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Krebsoge ist eine Ortschaft der Stadt Radevormwald im Oberbergischen Kreis im nordrhein westfalischen Regierungsbezirk Koln in Deutschland KrebsogeStadt RadevormwaldKoordinaten 51 12 N 7 18 O 51 201111111111 7 3019444444444 240 Koordinaten 51 12 4 N 7 18 7 OHohe 240 m u NHNEinwohner 71 31 Okt 2004 Postleitzahl 42477Vorwahl 02191Krebsoge Radevormwald Lage von Krebsoge in RadevormwaldDer Ort ist seit dem 18 Jahrhundert ein Industriestandort und wird auch heute noch von umfangreichen Werksanlagen der Firma GKN sintermetals dominiert die uber 400 Mitarbeiter beschaftigt Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Sintermetallwerk Krebsoge 3 Gegenwart 4 Wander und Radwege 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte Bearbeiten nbsp Gebaude der ehemaligen Brauerei in Krebsoge bei 51 12 5 8 N 7 18 12 6 O 51 20161 7 303498Oege Oge ist eine regionale Form von Aue und spiegelt die Lage des Orts in der Wupperaue wider Offenbar gab es in der Entstehungszeit des Wohnplatzes ein reichhaltiges Vorkommen von Flusskrebsen an dieser Stelle das sich ebenfalls im Ortsnamen niedergeschlagen hat 1888 ist ein Massensterben der Flusskrebse in der Wupper belegt als die aus Amerika eingeschleppte Krebspest Pilzkrankheit den Bestand befiel 1 1514 wurde der Ort das erste Mal urkundlich erwahnt und zwar in den Kirchenrechnungen Schreibweise der Erstnennung Krevetz oge 2 Die Karte Topographia Ducatus Montani aus dem Jahre 1715 zeigt den Hof als Krebseou Im 18 Jahrhundert gehorte der Ort zum bergischen Amt Bornefeld Huckeswagen 1724 liessen Peter Moll Peter Daniel Hardt und Engelbert Strohn ein Wassertriebwerk bei Krebsoge errichten in dem eine Walkmuhle eingerichtet werden sollte Das Wasser fur die Wassertriebwerke wurde uber einen langen Obergraben zu den Wasserradern gefuhrt das mittels eines Wehres von der Wupper oberhalb von Krebsoge abgezweigt wurde und in einem Hammerteich gestaut wurde Beinahe funfzig Jahre spater sind in einer Urkunde vom 15 April 1770 eine Walkmuhle ein Stab Eisenhammer und vier Reckhammer uberliefert 1804 zeichnete der Geometer Engelbert Haendeler einen Plan von Krebsoge In diesem sind acht Gebaude unterhalb des Krebsoger Hammerteiches mit insgesamt zehn Wasserradern eingezeichnet 1 1815 16 lebten vier Einwohner im Ort 3 1828 wurde das Urkataster des Orts aufgenommen Es zeigt ein neues Gebaude an der Stelle dreier Walkmuhlen bzw Hammerwerken Andere Kotten waren an die Gebruder Hilger vermietet die dort eine Tuchappretur betrieben Der Baumeister Christian Schmidt errichtete um 1850 nach den Planen von Christian Heyden eine grosse Fabrik unterhalb des Hammerteichs Bauherren der Spinnerei deren Arbeiter in einem Haus im Ort wohnten waren die Gebruder Thuring Diese Fabrik wurde 1864 im Auftrag eines Albert Karsch durch den Baumeister Albert Schmidt erweitert aber nach dessen Ableben 1868 von dem Schwiegersohn Arnold Budde innerhalb weniger Jahre in technischer und kaufmannischer Hinsicht heruntergewirtschaftet 1 4 Die alte Verbindungsstrasse von Lennep nach Radevormwald fuhrte uber Krebsoge 1830 wurde die dortige Wupperfurt durch eine Brucke ersetzt Spater wurde diese Strasse bis zum Aufstau der Wuppertalsperre zur Bundesstrasse 229 ausgebaut 1 1832 war Krebsoge unter dem Namen Krebsoege Teil der altbergischen Landgemeinde Funfzehnhofe die der Burgermeisterei Wermelskirchen angehorte Der laut der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Dusseldorf als Wirthshaus und Ackergut bezeichnete Ort lag an der Grenze zur Burgermeisterei Luttringhausen und besass zu dieser Zeit ein Wohnhaus und ein landwirtschaftliches Gebaude Zu dieser Zeit lebten vier Einwohner im Ort allesamt evangelischen Glaubens 3 Wilhelm Lausberg errichtete 1853 die Kronenbrauerei In ihr wurde die Sorten Kronenpilsner Krebsoeger Lager Krebsoeger Muenchner und das Bockbier Doppel Krone gebraut Die Gebaude der Tuchfabrik wurden schliesslich am 20 Dezember 1878 von der Firma Peter Hammacher amp Cie