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Ludwig Anton Paul von Hacke auch Haacke bzw Hacke auf Schweinspoint 17 Dezember 1682 in Marxheim Bayerisch Schwaben Schloss Schweinspoint 6 Dezember 1752 in Mannheim war ein Freiherr kurpfalzer Oberstforst und Oberstjagermeister sowie Inhaber der eigenstandigen Herrschaft Trippstadt in der Pfalz Wappen der kurpfalzischen Freiherrn von Hacke am Trippstadter SchlossGemeindewappen Trippstadt im unteren Bereich das Wappen der Familie von Hacke 2 blau gelb rote Regenbogen Gedenkstein am Riesenberger Weg Ritterstein Nr 122 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Kinder 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenEr war der Sohn des 1692 in Dusseldorf zum Freiherrn erhobenen Friedrich Ferdinand Sittig von Hacke 1634 1693 und dessen Gattin Maria Anna Sabine geb von Nuland 1690 Sie hatten 1683 Schloss und Gut Schweinspoint erworben und nannten sich danach mit vollem Namen Hacke auf Schweinspoint 1 Der Vater wirkte als Kammerherr und erblicher Oberststallmeister im Furstentum Pfalz Neuburg Auch Ludwig Anton von Hacke trat in pfalz neuburger Dienste und ubernahm von seinem Vater das Amt eines erblichen Oberststallmeisters ausserdem wirkte er als Landrichter in der Oberpfalz Am 5 Januar 1716 bestimmte ihn Kurfurst Johann Wilhelm von der Pfalz zum Oberstjagermeister gleichzeitig auch Oberstforstmeister und belehnte ihn mit dem kurpfalzischen Anteil der Herrschaft Wilenstein Da Freiherr von Hacke der katholischen Kirche angehorte und die ererbte Kurpfalz durch die fruheren Herrscher weitgehend protestantisiert war verfolgte der Kurfurst damit auch eine gezielte Rekatholisierungspolitik Die an den Freiherrn von Hacke vergebenen Teile der Herrschaft Wilenstein umfassten das Gebiet der sogenannten Wirichshube in der alten Grafschaft Falkenstein und bestanden neben grossen Waldungen ursprunglich nur aus dem ostlichen Teil von Trippstadt mit dem Dorf Molschbach Ludwig Anton von Hacke rundete sein Territorium 1719 durch Zukaufe der restlichen Herrschaft Wilenstein ab Insbesondere handelte es sich um den grosseren Rest von Trippstadt das Dorf Stelzenberg die Burg Wilenstein und den Aschbacher Hof mit seiner uralten Kirche Es war ein waldreiches armes und relativ vernachlassigtes Landchen das zudem auch von Osterreich beansprucht wurde dem die ubrige Grafschaft Falkenstein gehorte Hacke bemuhte sich nachhaltig um das Gebiet Er zog zumeist katholische aus Tirol bzw Osterreich stammende Siedler herbei und grundete u a 1724 auf dem Unterhammer im Karlstal ein Eisenhammerwerk So forderte er die Metallverarbeitung welche 1772 pachtweise an Familie Gienanth uberging und hier grosse Bedeutung erlangte 2 Zwischen Waldleiningen und dem Stuterhof liess er 1737 den sogenannten Riesenberger Weg anlegen um den Abtransport des Waldholzes zu verbessern Hier erinnert auch ein Gedenkstein an den Bauherrn 3 Ebenso errichtete er dort eine Holzriese zur Trift uber den Speyerbach die der Ritterstein Nr 121 markiert 4 Seine Residenz legte er nach Trippstadt Schon seit vor 1719 war er verheiratet mit Maria Anna Theodora Regina von Wachtendonk 5 Tochter des Freiherrn Hermann Adrian von Wachtendonk 1666 1702 und Schwester des einflussreichen kurpfalzischen Ministers Hermann Arnold von Wachtendonk Germenseel 1694 1768 Mit ihr hielt Hacke sich oft in Mannheim auf wo sich nun der Hof des Kurfursten befand er war Ritter des Hubertusordens und Wirklicher Geheimer Rat nbsp Wetterfahne mit Wappenzeichen und Monogramm der Freiherrn von Hacke auf dem Meckenheimerschen Schloss in Lambsheim nbsp Grabdenkmal in der Schlosskirche St Joseph 1783 Schon 1724 hatte der Adelige auch das sogenannte Meckenheimersche Schloss im vorderpfalzischen Lambsheim erworben und liess es 1740 in seiner heutigen Form umbauen Dabei