herausragt und somit frei von kleinraumigen Effekten ist 2 Um die langen Messreihen vom Hohenpeissenberg kontinuierlich weiterzufuhren werden die Klimabeobachtungen der meteorologischen Gerate weiterhin zu den Mannheimer Stunden also um 7 14 und 21 Uhr abgelesen obwohl seit dem 1 April 2001 im DWD alle Beobachtungen stundlich elektronisch gemessen und durch Computer erfasst werden Aus diesen stundlichen Messdaten werden die Mittelwerte gebildet 3 Die Mannheimer Stunden haben sich zuvor fur die Beobachter und die Berechnungen des Tagesmittels bewahrt Lage Bearbeiten nbsp Meteorologisches Observatorium Hohenpeissenberg Bayern nbsp Observatorium HohenpeissenbergDer Hohe Peissenberg liegt inmitten der moranenreichen Landschaft des Pfaffenwinkels zwischen den Gemeinden Weilheim in Oberbayern und Schongau etwa 60 Kilometer sudwestlich von Munchen und etwa 20 Kilometer vom Alpenrand entfernt im Grenzgebiet zwischen gefalteten und ungefalteten Tertiarschichten des Alpenvorlandes Er bietet einen allseits freien Sichthorizont mit einem Alpenpanorama in einer Breite von etwa 200 Kilometern von den Berchtesgadener bis zu den Schweizer Alpen Der Berg gilt als die am weitesten in die Schwabisch Bayerische Hochebene vorgeschobene nennenswerte Erhohung Der Hohe Peissenberg ist 989 Meter hoch uberragt die umliegende Region um 250 bis 300 Meter und ist an seinem Fuss im Suden Osten und Norden von der Gemeinde Hohenpeissenberg umgeben Die Lage bringt es mit sich dass es im Winter bei Inversionswetterlage zu Temperaturumkehrungen kommt Es bilden sich im Tal Kaltluftseen die erheblich kalter sein konnen als im Gipfelbereich des Hohen Peissenbergs Somit ist die mittlere Temperatur auf dem Hohen Peissenberg im Dezember und Januar hoher als in niedriger gelegenen Stationen Im Sommer hingegen ist es auf dem Hohen Peissenberg der Hohenlage entsprechend zwei bis drei Grad Celsius kuhler als im Flachland Die Temperaturverhaltnisse weisen im Jahresverlauf trotz der relativ geringen Hohe des Berges die Merkmale des Gebirgsklimas auf Dieser hohe einzelne und von den Tyrolgeburgen ganz abgesonderte Berg ist im Reiche der Schopfung ein Original der seltensten Vorzuge So wie er von allen Seiten her wegen seiner sanft erhabenen und romantischen Lage das reitzendste Ansehen darbeut so eroffnet er auch in einen unermesslichen Bezirk des Himmels und der Erde die mannigfaltigste feyerlichste Aussicht und ist daher sowohl zur Stern als Witterungskunde der auserlesenste Ort den man sich irgend wunschen darf Aibin Schwaiger 1792 4 Geschichte Bearbeiten nbsp Wetterstation ca 1900 nbsp Kloster und Observatorium 2003Das Observatorium gehorte am Ende des 18 Jahrhunderts als man mit den Beobachtungen begann zum Kloster Rottenbuch und wurde von den Augustinerchorherren betrieben 1803 wurde es nach der Sakularisation des Klosters Rottenbuch von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Munchen verwaltet 1838 der Sternwarte Bogenhausen bei Munchen fachlich unterstellt und 1879 als hochstgelegene Station in den neu entstandenen Bayerischen Landeswetterdienst eingegliedert Im Jahre 1940 wurde sie in das neu errichtete Gebaude des Flugfunkforschungsinstituts an der Westkante des Hohen Peissenbergs verlegt Am 10 Marz 1950 wurde die Wetterstation in ein Observatorium umgewandelt und zahlte formell als Forschungseinrichtung des Wetterdienstes der Amerikanischen Besatzungszone Seit 1952 gehort es zum neugegrundeten Deutschen Wetterdienst Erste Messungen Bearbeiten Bereits in den Jahren 1758 und 1759 wurden auf dem Hohen Peissenberg die ersten meteorologischen Beobachtungen durch den Rottenbucher Konventualen Wittner durchgefuhrt der die Beobachtungsdaten aus dem Zeitraum November 1758 bis Februar 1759 dem ersten Sekretar der kurz zuvor gegrundeten Bayerischen Akademie der Wissenschaften Johann Georg von Lori ubersandte Planung der Sternwarte Bearbeiten Die Planungen fur eine akademische Sternwarte fur Naturforscher auf dem Hohen Peissenberg der fur die Mutter Gottes Wallfahrt sehr bekannt war reichen bis in das Jahr 1772 zuruck Die Anregung kam vom Geheimen Rat Johann Georg von Lori dem Vertrauten des Kurfursten Max III Joseph von Bayern Er war fur alle Bildungsfragen der Zeit zustandig und Begrunder der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Munchen Lori vertrat die Ansicht dass der Hohe Peissenberg mit seiner exponierten Lage im Alpenvorland fur astronomische Beobachtungen ideal ware Der Kurfurst ging auf den Vorschlag Loris ein und ordnete an auf dem Hohen Peissenberg eine Sternwarte durch das Stift Rottenbuch unter Mithilfe des Stiftes Polling zu errichten Auf dem Dach des mit der Wallfahrtskirche verbundenen Priesterwohnhauses wurde eine Plattform als Beobachtungsstandort errichtet Von dort aus war der ganze Himmelsumkreis einsehbar Der Initiator der Sternwarte Georg von Lori konnte allerdings keine Finanzmittel aus der kurfurstlichen Hofkammer in Munchen freimachen so dass seine Wunschvorstellungen nicht erfullt werden konnten eine akademische Sternwarte auf dem Hohenpeissenberg zu errichten Station der Societas Meteorologica Palatina Bearbeiten nbsp Blick vom Pfarrhaus mit davorliegendem Pfarrgarten wo sich der Regenmesser befand Im Hintergrund das Lehrerhaus Aufnahme vor 1900Der gelehrte Hofkaplan von Karl Theodor von der Pfalz Johann Jakob Hemmer der ein Fachmann auf dem Gebiet der Elektrizitat und Meteorologie war gliederte in den Jahren 1779 und 1780 der Mannheimer Akademie als dritte Klasse eine eigene Societas Meteorologica Palatina an Diese sollte mit Hilfe eines weitverzweigten Stationsnetzes Beobachtungen aus verschiedenen Landern bearbeiten Das Mannheimer Beobachtungsnetz umfasste 39 Stationen die in Europa Gronland und Nordamerika lagen 14 davon befanden sich in Deutschland zwei waren Bergstationen namlich auf dem Gotthardpass und dem Hohen Peissenberg Diese Stationen waren alle mit den gleichen Geraten ausgerustet und fuhrten ein einheitliches Beobachtungsprogramm durch Es wurden hierbei die als Mannheimer Stunden bekannt gewordenen Messzeiten gewahlt wobei Messungen um 7 14 und 21 Uhr Ortszeit durchgefuhrt wurden Kurfurst Karl Theodor wunschte auf Anregung seines Kabinettssekretars Stephan von Stengel dass bei der Akademie der Wissenschaften in Munchen auch eine Abteilung fur Meteorologie geschaffen werde Diese Abteilung sollte zusammen mit eigenen Beobachtungsstationen innerhalb Bayerns der Mannheimer Gesellschaft unterstellt werden damit die Ergebnisse koordiniert und publiziert werden konnten Hierbei sollte die astronomische Beobachtungsstatte auf dem Hohen Peissenberg direkt in das Mannheimer Beobachtungsnetz eingegliedert werden Das bayerische Messnetz umfasste 21 Stationen und befand