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Die Pulvermetallurgie bezeichnet einen Zweig der Metallurgie der sich mit der Herstellung von Metallpulvern und deren Weiterverarbeitung befasst Die Fertigungsverfahren der Pulvermetallurgie sind gekennzeichnet durch die mechanische Verdichtung von Metallpulvern in Formwerkzeugen oder Pressen und gleichzeitiges oder anschliessendes Sintern des Grunlings bei hohen Temperaturen oder Warmwalzen zu einem Block Das Ergebnis sind feste feingefugige Halbzeug oder Fertigteile Besonders geeignet ist Sintern fur die Massenproduktion kleiner leichter Formteile und Walzen fur grosse Sintermetallblocke Fur hochschmelzende Metalle wie Wolfram ist die Pulvermetallurgie das einzige mit vertretbarem Aufwand anwendbare Verfahren Inhaltsverzeichnis 1 Historisches 2 Drei Herstellungsschritte 2 1 Metallpulver 2 2 Formgebung 2 3 Sintern 3 Werkstucke 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHistorisches BearbeitenDie Geschichte der Pulvermetallurgie und des Sinterns von Metallen und Keramiken sind eng miteinander verbunden Als Sintern bezeichnet man die Warmebehandlung vorgepresster Formteile aus feinen Materialien Pulver wodurch feste Metall oder Keramikteile mit genau definierten Massen und Eigenschaften herstellbar sind Es ist nachgewiesen dass bereits vor dem 12 Jahrhundert v Chr vorgepresste Gegenstande mit dieser Methode erzeugt wurden Damals wurde das Pulver durch Reduktionsverfahren aus Schwammeisen handisch bzw mechanisch gewonnen und anschliessend gesintert oder geschmolzen Drei Herstellungsschritte BearbeitenDie Fertigung pulvermetallurgischer Produkte umfasst im Wesentlichen drei Teilbereiche Metallpulver Bearbeiten Es werden Metallpulver reiner Metalle oder auch von Legierungen in Korngrossen unter 0 6 mm benotigt Die Art der Pulverherstellung hat starken Einfluss auf die Eigenschaften der Pulver weshalb sich sehr viele verschiedene Verfahren entwickelt haben Verwendet werden mechanische Verfahren chemische Reduktionsverfahren oder elektrolytische Verfahren sowie die Karbonylverfahren Schleuder Verdusungs und andere Verfahren Bei mechanischem Legieren werden Stahl und Titankarbidpulver gemeinsam vermahlen Sie verschweissen dabei zu Agglomeraten und werden immer wieder aufgebrochen so dass Teilchen neuer Zusammensetzung entstehen Diese Legierungsmethode liefert ein sehr feinkorniges Pulver Es wird entweder durch kaltisostatisches Pressen zu Rohbauteilen oder Grunlingen geformt und anschliessend bei 1200 bis 1500 C im Vakuum gesintert oder durch heissisostatisches Pressen weiterverarbeitet 1 Formgebung Bearbeiten Die Formgebung von Sinterteilen beginnt mit der Verdichtung des Metallpulvers in einer mehr oder weniger kompliziert geformten Matrize Dabei wird von zwei oder mehreren vertikal beweglichen Stempeln von oben und unten hoher Druck 300 800 N mm auf das in der Matrize befindliche Pulver ausgeubt Unter dem Einfluss dieses hohen Pressdrucks werden die Pulverteilchen so eng zusammengepresst dass sie sich miteinander mechanisch verklammern und oder miteinander kaltverschweissen Der auf diese Weise entstandene Pressling wird aus der Matrize ausgestossen und besitzt wenn der Pressvorgang erfolgreich war eine fur seine weitere Verarbeitung hinreichend gute Festigkeit Um den Pressvorgang zu erleichtern und Verschleisserscheinungen an Matrize und Stempeln so gering wie moglich zu halten wird dem Pulver vor dem Verpressen ein Schmiermittel zugesetzt Im Markt sind mechanische servo elektrische und hydraulische Pulverpressen verfugbar nbsp Rhodium Pulver wurde mit ca 2 GPa zur Weiterverarbeitung verpresst und zu Halbzeug umgeschmolzen Sichtbar ist je 1 g Pulver Pressling Schmelzperle Das Pulver wird in Presswerkzeugen unter hohem Druck zwischen ca 0 1 und 1 GPa zu Grunlingen verdichtet Weitere Verfahren sind Verdichten durch Vibration das Schlickergiessverfahren Schuttverfahren und Verfahren mit Zusatz von Bindemitteln Sintern Bearbeiten Bei der Warmebehandlung dem eigentlichen Sintern werden die Pulverkornchen an ihren Beruhrungsflachen durch Diffusion der Metallatome in eine feste Verbindung gebracht Die Sintertemperatur liegt bei einphasigen Pulvern die aus einheitlichem Material bestehen zwischen 65 und 80 der Solidustemperatur Bei mehrphasigen Pulvern wird dagegen allgemein in der Nahe oder oberhalb der Solidustemperatur der am niedrigst schmelzenden Phase gesintert Die Zwischenraume offenporiger Werkstucke konnen nach dem Sintern auch durch Tauchen in eine Metallschmelze ausgefullt werden Die Sinterung geschieht in Durchlaufofen bzw Haubenofen unter Schutzgas oder in Vakuumofen Alle Sintermetalle sind poros wobei Dichten bis 99 erreichbar sind Eine vollstandige Verdichtung wird in einigen Fallen durch Warmwalzen erreicht Nach einer Kalibrierung weisen die Werkstucke hohe Massgenauigkeit und Oberflachengute auf Werkstucke BearbeitenDie Verfahren werden fur die Formteile Hartmetallherstellung und das Pulverspritzgiessen eingesetzt Die Pulvermetallurgie kommt wegen der teuren Presswerkzeuge nur bei grossen Serien und nur bei kleinen leichten Teilen zur Anwendung Das wichtigste Anwendungsgebiet ist die Automobilindustrie Typische Produkte sind z B olgetrankte Lagerschalen und Lager Motoren und Getriebe Formteile Siebe Filter und Dauermagnete Auch Gluhdrahte in Vakuumrohren und Gluhbirnen sind Produkte der Pulvermetallurgie Literatur BearbeitenDIN Deutsches Institut fur Normung e V Pulvermetallurgie Metallpulver Sintermetalle Hartmetalle Normen Beuth Verlag Berlin u a 1991 ISBN 3 410 12378 4 Werner Schatt Klaus Peter Wieters Bernd Kieback Hrsg Pulvermetallurgie Technologien und Werkstoffe VDI Buch 2 bearb und erw Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 2007 ISBN 978 3 540 23652 8 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Hans Kolaska Hrsg Pulvermetallurgie in Wissenschaft und Praxis Vortrage und Ausstellerbeitrage des Hagener Symposiums veranst vom Ausschuss fur Pulvermetallurgie Fachverband Pulvermetallurgie Rheine jahrlich seit 1985 Siehe auch BearbeitenAttritor Schalenbauweise Pulverkern Sinterzeug Paul SchwarzkopfWeblinks Bearbeitenhttps www ifam fraunhofer de de Kernkompetenzen metallische Werkstoffe html https www pulvermetallurgie com https www komage de de glossarEinzelnachweise Bearbeiten Archivierte Kopie Memento des Originals vom 29 Oktober 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www industrieanzeiger deNormdaten Sachbegriff GND 4047840 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pulvermetallurgie amp oldid 224398765