erworben die dort einen Tuchfabrik einrichteten Neben der altesten Balancierdampfmaschine des Kreises Lennep sorgte eine 86 PS starke Henschel Jonval Turbine Gefalle 4 30 m Verbrauch 2000 Liter Wupperwasser pro Sekunde fur den Antrieb der Textilmaschinen 1 Fur die Anbindung der Fabriken in den Wupperortschaften wurde 1886 der erste Teilabschnitt der Wuppertalbahn gebaut Auch Krebsoge bekam einen eigenen Abzweigebahnhof an der Bahnstrecke den Bahnhof Krebsoge Uber den bedeutenden Eisenbahnknotenpunkt gelangte man per Schiene nach Barmen nach Lennep oder nach Radevormwald und Halver 5 4 Im Gemeindelexikon fur die Provinz Rheinland werden fur das Jahr 1895 drei Wohnhauser mit 15 Einwohnern angegeben Der Ort gehorte zu dieser Zeit zur Burgermeisterei Funfzehnhofe innerhalb des Kreises Lennep 6 1909 besitzt der Ort sechs Wohnhauser mit 44 Einwohnern 7 Am 16 April 1901 erwarb die Barmer Firma Philipp Barthels Feldhoff fur 90 000 Mark samtliche Liegenschaften in Krebsoge und produzierten dort Eisengarn 1 1906 wurde die Burgermeisterei Funfzehnhofe in die Stadt Lennep eingemeindet 1908 wurde die Kronenbrauerei von dem Wilhelm Lausberg an einen Ulrich Andreas aus Hagen Haspe verkauft Trotz Anschluss an die Gastwirtschaft und spaterem Hotel Weber brach der Umsatz wahrend des Ersten Weltkriegs ein und die Brauerei musste 1917 schliessen 1925 kaufte der Gastwirt Otto Weber die Brauereigebaude Der Dreher Heinrich Stuck mietete sich ein und stellte dort Stahlformen fur Ziegel und Kunststeine her Um 1920 wurde der Ort an das Stromnetz angeschlossen Die Firma Philipp Barthels Feldhoff die sich nach dem Ersten Weltkrieg aufgrund geringer Nachfrage nach Eisengarn auf die Doubliererei und Flechterei beschrankte war mit 60 000 Kilowattstunden der Grossverbraucher im Ort 1930 wurde der Geschaftsbetrieb eingestellt 1941 uberlegte der Wuppertaler Unternehmer Kurt Herberts in dem Werk eine Farben und Lackproduktion aufziehen aber verwarf die Idee wieder 1 Wahrend Lennep 1929 zu Remscheid eingemeindet wurde gingen die ostlichen Randorte darunter Krebsoge zu Radevormwald Sintermetallwerk Krebsoge BearbeitenDie Sintermetall Abteilung der Firma Schwelmer Eisenwerk Muller amp Co zog schliesslich 1943 in die Fabrik ein Am 13 Juni 1943 wurde die Sintermetallwerk Krebsoge GmbH SMK in das Handelsregister eingetragen Sie erzielte bereits 1944 einen Jahresumsatz von 3 3 Millionen Reichsmark mit Produkten aus Sinter bzw Pulvermetall Das Kriegsende bedeutete einen drastischen Einbruch fur die Fertigung nur knapp konnte die Firma mit wenigen Beschaftigten und der Produktion von Gleitlagern erhalten werden Da die Stromversorgung noch nicht wiederhergestellt worden war wurde der Strom fur die Sinterofen und Pressen mittels einer 170 PS starken Francisturbine lokal erzeugt 1 Die Firma erfuhr ein grosses Wachstum und grundete zwischen 1960 und 1970 mehrere Zweigwerke in Deutschland 1968 betrug der Jahresumsatz der Firma 15 Millionen DM Auch in Krebsboge expandierte die Firma die altere Gebaude durch neue Werkshallen ersetzte Als die alte Fabrik am 24 Februar 1971 abbrannte wurde es durch ein modernes Werksgebaude ersetzt Erst 1973 endete auch die Nutzung der Wasserkraft nach rund 250 Jahren An der Stelle des Wehres wurde der Staudamm der Wuppertalsperre errichtet In den 1990er Jahren wurden weitere Werkshallen errichtet 1 1993 erhielt das Sintermetallwerk Krebsoege vom Gemeinschaftsausschuss Pulvermetallurgie fur herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Pulvermetallurgie den Skaupy Preis Der Ort wurde durch den Bau der Wuppertalsperre stark beschnitten Der Damm wurde mitten durch den Ort errichtet und sudliche Teile des Orts mitsamt dem Bahnhof versanken ab 1986 in den Fluten Im Eiskeller der alten Brauerei suchten die Krebsoger Einwohner Schutz vor Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg Fur den Bau des Grundablassstollens der neu errichteten Wuppertalsperre wurde die alte Brauerei in Teilen abgerissen Bei den Abrissarbeiten 1985 fanden die