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Leutenbach ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Deining und eine Gemarkung im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz LeutenbachGemeinde DeiningKoordinaten 49 13 N 11 31 O 49 221111111111 11 513611111111 537 Koordinaten 49 13 16 N 11 30 49 OHohe 537 m u NHNEinwohner 213 1 Jan 2020 1 Eingemeindung 1 Mai 1978Postleitzahl 92364Vorwahl 09184 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Burgermeister 4 Personlichkeiten 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDas Kirchdorf liegt circa 10 km sudostlich von Neumarkt in der Oberpfalz auf dem Juraplateau Es hat etwa 76 Wohngebaude 2021 Auf der Gemarkung liegen Deining Bahnhof Grassahof Leutenbach und Tauernfeld Geschichte Bearbeiten nbsp Lageplan des Adelssitzes Leutenbach auf dem Urkataster von BayernLeutenbach nach der mittelalterliche Aussprache Laidnbach ist entweder vom Personennamen Liut abgeleitet oder was wahrscheinlicher ist auf einen Lutinbach beim lauten rauchenden Bach zuruckzufuhren Leutenbach war Stammsitz einer edelfreien Familie die von 1112 bis um 1180 in den Schriftquellen Erwahnung findet 2 Die Anlage des abgegangenen Adelssitzes Leutenbach ist als Bodendenkmal unter der Aktennummer D 3 6735 0155 im Bayernatlas als mittelalterlicher Adelssitz gefuhrt 3 Leider werden sie oft mit der gleichnamigen oberfrankischen Adelssippe verwechselt die zur gleichen Zeit ebenso als Zeugen in Bamberg und Regensburg auftreten 4 Allerdings trugen die Oberpfalzer Leutenbacher die Leitnamen Engelhard und Helenbert die frankischen dagegen Friedrich und Otto Wahrscheinlich verliess die Adelsfamilie um 1180 Leutenbach und erbaute die Adelburg bei Velburg weil in dieser Familie dieselben Vornamen vorkommen Nachdem Aussterben der Leutenbach Adelburger kam ein Teil ihres Erbes an die Herren Reichsministerialen von Rothenfels ein anderer Teil an die Buchfelder 5 Erstmals erwahnt wird Leutenbach im Jahre 1129 Damals war hier das Edelgeschlecht der Herren von Lutenbach oder die Leutenbecker mit einem eigenen Schloss Im Keller des Anwesens Bogerl ist heute noch ein Teil der einstigen Schlossmauer zu sehen Auch soll von dort ein unterirdischer Gang bis zur alten Burg nach Deining gefuhrt haben Die Umgebung von Leutenbach war aber bereits lange Zeit vorher von den Kelten besiedelt Dies geht aus Ausgrabungen im Loh Holz hervor Vom 18 bis 20 Oktober 1903 wurden zwei Grabhugel abgetragen Dabei wurden Grabbeigaben wie Fussringe Schwanenhalsnadeln Gewandnadeln aus Bronze ein Bernsteinring sowie Gefasse Topfe und Schusseln aus Ton gefunden Die gefundenen Gegenstande wurden der Hallstattzeit zugeordnet nbsp Kirche St Martin in Leutenbach1334 verkauften Ulrich und Konrad von Rohrenstatt Heinrich dem Hofner und seiner Wirtin Elsbeth welche Konrad des Rohrenstatters Tochter war ihren Hof zu Leutenbach 1335 verkaufte ein Volkholt von Thann aus dem Geschlecht des Reichsministerialen zu Burgthann mit Zustimmung Marquard des Schmiedes dessen Schwiegersohn er war seine Hofe zu Leutenbach und Tauernfeld an das Kloster Seligenporten 1343 kaufte der Deutschorden die Vogtei uber die Kirchen zu Leutenbach und Tauernfeld mit drei Widdumgutern Ausstattung der Pfarrei und einem Hof von Braun I von Rothenfels der es von seinem Vater geerbt hatte 6 1426 ubergab Pfalzgraf Johann dem Kloster Gnadenberg einen Hof zu Leutenbach 1421 verkaufte Ulrich Hofner den Hofnerhof ohne Genehmigung des Herzogs Johann Der Herzog nahm daraufhin den Hof weg und gab ihn 1431 zum Kloster Gnadenberg Ulrich Hofner bekam aber seine Rechte auf den Hof wieder zuruck 1438 verkaufte Ulrich Hofner diesen Hof zu Leutenbach an das Kloster Gnadenberg welches Gut im selben Jahr durch