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Der Alte Luisenstadtische Friedhof befindet sich am Sudstern im Berliner Ortsteil Kreuzberg Er wurde 1831 auf einem ehemaligen unrentablen Weinberg angelegt Er ist mit 90 998 m der grosste von den insgesamt vier Friedhofen an der Bergmannstrasse wobei sein Haupteingang allerdings anders als bei den drei benachbarten Kirchhofen nicht direkt an der Bergmannstrasse liegt In der Mitte steht die gut zwei Meter hohe Statue eines Auferstehungsengels geschaffen von Otto Geyer Der Friedhof enthalt teilweise aufwendige Erbbegrabnisstatten bedeutender Berliner Personlichkeiten aber auch einige Graber vergessener Personlichkeiten mit kunstgeschichtlich bedeutsamem Grabschmuck Grab Martha Jagielski Trauernde von Albert Moritz WolffMonumentalgrab fur Gustav Stresemann von Hugo LedererLoblich Mausoleum Trauernde von Robert BaerwaldGrab eines Schlossermeisters Kunstler unbekanntEhemalige Grabstatte Schischin 1905 Jetzt belegt von den Architekten Hans Luckhardt und Wassili Luckhardt Bronzebuste fur das Erbbegrabnis Franz Spath von Albert MantheEngel von Richard Gruttner auf dem Grab von Gustav EltschigDer ausruhende Schmied Grab von Robert Stock 1858 1912 Der Luisenstadtische Friedhof ist der zweite Friedhof der Luisenstadt Gemeinde deren Geschichte 1964 mit der Sprengung des Gotteshauses einer Kriegsruine endete Der erste Friedhof war auch als Pestfriedhof bekannt und in den 1930er Jahren endgultig aufgelassen Er befand sich im heutigen Waldeckpark an der Oranienstrasse in dem zur Erinnerung ein grosses Grabmal eines Rittmeisters stehen gelassen wurde Im hinteren Bereich des Kirchhofes befindet sich eine geschlossene Anlage mit Kriegsgrabern fur 314 Kriegstote darunter das Grab eines unbekannten Soldaten In diesem Bereich ruhen 63 Soldaten des Ersten Weltkriegs und 250 meist zivile Kriegstote des Zweiten Weltkriegs 1 Inhaltsverzeichnis 1 Besondere Bedeutung wahrend der NS Zeit 2 Graber bekannter Personlichkeiten 2 1 Erhaltene Grabstatten 2 2 Nicht erhaltene Grabstatten 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBesondere Bedeutung wahrend der NS Zeit BearbeitenDer Friedhof erlangte wahrend der NS Zeit als sogenannter Hauptfriedhof der Bewegung besondere Bedeutung Zwischen September 1931 und April 1935 wurden dort insgesamt 22 Nationalsozialisten beerdigt prominente Parteigrossen gehorten nicht dazu Viele von ihnen hatten den Tod bei gewaltsamen Auseinandersetzungen mit Parteigegnern gefunden aber auch Parteianhanger die durch Schusse der eigenen Leute getotet wurden oder Selbstmord begingen wurden dort in einer stark mit nationalsozialistischen Elementen durchsetzten Trauerfeier beerdigt 2 Der zustandige Pfarrer Johannes Wenzel der Pastor der Neuen Garnisonkirche zu welcher der Friedhof gehorte war ein offener Sympathisant der nationalsozialistischen Bewegung und spielte eine wichtige Rolle bei der Inszenierung und der Verzahnung von Teilen der protestantischen Kirche mit der NS Diktatur Heute ist keine dieser Grabstatten mehr aufzufinden unter welchen Umstanden sie verschwanden ist ungeklart Graber bekannter Personlichkeiten BearbeitenErhaltene Grabstatten Bearbeiten Ehrengrab des Landes Berlin Ernst Aschmann 1848 1910 