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Kayamba auch kiyamba kayamb caiambe ist eine flache rechteckige Rassel die aus zwei Lagen Schilfrohrmatten mit dazwischen eingeschlossenen Kornern besteht Sie wird in Kenia Tansania den im Indischen Ozean gelegenen Inseln Mauritius maravanne und Reunion caiamb sowie unter anderen Namen in Uganda und in einigen Landern des sudostlichen Afrika zur Gesangs und Tanzbegleitung verwendet Instrumentenkundlich gehort die kayamba zu den Gefassrasseln nach ihrem Aussehen wird sie als Flossrassel bezeichnet Caiamb aus Reunion Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung 2 Bauform und Spielweise 2 1 Kenia 2 2 Uganda 2 3 Tansania 2 4 Malawi 2 5 Mauritius 2 6 Reunion 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseVerbreitung Bearbeiten nbsp Schellen am Bein eines Tanzers beim ruandischen Kriegstanz intore Rasseln sind durch Schutteln angeregte Idiophone von beliebiger Form bei denen kleine Rasselkorper gegeneinander und ublicherweise gegen den Korper schlagen in dem sie eingeschlossen sind oder gegen den Rahmen an dem sie befestigt sind Sie gehoren zu den altesten Musikinstrumenten und bilden seit jeher als Hilfsmittel bei magischen Heilverfahren und bei sonstigen Ritualtanzen ein Bindeglied zur jenseitigen Welt 1 Rasseln aus eiformigen Tongefassen sind aus der pradynastischen Zeit im Alten Agypten bekannt und aus der Spatzeit blieben Korbrasseln mit Handgriffen erhalten 2 Im spatantiken Agypten wurden auch Rasseltrommeln als Kultinstrumente verwendet 3 In der westafrikanischen Musiktradition fehlen Korbrasseln 4 Gefassrasseln von denen viele einen Handgriff besitzen kommen in Afrika Amerika und auf den Pazifischen Inseln vor Die am weitesten verbreiteten Gefassrasseln sind neben den kleinen Schellen die Kalebassenrasseln die in Gegenden in denen keine Kurbisse zur Herstellung von Kalebassen gedeihen durch Tongefasse Flechtkorbchen oder sonstige Materialien nachgeahmt werden Kalebassenrasseln sind im subsaharanischen Afrika weit verbreitet Typisch ist die enyimba auch oburengo der Ankole im Sudwesten von Uganda die aus einem Flaschenkurbis besteht in dessen Hals nach dem Trocknen einige Steinchen gefullt wurden Zur Klangverstarkung ist das Gefass mit kleinen Lochern perforiert 5 Eine zu afrikanischen Musikkulturen gehorende Vorstellung ist dass Musikinstrumente nur selten abstrakt gespielt werden Haufig wird die Tatigkeit des Musizierens auf einem Instrument mit einem Verb aus dem Wortumfeld schlagen bezeichnet Dies gilt selbst fur Blasinstrumente die in wortlicher Ubersetzung etwa im Kiswahili geschlagen werden In Uganda werden unter anderem die Naturhorner amakondere und der Kalebassen Musikbogen egobore geschlagen okuteera Fur das Schutteln von manchen Gefassrasseln wie der enyimba oder der an den Knocheln umgebundenen Schelle amajugo 6 gibt es in Uganda ein Verb das zum Sprechen bringen bedeutet Speziell fur den Einsatz der flachen Flossrassel rugaaniire verwenden die Ugander ein eigenes Wort das mit sieben und worfeln zu ubersetzen ist 7 nbsp Am Bein getragene Stabrasseln mit Fruchtkapseln Madagaskar 19 Jahrhundert Im zentralen und sudlichen Afrika binden sich Tanzer anstelle von Schellen auch geflochtene Kastchen die mit Steinchen gefullt sind bei rituellen Anlassen an die Beine und produzieren damit einen Rhythmus oder erganzen den Rhythmus der Trommeln 8 Fruher wurden auch die Hartschalen kleiner