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Max Bucherer 8 Juli 1883 in Basel 3 Januar 1974 in Locarno war ein Schweizer Maler Grafiker Buchschmuck und Exlibris Kunstler und Kunst Publizist Fruhes Bucherer Exlibris fur Hans Hindermann Holzschnitt 1906 Bodenseelandschaft bei Steckborn Blick auf die Halbinsel Hori und den Hegau Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Publikationen 2 1 Schriften Grafiken 2 2 Illustrierte Bucher Buchschmuck 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenMax Bucherer kam am 8 Juli 1883 als elftes Kind einer eingeburgerten deutschen Kaufmannsfamilie in Basel zur Welt sein Vater Karl Friedrich Bucherer 1 stammte aus Lahr 2 Max Bucherer ist der Bruder von Carl F Bucherer und der Vater der Harfenistin Wilhelmine Bucherer Auf Anregung von Rudolf Burkhard begann Bucherer nach seiner Matura eine kunstlerische Ausbildung an der Akademie der Bildenden Kunste Munchen 1901 wurde er Schuler an der Kunstschule von Heinrich Knirr und an dem von Hans Thoma gegrundeten Kunstlerbund Lithographie 1902 wurde er Lehrer fur Grafik an der Hermann Obrist und Debschitz Schule in Munchen In Basel gehorte Bucherer zu den Kunstlerfreunden von Hermann Hesse und dessen Frau Mia Hesse Bernoulli Mit den Hesses kam Bucherer 1904 auch erstmals nach Gaienhofen an den Untersee wo er dann selbst bis 1909 lebte Auch Hesses damaliger Freund Ludwig Finckh der Munchner Grafiker Bruno Goldschmitt und der Basler Architekt Hans Hindermann zogen um 1905 nach Gaienhofen bzw in Hesses Nahe nach Berlingen bzw Steckborn auf der Schweizer Seite Zum damaligen Freundeskreis um Hermann Hesse Max Bucherer und Ludwig Finckh gehorten ferner Otto Blumel Gustav Meyrink Othmar Schoeck Emanuel von Bodman und Franz Karl Ginzkey Max Bucherer entwarf neben rund 45 Exlibris 3 und mehreren Holzschnitt Portrats befreundeter Schriftsteller die vom Jugendstil gepragten Bucheinbande und den Buchschmuck zu Ludwig Finckhs drei 1906 erschienenen Buchern Rosen Der Rosendoktor und Biskra sowie 1909 zu dessen Erzahlung Rapunzel und 1911 die Holzschnitte und Initialen zu Die Reise nach Tripstrill Finckhs erstes Wohnhaus in Gaienhofen wurde ausserdem zum Motiv eines Farbholzschnitts der als Vorlage einer zeitgenossischen Kunstpostkarte Verwendung fand 4 Zwischen 1905 und 1907 war Bucherer Zeichenlehrer am Deutschen Landerziehungsheim fur Madchen im Schloss Gaienhofen unter deren Leiterin Bertha von Petersenn eine Stelle die ihm Hermann Hesse besorgt hatte Zugleich arbeitete er als Zeichenlehrer am Knabeninternat Glarisegg bei Steckborn Im Madcheninternat Gaienhofen lernte Bucherer seine spatere Frau Else gen Els Feustel kennen die dort zwischen 1902 und 1907 Schulerin war und die er 1909 heiratete 1907 baute Hans Hindermann die Gaienhofener Wohnhauser fur Hesse Finckh und den ortlichen Schneider Josef Kopfler in dessen Kunstlerhaus wurde fur Max Bucherer vorubergehend ein Atelier eingerichtet spater genutzt von Otto Blumel und Ludwig Renner 5 1909 siedelte er mit seiner Frau nach Munchen uber wo er als Leiter fur Grafik an der Debschitzschule und Grafiklehrer an der Stadtischen Gewerbeschule Arbeit gefunden hatte Bis 1924 bekam das Ehepaar Bucherer sechs Kinder Es folgten Studienaufenthalte in Paris an der Academie Julian und an der Academie de la Grande Chaumiere Bucherer schloss Bekanntschaft mit Paul Klee von dem er Radierungen im Austausch gegen eigene Holzschnitte erhielt 1911 bekam Bucherer einen Auftrag der Osterreichischen Landesregierung fur eine Studienreise mit Robert Michel in die Reichslande Bosnien Herzegowina und Dalmatien uber die 1912 ein Buch Michels erscheint