sich ausschliesslich im Bereich bayerischer Kloster Das Messprogramm der Station Hohenpeissenberg umfasste Lufttemperatur Luftdruck Luftfeuchte Niederschlag Verdunstung Windstarke und richtung Himmelszustand Wettererscheinungen wie zum Beispiel Nebel oder Gewitter magnetische Deklination und Inklination atmospharische Elektrizitat und phanologische Entwicklung Hinzu kamen noch die Beobachtung des Erdmagnetismus und der Luftelektrizitat Die dafur notwendigen Gerate die nicht zur Grundausstattung der Societas Palatina gehorten kaufte das Kloster Rottenbuch als Betreiber des meteorologischen Observatoriums Damit war dieses Observatorium besonders gut ausgestattet Dazu kamen noch astronomische Beobachtungen woruber allerdings nichts Naheres bekannt ist Die gemessenen Daten wurden in den Epheremerides Societatis Meteorologicae Palatinae Mannheimer Ephemeriden publiziert von denen fur die Jahre 1781 bis 1792 zwolf Bande vorliegen Im Herbst 1780 kam der Geistliche Rat Hemmer personlich nach Rottenbuch um im Auftrag des Kurfursten Karl Theodor die Messstation auf dem Hohenpeissenberg einzurichten Er gab auch Cejatan Fischer die fur den Betrieb der Station notwendige Unterweisung Hierbei wurden einheitliche Instrumente die zuvor in Mannheim geeicht worden waren aufgestellt Hemmer brachte auf Anweisung von Propst Ambrosius Mosner auf dem Klostergebaude in Rottenbuch und auf dem Hohen Peissenberg die ersten Blitzableiter an die sich in der Folgezeit vollauf bewahrten wie aus einem Manuskript des Chorherrn Primus Koch aus den Jahren 1781 und 1782 ersichtlich ist Erst kurzlich zog sich ein schwere Donnerwolke uber unser Kloster her haufig sahen die Handwerksleit und Klosterdiener die elektrische Materie auf den Dachern herumfahren auf dem Hohenpeissenberg hatte innerhalb der letzten 12 Jahre vor 1781 siebenmal der Blitz in die Kirche oder das Hospisziumsgebaude eingeschlagen Chorherr Primus Koch 5 Cejatan Fischer siedelte am 24 November 1780 auf den Hohen Peissenberg uber und begann am 1 Januar 1781 mit den taglichen Beobachtungen die sich nach dem Arbeitsprogramm der Mannheimer Meteorologischen Gesellschaft richteten Die Beobachtungs und Messergebnisse wurden sorgfaltig registriert und an die Societas Palatina nach Mannheim weitergeleitet Fischer wurde 1781 nach Munchen berufen Als seinen Nachfolger schlug er seinen begabtesten Schuler Guarinus Schlogl vor der schon im Noviziat seine hervorragende Begabung gezeigt hatte Unmittelbar nach dem Weggang Fischers wurde er selbstandiger Observator und fuhrte die taglichen Beobachtungen und Messungen durch Schlogl wurde jedoch schon im Oktober 1782 ins Stift Rottenbuch zuruckberufen Nachfolger Schlogls wurde ein anderer Mitbruder Herkulan Schwaiger der sich schon im Mai 1782 auf dem Hohen Peissenberg neben der Wallfahrtsseelsorge in die meteorologischen Aufgaben einarbeiten konnte Schwaiger galt als erster ordentlicher Observator der Mannheimer Meteorologischen Gesellschaft und ubte diese Tatigkeit vom Oktober 1782 bis Oktober 1785 aus Propst Ambrosius Mosner schickte im Herbst 1784 Guarinus Schlogl abermals auf den Hohenpeissenberg wo er sich eine Wohnung nahm Bis 1787 konnte er trotz seines fortschreitenden Lungenleidens als Observator auf dem Hohenpeissenberg wirken In diesem Zeitraum lieferte er neben den laufenden meteorologischen Beobachtungen auch eine genaue Beschreibung der Station auf dem Hohenpeissenberg die er fur die in Mannheim erscheinenden Ephemeriden der Societas Palatina angefertigt hatte Fur die anstrengenden Beobachtungsarbeiten hatte ihm Propst Mosner bereits 1786 und 1787 Albinius Schwaiger einen nahen Verwandten von Herkulan Schwaiger zur Unterstutzung beigegeben Nach Schlogls Tod im Jahre 1788 ubernahm er den Observatoriumsdienst 1792 konnte er aufgrund der seit 1781 sorgfaltig registrierten Forschungsergebnisse und seiner eigenen Studien den Versuch einer meteorologischen Beschreibung des hohen Peissenbergs veroffentlichen Dieser einzelne und von den Tyrolgeburgen ganz abgesonderte Berg ist im Reiche der Schopfung ein Original seltener Vorzuge So wie von allen Seiten her wegen seiner sanft erhabnen und romantischen Lage das reizendste Ansehen darbeut so eroffnet er auch in einem unermesslichen Bezirk des Himmels und der Erde die manigfaltigste feyerlichste Aussicht und ist daher sowohl zur Stern als Witterungskunde der auserlesenste Ort den man sich irgend wunschen darf Albin Schwaiger Versuch einer meteorologischen Beschreibung des hohen Peissenbergs 6 1790 verstarb mit Jakob Hemmer der Sekretar der Meteorologischen Gesellschaft Mannheim Hemmer war die Seele der Societas Palatina und sein Ausscheiden sturzte die Unternehmung in eine grosse Krise Die politischen Wirren der Franzosischen Revolution griffen zudem immer weiter um sich so dass das ganze System immer mehr zerbrockelte Die Mannheimer Meteorologische Gesellschaft loste sich schliesslich 1793 ganz auf Die Verhaltnisse waren aber auch in Bayern nicht gunstiger Das Stationsnetz das die Akademie der Wissenschaften in Munchen organisierte funktionierte ohnehin nie so gut wie das von Mannheim Die Schuldenlast der Staatskasse wuchs zunehmend und innere Spannungen unter den Mitgliedern der Akademie der Wissenschaften lockerten die Verbindung zu den ausserhalb gelegenen Stationen Station unter Leitung der Chorherrn Bearbeiten nbsp Zeichnungen und Plane um 1902Die Rottenbucher Chorherrn mussten sich nach der Auflosung der Mannheimer Gesellschaft entscheiden entweder alleine weiterzumachen oder die Station aufzugeben An Zusammenarbeit zu Forschungszwecken mit den internationalen Beobachtungsstationen wie sie von der Mannheimer Gesellschaft praktiziert worden war war nicht mehr zu denken Propst Mosner und Albin Schwaiger trafen schliesslich die Entscheidung die meteorologischen Beobachtungen Messungen und Aufzeichnungen auf dem Hohen Peissenberg in eigener Verantwortung fortzusetzen obwohl abzusehen war dass in absehbarer Zeit die Zusammenarbeit mit den zentralen Stationen ins Stocken geraten wurde Albin Schwaiger wurde als Pfarrvikar nach Oberammergau berufen und musste seine Arbeit als Observator auf dem Hohenpeissenberg am 22 Juli 1796 aufgeben Chorherr Gelasius Karner der schon 1794 zum Hohen Peissenberg geschickt worden war um sich als Hausverwalter in die meteorologischen Arbeiten einzuarbeiten ubernahm 1796 die Nachfolge Er fuhrte als Observator die meteorologischen Beobachtungsreihen mit grosster Gewissenhaftigkeit durch und fertigte jahrlich versandbereit Berichte und Witterungskalender an Die Munchner Akademie forderte diese allerdings zu Lebzeiten von Karner nicht an Die Sakularisation im Jahr 1803 bedeutete das Aus fur das Stift Rottenbuch Am 24 Marz 1803 wurde es