Fruchte als Rasseln an den Beinen verwendet Nach einem Bericht von 1917 banden sich manche San in Sudafrika beim Tanzen mit Steinchen gefullte Ohren von Springbocken Fussgelenkrassel keriten und ansonsten die Fruchtschalen einer Wildbohnenart an die Beine 9 Die Zulu in Sudafrika flechten aus Blattfasern einer Facherpalmenart Hyphaene ventricosa subsp benguelensis Zulu ilala kleine Schachteln die sie mit Steinchen fullen und zu mehreren Dutzend an einer Schnur gebundelt beim Tanzen an den Knocheln tragen 10 Sie sind bei den Zulu als amafohlwane Singular ifohlwane und bei den Swazi als emafahlawane bekannt 11 Solche beim Tanz getragenen Fruchtschalen kommen mit vielen Variationen und Namen in Afrika vor Die von Mannern der Chewa in Nordmosambik beim Tanz an den Beinen festgebundenen Stabrasseln mahea bestehen beispielsweise aus den auf Staben gesteckten Fruchtkapseln von Oncoba spinosa 12 Metallene Schellen die Tanzer in Ostafrika an den Beinen tragen heissen njuga wahrend unter msewe Plural misewe am Bein befestigte mit Steinchen gefullte Behaltnisse aus Kokosfasern verstanden werden 13 Die aus einem festen Material oder aus Flechtwerk bestehenden Gefasse mussen stets so stabil sein dass sie von den entsprechend ausgewahlten Rasselkorpern aus leichten Samen oder schwereren Steinchen nicht durchstossen werden Die ostafrikanischen Flossrasseln aus Schilfrohr die bei Tanzen in den Handen geschuttelt werden sind eine spieltechnisch andere Art der ursprunglich primar rituell verwendeten Gefassrasseln an den Beinen der Tanzer Ausserlich ahnlich mit der kayamba sind zentralafrikanische Flosszithern 14 die jedoch zu einer anderen Instrumentengruppe gehoren Flosszithern bestehen aus einem Bundel von Pflanzenrohren die mit Schnuren in einer Ebene verbunden sind Von jedem Rohr ist ein ausserer Streifen als idiochorde Saite abgespalten und durch an beiden Seiten untergeschobene Querholzer auf einen parallelen Abstand zu den Rohren gebracht Bei manchen Flosszithern sind zusatzlich Samen oder Steinchen in die Konstruktion integriert die ein Rasselgerausch hinzufugen wenn die Saiten mit dem Finger gezupft werden 15 Bauform und Spielweise BearbeitenKenia Bearbeiten Die an der gesamten kenianischen Kuste zur Tanzbegleitung verwendete kayamba misst bis zu 40 Zentimeter in der Lange und 20 Zentimeter in der Breite Sie besteht aus zwei Lagen Schilfrohrmatten mit Samen darin An beiden Seiten ragt ein Stab heraus an dem die Rassel mit beiden Handen zwischen Mittelfinger und Ringfinger gehalten werden kann 16 Ein solches Instrument erwahnt Graham Hyslop 1958 bei den zu den Mijikenda Midzichenda gehorenden Giriama 17 Der durch Schutteln erzeugte Rhythmus wird durch Schlage mit den Daumen auf einen mittigen Querstab aus Bambus oder einer Palmfaser erganzt 18 Das verwendete Schilfrohr nennen die Mijikenda mitsuchi und die Fasern mit denen die Rohre zusammengebunden werden ngonge Die eingefullten Samen sind rote Bohnen mit schwarzen Punkten meto oder grune Erbsen pojo podzo An der sudlichen Kuste im Kilifi County begleitet die kayamba die Tanze chimungwe und chiringongo an der nordlichen Kuste den Tanz kifudu bei den Giriama und den Ritualtanz der Heiler makayamba bei den Digo die ebenfalls zu den neun bantusprachigen als Mijikenda bezeichneten Ethnien gezahlt werden 19 In den Tanzstilen sengenya und gonda der Mijikenda orientieren sich die Tanzer mit ihren Bewegungen am Rhythmus der Trommeln