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Johann Ludwig Michael Gienanth auch Jean Louis oder Louis Gienanth ab 1817 Ritter von Gienanth ab 1835 Freiherr von Gienanth 15 Oktober 1767 in Hochstein 13 Dezember 1848 in Schonau war ein deutscher Industrieller in der Eisenindustrie Ludwig von Gienanth mit dem Verdienstorden der Bayerischen KroneGrabmal fur Ludwig von Gienanth Friedhof HochsteinGienanth Firmenemblem 1829 vom Grab des Sohnes August von Gienanth Auf dem Amboss ist ein G zu sehen Gusseisen Grabmal des Sohnes August von Gienanth Hauptfriedhof Kaiserslautern Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGienanth entstammte einer Huttenbesitzerfamilie ursprungliche Schreibweise Guinand 1 Er war ein Sohn des kurpfalzischen Bergrats und Huttenbesitzers Johann Jakob Gienanth und der Maria Magdalena geborene Rettig Nach einem kurzen Besuch der Schule in Alsenbruck ging er in die Lateinschule in Grunstadt Er studierte an der Hohen Kameral Schule in Kaiserslautern an der Universitat Heidelberg und der Bergakademie Clausthal Von seinem Vater ubernahm er eine kleine Schmelze uber dem Rhein 1791 pachtete er vom grossen Rat von Bern das Eisenwerk bei Meiringen im Berner Oberland Sein Vater war bereits 1777 verstorben und seine Mutter verwaltete seither den Besitz Nach dem Tod der beiden alteren Bruder kehrte Ludwig Gienanth 1793 in die Pfalz zuruck und ubernahm aus dem vaterlichen Besitz die Eisenwerke in Hochstein Trippstadt und Altleiningen 1800 kaufte er das Eisenwerk in Eisenberg Pfalz und wurde so zum grossten Arbeitgeber der Pfalz Von der franzosischen Besatzungsmacht wurde er am 15 Oktober 1802 zum Conseiller General de Commerce d Agriculture et des Arts ernannt Ab 1802 gehorte er dem Departementsrat an und ab 1805 war er Spezialkommissar des Strassenbaus im Departement Donnersberg Nach dem Ubergang der Pfalz an Bayern 1816 leitete Gienanth die Wahlen zum pfalzischen Landrat dem er auch selbst angehorte 1817 erhielt er das Ritterkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone und wurde in den Adelsstand erhoben seit 1819 war er Reichsrat der Krone Bayerns 1833 grundete der Industrielle eine Betriebskrankenkasse Im Mai 1835 kaufte er die Schmelze in Schonau und die Imsbacher Erzgrube Am 27 September 1835 verlieh Konig Ludwig I ihm die erbliche bayerische Freiherrenwurde nebst einem Wappen 2 Ludwig Gienanth war seit 1800 verheiratet mit Sophie Katharina geb Stoess 1783 1821 aus Mannheim Die Familie lebte in Hochstein Als mannliche Nachkommen hatten sie die Sohne August 1802 1829 Friedrich 1805 1842 und Carl 1818 1890 dazu die Tochter Amalia Regierungsdirektor Friedrich von Neimans und Juliane Gustav Freiherr von Gemmingen Hagenschiess Im Alter ubersiedelte Ludwig nach Schonau und widmete sich dem dortigen Eisenwerk das er den beiden Tochtern vermachte Die Gemeinde Schonau verlieh ihm das Ehrenburgerrecht Dem fruh verstorbenen August von Gienanth welchem er 1822 den Trippstadter Betrieb uberschrieben hatte liess der Vater in Kaiserslautern ein klassizistisches Gusseisen Grabmal in Tumbaform errichten das sich heute auf dem dortigen Hauptfriedhof befindet Es wurde vom alten Friedhof ubertragen Neben einem fruhen Emblem der Gienanthwerke tragt es die Inschrift Du starbst o Sohn zu fruh fur mich zu fruh auch fur die Meinen die wehmutsvoll mit mir um Dich den edlen Bruder weinen Doch trostet uns das Wiedersehn in einem bessren Leben wo Du verklart aus jenen Hoh n uns wirst entgegen schweben Grabinschrift Hauptfriedhof Kaiserslautern Der zweite Sohn Friedrich ubernahm ab 1823 die Leitung der Eisenberger und Altleininger Werke Der zwischen 1826 und 1834 bei Eisenberg entstandene Landschaftspark Friedrich von Gienanth erinnert noch heute an seinen ebenfalls jung verstorbenen Schopfer 3 Er war verheiratet mit Caroline von Stichaner der Tochter des pfalzischen Regierungsprasidenten Joseph von Stichaner 1841 ubergab Ludwig von Gienanth die Leitung seiner Werke ausser Schonau seinem jungsten Sohn Carl der schliesslich als einzig uberlebender Stammhalter das Erbe seiner Vorvater in die Zukunft fuhrte Er war verheiratet mit Mathilde geb von Horn 1822 1862 Tochter des Generals Wilhelm von Horn 1784 1847 einem Neffen des Fursten Carl Philipp von Wrede Einer von Ludwig von Gienanths Enkeln war der Forschungsreisende Richard von Neimans 1832 1858 Literatur BearbeitenKurt Baumann Gienanth Johann Michael Ludwig Ritter von Freiherr von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 372 f Digitalisat Carl Hollensteiner Ludwig von Gienanth k bayer Reichsrath Ritter und Huttenwerksbesitzer in Schonau nach seinem Leben und Wirken Frankfurt am Main 1852 Kurt Baumann Die Familie Gienanth Ein Kapitel aus der Entwicklung der pfalzischen Eisenindustrie Dissertation Gottingen 1953 Alexandra Plettenberg Die Hohe Kameral Schule zu Lautern 1774 1784 Dissertation Munchen 1983 S 220 222 Edgar Fried Ein Mann von altem Schrot und Korn Artikel zum 150 Todestag in der Rheinpfalz Ludwigshafen am Rhein Lokalausgabe Eisenberg 31 Dezember 1998 Paul Warmbrunn Ludwig von Gienanth Pfalzischer Industriepionier und Politiker zwischen Franzosischer und 1848 49er Revolution in Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz 104 2006 S 291 310Weblinks BearbeitenLandschaftspark von Gienanth Eisenberg Ludwig von Gienanth in der Parlamentsdatenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte in der Bavariathek Geschichte der Gienanth Werke EisenbergEinzelnachweise Bearbeiten Gusseiserne Plakette an der ehemaligen Eisenschmelze in Winnweiler Regierungsblatt fur das Konigreich Bayern Nr 14 Munchen 30 April 1836 1 http landschaftspark von gienanth de park html Normdaten Person GND 11920682X lobid OGND AKS VIAF 30341657 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gienanth Ludwig vonALTERNATIVNAMEN Gienanth Johann Ludwig von Gienanth Jean Louis Gienanth Louis Gienanth LudwigKURZBESCHREIBUNG deutscher Industrieller in der EisenindustrieGEBURTSDATUM 15 Oktober 1767GEBURTSORT HochsteinSTERBEDATUM 13 Dezember 1848STERBEORT Schonau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig von Gienanth amp oldid 234894158