Melitta Muszely (verheiratete Filippi, * 13. September 1927 in Wien; † 18. Jänner 2023 ebenda) war eine österreichische Opernsängerin (Sopran) und Gesangspädagogin.
Leben und Wirken Bearbeiten
Die Familie von Melitta Muszely stammte ursprünglich aus Ungarn. Muszely studierte Klavier und Gesang am Konservatorium der Stadt Wien.
1950 debütierte sie am Stadttheater Regensburg, dessen Mitglied sie bis 1952 blieb. Von 1953 bis 1968 war sie festes Ensemblemitglied der Hamburger Staatsoper. Sie wirkte dort in mehreren Opern-Uraufführungen mit, unter anderem 1955 in Pallas Athene weint von Ernst Krenek und 1963 in Figaro lässt sich scheiden von Giselher Klebe.
Muszely hatte mehrere Gastverträge, unter anderem mit der Berliner Staatsoper, der Wiener Staatsoper und der Komischen Oper Berlin. Außerdem trat sie als Gast am Opernhaus Zürich auf. 1959 sang sie an der Komischen Oper Berlin alle vier Frauengestalten (Olympia, Antonia, Giulietta, Stella) in der Oper Hoffmanns Erzählungen von Jacques Offenbach in der legendären Inszenierung von Walter Felsenstein. 1970 übernahm Melitta Muszely in der DEFA-Verfilmung von Felsensteins Hoffmanns Erzählungen wiederum die vier Frauengestalten.
An der Wiener Staatsoper sang sie von 1963 bis 1967 zahlreiche Partien aus dem Fachbereich des Koloratursoprans und des lyrischen Soprans.
Internationale Gastspiele führten Melitta Muszely unter anderem an die Opernhäuser von Paris, Venedig und Lissabon, zu den Salzburger Festspielen und zum Edinburgh Festival.
Muszely wirkte auch als Lied- und Konzertsängerin sowie als Gesangspädagogin. 1980 gab sie nach Beendigung ihrer Opernlaufbahn nochmals einen Liederabend. Sie unterrichtete noch im hohen Alter. Im September 2022 feierte sie bei bester Gesundheit ihren 95. Geburtstag. Melitta Muszely starb im Jänner 2023 im 96. Lebensjahr in Wien.
Repertoire Bearbeiten
Melitta Muszely wurde vor allem als Koloratursopranistin bekannt. Zu ihren großen Opernpartien gehörten die Mozartrollen Pamina, Donna Elvira und Susanna, die Marzelline in Fidelio, die Marie in Die verkaufte Braut und die Violetta Valéry von Giuseppe Verdi. Muszely galt außerdem als Spezialistin für die Opernrollen von Richard Strauss. Geschätzt wurde sie insbesondere als Sophie in Der Rosenkavalier und in der Titelrolle der Arabella. Muszely übernahm auch Partien in selten gespielten Opern, so die Turandot in der gleichnamigen Oper von Ferruccio Busoni.
Oper (Auswahl) Bearbeiten
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Operette Bearbeiten
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Tondokumente Bearbeiten
Das durch Rundfunkaufnahmen, Live-Mitschnitte und Schallplatten überlieferte musikalische Werk von Melitta Muszely wurde in den letzten Jahren teilweise auch auf CD wiederveröffentlicht. Für den Rundfunk spielte Melitta Muszely außerdem, häufig als Partnerin von Fritz Wunderlich, zahlreiche Operettenaufnahmen ein: Der Zarewitsch und Das Land des Lächelns von Franz Lehár, Die Rose von Stambul von Leo Fall.
Aufnahmen (Auswahl) Bearbeiten
- Carl Maria von Weber: Der Freischütz, mit Melitta Muszely, Horst Günter, Sándor Konya, Arnold van Mill, James Pease, Ernst Wiemann, Dirigent: Wilhelm Brückner-Rüggeberg, NDR-Sinfonieorchester
- Ludwig van Beethoven: Fidelio, mit Gladys Kuchta, Melitta Muszely, Julius Patzak, Heinz Rehfuss, Erich Wenk, Karl Kümmel, Helmut Kretschmar, NDR-Chor und Orchester, Carl Bamberger, LP, TONO/Concert-Hall, SMS-2120 Stereo
- Bedřich Smetana: Die verkaufte Braut, Großer Querschnitt mit Barry McDaniel, Cvetka Ahlin, Melitta Muszely, Martti Talvela, Ruth Hesse, Rudolf Schock, Kurt Böhme; Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin, Dirigent: Heinrich Hollreiser, LP, Album, Electrola
- Georges Bizet: Carmen, mit Christa Ludwig, Rudolf Schock, Hermann Prey, Melitta Muszely, Iwan Rebroff, Dirigent: Horst Stein, Berliner Symphoniker, CD, EMI
Filmografie Bearbeiten
- 1970: Hoffmanns Erzählungen (Studioaufzeichnung)
Literatur Bearbeiten
- Alexander Rausch: Muszely (verh. Filippi), Melitta. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004, ISBN 3-7001-3045-7.
- Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. Dritte, erweiterte Auflage. K. G. Saur, München 1999. Band 4: Moffo-Seidel, S. 2472.
Weblinks Bearbeiten
- Werke von und über Melitta Muszely im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Melitta Muszely im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
- Melitta Muszelys Auftritte an der Wiener Staatsoper
- Melitta Muszely im Lexikon des internationalen Films
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Melitta MUSZELY ist am 18. Januar 2023 in Wien verstorben. Online Merker vom 28. Jänner 2023. Abgerufen am 30. Jänner 2023
- Melitta Muszely. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 8. Juni 2021.
- Chronik der Wiener Staatsoper 1945–1995. Verlag Anton Schroll, Wien / München 1995.
- Fritz Wunderlich’s Colleagues Zusammenstellung von Andreas Praefcke