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Das Gebiet Luerwald und Bieberbach ist ein mit Verordnung von 2004 des Regierungsprasidiums Arnsberg ausgewiesenes Europaisches Vogelschutzgebiet Schutzgebietkennung DE 4513 401 in der Mitte des deutschen Landes Nordrhein Westfalen EU Vogelschutzgebiet Luerwald und Bieberbach Am BieberbachAm BieberbachLage Hochsauerlandkreis Markischer Kreis und Kreis Soest Nordrhein Westfalen DeutschlandKennung DE 4513 401WDPA ID 555537518Natura 2000 ID DE 4513 401Vogelschutzgebiet 26 336 km Geographische Lage 51 28 N 7 53 O 51 4742 7 8906 Koordinaten 51 28 27 N 7 53 26 OLuerwald und Bieberbach Nordrhein Westfalen Einrichtungsdatum 2004Verwaltung Regierungsprasidium ArnsbergBesonderheiten zwei Teilgebietef6 Die Vogelschutzrichtlinie der Europaischen Union dient der Erhaltung der wildlebenden im Gebiet ihrer Mitgliedsstaaten heimischen Vogelarten und der Regelung des Schutzes der Bewirtschaftung und der Regulierung dieser Vogel ihrer Eier und Lebensraume 1 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 2 1 Lebensraumklassen 2 2 Lebensraumtypen 3 Schutzzweck 3 1 Brutvogel 3 1 1 Eisvogel 3 1 2 Grauspecht 3 1 3 Mittelspecht 3 1 4 Neuntoter 3 1 5 Rotmilan 3 1 6 Schwarzmilan 3 1 7 Schwarzspecht 3 1 8 Schwarzstorch 3 1 9 Sperlingskauz 3 1 10 Wachtelkonig 3 1 11 Wespenbussard 4 Zusammenhang mit anderen Schutzgebieten 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie zwei Teilgebiete des insgesamt rund 26 Hektar grossen Vogelschutzgebiets Lurwald und Bieberbach liegen im Hochsauerlandkreis Markischen Kreis und im Kreis Soest Sie erstrecken sich westlich der Bundesautobahnen 445 und 46 zwischen dem Ruhrtal im Norden der Stadt Menden im Westen sowie der Landesstrasse 544 im Suden 2 Namensgebend sind der Lurwald auch Luerwald oder Luerwald ein ehemals grosses historisches Waldgebiet in der Grafschaft Arnsberg und dem Herzogtum Westfalen das sich bis heute auf ein Waldgebiet in der nordlichen Randzone des Sauerlandes zwischen Neheim und Menden verengt hat sowie den das Schutzgebiet durchfliessenden Bieberbach der bei Lendringsen in die Honne mundet Beschreibung BearbeitenDas Schutzgebiet Lurwald und Bieberbach wird als grossflachiges siedlungsfreies kaum von Strassen zerschnittenes Waldgebiet mit Quellgebieten einem dichten Fliessgewassernetz naturnah ausgebildeter Waldbache Bach Erlen Eschen Waldern Bachmaandern mit breiten Uferabbruchen Buchen und Eichenmischwaldern Waldmeister Buchenwald und Buchenmischwald beschrieben Wegen seiner Ausdehnung und Geschlossenheit kommt dem Schutzgebiet eine uberregionale ornithologische Bedeutung zu Mit Eisvogel Mittelspecht Rotmilan und Schwarzstorch gehoren nach Anhang I der EG Vogelschutzrichtlinie insgesamt elf Arten zur Brutvogelgemeinschaft im Luerwald und Biebertal 3 Lebensraumklassen Bearbeiten N06 Binnengewasser stehend und fliessend 2 N10 Feuchtes und mesophiles Grunland 5 N15 Anderes Ackerland 2 N16 Laubwald 65 N20 Kunstforste 25 N22 Binnenlandfelsen Geroll und Schutthalden Sandflachen0 0 1 Lebensraumtypen Bearbeiten Folgende Lebensraumtypen sind im Vogelschutzgebiet Lurwald und Bieberbach beschrieben 3260 Flusse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho Batrachion 6510 Magere Flachland Mahwiesen 9110 Hainsimsen Buchenwald 9130 Waldmeister Buchenwald 9160 Subatlantischer oder mitteleuropaischer Stieleichenwald oder Sternmieren Eichen Hainbuchenwald 91D0 Moorwalder 91E0 Auen Walder mit Schwarz Erle und Gemeiner Esche Anmerkung vom Verschwinden bedroht die Europaische Gemeinschaft hat eine besondere Verantwortung fur ihre Erhaltung Schutzzweck BearbeitenWesentlicher Schutzziele sind der Erhalt des grossflachigen weitgehend unzerschnittenen Waldkomplexes die Sicherung des intakten Fliessgewassersystemes sowie die Erhaltung und Optimierung der mageren Flachlandmahwiesen Die gebietsbezogenen Erhaltungs und Entwicklungsziele sind je nach Art unterschiedlich beschrieben Brutvogel Bearbeiten Eisvogel Bearbeiten nbsp EisvogelErhaltung der naturnahen Gewasser von Steilwanden und Abbruchkanten aus grabbarem Substrat in Gewassernahe von fur die Brutrohrenanlage geeigneten Wurzeltellern umgesturzter Baume in Gewassernahe