Die Silbenrhythmik der Gesangsstimmen wird hauptsachlich von Trommeln und der kayamba wiederholt 20 Lieder und zahlreiche Musikinstrumente zu denen die kayamba gehort begleiten die Tanze 21 Die vor allem bei den Digo gepflegten sengenya Tanzensembles bestehen typischerweise aus sechs unterschiedlich grossen holzernen Trommeln darunter vier zweifelligen Rohrentrommeln und zwei auf drei Fussen stehenden einfelligen Trommeln bumbumbu Hinzu kommen als Melodieinstrumente die Querflote chivoti mit sechs Fingerlochern und die Kegeloboe nzumari zomari sprachverwandt mit mizmar und zummara mit funf Fingerlochern Den Takt gibt ein Edelstahlteller mit aufgebogenem Rand patsu upatsu oder ukaya vor der einem indischen thali ahnelt und nicht wie ein jemenitischer sahn mit den Handen sondern mit zwei Palmblattern geschlagen wird 22 Von den Mijikenda an der Kuste bis zu den Luhya im aussersten Westen von Kenia sind ansonsten vor allem bei den Bantu Gruppen und kaum bei den Niloten und Kuschiten Kalebassenrasseln manyanga Singular linyanga verbreitet Die Samburu und Turkana kennen folglich keine oder nur wenige Gefassrasseln Letztere verwenden kleine bananenformige Blechrasseln lautmalerisch kling klong und einen Y Stab mit an einer Schnur aufgezogenen Kronkorken als Imitation des in der athiopischen Kirche gebrauchlichen tsanatsel Sistrum Kigamba Plural ciigamba oder githoguo heissen kleine Blechrasseln die von Tanzern der Kikuyu an einem Bein getragen werden 23 Die Taita im Sudosten von Kenia haben die Flossrassel kayamba der Mijikenda ubernommen 24 Die Kisii auch Gusii in Westkenia bezeichnen laut John Varnum 1971 zur Begleitung der Schalenleier obokano an ein Bein gebundene kleine Gefassrasseln als kayamba 25 Die Rasseln markieren einen gleichformigen Taktschlag und entsprechen den Schellen am Bein des litungu Spielers in derselben Region Uganda Bearbeiten Die Flossrassel rugaaniire im Sudwesten Ruandas ist die ugandische Variante der kayamba Sie besteht aus einer um drei Querholzer zwei an den Randern eins in der Mitte gelegten und an den Enden verschnurten Schilfrohrmatte Das fertige Instrument misst 25 bis 30 Zentimeter in der Lange und 10 bis 23 Zentimeter in der Breite Die beiden so entstandenen Hohlraume sind mit Hanfsamen getrockneten Bohnen oder sonstigen kleinen Dingen gefullt Die Rander sind zwischen den Matten mit Streifen eines Bananenblatts oder mit Baumwollstoff ausgefullt Die rugaaniire wird von Frauen und Madchen seltener von Mannern und von allen Bevolkerungsgruppen der Region mit Ausnahme der Hema verwendet Die Spielerin halt die Rassel mit beiden Handen seitlich und bewegt sie im Rhythmus auf und nieder wahrend sie zugleich mit beiden Daumen auf die Oberseite schlagt Die Rassel wird stets zusammen mit anderen Perkussionsinstrumenten und Handeklatschen gespielt 26 Am Eduardsee ebenfalls im Sudwesten Ugandas heisst diese Flossrassel in der Regionalsprache Lukonjo akayamba 27 Die Toro im sudwestugandischen Konigreich Toro verwenden nach Beobachtungen aus den 1940er Jahren eine Flossrassel aus sechs Bambusrohrchen von rund 18 Zentimetern Lange die mit durch Bohrlocher an den Enden gezogenen Faserschnuren verbunden sind und beim Tanzen an den Fussen getragen werden Die Rohren werden mit Samen oder Steinchen gefullt und mit Stofffetzen geschlossen 28 Eine moderne Version dieser Flossrassel besteht aus zwei Lagen Metallblech die um einen rechteckigen flachen