entstanden dessen charakteristischer Achteckturm mit Wappen Wetterfahne der Freiherrn von Hacke sowie eiserne Maueranker mit den Initialen V H 6 1725 kaufte er im gleichen Ort das Lambsheimer Jagdschloss Beide Immobilien erstand er aus dem Nachlass des kurpfalzischen Generals Johann Wilhelm von Efferen 1724 Als Waldkenner und liebhaber liess Ludwig Anton von Hacke am Lambsheimer Jagdschloss den Garten erweitern und mit seltenen Baumen bzw Pflanzen bestucken es wurde dauerhaft ein Gartner beschaftigt Fur den Freiherrn stellte das Jagdschloss ein Freizeitidyll nahe der Residenzstadt Mannheim dar in das er sich immer wieder zuruckzog Selbst Kurfurst Karl Theodor kam hierher zu Besuch wie seine Gattin Elisabeth Auguste von Pfalz Sulzbach in einem Brief vom 30 April 1743 an ihren Schwager Clemens Franz de Paula von Bayern vermerkte Gestern sind wir in Lambsheim bei der Hacke gewesen wo der schonste Garten der Welt ist 7 Freiherr von Hacke starb 1752 in Mannheim und fand spater seine letzte Ruhe in der katholischen Kirche St Joseph zu Trippstadt Sie wurde von ihm geplant und gestiftet war aber noch nicht begonnen als er starb Zuvor hatte er den Katholiken die Privatkapelle seines Hauses zur Verfugung gestellt welche jedoch zu wenig Platz bot Der Sohn Franz Karl Joseph von Hacke erbaute das reprasentative Barockschloss Trippstadt und das zugehorige Gotteshaus St Joseph als Hofkirche 8 In ihr befindet sich das barocke Familien Grabdenkmal aus rotem Sandstein Es erinnert an Ludwig Anton von Hacke und seinen Sohn Franz Karl Joseph Der Stein tragt ganz oben das vaterliche Allianzwappen Hacke Wachtendonk mittig das des Sohnes Hacke Sturmfeder ausserdem eine lateinische Inschrift fur jeden der beiden Die Inschrift Ludwig Antons von Hacke lautet Halte ein im Schritte wenn Du hier vorbeigehst wer Du auch seist und Ehre die Asche des erlauchten Ludwig Anton von Hacke Wirklichen Kurfurstlichen Geheimen Rates und Oberstjagermeisters Er hat seine Familie vermehrt durch 18 mit seiner erlauchten Gemahlin Anna Theodora von Wachtendonk gezeugte Kinder hat ihren Besitzstand vergrossert durch die Trippstadter Herrschaft welche er anfanglich mit gewissen Zugestandnissen erworben hatte und hat dieses Gotteshaus errichtet aus eigenen Mitteln Er gab Christus dessen Ehre er auf Erden suchte seinen seligen Geist zuruck im Jahre 1752 Ubersetzung laut Tafel in der Kirche Die Gemeindewappen von Trippstadt und Stelzenberg enthalten im unteren Teil das Wappen der Freiherrn von Hacke Es handelt sich um zwei aufrecht gegeneinander gestellte Regenbogen auf silbernem Grund 9 Kinder BearbeitenDer genannte Sohn Franz Karl Joseph von Hacke 1727 1780 folgte dem Vater in seinen kurpfalzischen Dienststellungen und als Landesherr in Trippstadt nach 10 Er war mit Amona Marie Charlotte Juliane Sturmfeder von Oppenweiler verheiratet Tochter des Dirmsteiner Ortsadeligen Marsilius Franz Sturmfeder von Oppenweiler Vor ihrer Heirat war sie Hofdame und engste Vertraute der Kurfurstin Elisabeth Auguste Franz Karl Ludwig Wilhelm von Hacke ein weiterer Sohn amtierte ab 1756 als bevollmachtigter Minister bzw Gesandter der Kurpfalz am Wiener Hof und ertrank am 4 September 1757 bei einem Schiffsungluck auf der Donau bei Kelheim 11 12 Sein jungerer Bruder Christian Franz von Hacke 1731 1807 war Ober Chorbischof im Erzbistum Trier Domkapitular in Speyer sowie Kurtrierer Amtmann in Welschbillig 13 14 15 Er liess den mit seinem Wappen geschmuckten Torbau der Trierer Philippskurie errichten 16 Ludwig Antons Tochter Antoinette von Hacke 1736 1778 ehelichte 1759 den kurpfalzischen Finanzminister Franz Karl Joseph Anton von Hompesch zu Bolheim 1735 1800 17 Bruder des Malteser Grossmeisters Ferdinand von Hompesch zu Bolheim 1744 1805 Ihr Sohn Johann Wilhelm von Hompesch zu Bolheim 1761 1809 war bayerischer