mit dem Wallfahrtsort Hohenpeissenberg und dem kompletten Observatorium enteignet Die vier Chorherren die zu dieser Zeit auf dem Hohen Peissenberg wohnten wurden heimatlos Die Chorherren Karner und Koch fassten den Entschluss ohne Abstimmung mit dem Propst die meteorologischen Beobachtungen in Eigenregie weiterzufuhren obwohl keine klosterlichen Mittel mehr zur Verfugung standen und sie die notwendigen Materialien selbst finanzieren mussten Koch wurde erster Pfarrer auf dem Hohen Peissenberg und Karner fuhrte wie bisher die Beobachtungen durch Karners angeschlagene Gesundheit veranlasste ihn allerdings im Jahre 1804 nach Oberammergau umzuziehen Daraufhin ubernahm Primus Koch der auch an der von ihm 1802 gegrundeten Volksschule unterrichtete zusatzlich den Beobachtungsdienst Dies geschah ohne jegliche Vergutung Die in muhevoller 20 jahriger Arbeit gewonnenen Erkenntnisse sollten nicht in Vergessenheit geraten Beobachtungen durch Pfarrer und Lehrer Bearbeiten nbsp Beobachtungsraum um 1897Koch konnte auf Dauer nicht alleine und ohne Ruckhalt durch staatliche Stellen den Observatoriumsdienst termingerecht und finanziell bewaltigen Er bemuhte sich 1806 um die Ubernahme des Observatoriums in die Bayerische Akademie der Wissenschaften ubersandte eine Reinschrift von zwolf Jahrgangen der meteorologischen Beobachtungen und schlug als Gehilfen fur den Stationsdienst seinen jungeren Bruder Franz Michael Koch vor Nachdem von der Akademie der Wissenschaften keine weiteren Anweisungen kamen stellte Koch zu seiner Unterstutzung den 39 jahrigen Johann Georg Schmautz einen in der Pfarrgemeinde Hohenpeissenberg allgemeinen geachteten Mann als provisorischen Schulgehilfen und Mesner ein Die Regierung erkannte ihn auf Kochs Vorschlag aufgrund der in Munchen abgelegten Prufung als Lehrer an Durch seine unermudliche Energie und seinen Hang zur Naturwissenschaft hatte es Primus Koch als letzter der Rottenbucher Observatoren erreicht dass die Hohenpeissenberger Station mit der Hilfe der Munchener Akademie der Wissenschaften erhalten blieb Wegen seiner Verpflichtungen als Pfarrer und seiner fortschreitenden Krankheit konnte er allerdings seine wissenschaftlichen Plane nicht mehr verwirklichen Er blieb allerdings dem Dienst bis zu seinem Tod am 20 Marz 1812 treu Nach dem Tod von Koch war die Pfarrei Hohenpeissenberg uber ein Jahr unbesetzt und konnte nur durch Vikare versorgt werden Die Regierung erwog allerdings neben dem Pfarrseelsorger auch einen eigenen hauptamtlichen Observator fur den Hohenpeissenberg einzustellen wie aus einem Schreiben vom 15 Marz 1813 hervorgeht Vorgesehen als Observator war ein Geistlicher da es nach der Sakularisation eine grosse Zahl von wissenschaftlich gebildeten Ordensleuten gab die fur eine solche Stellung geeignet waren Der Priester Gilbert Niedermayr wurde beauftragt bis zur Ernennung eines Observators einstweilen die meteorologischen Beobachtungen nach den Anweisungen der Akademie der Wissenschaften fortzusetzen Die Stelle eines hauptamtlichen Observators wurde allerdings wohl aus Sparsamkeitsgrunden nie besetzt sondern blieb in Personalunion mit der des Pfarrers Nachfolger von Niedermayr wurde am 3 August 1817 Josef Maria Wagner Am 16 September 1817 wurde ihm zugleich die Pfarrei Hohenpeissenberg durch allerhochstes Reskript verliehen Von da an verrichteten die Pfarrer von Hohenpeissenberg mit Hilfe des Volksschullehrers den Observatoriumsdienst Dem Beobachter von Hohenpeissenberg wurde am 21 Marz 1827 zugleich mit den Observatoren von Munchen Augsburg und Regensburg amtlicher Charakter als meteorologischem Beobachter der Akademie zuerkannt Dies war der Versuch einer Wiedererrichtung eines meteorologischen Stationsnetzes durch die Bayerische Akademie der Wissenschaften der aber wegen der zu knappen Finanzmittel keinen Erfolg hatte Zumindest war aber die Finanzierung der vier Wetterstationen darunter auch Hohenpeissenberg dauerhaft gesichert Dem Hohenpeissenberger Observatorium wurde das Instrumentarium aus der Rottenbucher Periode uberlassen die Gerate waren jedoch reparaturbedurftig und zum Teil fur die praktische Verwendung unbrauchbar Professor Siber aus Munchen versuchte den Abdruck der Daten der meteorologischen Messstationen in den Bayerischen Annalen zu erreichen Wie er den Pfarrern auf dem Hohenpeissenberg in einem Schreiben mitteilte hatte er dabei allerdings keinen Erfolg Dennoch ist dokumentiert dass spater im lokalen Wochenblatt des Koniglichen Bayerischen Landgerichts Schongau die Daten von Hohenpeissenberg regelmassig veroffentlicht wurden 1837 wurde die Verwaltung der Attribute der Akademie der Wissenschaften neu organisiert wobei die politische Neugliederung Bayerns und die Errichtung des Bezirks Oberbayern die Ausloser waren Im Zuge dieser Neugliederung wurde die Station Hohenpeissenberg 1838 der Sternwarte Bogenhausen in Munchen unterstellt Dies war insbesondere das Verdienst von Johann von Lamont der von 1835 bis 1879 Leiter der Sternwarte war Dort wurden seit 1825 wieder meteorologische Messungen durchgefuhrt Lamont zeigte ein lebhaftes Interesse an den Arbeiten auf dem Hohen Peissenberg steuerte die dortigen Arbeiten und bearbeitete die Beobachtungsergebnisse 1878 wurde im Konigreich Bayern mit der neu gegrundeten Meteorologischen Zentralstation in Munchen ein staatliches Beobachtungsnetz eingerichtet das die meteorologische Station auf dem Hohen Peissenberg ubernahm Im Juli 1878 wurde die Landeswetterwarte eingerichtet und im Oktober wurden die neuen Beobachtungsinstrumente installiert Im Dezember 1878 wurden Meldebogen eingefuhrt so dass zum Jahresbeginn 1879 bereits Erfahrungen zum Betrieb und zum Datenfluss vorlagen Ab 1827 fuhrten uber 100 Jahre lang Pfarrer die meteorologischen Beobachtungen auf dem Hohen Peissenberg durch womit sich die damals getroffene Regelung bewahrt hatte Pfarrer Josef Kleidorfer war von 1932 bis 1936 der letzte beobachtende Pfarrer auf dem Hohenpeissenberg Eigenstandiges meteorologische Observatorium Bearbeiten nbsp MessfeldDie Landeswetterwarte wurde 1934 in den neu gegrundeten Reichswetterdienst eingegliedert In der Station Hohenpeissenberg brachte dies zunachst keine Veranderungen Die Aufgaben wurden dann im Dezember 1936 wesentlich erweitert und hauptamtliche Wetterbeobachter in der Wetterstation eingesetzt Die Station selber wurde aus dem Pfarrhof ausgelagert wo sie sich seit 1781 befunden hatte und in zwei angemietete Raume der Gastwirtschaft Greitner eingegliedert Die Station erhielt neue Registriergerate und eine Wetterhutte die im Garten der Gastwirtschaft aufgestellt wurde Parallel dazu fanden Planungen zum Neubau einer Aussenstelle der Flugfunkforschung Grafelfing auf dem Hohen Peissenberg statt Der Neubau