Konteradmiral Erwin Beck 1911 1988 SPD Politiker und Widerstandskampfer spater Jugendstadtrat in Kreuzberg Hans Brendicke 1850 1925 Publizist Heimatforscher Hans Chemin Petit der Altere 1864 1917 Komponist Dirigent Musikpadagoge Hans Chemin Petit 1902 1981 Komponist Dirigent Emil Doblin 1853 1918 Schriftsetzer Gewerkschaftsfunktionar Ernst Fidicin 1802 1883 Jurist Historiker Stadtarchivar von 1952 bis 2014 Ehrengrab des Landes Berlin Otto Fischbeck 1865 1939 Politiker Staatsminister fur Handel und Gewerbe Stadtrat und Stadtaltester Eduard Furstenau 1862 1938 Architekt Kurt Haase Jastrow 1885 1958 Maler Eugen Hahn 1841 1902 Arzt Direktor am Krankenhaus Friedrichshain Portratmedaillon von Gerhard Janensch Ernst Harrich 1886 1941 Gartenarchitekt Gartendirektor in Treptow Carl Justus Heckmann 1786 1878 Kupferschmied Industrieller Heinrich Philipp Hedemann 1800 1872 Jurist Burgermeister von Berlin von 1964 bis 2017 Ehrengrab des Landes Berlin Max Heinhold 1881 1946 Bergingenieur Manager des Mansfeld Konzerns Reimar Hobbing 1874 1919 Verleger Muschelkalkstele Die Nacht nimmt dem Entschlafenen das Buch aus den Handen von Hermann Hosaeus Carl Hochhaus 1852 1935 Maler Leo Impekoven 1873 1943 Maler Buhnenbildner Lorenz Impekoven 1909 1969 Schauspieler Sanger Tanzer Kabarettist und Regisseur Johanna Juncker Schatz 1848 1922 Schauspielerin August Kahlbaum 1794 1872 Branntweinbrenner Grunder der C A F Kahlbaum Spritreinigungsanstalt und Likorfabrik August Wilhelm Kahlbaum 1822 1884 deutscher Chemiker Kommerzienrat Kunstsammler Fabrikbesitzer in zweiter Generation C A F Kahlbaum Albert Klatt 1892 1970 Maler Gustav Adolf von Kloden 1814 1885 Geograf Heinrich Kochhann 1805 1890 Kommunalpolitiker Stadtverordneter Ehrenburger Berlins Ernst Koerner 1846 1927 Landschafts und Marinemaler Friedrich Wilhelm Langerhans 1780 1851 Architekt Stadtbaurat Kommunalpolitiker Stadtaltester Paul Langerhans 1820 1909 Mediziner Stadtverordneter Ehrenburger Berlins Sohn von Friedrich Wilhelm Langerhans Gottfried Wilhelm Lehmann 1799 1882 Kupferstecher und Lithograf Grunder der ersten Berliner Baptistengemeinde Hans Luckhardt 1890 1954 und Wassili Luckhardt 1889 1972 Architekten gemeinsam in einem ubernommenen Grab von 1905 Grabstatte Schischin Christfried Reinhard Moritz Maassen 1859 1907 Kaufmann Textilunternehmer Damenmantelfabrik R M Maassen Dieter Masuhr 1938 2015 Maler Schriftsteller Andreas Matthae 1968 2004 Politiker Hans Muhlhofer 1878 1932 Hofschauspieler Martha Muhlhofer 1874 1940 Theaterpadagogin Erwin Reibedanz 1878 1919 Besitzer der von Bruno Taut gebauten und denkmalgeschutzten Dampfwascherei in der Teilestrasse Kalksteinstele auf der Grabstatte von Brunos Bruder Max Taut Hermann Roeder 1856 1941 Rittergutsbesitzer Gemeindevorsteher in Lichtenberg Heinrich Runge 1817 1886 Heraldiker Konservator Stadtkammerer von 1952 bis 2017 Ehrengrab des Landes Berlin Bodo Saggel 1939 2003 linksradikaler Aktivist und Autor Haschrebell August Scherl 1849 1921 Verleger beigesetzt im Grab seiner Frau der Schauspielerin Flora Rosner 1855 1885 Franz Scholz 1873 1958 Jurist Verwaltungsrichter Fachbuchautor Friedrich Scholz 1926 2008 Komponist Otto Sohre 1853 1926 Architekt Baumeister Franz Spath 1839 1913 Grunder der