von Strukturen die als Ansitz fur die Jagd genutzt werden konnen wie starke Ufergeholze mit uber das Gewasser hangenden Asten Erhaltung einer Wasserqualitat die gute Sichtbedingungen fur den Beutefang gewahrleistet einer Gewasserdynamik die die Neubildung von zur Nestanlage geeigneten Uferabbruchen ermoglicht Erhaltung von Sekundarlebensraumen wie aufgelassene Abbaustatten mit Gewassern und Steilufern des Nahrungsangebots mit Kleinfischarten und Jungfischaufkommen sowie Erhaltung storungsfreier oder zumindest storungsarmer Fortpflanzungsstatten wahrend der Fortpflanzungszeit vom 15 Februar bis zum 15 September Grauspecht Bearbeiten nbsp Grauspecht nbsp Erhaltung und Entwicklung von ausgedehnten lebensraumtypischen Laub und Mischwaldern vor allem Buchenwalder mit bis zu zehn Baumen pro Hektar sowie hohen Alt und Totholzanteilen die Vermeidung der Zerschneidung und Verinselung der besiedelten Waldgebiete die Erhaltung und Entwicklung von sonnigen Lichtungen Waldrandern lichten Waldstrukturen und Kleinstrukturen sowie Grunland als Nahrungsflachen die Verbesserung des Nahrungsangebotes zum Beispiel reduzierte Dungung keine Pflanzenschutzmittel die Erhaltung von Hohlenbaumen sowie Forderung eines dauerhaften Angebotes geeigneter Brutbaume besonders gt 100 jahrige Buchen Baume mit Schadstellen sowie Vermeidung von Storungen an den Brutplatzen von Marz bis Juli Mittelspecht Bearbeiten nbsp Mittelspecht nbsp Erhaltung und Entwicklung von ausgedehnten lebensraumtypischen Laub und Mischwaldern sowie von Hartholzauen mit hohen Alt und Totholzanteilen die Erhohung des Eichenwaldanteils die Vermeidung der Zerschneidung und Verinselung geeigneter Waldgebiete die Verbesserung des Nahrungsangebotes die Erhaltung von Hohlenbaumen sowie Forderung eines dauerhaften Angebotes geeigneter Brutbaume sowie die Vermeidung von Storungen an den Brutplatzen von Marz bis Juni Neuntoter Bearbeiten Erhaltung von extensiv bewirtschafteten Streuobst Grunland und Heidegebieten von Nieder und Mittelhecken aus standortheimischen Arten insbesondere dorn oder stachelbewehrte Geholze Erhaltung der Streuwiesen und offenen Moorrander Erhaltung von Einzelbaumen und Buschen in der offenen Landschaft von Feldrainen Graswegen Ruderal Staudenfluren und Brachen Acker und Wiesenrandstreifen von Sekundarlebensraumen wie aufgelassene Abbaustatten mit vorgenannten Lebensstatten sowie Erhaltung des Nahrungsangebots insbesondere mit grosseren Insekten Rotmilan Bearbeiten nbsp RotmilanErhaltung von vielfaltig strukturierten Kulturlandschaften mit lichten Waldbestanden von Feldgeholzen grossen Einzelbaumen und Baumreihen in der offenen Landschaft von Grunland von Altholzinseln und alten grosskronigen Baumen mit freier Anflugmoglichkeit Erhaltung der Baume mit Horsten der Lebensraume ohne Gefahrenquellen wie nicht vogelsichere Freileitungen und Windkraftanlagen sowie die Erhaltung storungsfreier oder zumindest storungsarmer Fortpflanzungsstatten wahrend der Fortpflanzungszeit vom 1 Marz bis zum 31 August Schwarzmilan Bearbeiten Erhaltung und Entwicklung von alten strukturreichen Laub und Mischwaldern in Gewassernahe mit einem hohen Altholzanteil und lebensraumtypischen Baumarten die Erhaltung und Entwicklung von naturnahen fischreichen Nahrungsgewassern die Verbesserung des Nahrungsangebotes die Erhaltung der Horstbaume mit einem storungsarmen Umfeld die Vermeidung von Storungen an den Brutplatzen April bis Juli sowie Entscharfung bzw Absicherung von gefahrlichen Strommasten und Freileitungen Schwarzspecht Bearbeiten nbsp SchwarzspechtErhaltung und Entwicklung von lebensraumtypischen Laub und Mischwaldern vor allem Buchenwalder mit hohen Alt und Totholzanteilen die Vermeidung der Zerschneidung der besiedelten Waldgebiete die Erhaltung und Entwicklung von sonnigen Lichtungen Waldrandern lichten Waldstrukturen und Kleinstrukturen Stubben Totholz als Nahrungsflachen die Verbesserung des Nahrungsangebotes keine Pflanzenschutzmittel die Erhaltung von Hohlenbaumen sowie Forderung eines dauerhaften Angebotes geeigneter Brutbaume besonders gt 100 jahrige Buchen sowie die Vermeidung von Storungen an den Brutplatzen von Marz bis JuniDer Schwarzspecht Dryocopus