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Dieser Artikel beschreibt das ehemalige Kloster Marienstein in Bayern Ein gleichnamiges ehemaliges Kloster befindet sich unter Klosterkirche Bad Klosterlausnitz Thuringen und unter Marienstein Norten Hardenberg Niedersachsen Das Kloster Marienstein ist ein ehemaliges Kloster der Augustinerchorfrauen im Ortsteil Marienstein der Stadt Eichstatt in Bayern in der Diozese Eichstatt Ehemalige Klosterkirche heute Filialkirche St Anna mit dem PrioratsbauWestseite der ehemaligen Klosteranlage Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Das Kloster Marienstein nach dem Wiederaufbau Kupferstich von Joh Frank um 1680 nbsp Teil des westlichen Langtrakts nbsp Ostlicher MauerzugDas Kloster wurde um 1460 nach der Windesheimer Reform durch den Eichstatter Furstbischof Johann III von Eych fur sechs junge Frauen aus dem Burgerstand die gemeinsam ein geistliches Leben fuhren wollten gegrundet Unter Walburga Eichhorn einer Eichstatter Farberstochter wohnten sie zunachst unter der Leitung der Dominikaner in der Stadt bezogen dann westlich von Eichstatt den 1216 erstmals urkundlich erwahnten Weiler staingrub woraus sich unter Berucksichtigung der Schutzherrin ihres Gemeinschaftslebens der Gottesmutter Maria die Bezeichnung Maria stain heute Ortsteil Marienstein von Eichstatt entwickelte 1469 bestatigte Bischof Wilhelm von Reichenau ein oratorium et domus sub vocabulo Mariestein also eine Kapelle und ein Haus der Schwestern unter dem Namen Mariestein 1 1470 wurde mit dem Klosterbau begonnen ein Jahr spater erfolgte die Weihe Im gleichen Jahr verkaufte das Kloster sein ursprungliches Haus in der Webergasse zu Eichstatt 1 Der Konvent nunmehr unter der Obhut des benachbarten Augustiner Chorherrenstiftes Rebdorf stehend ubernahm die Regel des hl Augustinus und die weisse Ordenstracht Nach Verleihung von Statuten durch den Furstbischof wurde Walburga Eichhorn 1471 die erste Priorin des Klosters Das Kloster konnte sich zunachst ruhig entwickeln und galt gegen Ende des 16 Jahrhunderts als wirtschaftlich gesund Durchschnittlich lebten im Kloster 40 Frauen etwa 20 davon als Chorfrauen 12 als Arbeitsschwestern die ubrigen als Novizinnen bzw Schulerinnen Es herrschte durchaus eine aszetische und literarische Blutezeit als Bauernkrieg und Reformation Unruhe in das Kloster brachten Mehrmals nahm das Kloster anderswo aus Glaubensgrunden vertriebene Frauenkonvente auf so u a die Priorin Charitas Langenmantel 1544 die von Pfalzgraf Ottheinrich vertriebenen Benediktinerinnen aus dem Kloster Bergen bei Neuburg an der Donau 2 3 Charitas Langenmantel war die Schwester des Freisinger Domherrn Christoph Langenmantel 1488 1538 der Luther 1518 in Augsburg zur Flucht verhalf 1546 musste der Konvent Marienstein selbst fur eine Zeit lang in der Bischofsstadt bei den Benediktinerinnen von St Walburg Zuflucht nehmen Die schlimmste Prufung brachte der Dreissigjahrige Krieg am 7 Februar 1634 plunderten und brandschatzten die schwedischen Truppen Kirche und Kloster Priorin war zu diesem Zeitpunkt im dritten Jahr Klara Staiger auch Clara Staiger Geburtsname Katharina Staiger die 1631 bis 1650 ein Tagebuch fuhrte und mit ihm aus heutiger Sicht eine wichtige regional und zeitgeschichtliche Quelle schuf Die Nonnen hatten rechtzeitig auf die nahe Willibaldsburg fluchten konnen von wo aus sie den Niedergang ihres Klosters mitansehen mussten Danach fanden sie erneut Zuflucht in St Walburg bis auch die Stadt von den Schweden eingenommen und grosstenteils zerstort wurde Mit dem Wiederaufbau wurde noch unter Klara Staiger begonnen aber erst unter Klaras Nachfolgerin Agnes Sartor 1669 unter Furstbischof Marquard II Graf Schenk von Castell zum Abschluss gebracht Dessen Mutter Katharina war eine grosse Wohltaterin des Klosters Bereits seit 1635 war das Prioratshaus wieder errichtet Im Zuge der Sakularisation wurde das Kloster 1806 sakularisiert und 1832 aufgelost 1833 wurde die Klosterkirche Maria Heimsuchung geschlossen und