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Maria Lindenberg 48 000849 8 011091 ist eine Wallfahrtskirche und ein Exerzitienhaus auf 720 m u NHN am Sudwesthang des Lindenbergs 813 7 m bei St Peter im Hochschwarzwald auf dem Gebiet der Gemeinde Buchenbach Die Wallfahrt existiert seit 1497 das Patrozinium ist Maria Himmelfahrt 15 August Eine Besonderheit in dieser Kirche ist die Eucharistische Anbetung die von 1858 bis 1869 durchgefuhrt wurde und wieder seit 1955 ganzjahrig Tag und Nacht von Mannern fur Frieden und Erneuerung der Kirche gebetet wird 1 Die WallfahrtskircheGnadenbild in der Kirche Maria erscheint Hans Zahringer auf dem Lindenberg in St Jakobus in Stegen EschbachDie MariensauleDer Brunnen bei der Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Orgel und Glocken 3 Gebetswache 4 Religiose Flurdenkmale 5 Rara 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeschichte BearbeitenDas Bildstockchen in der Kerzenkapelle weist auf den Ursprung der Wallfahrt hin eine Gebetserhorung in schwerer Not Beim Bauern Pantaleon Mayer aus dem Ibental grassierte eine Viehseuche die nicht endete Er sah diese als Strafe fur seine Sunden an In einem Traum horte er eine Stimme die ihn aufforderte der Jungfrau Maria eine Bildsaule zu stiften Er versprach dies und schnell war die Seuche vorbei Er gab die Bildsaule in Auftrag allerdings war der Bildhauer saumig und erst als dessen Haus abbrannte fuhrte er die Arbeit dann unverzuglich aus Die erste Kapelle auf dem Lindenberg wurde erbaut nachdem Maria an einer Quelle es ist die Marienquelle beim Frauenbrunnen einem Hirtenjungen des Bauern Mayer erschienen war und ihm die Prophezeiung machte dass drei der reichsten Bauern des Tales binnen eines Jahres sterben wurden und dies auch eintraf So erbaute Mayer dann eine holzerne Kapelle vermutlich an der Stelle an der der Bildstock stand Nach einer weiteren Marienerscheinung die der alte Bauer Hans Zahringer vom Unteribental hatte und bei der ihm Maria als Zeichen ein Kreuz gefertigt aus zwei Spanen und einem Gertlein mitgab wurde die Kapelle von Pantaleon Mayer noch vor 1525 erweitert und vervollstandigt Dies ist auf dem Bild von 1790 Maria erscheint Hans Zahringer auf dem Lindenberg von Simon Goser in der Kirche St Jakob in Eschbach dargestellt Wahrend des Bauernkriegs wurde 1525 die Kapelle geschandet nach Instandsetzung wurde 1584 der erste Hochaltar aufgestellt und die Kirche im Jahre 1601 durch den Weihbischof von Konstanz geweiht 1606 wurde von der Herrschaft in Stegen ein neuer Hochaltar gestiftet Auch diese Kirche wurde wahrend des Dreissigjahrigen Krieges ausgeraubt und zerstort Nach dem Wiederaufbau gab es ab 1670 einen regelmassigen Gottesdienst durch die Patres aus dem nahen Kloster St Peter Da wahrend des Hollandischen Krieges 1678 das Kloster St Peter abbrannte fand der Pfarrgottesdienst auf dem Lindenberg statt Nach dem Frieden zu Rastatt im Jahre 1714 nahm die Wallfahrt deutlich zu Am 14 September 1761 wurde eine neue Kirche auf dem Lindenberg geweiht vom Abt Philipp Jakob Steyrer mit Mitteln des Klosters St Peter erbaut und ausgestaltet 2 Derselbe Abt musste am 15 Marz 1787 auf Anordnung durch den Bischof der ein kaiserliches Dekret vom 30 September 1786 umsetzte die Kapelle