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Die katholische Pfarrkirche 1 Maria Himmelfahrt in Scheppach einem Ortsteil der Gemeinde Jettingen Scheppach im Landkreis Gunzburg im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben geht auf eine gotische Chorturmkirche zuruck In der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts wurde sie unter der Leitung des Baumeisters Joseph Dossenberger im Stil des Rokoko umgebaut und vergrossert Die Kirche besitzt einen reichen Stuckdekor und Fresken von Franz Martin Kuen 1924 wurden in der Sakristei dem ursprunglichen Chor der gotischen Kirche Wandmalereien aus dem 15 16 Jahrhundert freigelegt Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in ScheppachEhemaliger Chorturm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Stuck 4 Fresken 5 Ausstattung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Stuckkartusche mit dem Doppeladler des Hauses HabsburgAls im Jahr 1750 der Gunzburger Hofkaplan Franz Jann die Pfarrei Scheppach ubernahm war die alte gotische Kirche in sehr schlechtem Zustand Er beantragte deshalb bei dem damals zu Vorderosterreich gehorenden Oberamt Gunzburg den Neubau der Kirche Fur die Kosten sollten die Zehntherren aufkommen von denen das Haus Habsburg die Schenken von Stauffenberg das Domkapitel Augsburg und die Herren von Freyberg Eisenberg zu Haldenwang die wichtigsten waren 1766 erhielt der Stiftsbaumeister des Augustiner Chorherrenstifts Wettenhausen den Auftrag fur den Kirchenneubau 1768 wurde das alte Langhaus abgebrochen und im gleichen Jahr das neue Kirchenschiff errichtet Im folgenden Jahr begann man mit der Stuckierung und der Anbringung der Fresken Im Jahr 1779 fand die Weihe der Kirche durch Weihbischof Johann Nepomuk August Ungelter statt Die Kirche die vorher dem Papst Felix II und den Martyrern Simplicius Faustinus und Beatrix geweiht war erhielt nun das Patrozinium Maria Himmelfahrt Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten Im Osten erhebt sich der viergeschossige durch Ecklisenen und Bogenfriese gegliederte ehemalige Chorturm der noch von der gotischen Vorgangerkirche stammt Das mit einem Satteldach gedeckte oberste Geschoss wurde 1693 aufgesetzt und ist mit Fialen und Zwerchgiebeln im Norden und Suden ausgestattet Innenraum Bearbeiten nbsp Innenraum mit Blick zum Chor nbsp OrgelemporeDie Kirche ist ein flachgedeckter Saalbau uber rechteckigem Grundriss der durch marmorierte mit Stuckkapitellen verzierte Pilaster gegliedert wird Die Mittelachsen bilden auf beiden Seiten risalitartige Ausbuchtungen die wie der Chor von einer dreiteiligen Fenstergruppe mit zwei hohen und einem kleinen oberen Fenster durchbrochen sind Die Ecken des Langhauses sind im Osten zu Nischen gerundet Ein geschweifter Chorbogen offnet sich zum eingezogenen quadratischen Chor den eine Flachkuppel uberspannt und den ein weiterer Korbbogen vom Altarraum abtrennt Der heutige Chor bildete die ostliche Halfte des alten gotischen Langhauses Der ursprungliche Chor im Untergeschoss des Turmes wird heute als Sakristei genutzt Das westliche Langhausjoch nimmt eine Doppelempore mit geschwungenen Brustungen ein Stuck BearbeitenDie Stuckierung erfolgte ab 1769 unter der Leitung von Joseph Dossenberger Als weitere Mitarbeiter werden Thomas Ollenrieder Pontian Vater und Johann Michael Sohn Hoiss Franz Holzle und dessen Sohne Michael und Bartholomaus genannt Der Stuck dient vor allem als Rahmen der Wand und Deckenfresken die kleineren Bilder umgeben Rocaillekartuschen Die Stuckkartusche am Chorbogen enthalt die Inschrift serVIVnt eI DIe aC noCte In teMpLo eIVs Apoc VII 15 Sie dienen Ihm Tag und Nacht in seinem Tempel Die Grossbuchstaben ergeben ein Chronogramm mit der Jahreszahl 1770 nbsp Stuckdekor nbsp Stuckkartusche mit Mannaregen nbsp Stuckkartusche mit Kreuzwegstation nbsp Stuckkartusche mit Gregor dem