am westlichen Ende des Berggipfels stand unter der Leitung des Architekten Mossner 1937 wurde das Gebaude bezogen Der Wetterdienst bezog im Marz 1940 die zweite Etage die Gerate wurden auf das 200 Meter westlich des Gebaudes gelegene Hauptmessfeld umgesetzt Im Zweiten Weltkrieg wurden die Beobachtungen fortlaufend durchgefuhrt Zum Kriegsende kam es aufgrund eines Luftangriffes zu kurzfristigen Unterbrechungen der Beobachtungstatigkeit Die meteorologischen Aufzeichnungen waren nach dem 28 April 1945 luckenhaft und setzten ab 2 Mai 1945 ganz aus Am 14 Mai 1945 konnten bereits wieder Messungen durchgefuhrt werden da die Besatzungsmacht aus Grunden der Flugsicherung sehr an den meteorologischen Beobachtungen interessiert war Mit den Beobachtungen wurde Frau Leiderer die bereits seit 1943 auf der Bergstation eingesetzt war beauftragt Sie war bis zur Ubernahme der Station durch den Wetterdienst in der US Zone am 1 April 1946 alleine tatig nbsp ObservatoriumHelmut Weickmann der Leiter des Wetterdienstes der US Zone wurde 1947 Stationsleiter auf dem Hohen Peissenberg In seine Zeit fiel der Baubeginn des heutigen Observatoriums den er mit vorbereitet hatte Weickmann ging Ende Juni 1949 in die USA vorerst fur ein halbes Jahr dann fur immer Nachdem die juristischen Besitzverhaltnisse geklart waren konnte auf Anregung des damaligen Prasidenten des Deutschen Wetterdienstes in der US Zone Professor Ludwig Weickmann des Vaters von Helmut Weickmann im Marz 1950 mit dem Aufbau des heutigen Meteorologischen Observatoriums begonnen werden Dabei wurde die Bergstation am 10 Marz 1950 zu einem meteorologischen Observatorium aufgewertet dessen Leitung Johannes Grunow ubernahm Der Mitarbeiterstab umfasste einen Meteorologen und funf Techniker Sie fuhrten synchrone Vergleichsmessungen der Temperaturwerte in der alten Fensterhutte am Klosterbau und in der neuen Klimahutte auf dem Messfeld durch Dabei sollte die Sicherung der Kontinuitat der Temperaturdaten erzielt werden Ausserdem wurden Untersuchungen uber die Auswirkung des Hangeinflusses auf die Punktniederschlagsmessung durchgefuhrt nbsp ObservatoriumAm 11 November 1952 wurde der Deutsche Wetterdienst DWD durch die Zusammenfuhrung der Wetterdienste der verschiedenen westalliierten Besatzungszonen gegrundet Im DWD nahm Hohenpeissenberg als Station der II Ordnung die hochste Stufe ein Am Vormittag des 8 Mai 1956 fand eine kleine Feier zum 175 jahrigen Bestehen der Station Hohenpeissenberg statt Als Beitrag des Deutschen Wetterdienstes zum Internationalen Jahr der Ruhigen Sonne sollten auf dem Hohenpeissenberg im Rahmen der Messungen hochreichende Ballonsondierungen Sondierungen des vertikalen Profils des Spurengases Ozon in der freien Atmosphare und Vorbereitungen fur Forschungen auf dem Gebiet der Radarflachenniederschlagsmessungen in Angriff genommen werden Diplommeteorologe Walter Attmannspacher der im August 1967 als Nachfolger von Grunow auch die Leitung des Observatoriums ubernahm wurde damit im Herbst 1964 beauftragt Auf dem Hohenpeissenberg wurde am 6 Januar 1965 die erste Ballonsonde mit Hilfe moderner elektronischer Hilfsmittel gestartet In den darauffolgenden zwei Jahren war es durch finanzielle Unterstutzung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft moglich Radarflachenniederschlagsmessungen technisch vorzubereiten Zunachst konnten an jedem Mittwoch trotz zeitweiliger finanzieller personeller und technischer Schwierigkeiten Ozonsondierungen durchgefuhrt werden Ab 1977 war es mit Unterstutzung des Bundesministers fur Wissenschaft und Forschung moglich drei Ballonaufstiege pro Woche zu starten 1968 war zu den Ballonsondierung des Ozongehalts der freien Atmosphare Messungen der Ozon Schichtdicke Gesamt oder Totalozon mit Hilfe eines Dobson Spektrophotometers und ab 1970 die Dauerregistrierung des Ozons in Bodennahe hinzugekommen 1970 und 1978 konnten neben zahlreichen anderen Arbeiten auf dem Gebiet der Ozonforschung in Zusammenarbeit mit der Weltorganisation fur Meteorologie und der Internationalen Ozonkommission der Internationalen Union fur Geophysik und Geodasie am Observatorium Ozonsondenvergleiche durchgefuhrt und Aussagen uber die Messgute dieser Sensoren getroffen werden Ende 1978 fand zusatzlich ein internationaler Vergleich von Messgeraten zur kontinuierlichen Erfassung des bodennahen Ozons statt 1983 begannen die Gesamtozon Messungen mit dem Brewer Spektrometer 1999 bekam die Ozongruppe die Funktion eines WMO Regional Dobson Calibration Centers fur Europa RDCC E zugewiesen und fuhrt seitdem regelmassige alljahrlich sogenannte Dobson Vergleiche fur den europaischen Teil des Globalen Gesamtozon Messnetzes durch Daruber hinaus wurden Vergleiche in Spanien der Schweiz und der Tschechischen Republik durchgefuhrt Im Rahmen des sogenannten Capacity Buildings wird der Sudafrikanische Wetterdienst SAWS beim Aufbau des dortigen RDCC fur Afrika unterstutzt Teilnahme an zwei Kampagnen in Agypten 2004 beziehungsweise Sudafrika 2010 Kooperationspartner bei diesen Aktivitaten ist das Solar and Ozone Observatory im tschechischen Hradec Kralove 1982 konnte die Wetterstation des Observatoriums durch die Fortschritte in der Radar und der Rechnertechnik mit aktuellen Radarbildern versorgt werden Damit konnen Gewitter bereits vor dem Auftreten bei den oberbayerischen Seen erkannt und der Unwetterwarndienst in Munchen und andere Wetterstationen durch fruhzeitige Hinweise unterstutzt werden Ab 1981 wurden auf dem Hohenpeissenberg Blitzzahler installiert da aus den Radardaten Blitzaktivitat und somit wirkliche Gewitter nicht erkennbar sind Ab 1985 wurde das Blitzortungssystem Thundar erprobt dessen Daten wurden spater in die Radarbilddarstellung integriert Anlasslich der 200 Jahr Feier 1981 der Wetterstation Hohenpeissenberg wurden in einem Sonderband die meteorologischen Datenreihen herausgegeben Die Geschichte des Observatoriums wurde aufgearbeitet und die Ergebnisse der neueren Forschungseinrichtung prasentiert Die Feier fand am 8 Mai 1981 mit etwa 370 Teilnehmern darunter auch der damalige Generalsekretar der WMO Wiin Nielsen in einem internationalen Rahmen im restaurierten Bibliothekssaal des Klosters Polling statt Am 9 Mai gab es einen Tag der offenen Tur an dem 1200 Besucher das Observatorium besichtigten nbsp Turm des ObservatoriumsKlaus Wege ubernahm im Jahr 1986 die Leitung des Observatoriums Hohenpeissenberg Die Erkennung des antarktischen Ozonlochs und dessen Entstehung durch Fluorchlorkohlenwasserstoffe FCKW weckte ein grosses offentliches Interesse an der Entwicklung der Ozonschicht in der Nordhemisphare und deren Auswirkung auf die UV Strahlung Ende 1987 konnte nach dem vollstandigen Aufbau des Ozonlidars mit der routinemassigen