Bauarbeiter des Wupperverbandes in den 20 m tiefen Eiskellern zahlreiche Porzellanverschlusse und alte Bierflaschen mit der Aufschrift Krebsoeger Lager Gegenwart BearbeitenHeute wird der Ort durch den grossen Abschlussdamm der Wuppertalsperre beherrscht Die Anliegerstrasse an Staumauer und der Lenneper Bach Vorsperre ladt vor allem Inline Skater zum Befahren ein Startpunkt ist in der Regel ein Wanderparkplatz an der Staumauer Das alte Dorf Krebsoge ist in wenigen Teilen als Einheit noch erhalten und wurde mit neueren Wohnbauten erganzt Wander und Radwege BearbeitenFolgende Wanderwege fuhren an dem Ort vorbei Die SGV Hauptwanderstrecke X7 Residenzenweg von Arnsberg nach Dusseldorf Gerresheim Der Bezirkswanderweg 6 Wupperweg des SGV Bezirks Bergisches Land Die Strasse der Arbeit des SGV Bezirks Bergisches LandPersonlichkeiten BearbeitenPeter Frese 1953 Judoka und Sportfunktionar Friedel Muller 1937 1989 1998 Burgermeister der Stadt Radevormwald Aufgewachsen in KrebsogerstegLiteratur BearbeitenNorbert Wolff Versunken in der Wupperfluten Eine Dokumentation in Wort und Bild von Krebsoge und Krawinklerbrucke vor dem Bau der Wupper Talsperre Geiger Verlag Horb am Neckar 1999 ISBN 3 89570 610 8 Klaus Pampus Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte Beitrage zur Oberbergischen Geschichte Sonderband 1 Oberbergische Abteilung 1924 e V des Bergischen Geschichtsvereins Gummersbach 1998 ISBN 3 88265 206 3 Manfred Heymann u a Krebsoge original Der kleine Ort vor dem Bau der Wupper Talsperre Eine Nostalgie Jungdruck Radevormwald 2007 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i Krebsoge auf wupperindustrie de Abgerufen 19 Januar 2015 Klaus Pampus Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte Beitrage zur Oberbergischen Geschichte Sonderbd 1 Oberbergische Abteilung 1924 e V des Bergischen Geschichtsvereins Gummersbach 1998 ISBN 3 88265 206 3 a b Johann Georg von Viebahn Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Dusseldorf Theil 2 Die statistische Ortschafts und Entfernungs Tabelle und das alphabetische Ortsnamenverzeichniss enthaltend Schreiner Dusseldorf 1836 S 19 a b Wilhelm R Schmidt Hrsg Albert Schmidt Ein bergischer Baumeister Sutton Erfurt 2008 ISBN 978 3 86680 400 5 S 121 ff Rudolf Inkeller Die Wuppertalbahn Die Eisenbahnverbindung Wuppertal Radevormwald Brugge Westf Rheinisch Bergische Eisenbahngeschichte Heft 5 3 uberarbeitete und aktualisierte Auflage Kaiss Leichlingen 2004 ISBN 3 9806103 7 3 S 38f Gemeindelexikon fur die Provinz Rheinland Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Koniglichen statistischen Bureau In Konigliches statistisches Bureau Hrsg Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Band XII 1897 ZDB ID 1046036 6 Gemeindelexikon fur die Rheinprovinz Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Koniglich Preussischen Statistischen Landesamte In Konigliches Preussisches Statistisches Landesamt Hrsg Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Heft XII 1909 ZDB ID 1046036 6 Ortsteile von Radevormwald Altendorf Altenhof Auf m Hagen Beck Berg Bergerhof Birken Bohlefeldshaus Borbeck Born Braake Brebach Brunsheide Brunshoh Buschsiepen Dahlerau Dahlhausen Diepenbruch Dieplingsberg Eich Eistringhausen Erlenbach Espert Feckinghausen Feldmannshaus Felsenbeck Filde Filderheide Finkensiepen Freudenberg Fuhr Funkenhausen Geilensiepen Grafweg Griesensiepen Grune Grunenbaum Grunewald Hahnenberg Harbeck Hardt Heide Heidersteg Heidt Herbeck Herkingrade Hinuber Honsberg Honde Honderbruch Holtersiepen Hurxtal Hulverscheidt Husmecke Im Busch Im Hagen Im Holte Im Kamp Im Walde Im Wildental Im Wiesengrund Ispingrade Jakobsholt Jagershaus Kaffeekanne Karlshoh Karthausen Kattenbusch Keilbeck Kettlershaus Klaukenburg Kleinsiepen Knefelskamp Kottershaus Kottmannshausen Krawinkel Krebsoge Krebsogersteg Kronenberg Lambeck Lambecker Muhle Landwehr Langenkamp Leimhol Leimholer Muhle Leye Linde Lichteneichen Lorenzhaus Mermbach Milspe 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