das mit 25 Zeichnungen Bucherers illustriert ist In Zurich erscheint 1914 Bucherers Publikation Der Originalholzschnitt die eine weite Verbreitung und 1922 noch eine von Bucherer selbst redigierte und erweiterte Neuauflage erfuhr 1937 wurden in der Nazi Aktion Entartete Kunst nachweislich aus dem Museum Folkwang Essen Bucherers Holzschnitt Der Sanger beschlagnahmt und vernichtet 6 Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 wurde Max Bucherer in die Schweizerische Armee eingezogen und diente zunachst als Fusilier im Wachdienst des Landwehr Detachements am Gotthard bevor er 1915 als Zeichner fur das osterreichische Kriegspressequartier an verschiedenen Kriegsschauplatzen in Tirol in den Karpaten in Ungarn und in Russisch Polen zum Einsatz kam 1916 wurde Bucherer aus dem Wehrdienst entlassen und zog mit seiner Familie von Munchen nach Zurich von dort 1917 nach Ruschlikon wo sie spater ein eigenes Haus bauten und wo Max Bucherer das Ehrenburgerrecht erhielt 1918 wurde er als Textilfachlehrer an die Zurcher Kunstgewerbeschule berufen und grundete in Zurich daruber hinaus eine eigene Textilwerkstatte Nach der Ehescheidung 1931 zog Bucherer nach Zurich und heiratete 1934 Kati Bosshard 1945 liess er sich fruhzeitig pensionieren und zog mit seiner Frau nach Ronco sopra Ascona im Kanton Tessin wo er als eigener Architekt ein Haus baute und sich in den Folgejahren unter dem Kunstlernamen MABU intensiv der Malerei widmete Es entstanden u a Bilder die von Blinden abtastend erfasst werden konnen Sie wurden bei einer Ausstellung in Dusseldorf gezeigt und fanden grosse Beachtung Nach 1963 folgten u a internationale Ausstellungen in Mailand Toronto und Paris Publikationen BearbeitenSchriften Grafiken Bearbeiten Exlibris Mit einer Einfuhrung von Ludwig Finckh Mit 15 Original Holschnitten Gedruckt in 200 Exemplaren Carl Fried Schulz Frankfurt a M 1906 Drucklegung und Holzschnitte Walze 13 graphische Originalarbeiten der Vereinigung Schweizer Graphiker Mit einem Geleitwort von Paul Ganz Basel Delphin Verlag Munchen 1912 Karikaturen aus dem k u k Kriegspressequartier Privatdruck Suddeutsche Verlagsdruckerei Munchen 1915 Aus Galizien und Polen 14 Steinzeichnungen vom ostlichen Kriegsschauplatz Verlag E Reinhardt Munchen 1916 Spitzenbilder Papierschnitte Portratsilhouetten Hrsg unter Mitwirkung von Adolf Spamer J Leisching H T Kroeber und Martin Knapp Einhorn Verlag Dachau bei Munchen o J 1920 Portrait Karikaturen 30 Zeichnungen von Professoren des Gymnasiums Zurich Einfuhrung von Paul Schaffner Privatdruck Zurich 1933 Der Linolschnitt Eine Einfuhrung in das Wesen und die Technik des Linolschnitts Heintze amp Blanckertz Berlin 1934 Grosse Schweizer Holzschnitte Mappe mit 10 Holzschnitten Handdrucke mit Bleistift signiert und bezeichnet Portrats u a von Jacob Burckhardt Gottfried Keller Leonhard Euler Jeremias Gotthelf Guillaume Henri Dufour Urs Graf Jacob Bernoulli und Albrecht von Haller o O o J Der Original Holzschnitt Eine Einfuhrung in sein Wesen und seine Technik Verlag Gebr Scholl Zurich 1946 MABU Birkhauser Verlag Basel 1964 Illustrierte Bucher Buchschmuck Bearbeiten Anna Croissant Rust Aus unseres Herrgotts Tiergarten Geschichten von sonderbaren Menschen und verwunderlichem Getier Einbandgestaltung von Max Bucherer Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart Leipzig 1906 Ludwig Finckh Rosen Mit einer Einfuhrung von Otto Julius Bierbaum Buchschmuck und Einband nach Entwurfen von Max Bucherer Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart Leipzig 1906 Ludwig Finckh Der Rosendoktor Buchschmuck und Einband nach Entwurfen von Max