Uberwachung der Ozonschicht bis in Hohen von 50 Kilometern begonnen werden Ein zweites wichtiges Arbeitsfeld auf dem Hohen Peissenberg war der Aufbau des Radarverbundes des DWD der vom Observatorium massgeblich gestaltet wurde Aus mehreren Radars wurden erste Kompositdarstellungen erstellt und den anderen Dienststellen des DWD insbesondere den Wetterberatungszentren zur besseren Charakterisierung der aktuellen Niederschlagssituation zur Verfugung gestellt Die Radardaten erhielten nach der Katastrophe von Tschernobyl 1986 besondere Bedeutung Dabei wurden Radarmessungen von Flachenniederschlagen die zur Abschatzung der Auswaschung von radioaktivem Material dienten an den britischen Wetterdienst abgegeben Professor Wiesinger von der Bundeswehrhochschule Munchen richtete im Jahre 1991 eine Messkabine fur Blitzstudien im Bereich des Fernsehturms Hohenpeissenberg ein mit deren Hilfe mehrjahrige Messungen durchgefuhrt wurden Durch eine personelle Verstarkung der Radargruppe bedingt wurde in den Jahren 1991 und 1992 der Zwischentrakt aufgestockt Dabei entstanden funf Buros und ein Sozialraum Mit der Erneuerung der Dachschindeln am Hauptgebaude ein Jahr spater wurde auch das so genannte Storchennest eine Beobachtungsplattform fur die Wetterbeobachtung zu einer Dachplattform mit etwa der doppelten Grosse erweitert um die vorhandenen Strahlungsmessgerate besser platzieren zu konnen Ausserdem wurde das Rechnernetz des Observatoriums modernisiert Angesichts des antarktischen Ozonlochs und der zunehmenden Klimaerwarmung hatte die WMO im Jahre 1989 das luftchemische Messprogramm Global Atmosphere Watch ausgerufen und ihre Mitglieder aufgefordert sich aktiv daran zu beteiligen Peter Winkler der bisherige Leiter des Dezernates Luftbeimengungen am Observatorium Hamburg wurde im Jahre 1993 neuer Leiter des Observatoriums Hohenpeissenberg Er setzte die von Wege eingeleiteten Vorbereitungen zum Aufbau einer GAW Globalstation fort Durch die Zusammenlegung der beiden meteorologischen Dienste nach der deutschen Wiedervereinigung wurde eine Neuordnung der Aufgabenverteilung der Observatorien in Deutschland notwendig Zur Umsetzung des deutschen GAW Beitrags fanden zahlreiche Abstimmungsgesprache statt Dem DWD als Vertreter in der WMO wurde die Federfuhrung ubertragen Prasident Mohr berichtete am 22 Juli 1994 dem Generalsekretar der WMO dass Deutschland eine Globalstation im Observatorium Hohenpeissenberg einrichten werde Daraufhin wurde eine deutliche Aufstockung des Personalstandes notig Fur Deutschland als Industrienation bedeutete die luftchemische Uberwachung eine wichtige langfristige Aufgabe Sie wurde nachtraglich im Paragraphen vier des neuen DWD Gesetzes vom 1 Januar 1999 verankert Mit der Neugliederung des Observatoriums verlor allerdings das traditionsreiche Dezernat Ozon seine Selbststandigkeit und wurde in die GAW Globalstation eingegliedert Am Hohen Peissenberg wurde im Jahr 1996 das erste Dopplerradar der neuen Gerategeneration in Betrieb genommen das auch die Anforderungen des Radarverbunds erfullt Das 7 Stockwerk des Turmes musste erneuert werden da das Turmgeschoss fur das Gewicht der neuen grosseren Antenne nicht ausgelegt war Mit diesem Radar wurden neue Messtechniken und die Verbesserung vorhandener Gerate moglich was die Zuverlassigkeit der Radardaten erhoht Darunter fallen bessere Bodenecho Filter bei weitgehender Erhaltung des Niederschlagssignals exaktere Bestimmung eines vertikalen Windprofils Bestimmung des Radialwindes aus der Dopplerverschiebung und Ableitung des Dual Dopplerwindes im Uberschneidungsbereich zweier Doppler Radargerate Da fur die luftchemischen Arbeiten am Hohen Peissenberg keine geeigneten Labors vorhanden waren wurde ein Neubau errichtet der am 4 Mai 2001 nach zahlreichen Verzogerungen eingeweiht wurde Diese Einweihung wurde mit einem Tag der offenen Tur verbunden den 6000 bis 8000 Besucher nutzten Dies bewies das grosse Interesse der Bevolkerung an dem traditionsreichen Observatorium Im Jahre 2000 mussten Baumfallungen vorgenommen werden um die notwendige ganztagige Besonnung des Hauptmessfeldes wiederherzustellen und die Beeintrachtigung der Sonnenscheindauer Messung durch die emporgewachsenen Baume am Messhorizont zu beseitigen Fur die zahlreichen Besucher wurde aus freigewordenen Containern der Bauphase ein Infopavillon geschaffen und am 26 Juni 2003 eingeweiht Aufgrund des sehr umfangreichen Messprogramms einer GAW Globalstation kam es zu einer Aufgabenteilung zwischen den beiden Plattformen Hohenpeissenberg und Schneefernerhaus auf der Zugspitze Am Hohen Peissenberg kam zu dem bestehenden Ozonmessprogramm die Messung von reaktiven Gasen physikalischen und chemischen Parametern des Aerosols und der chemischen Zusammensetzung des Niederschlags hinzu Das Umweltbundesamt betreibt die Station Schneefernerhaus als eine Erganzungsstation in der vor allem langlebige Klimagase gemessen werden Das Observatorium bestand am 31 Dezember 2005 225 Jahre Im September 2006 fand der offizielle Festakt unter der Leitung von Wolfgang Fricke statt der am 19 Januar 2006 zum neuen Leiter des Observatoriums ernannt worden war Wetter und Klimabeobachter BearbeitenZeitraum 7 Wetter und Klimabeobachter 7 Von Bis erster Beobachter zweiter BeobachterJanuar 1781 Oktober 1781 Chorherr Cejatan FischerOktober 1781 Oktober 1782 Chorherr Guarin SchloglMai 1782 Oktober 1785 Chorherr Herkulan Schwaiger1784 1787 teilweise Chorherr Guarin SchloglOktober 1785 Juli 1796 Chorherr Albin SchwaigerJuli 1796 Oktober 1804 Chorherr Gelasius KarnerOktober 1804 Marz 1812 Pfarrer Primus Koch1806 Marz 1812 Lehrer Johann Georg SchmautzMarz 1812 August 1817 Pfarrer Gilbert Niedermayer Lehrer Johann Georg Schmautz1 Januar 1818 30 Juni 1828 Pfarrer Josef Martin Wagner Lehrer Johann Georg Schmautz1 Juli 1828 31 Dezember 1835 Pfarrer Mattias Kiener Lehrer Johann Georg Schmautz1 Januar 1838 1843 Pfarrer Georg Kopf Lehrer Johann Georg Schmautz1843 30 September 1854 Pfarrer Christoph Ott Lehrer Johann Georg Schmautz bis 18481848 30 September 1854 Lehrer Kirchberger1 Oktober 1854 30 September 1864 Pfarrer Georg Mayr Lehrer Kirchberger1 Oktober 1864 31 Dezember 1885 Pfarrer Joseph Bangratz Lehrer Hugo Furst1 Januar 1886 31 Mai 1886 Lehrer Hugo Furst1 Juni 1886 15 Juni 1896 Pfarrer Joseph Bartmann Lehrer Hugo Furst16 Juni 1896 31 August 1896 Lehrer Hugo Furst1 September 1896 31 Oktober 1896 Pfarrverweser Augustin Sedlmayr1 November 1896 31 Dezember 1896 Lehrer Hugo Furst1 Januar 1897 31 August 1901 Pfarrer Felix Fischer Lehrer Hugo Furst bis 31 Mai 18991 Juni 1899 31 August 1901 Lehrer Hugo Kropf1 September 1901 30 September 1911 Pfarrer Konrad Pirngruber Lehrer Hugo Kropf16 Juli 1906 14 September 1906 Hilfslehrer