ausgeraumt Von der Einrichtung kam der Hochaltar in die Kirche von Grossnottersdorf bei Titting ein Seitenaltarbild nach St Salvator in Bettbrunn eine Marienfigur aus dem fruhen 16 Jahrhundert nach Eberswang und eine Monstranz nach Mockenlohe bei Eichstatt 1835 wurden die Reliquien des hl Colestin in die Dominikanerklosterkirche St Peter in Eichstatt uberfuhrt 4 1836 zogen die letzten Schwestern ab 1838 erfolgte der Verkauf des aufgelassenen Klosters an Privatleute die es grosstenteils abbrachen 1842 wurde die profanierte Klosterkirche als Filialkirche St Anna der Eichstatter Pfarrei St Walburg wieder fur Gottesdienste der Gemeinde Marienstein geoffnet 1843 renoviert und neu geweiht Der Prioratsbau mit Stuck Deckenfresko Maria Hilf um 1720 und Kassettendecken wurde 2002 renoviert Die ehemalige Klosteranlage ist trotz der Abbruche als geschlossene Baugruppe mit Torbau und Wirtschaftsgebauden noch gut erkennbar Literatur BearbeitenKlara Staiger Eichstatt im Schwedenkriege Tagebuch der Augustinernonne Clara Staiger Priorin des Klosters Mariastein uber die Kriegsjahre 1631 bis 1650 nach dem Originale der K B Hof und Staatsbibliothek zu Munchen Hrsg Joseph Schlecht Bronner Eichstatt 1889 nbn resolving org Theodor Neuhofer Marienstein im Mittelalter gegrundetes Augustinerinnenkloster in Historische Blatter fur Stadt und Landkreis Eichstatt 1 1952 Nr 3 S 10 f K arl Ried Kloster Marienstein In Heimgarten 24 1953 Nr 42 S 1 f Nr 43 S 2 f Ida Wallner Clara Staiger Ein Lebens und Kulturbild aus dem 30jahrigen Krieg C C Buchners Verlag KG Bamberg 1957 Der Eichstatter Raum in Geschichte und Gegenwart Stadt und Kreissparkasse Eichstatt 1973 S 223 225 2 erweiterte Auflage 1984 S 241 f Ortrun Fina Bearb Das Mariasteiner Anniversar Totenbuch Lebensbuch Verzeichnis der Gedachtnistage im ehemaligen Augustinerinnenkloster Mariastein bei Eichstatt Bay Pustet Regensburg 1987 ISBN 3 7917 1111 3 Ortrun Fina Hrsg Klara Staigers Tagebuch Aufzeichnungen wahrend des Dreissigjahrigen Krieges im Kloster Mariastein bei Eichstatt Pustet Regensburg 1981 ISBN 3 7917 0721 3 Alexander Rauch Stadt Eichstatt Denkmaler in Bayern Band I 9 1 Munchen und Zurich 1989 S 188 191 ISBN 3 7954 1004 5 Schatze der Baukunst in alten Mauern Uber 300 Besucher wollten Prioratsgebaude sehen In Eichstatter Kurier vom 17 Juni 2005 S 27 Wolf D Pecher Die Nonne und der General Clara Staiger baute ihr im Schwedenkrieg zerstortes Kloster wieder auf In Der Sonntag Wochenendbeilage des Donaukurier Ingolstadt Nr 11 18 19 Marz 2006 Bernhard Sepp Das Tagebuch der Clara Staiger In Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstatt 2 1887 S 72 74 Martin Zeiller Marienstein In Matthaus Merian Hrsg Topographia Franconiae Topographia Germaniae Band 9 1 Auflage Matthaeus Merian Frankfurt am Main 1648 S 59 Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Marienstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kloster Marienstein Basisdaten und Geschichte Laura Scherr Die Augustinerinnen von Marienstein in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte Sage von redenden und weinenden Mariensteiner Klosterkruzifiz siehe Projekt GutenbergEinzelnachweise Bearbeiten a b Antonius Reith Eichstatt Stadt und Altlandkreis Historisches Ortsnamenbuch von Bayern 8 Munchen Kommission fur Bayerische Landesgeschichte 2017 S 137 Friedrich Kaess Kloster Bergen bei Neuburg an der Donau und seine Fresken von Johann Wolfgang Baumgartner Verlag Konrad 1981 ISBN 3 87437 183 2 S 21 books google de eingeschrankte Ansicht Joseph Deutsch Kilian Leib Prior von Rebdorf ein Lebensbild aus dem Zeitalter der deutschen Reformation in Reformationsgeschichtliche Studien und Texte Heft 15 16 Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung 1910 S 96 books google de eingeschrankte Ansicht Der Eichstatter Raum S 241 48 893030555556 11 162988888889 Koordinaten 48 53 34 9 N 11 9 46 8 O Normdaten Korperschaft GND 4204210 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Marienstein amp oldid 237618955