Holzrahmen gebogen und angenagelt sind Die Bleche werden mit zahlreichen mit einem Nagel eingeschlagenen Lochern perforiert Manchmal hat der Besitzer mit Lochreihen seinen Namen eingeschlagen Die Bagisu im Osten Ugandas nennen eine solche flache Blechrassel isaasi und verwenden sie zusammen mit ans Bein gebundenen Glockchen bitsetse oder bizeze welche den Hauptschlag markieren zur rhythmischen Begleitung von drei Melodieinstrumenten der ein bis zweisaitigen Rohrenspiessgeige siilili entspricht der endingidi der siebensaitigen Leier litungu und der fingerlochlosen Querflote ludaya 29 Tansania Bearbeiten Das Zentrum des Landes gilt als die vielfaltigste musikalische Stilregion Tansanias Bei zahlreichen meist der Unterhaltung dienenden Gelegenheiten oder bei Zeremonien treten die Tanzer in Gruppen auf und agieren haufig zugleich als Musiker wenn sie wahrend sie sich bewegen eine kayamba in ihren Handen schutteln Ein altes Begleitinstrument bei Tanzen das Manner der Wagogo in der zentraltansanischen Region Dodoma spielen ist die Fiedel zeze Die grossen Sanduhrtrommeln werden im ngoma Tanz der Wagogo dagegen ausschliesslich von Frauen geschlagen die sie zwischen den Beinen halten wahrend sie die Oberkorper bewegen und singen Manner begleiten die Frauentanze mit ein oder zwei kayamba Diese ngoma Tanze werden bei Feiern anlasslich der erstern Menstruation eines Madchens bei Jungenbeschneidungen und Hochzeiten aufgefuhrt 30 Malawi Bearbeiten Aussermusikalische kulturelle Faktoren bewirken dass afrikanische Musikstile in unterschiedlichem Mass von ausseren Einflussen verandert werden Zur neotraditionellen Musik gehoren sowohl die Ubernahmen afrikanischer Spieltechniken auf von Europaern eingefuhrten Musikinstrumenten als auch die Aneignung fremder musikalischer und sonstiger kultureller Ausdrucksformen fur afrikanische Instrumente und Situationen Im Norden von Malawi entstand vermutlich kurz nach dem Zweiten Weltkrieg der visekese Frauentanz der von den in der britischen Kolonialzeit eingefuhrten und zwischenzeitlich bei afrikanischen zeremoniellen Anlassen organisierten Militarparaden abgeleitet ist Die Herkunft des visekese Musikstils von der europaischen Militarmusik ist in seiner Auffuhrungsweise kaum erkennbar lediglich der Rhythmus ahmt bei genauem Zuhoren das Schlagen von Becken nach Aus dem 2 4 Marschrhythmus ist ein Shufflerhythmus geworden der mit einer Flossrassel produziert wird Die Flossrassel entspricht der kenianisch tansanischen kayamba und war in Nordmalawi wahrscheinlich bereits vor dem Aufkommen des visekese vorhanden Ein typisches mittelgrosses Exemplar ist ungefahr 35 Zentimeter lang 25 Zentimeter breit und 1 5 Zentimeter dick besteht aus Schilfrohr und ist mit roten Kornern von einem bestimmten Strauch gefullt Bei einer Aufnahme von 1962 beginnen die Tanzerinnen die Auffuhrung mit einem militarisch gerufenen one two Zwei Frauen singen im Duett und weitere Frauen bilden einen Chor Die Musikerinnen mit den Flossrasseln sitzen im Kreis oder Halbkreis auf dem Boden um die Tanzerinnen in der Mitte Sie halten die Flossrasseln waagrecht mit beiden Handen am Rand schutteln sie seitwarts und schlagen zusatzlich abwechselnd mit dem linken und rechten Daumen auf die Oberseite der Rassel Entsprechend den Darstellern der wie es heisst von militarischem Drill beeinflussten malipenga Mannertanzgruppen in Nordmalawi bei denen mehrere Kalebassen Mirlitone malipenga