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Johann Wilhelm von Efferen ofter auch Effern im 17 Jahrhundert 9 August 1724 in Heidelberg war ein adeliger Offizier im Dienste der Kurpfalz Wappen der Adelsfamilie von Efferen Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Leben und Wirken 3 Besitztumer und Stiftungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerkunft und Familie BearbeitenEr entstammte der weit verzweigten niederrheinischen Adelsfamilie von Efferen aus der auch der Wormser Bischof Wilhelm von Efferen 1616 hervorging und die ihrerseits eine Linie des uralten Kolner Patriziergeschlechtes der Overstolzen bildete 1 Laut genealogischen Aufzeichnungen war er der Sohn des Johann Adam Heinrich von Efferen und seiner Gattin Anna Agnes Johanna geb von Norprath Die Familienlinie nannte sich mit voller Bezeichnung Freiherren von Efferen genannt von Hall zum Busch Sein mutterlicher Grossvater war Generalleutnant Johann von Norprath 1657 der vaterliche Grossvater Oberst Adolf Dietrich von Efferen 1631 2 Schon Johann von Norprath stand in Diensten des Wittelsbacher Hauszweiges Pfalz Neuburg der ab 1685 die Regierung der Kurpfalz ubernahm Johann Wilhelms Schwester Catharina Elisabeth Loysae von Efferen wurde Pramonstratenserin im Kloster Fussenich beider Cousin Franz Friedrich von Norprath diente als kurpfalzischer Generalmajor und starb 1727 als Militarkommandant von Dusseldorf Johann Wilhelm von Efferen heiratete um 1690 Maria Anna Franziska geb von Spee Tochter des kurpfalzischen Kammerprasidenten bzw Hofmarschalls Friedrich Christian von Spee 1620 1695 Halbschwester des Generals Degenhard Bertram von Spee 1681 1736 und Enkelin des bergischen Obersthofmeisters Johann Bertram von Scheid genannt Weschpfennig dem Erzieher des spateren Pfalzer Kurfursten Philipp Wilhelm Das Ehepaar hatte zwei Sohne die ebenfalls in die Kurpfalzer Armee eintraten aber bei seinem eigenen Tod bereits verstorben waren Ansonsten gab es keine Nachkommen Leben und Wirken BearbeitenEfferen schlug die militarische Laufbahn ein Als Obristleutnant im Pfalzischen Leibregiment zu Pferde vermittelte er 1697 den Ubertritt von vier Dragonerkompanien zu je 80 Kopfen aus dem Heer des Markgrafen Christian Ernst von Bayreuth in die kurpfalzer Armee Im gleichen Jahr ernannte ihn Kurfurst Johann Wilhelm zum Oberamtmann in Heidelberg welche Stellung er neben seinem Militarberuf bis zum Lebensende beibehielt Um 1700 befand sich Johann Wilhelm von Efferen im Generalstab 1703 war er Generalmajor befehligte das Leibregiment zu Pferde und fungierte als Generalinspekteur der kurpfalzischen Kavallerie 1705 wird er als Generalleutnant genannt Im Spanischen Erbfolgekrieg verteidigte Efferen als Kommandant die spanische Stadt Tortosa musste aber schliesslich am 11 Juli 1708 nach hartem Kampf gegen eine 10 fache Ubermacht kapitulieren 3 Wahrend der Belagerung von Aire sur la Lys wurde er 1710 beim Sturm auf eine Redoute verwundet 4 Unter Kurfurst Karl Philipp war Johann Wilhelm von Efferen der dienstalteste Generalleutnant der im Kriegsfalle den Oberbefehl der Armee ubernehmen sollte 1721 heisst es er sei mit bestandiger Leibesschwachheit behaftet Er starb am 9 August 1724 zu Heidelberg und wurde in der dortigen Kapuzinerkirche beigesetzt wo vermutlich auch seine 1725 verstorbene Frau ihre Ruhestatte fand 5 6 nbsp Das von General Efferen erbaute Jagdschloss Lambsheim nbsp Freinsheim Schlossgut Retzerhaus vererbt an die Kolner KarmelitinnenBesitztumer und Stiftungen BearbeitenUm 1702 kaufte General Efferen in Lambsheim die Liegenschaften der ausgestorbenen Herren von Meckenheim namlich das Meckenheimersche Schloss und den sogenannten Weihergarten ein Gartengelande sudlich des Dorfes Hier erbaute er 1706 als Landsitz das noch existente Jagdschloss Lambsheim 1712 folgte der Erwerb des Jungkennschen Gutes in Freinsheim mit dem heutigen Retzerhaus Herrenstrasse 10 als Adelssitz 7 Die Eheleute von Efferen waren beide glaubige Katholiken und hatten einen eigenen Hauskaplan In Lambsheim dotierten sie die sogenannte Efferen Stiftung 700 Gulden zugunsten der katholischen Pfarrei Das Freinsheimer Adelsgut schenkten sie 1724 