Gartnerdynastie zeitweise die grosste Baumschule der Welt Berlin Baumschulenweg Familiengrab mit Bronzebuste von Albert Manthe Robert Stock 1858 1912 Industrieller Pionier der Telekommunikation Erbbegrabnis mit Bronzestatue eines ausruhenden Schmieds von Gerhard Janensch Gustav Stresemann 1878 1929 Reichskanzler Aussenminister Friedensnobelpreistrager monumentales Grab gestaltet von Hugo Lederer Johannes Stumm 1897 1978 Jurist Kommunalpolitiker West Berliner PolizeiprasidentNicht erhaltene Grabstatten Bearbeiten Franz von Adler 1829 1898 preussischer Generalleutnant Ernst Behrend 1851 1912 Beamter in der Koniglichen Oberzolldirektion Schriftsteller Hans Bischoff 1852 1889 Pianist Klavierlehrer Herausgeber der Werke von Bach Schumann und Handel Rudolf Dammeier 1851 1936 Maler Tobias Feilner 1773 1839 Topfer Erfinder des Berliner Kachelofens und ein Mitarbeiter von Karl Friedrich Schinkel Ludwig Hess 1877 1944 Tenorsanger und Komponist Marie Kahle Kessler 1844 1896 Schauspielerin Richard Kahle 1842 1916 Schauspieler Gatte von Marie Kahle Kessler Albert Kessler 1819 1890 Schauspieler Vater von Marie Kahle Kessler August von Kloeber 1793 1864 Maler Karl Friedrich von Kloden 1786 1856 Geograf Historiker Vater von Adolf von Kloden Julius Krause 1812 1881 Hofopernsanger Ludwig Loffler 1819 1876 Lithograf Friedrich Albert Immanuel Mellin 1796 1859 Architekt Generalbaudirektor Nachfolger Karl Friedrich Schinkels Karl Friedrich Muchler 1763 1857 Kriegsrat Schriftsteller Reinhold Muchow 1905 1933 NS Funktionar Organisator der Deutschen Arbeitsfront Wilhelm Munch 1843 1912 Regierungsrat Honorarprofessor fur Padagogik Schriftsteller Eugen Richter 1838 1906 Fuhrer der Freisinnigen im Reichstag Grab mit Portratbuste von Ernst Wenck Grab war 1952 bis 1983 Ehrengrab des Landes Berlin Richter wurde 1983 nach Hagen umgebettet Grabmal und Buste transloziert Hubert Ries 1802 1886 Violinist Komponist Musikpadagoge Hermann Scherenberg 1826 1897 Maler und Zeichner Illustrator des Ulk Leopold Schmidt 1860 1927 Musikhistoriker und kritiker Heinrich Smidt 1798 1867 Schriftsteller Christian Friedrich Tieck 1776 1851 Bildhauer Clara Wenck 1852 1905 Schauspielerin komische Alte des Berliner Theaters Edgar von Westphalen 1819 1890 kommunistischer Politiker Freund und Schwager von Karl Marx Ludwig Wilhelm Wichmann 1788 1859 BildhauerSiehe auch BearbeitenBerliner Bestattungswesen Liste von Begrabnisstatten bekannter Personlichkeiten Liste der Friedhofe in BerlinLiteratur BearbeitenMarianne Mommsen Thomas Thranert Der Luisenstadtische Friedhof in Berlin Vom Bestattungsort zum great good place In Stadt Grun Jg 69 Heft 11 2020 S 27 30 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Luisenstadtischer Friedhof Album mit Bildern Videos und Audiodateien Kirchhofe Bergmannstrasse Wer war die Luisenstadt Gemeinde Eine komplizierte Geschichte Verlorene Kirchen Luisenstadtische Kirche Eintrag 09046166 in der Berliner LandesdenkmallisteEinzelnachweise Bearbeiten Alter Luisenstadtischer Friedhof Tagesspiegel de Kreuzberger Kirchhof unterm Hakenkreuz 52 486388888889 13 403888888889 Koordinaten 52 29 11 N 13 24 14 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luisenstadtischer Friedhof amp oldid 234423195