Singular lipenga Militartrompeten nachahmen werden die visekese Ensembles boma genannt Die den Tanzstil pragenden Flossrasseln heissen ebenso visekese Singular chisekese 31 Mauritius Bearbeiten nbsp Sega Tanzerinnen Mitte hinten eine maravanne Die Gesangs und Tanztradition Sega auf Mauritius entstand unter schwarzafrikanischen Sklaven und ist zu einer Nationalkultur der Insel geworden Der Ursprung des Sega liegt in der niederlandischen Kolonialzeit Wenige Jahre nach Anlage der ersten Siedlung 1638 auf der zuvor menschenleeren Insel fuhrten die Niederlander die ersten Sklaven aus Madagaskar zur Arbeit auf den Pflanzungen ein Viele Sklaven flohen ins Landesinnere und grundeten eigene Schattenkolonien Unter den dort lebenden Sklaven die von den Europaern Maroons genannt wurden entstanden die ersten Formen des Sega Heute ist Sega auch auf Reunion den Komoren auf anderen Inseln des Indischen Ozeans und seit Ende der 1970er Jahre mancherorts an der ostafrikanischen Kuste bekannt Zum traditionellen Sega das aus improvisierten Liedern und Tanzen mit perkussiver Begleitung besteht sind von westlichen Popmusikstilen beeinflusste moderne Formen hinzugekommen 32 Fur die rhythmische Begleitung der Tanze sorgen in der Grundbesetzung drei Musiker die eine grosse Rahmentrommel ravanne ravann ravane mit einem aufgeklebten oder aufgenagelten Ziegenfell eine der afrikanischen kayamba entsprechende Flossrassel maravanne maravane maravan und ein Triangel triang spielen 33 Die maravanne besteht aus zwei dunnen Zuckerrohrmatten in einem stabilen rechteckigen Holzrahmen Durch ein rundes Loch in einem Brettchen in der Mitte der Unterseite das mit einer Holzscheibe verschliessbar ist werden die Rasselkorper Bohnen oder Reis eingefullt 34 Die ravanne gibt das Tempo und den Rhythmus vor der von der maravanne weiter unterteilt wird wahrend der Triangel auf den unbetonten Zahlzeiten erklingt Bei manchen Auffuhrungen werden bis zu sechs Rahmentrommeln eingesetzt die eine komplexe Spieltechnik erfordern Die Flossrassel ist wesentlich einfacher zu spielen und produziert lediglich ein hartes Stossgerausch bei einer schrag nach unten gerichteten Bewegung und ein weicheres Gerausch bei waagrechten Pendelbewegungen Im Unterschied zu ravanne Spielern die manchmal auch singen beschranken sich die eher jungeren maravanne und Triangel Spieler auf ihr Instrument Steht keine maravanne zur Verfugung kann bei Amateurauffuhrungen ersatzweise ein halb mit Sand gefulltes Plastikgefass verwendet werden und der Triangel ist durch einen Loffel und eine Glasflasche ersetzbar 35 Der im 19 Jahrhundert beschriebene Kalebassen Musikbogen bobre dessen Saite mit einem Stab geschlagen wird gehort heute nicht mehr zum Sega Ensemble 36 Der bobre spielte denselben perkussiven Part wie der Triangel In modernen Sega Formen kommen unterschiedliche Kombinationen von westlichen und afrikanischen Instrumenten zum Einsatz In der fur auslandische Touristen in den Resorts aufgefuhrten Variante hotel sega sind es ausschliesslich westliche Instrumente beispielsweise produziert ein Keyboard Melodie und Rhythmus wahrend die Tanzer anstelle der maravanne Maracas und Eggshaker in den Handen halten 37 Die 1969 gegrundete linksgerichtete Partei Mouvement Militant Mauricien MMM fuhrte politische Lieder sega engage zur Ubermittlung von Botschaften an die Bevolkerung ein Weil der Inhalt der Lieder im Vordergrund steht werden sie ohne Tanze gesungen