dem Kolner Karmelitinnenkloster St Maria in der Kupfergasse damit man einen Filialkonvent in Heidelberg errichten konne zusatzlich sollten mit dem Besitz Kosten und Mitgift zum Eintritt von 4 armen Novizinnen gedeckt werden Hintergrund der Schenkung an das weit entfernte Kolner Kloster war die Tatsache dass dort seit 1713 Prinzessin Maria Anna von Pfalz Sulzbach 1693 1762 die Schwester des damaligen kurpfalzer Thronpratendenten Joseph Karl von Pfalz Sulzbach als Nonne lebte die General Efferen auch um Entsendung einer Priorin bat Nach seinem Tod wurde das Projekt eines Heidelberger Filial Klosters wegen Weigerung der Regierung nicht verwirklicht Die Kolner Nonnen erbten jedoch das grosse Gut in Freinsheim dessen Hauptgebaude das schon genannte schlossartige Retzerhaus war Dieser Umstand wurde von grosser Bedeutung fur die Katholiken des Dorfes die seit der Reformation keine eigene Kirche und keinen Pfarrer mehr besassen Aus Koln entsandte man 1728 den Priester Johann Jacob Creuzberg als Gutsverwalter dorthin und die Karmelitinnen liessen in ihrem neuen Haus den grossen unteren Saal als katholische Dorfkirche einrichten Mit Einverstandnis des zustandigen Wormser Bischofs ubte der aus Koln stammende Geistliche in Freinsheim bis 1745 die regulare Seelsorge aus nach seinem Weggang konnte wieder eine Pfarrei gegrundet werden Der Gutshof der Kolner Nonnen diente weiterhin als katholische Kirche des Ortes bis 1771 1773 eine neue gebaut wurde 8 9 Von ihrem Freinsheimer Gut vermachten die Eheleute Efferen einen Teil der Ertrage auch dem Heidelberger Karmeliterkloster welchem das dort geplante Karmelitinnenkloster unterstehen und wo spater auch Seelenmessen fur sie gehalten werden sollten Im Stadtmuseum Dusseldorf befindet sich ein Messkelch den die Witwe von Efferen 1725 fur eine Heidelberger Kirche wohl fur die Karmeliterkirche gestiftet hatte 10 Die restlichen Besitztumer insbesondere die zwei Lambsheimer Schlosser erbte der schon genannte Cousin Franz Friedrich von Norprath 1727 Er verkaufte die Lambsheimer Liegenschaften noch 1725 an den kurpfalzer Oberstforst und Oberstjagermeister Freiherr Ludwig Anton von Hacke Literatur BearbeitenHans Helmut Gortz Der Erbauer des Lambsheimer Jagdschlosses in Heimat Jahrbuch des Rheinpfalz Kreises Band 30 2014 S 110 118 ISBN 978 3 00 042960 6 Heinrich Rembe Lambsheim Band 2 S 59 60 u 77 Arbogast Verlag Otterbach 1983 Hans Helmut Gortz Hochst ruhmlicher Fortgang unsers Christenminis undt schonen Gottesdienstes dahier ein Quellenbuch zur Geschichte der Freinsheimer Katholiken im 18 Jahrhundert Selbstverlag des Verfassers Freinsheim 2014 S 309 321 Findhinweis Weblinks BearbeitenGenealogische Webseite zur PersonEinzelnachweise Bearbeiten Webseite zum Wappen der Efferen und zu ihrer Herkunft aus der Familie der Overstolzen Memento vom 10 Juni 2015 im Internet Archive admin Efferen Adolf Theodor Dietrich genannt Hall Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und Berichten Abgerufen am 9 Juli 2019 12 6 11 7 1708 siege and conquest of Tortosa Abgerufen am 9 Juli 2019 Erich Graf von Kielmansegg Briefe des Herzogs Ernst August zu Braunschweig Luedburg an Johann Franz Diedrich von Wendt aus den Jahren 1703 bis 1726 1902 S 229 Ausschnittscan Kloster in Baden Wurttemberg Kloster Abgerufen am 9 Juli 2019 Website des Heidelberger Geschichtsvereins Abgerufen am 9 Juli 2019 Retzerhaus Stadt Freinsheim de Abgerufen am 9 Juli 2019 Hans Helmut Gortz Der Erbauer des Lambsheimer Jagdschlosses in Heimat Jahrbuch des Rheinpfalz Kreises Band 30 2014 S 110 118 ISBN 978 3 00 042960 6 Hans Helmut Gortz Hochst ruhmlicher Fortgang unseres Christenminis undt schonen Gottesdienstes dahier Ein Quellenbuch zur Geschichte der Freinsheimer Katholiken Freinsheim 2014 ISBN 978 3 00 048474 2 S 72 94 99 u 531 Weblink zum Efferen KelchNormdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 9 Juli 2019 PersonendatenNAME Efferen Johann Wilhelm vonALTERNATIVNAMEN Effern Johann Wilhelm vonKURZBESCHREIBUNG kurpfalzischer General und BeamterGEBURTSDATUM 17 JahrhundertSTERBEDATUM 9 August 1724STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Wilhelm von Efferen amp oldid 238722736