www.wikidata.de-de.nina.az
Maria Mia Hesse Bernoulli geboren als Maria Bernoulli 7 August 1868 in Basel 13 Mai 1963 in Bern war eine der ersten professionellen Fotografinnen in der Schweiz mit eigenem Atelier in Basel Sie war von 1904 bis 1923 die erste Ehefrau des deutschen Schriftstellers Hermann Hesse Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Wurdigung postum 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenMia Bernoullis Vater war der Notar Friedrich Fritz Bernoulli 1824 1913 ein direkter Nachkomme des Mathematikers Johann II Bernoulli ihre Mutter war Emilia Barbara Gengenbach 1831 1911 Mia war das vierte von acht Kindern des Ehepaares 1 Die Familie ermoglichte ihren Kindern eine gehobene Schulbildung Mia liebte die Musik und war eine begabte und begeisterte Pianistin und Bergsteigerin 2 nbsp Hesse Wohnhaus in GaienhofenVollig unublich fur ihre Zeit setzte sie bei ihren Eltern durch dass sie eine Berufsausbildung zur Fotografin absolvieren durfte Nachdem Franziska Mollinger bereits zwischen 1843 und 1845 als kommerzielle Fotografin bzw Daguerreotypistin tatig gewesen war wurde Bernoulli damit die erste Berufsfotografin mit formeller Ausbildung in der Schweiz und betrieb als Fotografenmeisterin zusammen mit ihrer Schwester Tuccia an der Baumleingasse 18 in Basel ein eigenes Atelier Sie widmete sich dort auch der experimentellen Kunstfotografie Ihr Fotoatelier entwickelte sich zu einem Treffpunkt junger Kunstler 3 Dort lernte sie im Jahr 1902 den neun Jahre jungeren Hermann Hesse kennen der zu jener Zeit noch als Buchhandler in Basel arbeitete Gegen den Willen von Bernoullis Eltern wurden die beiden ein Paar Sie begleitete Hesse auf seiner zweiten Italienreise 3 Nach Hesses erstem grossen schriftstellerischen Erfolg und seiner damit erworbenen finanziellen Unabhangigkeit heirateten die beiden am 2 August 1904 nbsp Das Hermann Hesse Haus in Gaienhofen es heisst seit August 2019 Mia und Hermann Hesse Haus Hesse Bernoulli gab nach der Heirat ihre Berufstatigkeit auf und liess sich mit ihrem Ehemann in Gaienhofen am Bodensee nieder Dort lebten sie zunachst in einem alten Bauernhaus 1907 bezogen sie ein selbst entworfenes Haus auf einer Anhohe westlich des Dorfes 3 Aus der Ehe mit Hesse gingen drei Sohne hervor der Maler Bruno Hesse 1905 1999 der Dekorateur Heiner Hesse 1909 2003 und der Fotograf Martin Hesse 1911 1968 4 Wahrend ihr Ehemann immer ofter langere Auslandsreisen unternahm vereinsamte seine Frau in der landlichen Heimat wo sie als die nobli Frau vu Basel noble Frau aus Basel Aussenseiterin blieb Nach Hesses Ruckkehr aus Indien im Jahr 1912 ubersiedelte die Familie in die Schweiz nach Ostermundigen bei Bern Dort lebten sie im Landhaus des verstorbenen Malers Albert Welti den Hesse 1907 in Munchen kennengelernt und danach des Ofteren in Ostermundigen besucht hatte Doch konnte dieser Neuanfang die Ehe nicht retten Das Ehepaar trennte sich 1918 nach Hesses Ruckkehr aus dem Ersten Weltkrieg 1923 wurde die Ehe geschieden Mia Hesse Bernoulli litt damals unter einer Nervenkrankheit und verbrachte langere Zeit in einer Heilanstalt Die drei Sohne wurden deshalb zeitweilig in Pflegefamilien untergebracht Nach ihrer Genesung zog Hesse Bernoulli nach Ascona im Kanton Tessin Dort betrieb sie bis 1942 die Casa Cedro ein Holzchalet in der Via Collinetta als Pension Im Alter zog sie nach Bern wo sie zunachst bei ihrem jungsten Sohn Martin lebte 1963 starb sie im Alter von 95 Jahren in einem Berner Altersheim 5 Wurdigung postum BearbeitenMia Hesse Bernoullis fotografische Arbeiten waren in der Offentlichkeit lange Zeit unbekannt Erst ein halbes Jahrhundert nach ihrem Tod wurden ihre Person und ihr Werk aus dem Schatten ihres beruhmten Ehemannes hervorgeholt und in der Offentlichkeit gewurdigt Im Rahmen der Hermann Hesse Tage 2013 wurden anlasslich ihres 50 Todestages in einer ausschliesslich ihrem Werk gewidmeten Sonderausstellung im Hesse Haus in Gaienhofen erstmals Aufnahmen aus ihrer Atelierzeit in Basel gezeigt 6 Die Eigentumer des Hesse Hauses grundeten einen Arbeitskreis Mia Hesse der ihr Leben und ihre kunstlerische Arbeit erforscht und daruber berichtet 2013 folgten weitere Ausstellungen vor allem in der Schweiz wie beispielsweise im Jahr 2015 in der Frauenbibliothek und Fonothek Wyborada in St Gallen 7 Literatur BearbeitenBarbel Reetz Hesses Frauen Insel Berlin 2012 ISBN 978 3 458 35824 4 Eva Eberwein Monika Leister Lichtwerke Mia Hesse geborene Bernoulli als Photographin Versuch einer Nahaufnahme Hrsg Hegau Geschichtsverein Band 159 Singen 2013 ISBN 978 3 942058 05 6 Weblinks BearbeitenLebenslauf von Mia Bernoulli mit Foto auf Website zu Hermann Hesse Mia und Hermann Hesse Haus in Gaienhofen Artikel uber Hermann Hesses FrauenEinzelnachweise Bearbeiten Genealogische Daten auf vorster genealogie com abgerufen am 25 Juni 2019 Erste Berufsfotografin In St Galler Tagblatt 24 Juni 2013 abgerufen am 25 Juni 2019 a b c Auf den Basler Spuren des Steppenwolfs In TagesWoche 3 August 2012 abgerufen am 25 Juni 2019 Maria Bernoulli geneall net abgerufen am 25 Juni 2019 Mia Hesse Bernoulli ticinarte ch abgerufen am 25 Juni 2019 Hermann Hesse Haus Gemeinde Gaienhofen abgerufen am 25 Juni 2019 Elke Baliarda Lichtwerke Sonderausstellung Fotografin Mia Hesse Bernoulli In ostschweizerinnen ch 27 September 2015 abgerufen am 25 Juni 2019 Normdaten Person GND 116770511 lobid OGND AKS LCCN no2012058920 VIAF 171984294 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hesse Bernoulli MiaALTERNATIVNAMEN Hesse Bernoulli Maria Bernoulli Maria Geburtsname KURZBESCHREIBUNG erste Berufsfotografin in der Schweiz und Ehefrau von Hermann HesseGEBURTSDATUM 7 August 1868GEBURTSORT BaselSTERBEDATUM 13 Mai 1963STERBEORT Bern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mia Hesse Bernoulli amp oldid 237315037