Pfalzgraf Johann wegen seiner und seiner Frau Seele und Seligkeit von aller Steuer Frohn Scharwerk und Diensten befreite 1452 ist von einem Michael Mirtels zu Leutenbach die Rede Das reiche Almosen erhielt 1452 Zinsen von zwei Gulden aus seinem Gut zu Leutenbach Das reiche Almosen bestand schon 1330 in Neumarkt Die alteste Schenkung zum gemeinen Almosen erfolgte durch Otto Tuchner von Neumarkt Noch bis 1533 wurden die Adeligen von Leutenbeck genannt 1505 bis 1514 waren in Leutenbach infolge des Landshuter Erbfolgekrieges die Nurnberger Am 5 Mai 1544 verkaufte Hans von Ittelhofer Landrichter zu Wird seine Guter zu Deining Leutenbach Oberbuchfeld Rothenfels Weihersdorf und Frettenshofen an Kurfurst Friedrich Aus Angst von den Schrecken dieser Zeit wanderten die Ittelhofer nach Osterreich ab Spater kam der Besitz in die Hande derer von Lowanthal Deining 1542 musste durch die Reformation der evangelische Glaube angenommen werden 1562 starben viele Leute an der Pest 1611 wurde ein Hof zu Leutenbach vom Kloster Seligenporten an das Kloster Gnadenberg ubergeben 1625 wurde wieder die katholische Religion eingefuhrt 1634 wahrend des Dreissigjahrigen Krieges brannten die Schweden viele Hauser nieder 1650 zahlt ein Hof zu Leutenbach Abgaben an das Kloster Gnadenberg 1656 mussen zwei Hofe zu Leutenbach und ein Hof zu Tauernfeld Abgaben und Zinsen an das Kloster Seligenporten zahlen 1670 wurde die Pfarrei Tauernfeld aufgelost Leutenbach wurde eine Filiale von Deining 1710 brannte das Dorf ab 1745 und 1772 nennen sich die Deininger Schlossherren von Lowenthal Johannes Andreas Felix und Karl Joseph Andre auch nach Leutenbach wie ihre Grabplatten in der Deininger Kirche zeigen nbsp Zur Hofmark Deining gehorten um 1800 aber nur 5 kleinere Hofe 7 Am 5 Oktober 1781 wurde vom Eichstatter Weihbischof Felix von Stubenberg die Kirche geweiht 1804 zahlt der Ort 117 Personen 1822 starben 30 Leute an Typhus Auch Siegenhofen und Unterbuchfeld werden von dieser Krankheit heimgesucht Im Mai 1863 brannte nachts um 24 00 Uhr das Anwesen des Wagners Michael Lang nieder Wegen volliger Windstille entstand kein weiterer Brand 1875 wurde eine Zahlung der Gemeindebewohner durchgefuhrt Leutenbach 173 Seelen 32 Hauser Tauernfeld 120 Seelen 23 Hauser Bahnhof 18 Seelen 5 Hauser Grassahof 5 Seelen 2 Hauser Am 24 Mai 1879 wurde die Feuerwehr gegrundet 1894 erhielt die Feuerwehr eine Handspritze 1905 am 3 April brannte in Leutenbach zehn Hauser und elf Scheunen durch Brandstiftung nieder Das Feuer brach um halb vier Uhr fruh aus Es wird berichtet dass der Wind brennende Strohbuschel durch die Luft schleuderte wodurch sich das Feuer immer weiter ausbreitete 1910 am 5 November beschliesst die Ortsgemeindeverwaltung Leutenbach den Bau der Wasserleitung Durch standig wachsende Einwohnerzahlen sowie mehr Viehbestand reichte diese 1911 erbaute Wasserleitung nicht mehr aus den Wasserbedarf des Dorfes zu decken Ein Brandfall am 2 Juli 1935 zeigte welche Gefahr der standige Wassermangel fur die Ortschaft war Auf Antrag erhielt die Gemeinde am 18 Mai 1938 die Genehmigung die Wasserversorgungsanlage zu erweitern Im Herbst 1954 wird ein neuer Hochbehalter gebaut 1914 bis 1918 wahrend des Ersten Weltkrieges fielen neun Manner aus Leutenbach 1929 Schulhausneubau die Einweihung erfolgte im November Erster Schultag 16 November 1929 1934 erhalt Leutenbach ein elektrisches Leitungsnetz Zum Fest Martinikirchweih im November brannten in den ersten Hausern bereits elektrischen Gluhlampen 1939 bricht der Zweite Weltkrieg aus Bis Kriegsende 1945 sind 15 Leutenbacher gefallen und 5 vermisst gemeldet Ein besonders Fest feierte Leutenbach am 2 Juli 1950 mit der Primiz von Josef Pfeiffer Der damals zu Priester geweihte wirkte in