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Franz Scholz 23 September 1873 in Berlin 1 15 Februar 1958 ebenda 2 war ein deutscher Jurist Verwaltungsrichter und juristischer Fachbuchautor Er war langjahriger Mitverfasser eines bekannten juristischen Standardkommentars zum GmbH Gesetz Das Grab von Franz Scholz im Familiengrab auf dem Luisenstadtischen Friedhof in Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliches Werk 3 Ehrungen 4 Quellen 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFranz Scholz wurde am 23 September 1873 als Sohn einer Gelehrtenfamilie geboren Nach dem Besuch eines humanistischen Gymnasiums studierte er Rechtswissenschaften in Berlin Lausanne und Rom Dabei entwickelte Scholz ein besonderes Interesse fur das Volkerrecht In Rom entwickelte sich zwischen Scholz und dem italienischen Juristen und Volkerrechtler Augusto Pierantoni eine Freundschaft die darin mundete das Pierantoni Scholz die Ubersetzung seines Buches I progressi del Diritto Internazionale nel XIX secolo Die Fortschritte des Volkerrechts im XIX Jahrhundert ubertrug welche 1899 in deutscher Sprache erschien Fur seine Doktorarbeit selbst wahlte Scholz das Thema Retentionssrecht und Pfandrecht gegenuber einem Gesandten welches er 1897 erfolgreich verteidigte Er bewarb sich anschliessend beim Auswartigen Amt wo man seine Bewerbung allerdings ablehnte In der Folge fand Scholz eine Anstellung als Assessor beim Reichspostamt Schliesslich gelang ihm die Einstellung in den preussischen Justizdienst die 1913 in der Ernennung zum Kammergerichtsrat mundete Wahrend des Ersten Weltkrieges diente Scholz als Justitiar deutscher Okkupationsbehorden in Rumanien und Italien und kam dadurch auch wieder mit dem Volkerrecht in Beruhrung Im Anschluss an seinen Kriegsdienst wechselte Scholz an das Preussische Oberverwaltungsgericht wo er zunachst Beisitzer und Reichsfinanzrat wurde spater auch Senatsprasident war bevor er 1938 in den Ruhestand ging Diesen unterbrach er 1943 als Scholz nochmals in den Staatsdienst berufen wurde Trotz seines Wechsels zum Steuer und Verwaltungsrecht trat Scholz fur einige Zeit auch noch volkerrechtlich in Erscheinung Von 1921 bis 1928 war er deutscher Richter an Gemischten Schiedsgerichtshofen in Paris Genf und Rom Diese Gerichte waren durch den Versailler Vertrag gegrundet worden Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges setzte sich Scholz in Berlin fur den Wiederaufbau der Verwaltungsgerichtsbarkeit ein Die britische Besatzungsmacht installierte schliesslich am 19 Dezember 1945 in den Raumlichkeiten des ehemaligen Preussischen Oberverwaltungsgerichtes mit der Errichtung eines Bezirksverwaltungsgerichtes ein erstes Verwaltungsgericht in Berlin Dabei ging quasi der noch vorhandene Funktionsapparat des ehemaligen OVG in dieser Behorde auf deren Prasident bis 1946 Franz Scholz war Anschliessend ging Scholz endgultig in den Ruhestand und widmete sich seiner Tatigkeit als Autor juristischer Fachkommentare Franz Scholz starb 1958 im Alter von 84 Jahren in Berlin Sein Grab liegt auf dem Luisenstadtischen Friedhof in Kreuzberg 3 Wissenschaftliches Werk BearbeitenScholz Werk ist stark von seinen beruflichen Stationen gepragt So veroffentlichte er anfangs in seiner Zeit beim Reichspostamt Schriften wie Krieg und Seekabel Eine volkerrechtliche Studie oder Oeffentliches Post und Telegraphenrecht im Grundriss Wahrend seines Kriegsdienstes waren es dann Schriften wie Die seekriegsrechtliche Bedeutung von Flottenstutzpunkten Nach dem Ersten Weltkrieg befasste sich Scholz in seinen Schriften zunachst mit dem Umsatzsteuerrecht bis er 1928 erstmals sein Hauptwerk herausgab den Kommentar zum GmbH Gesetz verlegt von Otto Schmidt der 1905 die Centrale fur Gesellschaften mit beschrankter Haftung Dr Otto Schmidt gegrundet hatte Dieser Kommentar hatte damals schon einen Umfang von 839 Seiten Durch den Zweiten Weltkrieg und die daran anschliessende Papierknappheit war dem Kommentar zunachst keine weitere Auflage beschieden Scholz gab dafur 1947 einen Kleinkommentar zum GmbH Gesetz heraus der zwischen 1947 und 1950 vier Auflagen erfuhr Ab 1950 konnte Scholz die 2 und 3 Auflage seines GmbH Kommentars herausgeben nach seinem Tode erfuhr die 4 Auflage 1959 60 eine Uberarbeitung durch Wolfgang Hefermehl wahrend die 5 Auflage 1964 nur ein Nachdruck mit Erganzung war Erst nach der Reform des GmbH Gesetzes wurde 1978 eine 6 Neuauflage des Scholz herausgegeben zunachst in Form von mehreren Lieferungen die gebunden werden mussten Mittlerweile hat der Kommentar seine 12 Auflage erfahren nunmehr als Dreibander mit uber 4 900 Seiten Von der 12 Aufl liegt bislang Band I vor Der einbandige Kleinkommentar wurde von dem Prasidenten des Bundesgerichtshofs Robert Fischer und spater von Marcus Lutter und Peter Hommelhoff ubernommen Ders Lutter Hommelhoff lag im Jahr 2020 in der 20 Auflage vor Ehrungen BearbeitenIm Jahr seines 80 Geburtstages erhielt Scholz 1953 das Grosse Verdienstkreuz des Bundesverdienstkreuzes Quellen BearbeitenOtto Heydtmann Senatsprasident a D Geh Justizrat Dr Franz Scholz 80 Jahre alt Neue Juristische Wochenschrift 1953 S 1542Einzelnachweise Bearbeiten Kurschners Deutscher Gelehrten Kalender 8 Ausgabe 1954 S 2121 f Archiv des Volkerrechts Band 7 1958 59 S 369 370 Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Grabstatten Haude amp Spener Berlin 2006 S 83 Normdaten Person GND 129051802 lobid OGND AKS LCCN n82006687 VIAF 12393660 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scholz FranzKURZBESCHREIBUNG deutscher Verwaltungsrichter und FachbuchautorGEBURTSDATUM 23 September 1873GEBURTSORT Berlin Deutsches ReichSTERBEDATUM 15 Februar 1958STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Scholz Jurist amp oldid 224401405