Engelbert Strehle15 September 1906 30 September 1911 Lehrer Hans Jung1 Oktober 1911 14 Mai 1912 Lehrer Hans Jung15 Mai 1912 20 Marz 1920 Pfarrer Josef Wallner Lehrer Hans Jung bis Ende 191521 Marz 1920 22 September 1920 Pfarrer Wallner und Pfarrvikar Metzler23 September 1920 30 April 1932 Pfarrer Ludwig Obholzer1 Mai 1932 30 November 1936 Pfarrer Josef KleidorferZeitraum Stationsleiter der Bergwetterstation beziehungsweise des Meteorologischen ObservatoriumsVon Bis1947 1949 Helmut Weickmann1950 1967 Johannes Grunow1967 1986 Walter Attmannspacher1986 1993 Klaus Wege1993 18 Januar 2006 Peter Winkler19 Januar 2006 31 Oktober 2013 Wolfgang Fricke17 April 2014 Christian Plass DulmerStation Bearbeiten nbsp Blick zur WallfahrtskircheVom 1 Januar 1781 bis zum 30 November 1936 befand sich die Beobachtungsstation auf dem hochsten Punkt des Berges in einem Zimmer im zweiten Stock des Klosterbaues der unmittelbar ostlich an die Kirche grenzt Auf dem Dach des Klosterbaues befand sich seit 1772 eine Beobachterplattform die ursprunglich fur die geplante Sternwarte gebaut worden war Auf dieser Plattform waren Regen und Schneesammelgefasse und eine Windfahne angebracht Vor dem Fenster des unbeheizten Beobachterraums befand sich die Thermometerhutte Diese war ursprunglich aus Holz und wurde von Lamont durch eine Fensterhutte aus Zinkblech durch holzerne Schattenschirme gegen morgendliche und abendliche direkte Sonneneinstrahlung in den Sommermonaten geschutzt ersetzt Ein Federkielhygrometer war in einem zweiten Gehause untergebracht Nach Suden hin auf der gegenuberliegenden Gebaudeseite befand sich ein Flur von dem aus eine Mittagslinie nach der das Deklinatorium ausgerichtet war in den Beobachtungsraum fuhrte Durch eine Tur wurde der Beobachtungsraum zum sudlich angrenzenden Flur abgetrennt Durch diese Tur ging die Mittagslinie Lamont liess in diesem Flur das Gerat zur Messung der magnetischen Intensitat aufstellen Der nach Entfernung einer Trennwand vergrosserte Raum mit den Instrumenten war durch einen einfachen Lattenverschlag abgetrennt um Besuchern einen Einblick in das Observatorium zu ermoglichen Der Beobachtungsraum blieb uber 155 Jahre bis 1936 nahezu unverandert Am 1 Dezember 1936 wurde die Station in ein etwa 100 Meter entferntes in ostlicher Richtung gelegenes Gasthaus verlegt Am Ostende dieses Gebaudes befand sich im ersten Stock der Beobachtungsraum Am 10 April 1940 wurde die Bergwetterstation in das neugebaute Observatorium am westlichen Ende des Hohenruckens etwa 100 Meter von der Kirche entfernt umquartiert An diesem Gebaude das von drei Seiten von einem baumbestandenen Steilhang umgeben ist befindet sich westlich ein Werkstatt und Labortrakt daran anschliessend unmittelbar vor dem Steilhang ein 30 Meter hoher Turm Der Beobachtungsraum war zunachst im zweiten Stock des Observatoriums untergebracht und zog Ende 1967 in daruber liegende neu ausgebaute Raume um Instrumentale Ausstattung BearbeitenZu Beginn der Messungen der Station Hohenpeissenberg von 1781 bis 1840 standen folgende meteorologischen Messgerate zur Verfugung ein Quecksilbergefass Barometer mit einer Skala in Pariser Linien und Vernir auf dem Barometerbrett und einem Reduktionsthermometer mit Reaumur Skala im Beobachtungsraum befand sich auf einer in die Wand eingelassenen Marmorplatte das Barometer auf dem Boden war ein Deklinatorium und Inklinatorium von Brander Augsburg fur erdmagnetische Messungen aufgestellt Ein nach unten zu offnender Holzkasten der ein Thermometer mit Holzskala und ein Federkielhygrometer enthielt hing von der Decke einen Pariser Fuss vom Mittelrahmen des Fensters entfernt Auf der Plattform auf dem Dach des Klosterbaus befanden sich ein viereckiger Regenmesser mit einem pyramidenformigen Trichter und einer Auffangflache von vier Pariser Quadratfuss ausserdem ein viereckiger Schneemesser mit 2 5 Pariser Fuss Tiefe und einer Auffangflache von einem Pariser Quadratfuss ein Verdunstungsmesser sowie ein zweites frei in der Sonne hangendes Thermometer Daneben befand sich eine Windfahne fur die die Windrichtungsanzeige im Beobachtungsraum angebracht war Ausserdem gehorten die nachstehenden von Brander gebauten Instrumente zur Ausrustung der Station ein Glasnonius ein Elektrometer zur Messung der Luftelektrizitat eine grosse Nivellierwaage das sogenannte Observatorium portabile ein newtonsches Spiegelteleskop ein Sonnenquadrant und ein Sekundenpendel Das Federkielhygrometer wurde 1811 unbrauchbar 1828 konnte ein neues Haarhygrometer eingesetzt werden Die Station erhielt 1841 neue Thermometer und ein Psychrometer nach August und 1842 ein zusatzliches Barometer aus den Werkstatten der Koniglichen Sternwarte Munchen 1840 wurde die Temperaturmessung durch ein kupfernes Gehause mit besserer Durchluftung verbessert 1849 erhielt die Thermometerhutte holzerne Blenden zur Abschirmung der kurzzeitigen Sonneneinstrahlung Ein zusatzliches Stationsbarometer der Koniglichen Sternwarte Munchen wurde Mitte 1850 aufgebaut Bis 1878 wurde diese Ausrustung im Wesentlichen beibehalten Mit der Ubernahme der Station Hohenpeissenberg durch die Koniglich Bayerische Meteorologische Zentralstation Munchen wurde sie mit neuen Geraten ausgerustet Die alte Thermometerhutte wurde durch ein Thermometergehause aus Zinkblech mit rechteckigem Querschnitt ersetzt das ein Psychrometer und ein Extremthermometer enthielt Ein zylindrisches Normalthermometergehause aus weisslackiertem Zinkblech mit doppeltem konischen Dach kam 1888 hinzu Einen zusatzlichen Barographen erhielt die Station 1892 und 1878 einen neuen Regenmesser nach Bezold mit einer Auffangflache von 500 Quadratzentimetern Dieser wurde in der Sudostecke des ostlich vom Pfarrhaus liegenden Gartens etwa 26 Meter vom Gebaude entfernt aufgebaut nbsp MessgerateDer Regenmesser von Bezold wurde 1902 oder 1903 gegen einen Hellmann Regenmesser mit 200 Quadratzentimetern Auffangflache ausgetauscht Ein alteres Anemometer fur direkte Ablesung konnte 1910 ubernommen werden ausserdem wurden ein Thermograph und ein Hygrograph aufgestellt 1910 begannen Windmessungen mit dem Aufbau eines registrierenden Schalenkreuzanemometers nach Fuess auf der Plattform des Pfarrhauses Die Station erhielt 1936 ein Stationsbarometer nach Fuess Im Garten zwischen Gasthaus und Klosterbau konnte ein Messfeld mit einer Flache von vier mal vier Metern eingerichtet werden Darauf befand sich eine Thermometerhutte mit Psychrometer Extremthermometer Haarhygrometer Thermograph Hygrograph Aspirator Gebirgsregenmesser und einem Erdboden Minimumthermometer Auf der Plattform des Klosters wurde 1936 ein Sonnenscheinautograph und 1938 ein Windschreiber Fuess Universal installiert nbsp MessgerateMit der Verlegung der Station