abreissen und mit dem dabei anfallenden Material ab April desselben Jahres in Eschbach die Pfarrkirche St Jakobus bauen Das Wallfahrtsbild wurde in St Peter verwahrt Dazu existiert das Bild Simon Gosers aus dem Jahre 1790 Abt Ph J Steyrer auf den Stufen der abgerissenen Kapelle auf dem Lindenberg 2 Aber schon kurz darauf gab es im November 1796 wieder eine offentliche Wallfahrt auf den Lindenberg und am 9 August 1800 wurde von der Gemeinde Ibental beschlossen die Kapelle wieder aufzubauen Das Gesuch vom 19 Mai 1802 wurde im Juni vom badischen Kirchenrat Johann Ignaz Haberlin 3 aus Konstanz abgelehnt Trotzdem fand das Richtfest am 13 Oktober 1803 statt Im Jahre 1804 wurde die Kapelle durch die Regierung und die Kirche verboten Trotzdem fand am 24 Mai 1805 eine offentliche Prozession statt der dann am 20 Juni 1805 ein Kanonisches Interdikt folgte Der Hochaltar wird dem Bildhauer und Holzschnitzer Johann Michael Hartmann zugeschrieben Im folgenden Jahre 1806 wurde die Abtei St Peter aufgehoben Nach der Errichtung der Oberrheinischen Kirchenprovinz im Jahre 1821 wurde 1842 Hermann von Vicari Erzbischof in Freiburg und am 28 Oktober 1842 zogen die ersten Priesteramtskandidaten in das zu einem Priesterseminar umgewidmete Kloster ein Bis 1844 gehorte die Kapelle nicht jedoch die Grundmauern und der Boden 18 Bauern aus der Umgebung Am 14 Dezember 1844 konnten jene auch die Grundmauern erwerben dem folgte dann 1849 die Erlaubnis fur die Gottesdienste durch Bischof Vicari Am 8 September 1849 wurde die Wallfahrt auf dem Lindenberg von der Regierung verboten und am 11 Oktober 1856 wieder erlaubt Im Januar 1856 wurde eine Schwesterngemeinschaft auf dem Lindenberg genehmigt die bis September 1906 dort wirkte Am 8 Oktober 1858 wurde die Ewige Anbetung auf dem Lindenberg durch die Schwesterngemeinschaft begonnen die bis zum Zeitpunkt der Vertreibung der Schwestern 1869 anhielt und die erst 1955 durch die Gebetswache des Katholischen Mannerwerks Freiburg wieder aufgenommen wurde 4 Die Kapelle mit dem Gelande wurde von den 18 Eigentumern am 17 Januar 1860 der Gemeinde Unteribental geschenkt diese vergrosserte 1865 die Kirche und renovierte sie 1881 Ab 1915 wurden Exerzitien abgehalten 1921 wurden das Anwesen und der Renzenhof vom Erzbischoflichen Seminarfond gekauft und dort ein Exerzitienhaus errichtet das am 26 Dezember 1927 eingeweiht wurde In den Jahren 1962 bis 1978 wurde die Kirche innen und aussen grundlegend renoviert und erhielt einen neuen Hochaltar sowie eine neue Orgel Nach den Renovierungsarbeiten wurde im Jahre 1978 fur alle von den Nationalsozialisten ermordeten Priester aus der Erzdiozese Freiburg eine Gedenktafel in der Wallfahrtskapelle errichtet 5 Die erneute Konsekration fand am 1 Mai 1979 statt In dieser Zeit wurde auch das Exerzitienhaus nach einem Brand neu aufgebaut Danach wurde am 28 Oktober 1979 die Mariensaule 48 000722 8 010572 vor dem Haupteingang eingeweiht und in den Jahren 1983 bis 1984 der Kreuzweg vom Frauenbrunnen zum Wallfahrtsplatz angelegt 6 Orgel und Glocken BearbeitenIm Jahr 2013 wurde die bestehende Orgel durch ein neues Instrument ersetzt das von der Orgelwerkstatt Ahrend aus Leer Ostfriesland auf der besonders niedrigen Empore eingebaut wurde Das Gesamtkonzept