Eichstatt als Dompropst 1955 wird das Leichenhaus gebaut 1958 im Herbst wurde mit der Flurbereinigung begonnen die 1964 mit der Neuaufteilung der Felder und Wiesen abgeschlossen wurde Es wurden ca 8 km Strassen angelegt und asphaltiert Die Arbeiten wurden von der Dorfbewohnern zum grossen Teil selbst ausgefuhrt Am 19 Juli 1969 beschloss die Gemeinde Leutenbach mit Deining und Sengenthal einen Zweckverband zu Wasserversorgung zu grunden Die Grundung fand am 23 Juli 1971 statt Der Bau der neuen Wasserleitung der Sengenthaler Gruppe erfolgte 1976 bis 1977 1972 wird die Schule in Leutenbach geschlossen Die Schulkinder mussen zum Unterricht nach Deining Das ehemalige Schulhaus wird 1973 verkauft Am 1 Mai 1978 wurde auf Grund der Gemeindegebietsreform die Gemeinde Leutenbach aufgelost und in die Gemeinde Deining eingegliedert 8 Die Gemeinde Leutenbach durfte im Jahre 1820 gegrundet worden sein Die bis dahin 34 Amtsbezirke wurden auf noch 17 Landgerichte verteilt Die Gemeinde Leutenbach gehort seit 1820 zum Landgericht Neumarkt Zum Zeitpunkt der Eingemeindung hatten Leutenbach 193 Einwohner Tauernfeld 151 Einwohner und Deining Bahnhof 80 Einwohner Ausserdem gehorte Grossahof zur Gemeinde 1979 feierte die Freiwillige Feuerwehr ihr 100 jahriges Grundungsfest zusammen mit Deining in Deining 1986 Grundung des OGV Leutenbach 1989 Neugestaltung und Einweihung des Kinderspielplatzes Leutenbach wurde in den letzten Jahren an den Ortsrandern um einige Hauser erweitert So entstanden Baugebiete in Richtung Tauernfelderstrasse und in Richtung Deining sowie das neue Siedlungsgebiet Stichtlstrasse Burgermeister BearbeitenDie Burgermeister der ehemaligen Gemeinde Leutenbach seit 1897 waren 1879 bis 1881 Blomenhofer Josef Leutenbach Nr 27 1882 bis 1893 Tresch Leonhard Leutenbach Nr 24 1894 bis 1895 Vetter Leutenbach Nr 28 1896 bis 1905 Schrafl Josef Leutenbach Nr 2 1906 bis 1924 Schuster Willibald Leutenbach Nr 30 1925 bis 1933 Tresch Nikolaus Leutenbach Nr 24 1934 bis 1944 Schuster Nikolaus Tauernfeld Nr 1 1945 bis 1965 Schrafl Jakob Leutenbach Nr 1 1966 bis 1978 Seitz Franz Tauernfeld Nr 5Er war der letzte Burgermeister der Gemeinde Leutenbach Personlichkeiten BearbeitenJosef Pfeiffer ehemaliger Generalvikar des Bistums EichstattWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Leutenbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Leutenbach in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 9 Februar 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Einwohnerzahlen in Ortsteilen Gemeinde Deining Abgerufen am 30 November 2022 W Stadelmann Die Herren von Rothenfels 28 Jahresbericht des Historischen Vereins Neumarkt 2017 S 52 Denkmalliste fur Deining PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege PDF 208 kB Stand 13 September 2022 Als Beispiel dafur S Federhofer Herrschaftsbildung im Raum Neumarkt Neumarkt 1999 S 174 f W Stadelmann Die Herren von Rothenfels S 53 Staatsarchiv Nurnberg Deutscher Orden Kommende Nurnberg Nr 1 fol 91 Zum Hintergrund W Stadelmann Die Herren von Rothenfels 28 Jahresbericht des Historischen Vereins Neumarkt 2017 S 35 f und 52 f B Heinloth Historischer Atlas Neumarkt Munchen 1967 S 269 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 650 Gemeindeteile der Gemeinde Deining Deining Arzthofen Backermuhle Buglmuhle Deining Bahnhof Dollwang Grassahof Grossalfalterbach Hacklsberg Kleinalfalterbach Korndlhof Kreismuhle Labermuhle Lengenbach Leutenbach Mittersthal Oberbuchfeld Pirkach Rossamuhle Rothenfels Sallmannsdorf Siegenhofen Siegenhofermuhle Sippelmuhle Sternberg Straussmuhle Tauernfeld Thannbugl Unterbuchfeld Waltersberg Waltershof Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leutenbach Deining amp oldid 235630895