martius war 1981 Vogel des Jahres in Deutschland Schwarzstorch Bearbeiten Erhaltung der naturlichen und naturnahen Feuchtgebiete wie Flussniederungen Auenlandschaften und Moore der Flachwasserzonen an stehenden und schwach fliessenden Gewassern sowie der Uberschwemmungsflachen der Rohrichte Grossseggenriede und Schilfbestande mit offenen Gewasserbereichen Erhaltung von langen Rohricht Wasser Grenzlinien wie sie durch Buchten Schilfinseln und offene Wassergraben sowie kleinere freie Wasserflachen innerhalb der Rohrichte zustande kommen Erhaltung von grossflachigen Offenlandkomplexen aus Grunland und Mooren mit hohen Grundwasserstanden Erhaltung einer Wasserqualitat die gute Sichtbedingungen fur den Beutefang gewahrleistet der Lebensraume ohne Gefahrenquellen wie nicht vogelsichere Freileitungen ungesicherte Schornsteine und Windkraftanlagen Erhaltung des Nahrungsangebots insbesondere mit Fischen Amphibien Kleinsaugern Grossinsekten Reptilien und Regenwurmern sowie die Erhaltung storungsfreier oder zumindest storungsarmer Rast und Schlafplatze sowie Uberwinterungs und Nahrungsgebiete Sperlingskauz Bearbeiten nbsp SperlingskauzErhaltung und Entwicklung von ausgedehnten reich strukturierten Nadel und Mischwaldern unterschiedlicher Altersklassen einschliesslich alter Fichtenwalder mit hohen Alt und Totholzanteilen sowie mit einem guten Hohlenangebot die Erhaltung und Entwicklung von angrenzenden lichteren Waldflachen als Nahrungsflachen Schneisen Waldwiesen Waldrander die Erhaltung und Forderung eines dauerhaften Angebotes von Hohlenbaumen sowie die Vermeidung von Storungen an den Brutplatzen von Marz bis Juli Wachtelkonig Bearbeiten nbsp WachtelkonigErhaltung und Entwicklung von extensiv genutzten Mahwiesen Feucht und Nassbrachen Grossseggenriedern Hochstauden und Pionierfluren im Uberflutungsbereich von Fliessgewassern die Vermeidung der Zerschneidung und Verinselung der besiedelten Lebensraume die Verbesserung des Wasserhaushaltes zur Stabilisierung eines hohen Grundwasserstandes in Feuchtgebieten und Grunlandern die Extensivierung der Grunlandnutzung Mahd im 200 m Umkreis von Rufplatzen erst ab dem 1 August moglichst Mosaikmahd von kleinen Teilflachen Flachenmahd ggf von innen nach aussen sowie reduzierte Dungung und keine Pflanzenschutzmittel nutzen sowie Vermeidung von Storungen an den Brutplatzen von Mai bis August Wespenbussard Bearbeiten Erhaltung von vielfaltig strukturierten Kulturlandschaften lichten Laub und Misch sowie Kiefernwaldern Feldgeholzen extensiv genutztem Grunland Altholzinseln und alten grosskronigen Baumen mit freier Anflugmoglichkeit Erhaltung der Magerrasen Baumen mit Horsten Erhaltung des Nahrungsangebots insbesondere mit Staaten bildenden Wespen und Hummeln sowie Erhaltung storungsfreier oder zumindest storungsarmer Fortpflanzungsstatten wahrend der Fortpflanzungszeit vom 1 Mai bis zum 31 AugustZusammenhang mit anderen Schutzgebieten BearbeitenMit dem Vogelschutzgebiet Lurwald und Bieberbach sind folgende zusammenhangende Schutzgebiete Auswahl ausgewiesen FFH Gebiet Luerwald und Bieberbach DE 4513 301 Naturschutzgebiet Luerwald HSK 150 Naturschutzgebiet Luerwald und Bieberbach MK 016 Siehe auch BearbeitenListe der EU Vogelschutzgebiete in Nordrhein WestfalenWeblinks BearbeitenDas Schutzgebiet bei www protectedplanet net Das Schutzgebiet beim Bundesamt fur Naturschutz Natura 2000 Gebiet Luerwald und Bieberbach im Fachinformationssystem des Landesamtes fur Natur Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein WestfalenEinzelnachweise Bearbeiten Artikel 1 der aktuellen Vogelschutzrichtlinie Karte des Schutzgebiets bei www protectedplanet net abgerufen am 13 Mai 2020 Natura 2000 Gebiet Luerwald und Bieberbach im Fachinformationssystem des Landesamtes fur Natur Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein Westfalen abgerufen am 19 Marz 2023 Vogelschutzgebiete im Regierungsbezirk Arnsberg Bruchhauser Steine Egge Hellwegborde Lippeaue zwischen Hamm und Lippstadt mit Ahsewiesen Lurwald und Bieberbach Medebacher Bucht Mohnesee Walder und Wiesen bei Burbach und Neunkirchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luerwald und Bieberbach amp oldid 231973374