Register Manuale Stimmung Technik orientiert sich an Orgeln des Barock Das Instrument hat 17 Register auf zwei Manualen und Pedal und verfugt uber 720 Pfeifen Es wurden keine elektronischen Bauteile verwendet 7 Im Dachreiter der Wallfahrtskirche befindet sich ein Glockengelaut von drei Glocken Es wurde 1950 von der Glockengiesserei Hamm in Frankenthal gegossen was auch die Inschrift Meister Hermann Hamm Frankenthal goss mich im Heiligen Jahr 1950 fur Maria Lindenberg auf jeder Glocke dokumentiert weitere Aufschriften siehe Tabelle In den Uhrenschlag sind alle drei Glocken einbezogen Glocke 1 schlagt die Stunden 2 und 3 die Viertelstunden Auf allen vier Seiten des Dachreiters sind Uhrzifferblatter angebracht Ein altes wertvolles mechanisches Raderuhrwerk befindet sich unterhalb der Glockenstube Nach Meinung der Glockeninspektion des Erzbistums Freiburg ist das derzeitige Gelaut klanglich unbefriedigend und deshalb sei ein neues vierstimmiges Gelaut uberlegenswert 8 9 Glocke Durchmesser Schlagton Aufschrift1 690 mm c 10 Ave Maria gestiftet von der Gemeinde Unteribental2 550 mm e 8 Gehet alle zu Joseph3 470 mm g 7 St FranziskusGebetswache BearbeitenDer Grund fur die Wiedereinrichtung der Gebetswache liegt in der Reise des damaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer nach Moskau vom 8 bis 14 September 1955 mit dem Ziel der Freilassung von Kriegsgefangenen und Zivilpersonen und dem Versuch diplomatische Beziehungen aufzubauen Diese Mission Adenauers wollte der Diozesanprases Alois Stiefvater durch ein ununterbrochenes Gebet begleiten Er versammelte dazu in der Ranftkapelle in Sachseln in der Schweiz Manner des Erzbistums Freiburg Ab dem Folgejahr wurde diese immerwahrende Gebetswache in der Kirche auf dem Lindenberg fortgesetzt Religiose Flurdenkmale BearbeitenVom Frauenbrunnen 47 997776 8 008984 sudwestlich der Wallfahrtskirche fuhrt ein Kreuzweg mit 14 Stationen zum Platz vor der Kirche auf dem ein Brunnen 48 000637 8 010838 der in zwolf Reliefs die Geschichte des Lindenbergs bebildert und eine Mariensaule steht Auf der Mariensaule mit der Statue Mariens sind auch die Sieben Freuden Mariens und vier Frauengestalten aus dem Alten Testament dargestellt Kreuzweg Brunnen und Mariensaule stammen von Sepp Jakob dem ehemaligen Werkmeister der Freiburger Munsterbauhutte Ein zweiter Kreuzweg fuhrt von St Peter uber die Erhebung Hochgericht 813 m zur Wallfahrt Zur Wallfahrtsanlage gehoren auch das Exerzitien und Bildungshaus Haus Maria Lindenberg 48 000985 8 012003 der Erzdiozese Freiburg und eine Pilgergaststatte Aus dem Jahre 1580 ist ein Bildstock aus Eichenholz erhalten Er wurde nach dem Krieg beim Frauenbrunnen gefunden datiert und im Rathaus in Unteribental ausgestellt bis er am 15 August 1982 wieder auf den Lindenberg gebracht wurde Rara BearbeitenDas Kreuz das Hans Zahringer bekam ist erhalten es wurde um 1700 schmuckvoll gefasst und ist am Gnadenbild zu sehen Es hangt um den Hals des Jesuskindes Der Abt Ph J Steyrer schreibt im Jahre 1741 uber das Kreuz Gedachtes Kreuz da doch fast alles andere verloren gangen wird noch bis auf heutigen Tag zur ewigen Gedachtnuss auf dem Linden Berg auf und in grosser Hochachtung gehalten aus welchem dessen bestandige Verehrung und frommer