in das heutige Observatoriumsgebaude im Jahre 1940 kamen die Zimmerinstrumente in den Beobachtungsraum im zweiten Stock Das Messfeld mit Klimahutte wurde ebenfalls 1940 auf dem Gelande des Observatoriums aufgebaut Der Windschreiber Fuess Universal wurde auf einen Mast am Dach des Stationsgebaudes gesetzt Der Sonnenscheinschreiber blieb zunachst an der alten Stelle und wurde erst 1946 auf die Plattform des Observatoriums verlegt 1948 konnte dort ein Robitzsch Aktinograph und 1957 ein Solarimeter nach Moll Gorczynski in Betrieb genommen werden Mit der Wiederaufnahme des Forschungsbetriebs kamen nach 1950 zahlreiche Messgerate und Apparate hinzu Ende 1964 erforderte die Erweiterung der Forschungsaufgaben zusatzlich den Aufbau moderner elektronischer Gerate wie zwei elektronischer Theodolite im Dezimeterwellenbereich und eines Primarradars im X Band Bereich 1971 konnte eine elektronische Datenverarbeitungsanlage und 1974 ein Solid State C Band Radar in Betrieb genommen werden ausserdem ein genaues Spektrophotometer sowie chemische und optische Gerate zur Messung des Ozons in der Atmosphare Beobachtungen Bearbeiten nbsp Der Turm des Observatoriums besteht aus Pollinger KalktuffBei den Beobachtungsreihen am Hohen Peissenberg mussen mehrere Zeitraume die durch Geratewechsel oder den Wechsel des Standortes gepragt waren unterschieden werden Bei der Ubernahme der Station Hohenpeissenberg durch die Konigliche Meteorologische Centralstation Munchen wurde im Oktober 1878 das gesamte Instrumentarium ausgetauscht Dies wirkte sich besonders bei der Niederschlagsmessung aus Es wurde deswegen verschiedentlich versucht die Differenzen die in den Messungen entstanden waren auszugleichen Ein Bericht uber den alten Niederschlagsmesser befindet sich in den Beobachtungen 1879 Der Regenmesser befand sich fruher auf der obenbeschriebenen Plattform ein wenig oberhalb und seitwarts vom Firste des ausserst steil ansteigenden Daches 22 m hoch uber dem Erdboden Dieser Umstand im Vereine mit der eigenthumlichen Gestalt des Regenmessers ein flacher Trichter mit quadratischem Querschnitt musste nothwendig zu geringe Resultate liefern und sind desshalb die altesten Beobachtungen uber die Menge des Niederschlags mit den neueren nicht vergleichbar Aus Beobachtungen 1879 8 1781 bis 1878 Bearbeiten Die Beobachtungsergebnisse der Jahre 1781 bis 1878 wurden in verschiedenen Veroffentlichungen Tagebuchern und Zusammenstellungen dargestellt Veroffentlichungen sind Ephemerides Societatis Meteorologicae Palatinae kurz Ephemeriden genannt aus den Jahren 1781 bis 1792 mit Annalen der Munchener Sternwarte 1 Supplementband von 1792 bis 1850 und Annalen der Munchener Sternwarte VII Supplement von 1851 bis 1864 jeweils von Johann von Lamont Von Tagebuchern gibt es gebundene Abschriften von 1800 bis 1835 Es bestehen mehrere Zusammenstellungen der Beobachtungen wie Extensobeobachtungen fur jedes Element gesondert von 1792 bis 1864 und von 1865 bis 1874 Monatstabellen gibt es aus den Jahren 1840 bis 1878 Auswertungen zu den einzelnen Messparametern liegen aus den Jahren 1792 bis 1960 vor und von 1790 bis 1806 existieren Monatsmittel zu den Messparametern Im Zentralamt des Deutschen Wetterdienstes liegt die Hollerith Listung aus den Jahren 1781 bis 1878 vor 9 Bei der Durchsicht des vorhandenen Datenmaterials stellte man fest dass Geratewechsel sowie Anderungen der Auswertungsmethode die Messreihen verschiedentlich stark beeinflusst haben Die Beobachtungen fuhrten von Anfang an bis nach der Sakularisation Chorherren des Augustiner Chorstifts Rottenbuch durch Ab 1806 mit der Ubernahme der Station durch die Konigliche Akademie der Wissenschaften war der ansassige Lehrer als zweiter Beobachter in der Regel fur die Morgenbeobachtung zustandig wahrend der Pfarrer die Beobachtungen mittags und abends ubernahm Die Beobachtungen die durchwegs von den Pfarrern durchgefuhrt wurden waren gleichmassiger 1879 bis 2007 Bearbeiten Im Oktober 1878 wurden die meisten Gerate ausgetauscht Die Thermometerhutte blieb allerdings unverandert an ihrem Standort 1888 wurden Vergleichsmessungen mit der neuen bayerischen Standard Thermometerhutte aus weiss gestrichenen Zinkblech die schwenkbar an einem Arm am Fensterstock angebracht war und zum Ablesen mit einem Faden herangezogen wurde durchgefuhrt Die Vergleichsmessungen wurden uber ein Jahr bis in den Oktober 1889 fortgesetzt Der Direktor der Centralanstalt wertete die Daten personlich aus Das Ergebnis war dass die alte Hutte weiterhin verwendet werden konnte Es wurden auch Vergleichsmessungen zwischen dem Haarhygrometer und dem Psychrometer durchgefuhrt wobei man feststellte dass das Hygrometer Herstellungsfehler aufwies Daraufhin wurden die betreffenden Gerate in allen Stationen repariert nbsp Buro des ObservatoriumsAb dem Jahr 1879 weist die Beobachtungsreihe nur eine kurze Unterbrechung am Ende des Zweiten Weltkriegs auf Von elf Tagen vom 3 bis zum 13 Mai 1945 fehlen Daten Die Lucken konnten allerdings durch Interpolation der Klimabeobachtungen von Munchen Augsburg Fussen und privaten Wetteraufzeichnungen unter Berucksichtigung der Wetterlage geschlossen werden Gewisse Anderungen in der Beobachtungsreihe traten auf als die Station am 1 Dezember 1936 vom Reichswetterdienst ubernommen und die Station von hauptamtlichen Beobachtern betreut wurde Eine weitere Anderung trat am 10 April 1940 ein als die Station vom Klosterbau in das Gebaude des neuen Observatoriums verlegt wurde Weickmann stellte fest dass bei der Stationsverlegung 1940 keine Vergleichsmessungen durchgefuhrt wurden um die Unterschiede der beiden Standorte zu ermitteln Weickmann fuhrte deswegen ab 1948 Vergleichsmessungen zwischen der alten Fensterhutte und dem neuen Messfeld auf dem Observatoriumsgelande durch Er forderte dazu ein Fernthermometer an Da es zu Ruckfragen kam antwortete er am 21 Marz 1949 Wir haben festgestellt dass bei der Verlegung aus dem Pfarrhaus in das jetzige Gebaude praktisch keine Vergleichsmessungen an beiden Aufstellungsorten durchgefuhrt wurden Im Hinblick auf nun bald 170 jahrige Hohenpeissenbergreihe erscheinen solche Messungen jedoch dringend notwendig Helmut Weickmann 10 Die Messungen wobei das angeforderte Thermometer in der alten Fensterhutte aufgestellt wurde und die Bearbeitung wurden von Hommel durchgefuhrt Teilweise wurde auch versucht anschliessend die ermittelten Unterschiede beim Zusammenschluss der Zeitreihen vor und nach 1940 auszugleichen in der heutigen Zeit wird aber die Zeitreihe ohne Homogenisierung gekoppelt Die Stationsverlegung 1940 ergab eine deutliche Anderung des Luftdrucks und zwar im Mittel einen Anstieg der Werte was auf die geanderten Stationshohe zuruckzufuhren ist Klimawerte Bearbeiten