Mit den Liedern wurde eine neue Instrumentalbesetzung eingefuhrt die sich aus den traditionellen Sega Instrumenten ravanne maravanne und Triangel Instrumenten der indischen Musik sitar tabla und Harmonium sowie aus westlichen Musikinstrumente Violine Gitarre und Schlagzeug zusammensetzt 38 Reunion Bearbeiten nbsp Danyel Waro mit einer caiamb Sega Ensembles von Mauritius treten wie einheimische Gruppen auch auf der Nachbarinsel Reunion auf wo Sega ebenso der popularste Tanzmusikstil ist Die Rahmentrommel heisst wie auf Mauritius ravanne die Flossrassel aus mit Erbsen gefullten Zuckerrohrmatten ist als caiamb kayanm 39 kayamn kayamb oder caiambe bekannt Weitere traditionelle Instrumente sind die grosse einseitig mit Kuhhaut bespannte Zylindertrommel oule rouleur ouleur und ein Triangel Die fruher als Melodieinstrument verwendete Violine wurde zunachst durch die Mandoline und dann durch das Banjo ersetzt Gelegentlich kommen Gitarre und Akkordeon hinzu Heute werden beim Sega so wie er in Touristenhotels aufgefuhrt wird uberwiegend gangige Akkorde auf der Gitarre zur Begleitung von seichten Liedtexten gespielt Der Rhythmus besteht aus gegeneinandergestellten binaren und ternaren Takten 40 Mit dem Maloya besitzt Reunion einen vom traditionellen Sega abgeleiteten eigenen Tanzmusikstil der wie auf Mauritius in der Gesellschaft verwurzelt ist und fur politische Zwecke instrumentalisiert wird Der abwechselnd zwei und dreitaktige Rhythmus ist auch fur den Maloya charakteristisch Die Rhythmusgruppe besteht im Kern wieder aus Zylindertrommel Flossrassel und Triangel gelegentlich erganzt um den Kalebassen Musikbogen bobre Dieser fruher teilweise bei Ritualen verwendete Maloya Stil wird heute in veranderter Form auf offentlichen Buhnen und in Nachtclubs aufgefuhrt Ende der 1960er Jahre kamen Lieder mit politischen Inhalten hinzu Eine starker modernisierte Form mit westlichen Instrumenten wird maloya moden Maloya modern genannt 41 Der bekannteste heutige Maloya Sanger ist Danyel Waro 1955 der energisch die Flossrassel schuttelt Er verkorpert die kulturelle Identitat stiftende Tradition des Maloya 42 Literatur BearbeitenBasil Considine Priests pirates opera singers and slaves sega and European art music in Mauritius The little Paris of the Indian Ocean Dissertation Boston University 2013 Gerhard Kubik Ostafrika Musikgeschichte in Bildern Band 1 Musikethnologie Lieferung 10 Deutscher Verlag fur Musik Leipzig 1982Weblinks BearbeitenRoger Vetter Kayamba Grinnell College Musical Instrument Collection Abbildung einer kayamba der Wagogo in Zentraltansania Bandika Ngao Kayamba Introduction Youtube Video Sven Kacirek with Kayamba Players at Kwale on 032809 Youtube Video Frauen tanzen Manner spielen kayamba in Kwale Sudkuste Kenias Kenyan Traditional Dance Kayamba Performed by Digo Tribe Lawakera Youtube Video Digo Tanzgruppe an der Sudkuste Kenias mit mehreren kayamba Flote chivoti und Schellen ndzuha Einzelnachweise Bearbeiten Klaus P Wachsmann Die primitivem Musikinstrumente In Anthony Baines Hrsg Musikinstrumente Die Geschichte ihrer Entwicklung und ihrer Formen Prestel Munchen 1982 S 13 49 hier S 17 Ellen Hickmann Rasseln VI Archaologische Rasseln 2 Rasselarten und formen In MGG Online November 2016 Musik in Geschichte und Gegenwart 1998 Hans Hickmann Vorderasien und Agypten im musikalischen Austausch In Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft Bd 111 n F 36 Nr 1 1961 