Bucherer Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart Leipzig 1906 Ludwig Finckh Biskra Mit 8 Bildern Buchschmuck und Einband nach Entwurfen von Max Bucherer Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart Leipzig 1906 Ludwig Finckh Rapunzel Buchschmuck und Einband von Max Bucherer Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1909 Ludwig Finckh Die Reise nach Tripstrill Langen Munchen 1911 Mit Einbandillustration Frontispiz und illustr Titelblatt Holzschnitte von Max Bucherer 1913 auch als illustrierte Vorzugsausgabe bei der Deutschen Verlags Anstalt Stuttgart erschienen 150 Exemplare als 7 Auflage dieses Buches bezeichnet Die Bilder und Initialen von Max Bucherer sind in dieser Ausgabe von den Originalholzstocken des Kunstlers auf Buttenpapier gedruckt einige wenige Exemplare dieser handschriftlich nummerierten Liebhaberausgabe wurden auch in Leder gebunden Ludwig Finckh Gaienhofener Idylle Erinnerungen an Hermann Hesse Mit Illustrationen von Max Bucherer und Hugo Boeschenstein Knodler Verlag Reutlingen 1981 ISBN 978 3874211079 Victor Hardung Die Gedichte Mit 1 Originalholzschnitt von Max Bucherer Bachmann Gruner Zurich 1920 Robert Michel Fahrten in den Reichslanden Bilder und Skizzen aus Bosnien und der Hercegovina Mit 25 Zeichnungen von Max Bucherer Deutsch Osterreichischer Verlag Wien Leipzig 1912 Hermann Hesse Hrsg Alemannenbuch Mit Illustrationen von Max Bucherer Gustav Gamper und Adolf Hildenbrand Deckelvignette von Ernst Wurtenberger Verlag Seldwyla Bern 1919 Literatur BearbeitenH T Max Bucherer In Die Schweiz Schweizerische illustrierte Zeitschrift Band 12 Verlag der Schweiz Zurich 1908 S 322 f Digitalisat unter E T H Zurich e periodica PDF Herbert Berner Bildende Kunstler in Gaienhofen In Franz Gotz Hrsg Beitrage zur Geschichte der Gemeinde Gaienhofen und ihrer Ortsteile Hegau Geschichtsverein Hegau Bibliothek Band 36 Singen 1982 2 1987 Josef Burch Anna Stiefel Max Bucherer Maler Grafiker Exlibriskunstler und Kunstpublizist Jahresgabe des Schweizerischen Ex Libris Clubs Winterthur 2015 Andrea Hofmann Max Bucherer Kurzbiographie und Illustrationen in Kunstler auf der Hori Zuflucht am Bodensee in der ersten Halfte des Zwanzigsten Jahrhunderts Friedrich Bahn Verlag Konstanz 1989 ISBN 3 7621 8003 2 S 156 f Weblinks BearbeitenChristof Bucherer Max Bucherer Lebenslauf Auf Website des Autors Christine Muralt Von Kacheln Kunst und Freundschaft Die Kachelofen der Villa Feustel Blogbeitrag der Archaologie und Denkmalpflege des Kantons Zurich 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Vgl die genealogische Zusammenstellung auf tribalpages com Vgl die Angaben zu Leben und Werk im Folgenden Christof Bucherer Max Bucherer Lebenslauf unter Christof Bucherer Schonbuhl Vgl Max Bucherer Exlibris mit einer Einfuhrung von Ludwig Finckh mit 15 Original Holzschnitten Carl Fried Schulz Frankfurt a M 1906 Vgl Ludwig Finckh Gaienhofener Idylle Erinnerungen an Hermann Hesse Mit Illustrationen von Max Bucherer und Hugo Boeschenstein Knodler Verlag Reutlingen 1981 ISBN 3 87421 107 X hier die Deckelillustration Vgl Ludwig Finckh Gaienhofener Idylle Erinnerungen an Hermann Hesse Knodler Reutlingen 1981 S 55 und 89 Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion Entartete Kunst Forschungsstelle Entartete Kunst FU BerlinNormdaten Person GND 118664301 lobid OGND AKS LCCN n2018034889 VIAF 3264453 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bucherer MaxKURZBESCHREIBUNG Schweizer Grafiker und MalerGEBURTSDATUM 8 Juli 1883GEBURTSORT BaselSTERBEDATUM 3 Januar 1974STERBEORT Locarno Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Bucherer amp oldid 227664148