GrossenFresken BearbeitenDie Wand und Deckenfresken schuf der wie Pfarrer Franz Jann aus Weissenhorn stammende Maler Franz Martin Kuen Auf dem zentralen Chorfresko ist oben die Heilige Dreifaltigkeit dargestellt In der mittleren Ebene sind links die ehemaligen Kirchenpatrone vertreten Papst Felix II und die Martyrer Simplicius Faustinus und Beatrix Beatrix die nach der Legende erdrosselt wurde halt einen Strick in der Hand Zur Personengruppe auf der rechten Seite gehoren Maria Joseph der hl Franz von Assisi und Johannes Nepomuk Den unteren Bildbereich nehmen Pfarrer Jann und Mitglieder der Gemeinde ein Im Hintergrund ist der Ort Scheppach mit der Wallfahrtskirche Allerheiligen und der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt zu erkennen An der Umrahmung des Freskos sind die Wappen der vier wichtigsten Zehntherren dargestellt darunter der Doppeladler des Hauses Habsburg Die Inschrift unter den Wappen OFFERENTES DECIMAS SUAS FIDELITER Getreulich ihren Zehnten spendend erinnert daran dass die Zehntherren den Neubau der Kirche finanzieren mussten Die Grisaillen in den Ecken stellen die vier Evangelisten mit ihren Symbolen dar Das Deckenfresko uber dem Altar hat eine Episode aus dem Alten Testament zum Thema Der Priester Achimelech gibt David der auf der Flucht vor Konig Saul ist die im Tempel aufbewahrten Schaubrote nbsp Deckenfresko im LanghausIn der Mitte des grossen Langhausfresko sitzt Ecclesia die Personifikation der Kirche in einem Wagen und halt in der rechten Hand eine Monstranz und in der linken ein Kreuz Die seitlichen Szenen erinnern an die Rettung Kaiser Maximilians I der in den Bergen in eine Notlage geriet und an den romisch deutschen Konig Rudolf von Habsburg der nach einer Legende einem Priester zum Passieren eines Wildbachs sein Pferd uberlassen haben soll Das Fresko tragt die Inschrift Martin Kuen pinxit anno 1769 Martin Kuen malte es im Jahr 1769 Auf den Grisaillen in den Langhausecken sind die vier lateinischen Kirchenvater Augustinus von Hippo mit einem brennenden Herz in der Hand Ambrosius von Mailand mit einem Bienenkorb zu seinen Fussen Hieronymus mit einem Lowen und der Papst Gregor der Grosse mit dem Papstkreuz dargestellt Die Szene an der Decke unter der Empore schildert wie Jesus die Handler aus dem Tempel verjagt Auch die Fresken an der Emporenbrustung mit der Darstellung der Apostel wurden von Franz Martin Kuen geschaffen Zwei grosse in Stuckrahmen gefasste Wandfresken haben die Eherne Schlange und die Kreuzauffindung durch die hl Helena zum Thema Die Stuckkartuschen an den Wandpfeilern sind mit den Kreuzwegstationen ausgemalt nbsp Chorfresko nbsp Deckenfresko uber dem Altar nbsp Fresko unter der Empore nbsp Deckenfresko im Langhaus nbsp StuckkanzelAusstattung BearbeitenDie Stuckkanzel wurde 1768 69 nach einem Entwurf von Joseph Dossenberger geschaffen Von Franz Martin Kuen stammt die illusionistische Architekturmalerei der drei Altare deren Altarblatter er ebenfalls schuf Das auf Leinwand gemalte Hauptaltarbild ist mit 1769 datiert und stellt die Himmelfahrt Marias dar Die beiden seitlichen Figuren der heilige Joachim und die heilige Anna sind als Grisaillen ausgefuhrt Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern III Schwaben Bearb Bruno Bushart Georg Paula 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 1989 ISBN 3 422 03008 5 S 927 Julius Schottl Die Pfarrkirche in Scheppach In Wallfahrt Allerheiligen Scheppach Schwabische Kunstdenkmale Heft 17 Anton H Konrad Verlag Weissenhorn 1988 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Himmelfahrt Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Bistum Augsburg48 404205 10 445214 Koordinaten 48 24 15 1 N 10 26 42 8 O Normdaten Geografikum GND 4260903 3 lobid OGND AKS VIAF 236911254 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Himmelfahrt Scheppach amp oldid 207421299