nbsp Temperaturreihe 11 12 Johannes Grunow fuhrte Untersuchungen zu den Messreihen der Hohenpeissenberger Station durch und fasste diese in eine Zusammenstellung fur den Zeitraum von 1761 bis 1960 zusammen Diese Zusammenstellung wurde anschliessend bis in die Gegenwart fortgeschrieben Die Klimawerte fur den Hohen Peissenberg reichen teilweise bis 1781 zuruck wie z B bei den Temperaturmitteln Extremwerte der Temperatur konnen erst seit der Einfuhrung der Maximum und Minimum Thermometer 1879 festgestellt werden Die Temperaturmittel wurden durch drei Tagesablesungen ermittelt Reprasentative Niederschlagsmessungen liegen seit 1879 vor weil der Niederschlagsmesser sich zuvor auf dem Dach des Pfarrhauses befand wo die Messungen durch Windeinflusse beeinflusst wurden Weitere Klimaelemente kamen mit den jeweiligen Erweiterungen der Gerateausstattung hinzu wie Messungen der Sonnenscheindauer ab 1937 und der Schneehohe ab 1901 Klimawerte der Station Hohenpeissenberg 13 Bereich Zeitraum Jan Feb Marz April Mai Juni Juli Aug Sep Okt Nov Dez JahrTemperaturmittel in C 1781 2008 2 0 1 2 1 3 5 3 10 0 13 0 15 0 14 6 11 6 7 1 2 1 0 9 6 4Warmstes Mittel in C 1781 2008 6 1 5 1 6 2 12 1 15 3 19 3 19 8 20 7 16 3 12 8 7 4 4 5 8 31796 1990 182219571989 1800 1868 2003 2006 2003 1961 2001 1852 1806 19942003Kaltestes Mittel in C 1781 2008 8 5 12 4 6 0 0 5 5 2 8 8 11 3 11 2 5 3 0 8 3 9 10 5 4 41848 1956 1785 1817 1876 1923 1913 18331844 1912 1905 1851 1788 1829Absolute Hochsttemperatur in C 1879 2008 17 2 19 7 21 6 25 5 28 3 31 8 33 8 33 1 29 6 26 3 21 5 18 5 33 82002 2008 2008 2003 1958 1980 1947 2003 1943 1981 1968 1985 1947Absolute Tiefsttemperatur in C 1879 2008 26 3 29 1 18 8 11 0 6 6 1 1 0 8 0 2 3 5 10 8 14 9 21 1 29 11907 1929 1886 1905 1906 1962 1903 1903 1897 1920 1890 1879 1929Niederschlagsdurchschnitt 1879 2008 57 51 61 82 121 154 159 140 110 73 63 58 1129Grosste Niederschlagssumme in mm 1879 2008 140 6 165 5 185 1 207 7 350 7 366 6 346 5 277 8 239 1 226 5 199 3 154 7 1581 91968 1970 1939 1965 1999 1979 1993 1970 1899 1981 1992 1918 1939Kleinste Niederschlagssumme in mm 1879 2008 1 8 8 8 10 3 2 8 16 6 43 5 29 3 35 4 21 7 2 7 5 7 5 5 776 21997 1882 1918 1893 1992 1887 2006 1947 1895 1943 1920 1888 1943Grosste Tagessumme des Niederschlags in mm 1879 2008 42 4 54 5 61 3 58 1 138 5 116 8 94 5 91 2 65 4 49 8 79 4 47 0 138 51912 1990 2000 1892 1999 1979 1910 1970 1888 1973 1921 1918 1999Mittlere Sonnenscheinsumme in Stunden 1937 2008 93 103 142 163 197 206 230 215 174 143 90 82 1840Grosste Sonnenscheinsumme in Stunden 1937 2008 178 204 244 317 264 310 332 314 286 225 166 171 22151989 1959 1953 2007 1950 1976 2006 1947 1959 1971 1978 1972 2003Geringste Sonnenscheinsumme in Stunden 1937 2008 49 41 67 82 97 123 144 133 69 57 37 31 15471987 1970 1944 1989 1939 1956 1980 2006 2001 1992 1964 1947 1987Grosste monatliche Schneehohe in cm 1901 2008 78 100 115 73 22 10 0 0 17 35 56 75 1151959 1978 1988 1979 1979 1962 2002 1956 1999 1962 1988Mittlere Zahl der Sommertage 0 4 1 3 3 3 2 6 0 4 8 1Mittlere Zahl der Frosttage 25 5 22 0 19 0 11 7 2 6 0 1 0 0 3 5 5 16 1 23 5 126 4Mittlere Zahl der Eistage 12 5 10 4 5 7 1 0 0 7 5 8 11 2 47 4Literatur BearbeitenPeter Winkler Hohenpeissenberg 1781 2006 das alteste Bergobservatorium der Welt Deutscher Wetterdienst Offenbach am Main 2006 ISBN 3 88148 415 9 Peter Winkler Fruhgeschichte des Bergobservatoriums Hohenpeissenberg neue Erkenntnisse und Prazisierungen Deutscher Wetterdienst Offenbach am Main 2015 ISBN 978 3 88148 481 7 Peter Winkler Das Observatorium auf dem Hohenpeissenberg In Lech Isar Land 2008 Seite 83 ff Deutscher Wetterdienst Hrsg 200 Jahre meteorologische Beobachtungen auf dem Hohenpeissenberg 1781 1980 Offenbach am Main 1981 ISBN 3 88148 184 2 Deutscher Wetterdienst Hrsg 100 Jahre Wetterdienst in Bayern 1878 1978 Offenbach am Main 1979 ISBN 3 88148 171 0 Albin Schwaiger Versuch einer meteorologischen Beschreibung des hohen Peissenbergs als eine nothige Beylage zu dessen Prospektskarte Mit 1 gefalteten Kupfertafel Verlag Anton Franz Wittwe Munchen 1791 43 SeitenSiehe auch BearbeitenZeitreihe der Lufttemperatur in DeutschlandWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Meteorologisches Observatorium Hohenpeissenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Meteorologisches Observatorium Hohenpeissenberg mit Beschreibung des Observatoriums aktuellen Wetterdaten und Webcam Historische Wetterdaten Monatswerte vom Hohenpeissenberg ab 1871 als Excel file GAW Hohenpeissenberg beim Umweltbundesamt Das Meteorologische Observatorium bei hohenpeissenberg de Beitrag bei der DMGEinzelnachweise Bearbeiten Thomas Stillbauer Dem Himmel so nah Das Meteorologische Observatorium Hohenpeissenberg ist die alteste Bergwetterwarte der Welt Mit moderner Technik wird heute in Oberbayern gearbeitet allerdings nicht nur In Frankfurter Rundschau vom 13 Juni 2019 S 35 a b Peter Winkler Hohenpeissenberg 1781 2006 das alteste Bergobservatorium der Welt Seite 3 Siehe auch Literatur Peter Winkler Hohenpeissenberg 1781 2006 das alteste Bergobservatorium der Welt Seite 109 Siehe auch Literatur 100 Jahre Wetterdienst in Bayern 1878 1978 Deutscher Wetterdienst Hrsg 200 Jahre meteorologische Beobachtungen auf dem Hohenpeissenberg 1781 1980 Seite 3 Siehe auch Literatur Peter Winkler Hohenpeissenberg 1781 2006 das alteste Bergobservatorium der Welt Seite 12 Siehe auch Literatur a b Deutscher Wetterdienst Hrsg 200 Jahre meteorologische Beobachtungen auf dem Hohenpeissenberg 1781 1980 Seite 9 Siehe auch Literatur Deutscher Wetterdienst Hrsg 200 Jahre meteorologische Beobachtungen auf dem Hohenpeissenberg 1781 1980 Seite 12 Siehe auch Literatur Deutscher Wetterdienst Hrsg 200 Jahre meteorologische Beobachtungen auf dem Hohenpeissenberg 1781 1980 Seite 12 13 Siehe auch Literatur Datengrafik ab 1781 siehe auch DWD Memento vom 23 September 2015 im Internet Archive PDF 58 kB Peter Winkler Hohenpeissenberg 1781 2006 das alteste Bergobservatorium der Welt Seite 55 Siehe auch Literatur Deutscher Wetterdienst Hrsg 200 Jahre meteorologische Beobachtungen auf dem Hohenpeissenberg 1781 1980 Seite A 9 A12 Siehe auch Literatur Klimadaten ausgewahlter deutscher Stationen Peter Winkler Hohenpeissenberg 1781 2006 das alteste Bergobservatorium der Welt Seite 113 Siehe auch Literatur 47 801388888889 11 009722222222 Koordinaten 47 48 5 N 11 0 35 O nbsp Dieser Artikel wurde am 11 August 2007 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen nbsp Dieser Artikel ist als Audiodatei verfugbar source source Speichern 73 07 min 32 3 MB Text der gesprochenen Version 24 Dezember 2019 Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Meteorologisches Observatorium Hohenpeissenberg amp oldid 237432594