Finanzminister Uber ihre Tochter Elisabeth Auguste von Hompesch zu Bolheim die den Grafen Carl Wilhelm Franz Xaver von Spee 1758 1810 18 heiratete sind sie die Ur Urgrosseltern des in der neueren deutschen Geschichte bekannt gewordenen Admirals Graf Maximilian von Spee der 1914 mit seinen beiden Sohnen im Seegefecht bei den Falklandinseln umkam 19 Maria Charlotte Amalia eine andere seiner Tochter heiratete Joseph Karl Ferdinand Friedrich Franz Anton von Sickingen 1708 1787 Sohn des kurpfalzischen Minister und Obristkammerers Johann Ferdinand von Sickingen 1664 1719 20 Literatur BearbeitenViktor Carl Lexikon Pfalzer Personlichkeiten Arwid Hennig Verlag Edenkoben 2004 ISBN 3 9804668 5 X S 311 u 312 Peter Gartner Geschichte der bayerisch rheinpfalzischen Schlosser Band 1 S 140 u 141 Speyer 1854 Digitalscan Leopold Nedopil Deutsche Adelsproben 1 Band Wien 1868 Seite 321 Digitalscan Johann Goswin Widder Versuch einer vollstandigen geographisch historischen Beschreibung der kurfurstlichen Pfalz am Rheine Band 4 Seite 176 Frankfurt 1788 Digitalscan Weblinks BearbeitenGenealogische Webseite zu Ludwig Anton von Hacke Webseite zur Geschichte der Schlosskirche St Joseph in Trippstadt Webseite zur Geschichte der Freiherrn von Hacke und des Trippstadter Schlosses Memento vom 6 Januar 2014 im Internet Archive PDF Dokument zur Familie von Hacke und TrippstadtEinzelnachweise Bearbeiten Webseite zur Geschichte von Schweinspoint Memento vom 6 September 2013 im Internet Archive Jorg Thomas Titz Pfalzerwald und Deutsche Weinstrasse Bergverlag Rother GmbH 2013 S 188 ISBN 3 7633 3077 1 Digitalscan Denkstein an die Erbauung des Riesenbergweges mit Foto Webseite zur Holzriese des Freiherrn von Hacke Christian von Stramberg Denkwurdiger und nutzlicher rheinischer Antiquarius 2 Abteilung 3 Band S 678 Koblenz 1853 Digitalscan Kurt Kinkel Lambsheim und seine Geschichte Gemeindeverwaltung Lambsheim 1987 S 193 Heinrich Rembe Lambsheim Band 2 S 77 Arbogast Verlag Otterbach 1983 Webseite zur St Joseph Kirche Trippstadt Memento vom 27 Januar 2016 im Internet Archive Martin Carl Wilhelm von Wolckern Beschreibungen aller Wappen der furstlichen graflichen freiherrlichen und adelichen jeztlebenden Familien im Konigreich Baiern Band 3 Seite 45 Tyroff Verlag Nurnberg 1827 Digitalscan Genealogische Webseite zu Franz Karl Joseph von Hacke Auflistung der bayerischen und kurpfalzischen Gesandten in Wien Zusammenstellung von Kelheimer Personen aus dem Genealogischen Lexikon von Ignatz Stroller Genealogische Seite zu Christian Franz von Hacke Ruckerinnerung der Anwesenheit aller hochsten und hohen Fremden wahrend der Wahl und Kronungszeit Leopold des II Frankfurt 1790 S 2 des Kurtrierer Hofstaates Digitalscan Carl Eduard Vehse Die Deutschen Kirchenfursten in Trier Salzburg Munster und die Hofe der Frankischen Bisthumer Leipzig 1859 S 120 Digitalscan Webseite zum Torbau der Trierer Philippskurie Biografische Webseite zu Franz Karl Joseph Anton von Hompesch Genealogische Seite zu Carl Wilhelm Franz Xaver von Spee Jahrbucher fur die preussische Gesetzgebung Rechtswissenschaft und Rechtsverwaltung Band 47 Berlin 1836 S 247 und 248 Digitalscan Michael Benz Johann Ferdinand von und zu Sickingen 1664 1719 in Blatter fur Pfalzische Kirchengeschichte und Religiose Volkskunde 53 Jahrgang 1986 S 255 264Normdaten Person GND 1083844091 lobid OGND AKS VIAF 102145663033505070980 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hacke Ludwig Anton vonALTERNATIVNAMEN Hacke auf Schweinspoint Ludwig Anton von Haacke Ludwig Anton vonKURZBESCHREIBUNG Freiherr kurpfalzischer Oberstforst und OberstjagermeisterGEBURTSDATUM 17 Dezember 1682GEBURTSORT bei SchweinspointSTERBEDATUM 6 Dezember 1752STERBEORT Mannheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Anton von Hacke amp oldid 224013564