Christen ungemeine Sorgfalt vor diesen kostbaren Schatz genugsam erhellet Es ist nit gar einen halben Finger lang und eben so breit das Holz ist vor Alter nit wohl zu erkennen Der Trummer von welchem oben Meldung geschehen und mit welchem das Kreuz zusammen gefugt ist braunlicher Farb und wie es scheinet aus Kamel Haaren Dieses Kreuz ist ferners gleich einem kostbaren Gnaden Zeichen in Oval Form und Silber sammt einem Christallenen Deckel eingefasset hangend an einer silbernen von Kunstreicher alter Hand verfertigten Ketten Auf einer Seiten dess Zeichens ist zu sehen eine Mutter Gottes Bildnuss mit dem Griffel entworfen welches wohl etwan mag eine wahre Abbildung der ersten Linden Bergischen Gnaden Bilds seyn Dieses Kreuz konnen alle andachtige Pilger nach Verlangen sehen und verehren 2 Literatur BearbeitenFridolin Mayer Maria Lindenberg Erzbischofliches Missionsinstitut Freiburg 1950 Joseph Hog Der Lindenberg Wallfahrt und Gebetsstatte im Schwarzwald Schnell und Steiner Munchen 1980 Josef Laufer Maria Lindenberg Eine Dokumentation uber Entstehung und Geschichte des Wallfahrtsortes Maria Lindenberg bei St Peter Stiftungsrat Maria Lindenberg St Peter 1984 Richard Zahlten Hrsg Die Ermordeten Die Gedenktafel der Erzdiozese Freiburg fur die verfolgten Priester 1933 bis 1945 in Maria Lindenberg nahe St Peter Schwarzwald Dold Verlag Vohrenbach 1998 ISBN 3 927677 18 3 Franz Kern Das Dreisamtal mit seinen Kapellen und Wallfahrten Schillinger Freiburg 1985 ISBN 3 89155 023 5 Hans Otto Muhleisen St Peter auf dem Schwarzwald Lindenbergkapelle Kunstverlag Josef Fink Lindenberg im Allgau 2012 ISBN 978 3 89870 790 9 S 44 47 Einzelnachweise Bearbeiten St Peter Maria Lindenberg In ebfr de Abgerufen am 7 Mai 2017 a b c Die Wallfahrtskapelle Maria Lindenberg Seelsorgeeinheit St Margen St Peter archiviert vom Original am 3 Marz 2014 abgerufen am 7 Mai 2017 Johann Ignaz Haberlin 1760 1827 geburtig aus Horb am Neckar 1784 Priesterweihe 1788 Bischoflich Konstanzischer Kommissar im Breisgau und Stadtpfarrer in St Martin in Freiburg 1810 Grossherzoglicher Geistlicher Ministerialrat in Karlsruhe Aus Heinz Duchhardt Johannes Wischmeyer Der Wiener Kongress eine kirchenpolitische Zasur Vandenhoeck amp Ruprecht 2013 ISBN 978 3 525 10123 0 Die Gebetswache Memento vom 6 Oktober 2013 im Internet Archive Katholisches Mannerwerk der Erzdiozese Freiburg aus Zahlten Richard 1998 Die Ermordeten Die Gedenktafel der Erzdiozese Freiburg Maria Lindenberg 224 Seiten Vohrenbach Dold Verlag S 6 Geschichte Memento vom 4 Januar 2014 im Internet Archive Haus Maria Lindenberg Maria Lindenberg St Peter im Schwarzwald auf organindex de hier auch Abbildung abgerufen am 27 Februar 2022 Glockeninspektion Erzbistum Freiburg Kath Wallfahrtskirche Maria Lindenberg in Buchenbach Badische Zeitung 23 Dezember 2009 Monika Rombach GLOCKEN KLANG Gelaut zu Ehren der MuttergottesWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Lindenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Maria Lindenberg St Peter im Schwarzwald Erzdiozese Freiburg Die Wallfahrtskapelle Maria Lindenberg Seelsorgeeinheit St Margen St Peter Klosterdorfer Haus Maria Lindenberg nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Lindenberg St Peter amp oldid 224981940