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Bertha von Petersenn 4 Oktober 1862 in Hottingen 2 Oktober 1910 in Kreuzlingen war eine Schweizer Reformpadagogin und Leiterin des ersten Deutschen Landerziehungsheims fur Madchen D L E H f M Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenBertha Helene Ferdinande Nanny von Petersenn war das alteste von vier Kindern des Pathologen Eduard von Rindfleisch 1890 von Prinzregent Luitpold von Bayern in den personlichen Adelsstand erhoben und dessen Ehefrau Helene geb Rostosky Die akademische Laufbahn des Vaters fuhrte die vermogende Familie von Zurich nach Bonn spater nach Wurzburg In letztgenannter Stadt grundete Eduard von Rindfleisch das Anatomische Institut Wie damals in hoheren Kreisen ublich wurde Bertha zu Hause von Privatlehrern unterrichtet Um ihre Bildung zu vervollstandigen besuchte sie noch in Stuttgart das vornehme Katharinen Stift ein Pensionat fur Tochter der hoheren Stande Von fruhester Kindheit an erhielt das Madchen privaten Klavierunterricht u a von dem aus dem Baltikum stammenden Georg von Petersenn Lehrer und Schulerin heirateten am 11 April 1882 Aus der als glucklich geltenden Ehe ging ein Kind hervor Tochter Jutta 8 April 1888 in Berlin 17 Juni 1975 die 1911 den Reformpadagogen Hermann Lietz den Begrunder des ersten deutschen Landerziehungsheimes die 1898 gegrundete Pulvermuhle bei Ilsenburg im Harz heiratete nbsp Das von Bertha von Petersenn gegrundete Landerziehungsheim in Gaienhofen heute1884 ubersiedelte das Ehepaar nach Berlin Dort erhielt Georg von Petersenn eine Professur an der Koniglichen Hochschule fur Musik heute aufgegangen in der Universitat der Kunste Berlin Bertha von Petersenn war mit der damaligen Erziehung und Bildung von Madchen ausserst unzufrieden Vor allem bemangelte sie die Erziehung die auf Ausserlichkeiten Wert legte aber auf die Charaktere der Madchen keine Rucksicht nahm Auf der Suche nach padagogischen Alternativen lernte sie in Berlin uber Moritz von Egidy Hermann Lietz kennen der in den vornehmen Salons der Reichshauptstadt fur seine padagogischen Ideen warb Sie war sogleich von der Lietzschen Erziehungskonzeption fasziniert bedauerte allerdings dass diese ausschliesslich auf Jungen ausgerichtet war Darum grundete Bertha von Petersenn mit Unterstutzung von Hermann Lietz in einer Villa in Gross Lichterfelde eine Privatschule fur Madchen Das erste D L E H f M war geboren das bald in ein geraumigeres Haus im Wald am Stolper See zwischen Berlin und Potsdam heute Stadtbezirk Wannsee Zehlendorf gelegen ubersiedelte Durch die isolierte Lage in der Natur sollte die Gesundheit des Korpers und Geistes gefordert werden Die Kinder sollten unter Berucksichtigung der einzelnen Charaktere und Wunsche eine ganzheitliche Erziehung erfahren und unter einfachen Lebensbedingungen in kindgerechter Form erzogen werden um spater leistungsfahige Erwachsene zu werden 1903 stand ein erneuter Umzug der privaten Bildungs und Erziehungsinstitution an Nach schwierigen Verhandlungen fiel die Wahl auf das Schloss Gaienhofen in Gaienhofen am Bodensee zunachst von den Grafen von Bodman gepachtet Als Vorteile gegenuber dem Berliner Domizil stellten sich die grossen und zahlreichen Raume umfangreiche Garten eigene Wiesen und Spielplatze dar aber auch die Abgeschiedenheit des Dorfes und seine bauerlich ursprungliche Umgebung Georg von Petersenn erwarb 1905 das Anwesen Der Schulbetrieb begann 1904 mit 14 Schulerinnen vier Jahre spater waren es bereits 33 Schulerinnen Bertha von Petersenn starb am 2 Oktober 1910 wahrend einer Blinddarmoperation im Krankenhaus von Kreuzlingen Sie wurde wenige Tage spater auf dem Schulgelande beigesetzt Die von ihr gegrundete und bis zu ihrem Tod geleitete Institution besteht noch heute unter dem Namen Schloss Gaienhofen Evangelische Schule am Bodensee Das Grab auf dem Schulgelande wurde im Herbst 2014 aufgelost und der Grabstein auf dem Schulgelande aufgestellt Die sterblichen Uberreste von Petersenns wurden kremiert und auf dem Friedhof in Hemmenhofen beigesetzt Schriften BearbeitenLanderziehungsheim fur Madchen am Stolper See In Zeitschrift fur Philosophie und Padagogik 8 1901 S 70 71 Das erste Jahr im D L E H fur Madchen In Hermann Lietz Hrsg Das dritte Jahr im Deutschen Landerziehungsheim bei Ilsenburg im Harz Berlin 1901 S 82 ff Das zweite Jahr im D L E H fur Madchen zu Stolpe am Stolpersee bei Wannsee In Hermann Lietz Hrsg Das vierte Jahr in deutschen Landerziehungsheimen Berlin 1902 S 42 ff 95 ff online Ostern 1904 bis Ostern 1905 im L E H Gaienhofen am Bodensee Unser erstes Jahr im neuen L E H In Hermann Lietz Hrsg Das siebte Jahr in deutschen Landerziehungsheimen Schloss Bieberstein und Haubinda Voigtlanders Verlag Leipzig 1905 online D L E H Gaienhofen 1906 07 In Hermann Lietz Hrsg Deutsche Landerziehungsheime Das neunte Jahr 1906 1907 Leipzig 1910 S 93 ff Deutsches Landerziehungsheim fur Madchen In Hermann Lietz Das erste und zweite Jahr im Deutschen Land Erziehungsheim bei Ilsenburg in den Jahren 1898 1899 2 Aufl R Voigtlanders Verlag Leipzig 1910 S 82 86 Literatur BearbeitenManfred Berger Bertha von Petersenn In Christ und Bildung 40 Heft 10 2003 S 35 Manfred Berger Wahre Erziehung das heisst Herzensbildung Bertha von Petersenn Pionierin des ersten Deutschen Landerziehungsheims D L E H fur Madchen Eine biografisch padagogische Skizze In Zeitschrift fur Erlebnispadagogik 24 Heft 11 2004 S 49 68 Manfred Berger Bertha von Petersenn Eine Wegbereiterin der modernen Erlebnispadagogik Luneburg 2008 Kathrin Spitzbarth Sonja Muck Bertha von Petersenn 1862 1910 In Hans Ulrich Grunder Karin de la Roi Frey Hrsg Reformfrauen der Schule Ein Lesebuch Baltmannsweiler 2005 S 48 63 Weblinks Bearbeitenhttp schloss gaienhofen de schloss gaienhofen geschichte gedenken an das gruenderehepaar georg und bertha v petersenn http www suedkurier de region kreis konstanz gaienhofen Evangelische Kirche investiert in die Schloss Schule Gaienhofen art372440 7738981Normdaten Person GND 141706589 lobid OGND AKS VIAF 140303272 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Petersenn Bertha vonKURZBESCHREIBUNG Schweizer ReformpadagoginGEBURTSDATUM 4 Oktober 1862GEBURTSORT HottingenSTERBEDATUM 2 Oktober 1910STERBEORT Kreuzlingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bertha von Petersenn amp oldid 234095190