S 23 41 hier S 32 Erich Moritz von Hornbostel The Ethnology of African Sound Instruments Continued In Africa Journal of the International African Institute Bd 6 Nr 3 Juli 1933 S 277 311 hier S 281 Paul van Thiel Enyimba Royal Museum for Central Africa Tervuren Paul van Thiel Amajugo Royal Museum for Central Africa Tervuren Gerhard Kubik Einige Grundbegriffe und konzepte der afrikanischen Musikforschung In Ders Zum Verstehen afrikanischer Musik Lit Wien 2004 S 65 Sibyl Marcuse A Survey of Musical Instruments Harper amp Row New York 1975 S 83 86 S S Dornan The Tati Bushmen Masarwas and Their Language In The Journal of the Royal Anthropological Institute of Great Britain and Ireland Bd 47 Januar Juni 1917 S 37 112 hier S 44 Percival R Kirby The Musical Instruments of the Native Races of South Africa 1934 2 Auflage Witwatersrand University Press Johannesburg 1965 S 6f Amafohlwane In Grove Music Online 3 September 2014 Gerhard Kubik 1982 S 156 Gerhard Kubik 1982 S 23 Flosszither Europeana Collections Abbildung einer Flosszither aus Benin zweite Halfte 19 Jahrhundert James Blades Percussion Instruments and their History The Bold Strummer Wesport 2005 S 39 K A Gourlay Kayamba In Laurence Libin Hrsg The Grove Dictionary of Musical Instruments Bd 3 Oxford University Press Oxford New York 2014 S 123 Graham Hyslop African Musical Instruments in Kenya In African Music Bd 2 Nr 1 1958 S 31 36 hier S 34 Graham Hyslop More Kenya Musical Instruments In African Music Society Journal S 24 28 hier S 27 George W Senoga Zake Folk Music of Kenya 1986 Uzima Press Nairobi 2000 S 169f Paul N Kavyu Jean Ngoya Kidula Music in Kenya In The Concise Garland Encyclopedia of World Music Volume 1 Routledge New York 2008 S 65 Valerie A Briginshaw Giriama and Digo Dance Styles In Journal of International Library of African Music Bd 6 Nr 4 1987 S 144 154 hier S 150 Asante Darkwa Sengenya Dance Music Its Instrumental Resources and Performance In Journal of International Library of African Music Bd 7 Nr 1 1991 S 48 54 hier S 51 George W Senoga Zake 2000 S 17 171 Malcolm Floyd A Bibliographical Index of Kenyan Musical Instruments In The Galpin Society Journal Bd 58 Mai 2005 S 132 159 hier S 133 John P Varnum The Obokano of the Gusii A Bowl Lyre of East Africa In Ethnomusicology Bd 15 Nr 2 Mai 1971 S 242 248 hier S 247 Paul van Thiel Rugaaniire Royal Museum for Central Africa Tervuren Gerhard Kubik The Endara Xylophone of Bukonjo In African Music Bd 3 Nr 1 1962 S 43 48 hier S 48 Klaus Wachsmann Tribal Crafts of Uganda Part Two The Sound Instruments Oxford University Press London 1953 S 314 Peter R Cooke Ludaya A Transverse Flute from Eastern Uganda In Yearbook of the International Folk Music Council Bd 3 1971 S 79 90 hier S 83 Gerhard Kubik Tanzania United Republic of 2 Main musical style areas iv Central area In Grove Music Online 2001 Gerhard Kubik 1982 S 202 Basil Considine 2013 S 2f 22 Traditional Sega dance from Mauritius Youtube Video traditionelle Sega Besetzung mit einem Sanger zwei ravanne einem maravanne und einem Triangel Dehoutee Vina Ballgobin Marclaine Antoine Traditional musical instruments from oral tradition Folk music in Mauritius In Nelson Mandela Centre for African Culture Revi Kiltir Kreol 3 Port Louis 2003 S 69 82 hier S 79 Basil Considine 2013 S 16 20 Traditional Sega Instruments Memento vom 23 April 2018 im Internet Archive Encyclopaedia Mauritiana Basil Considine 2013 S 17 194 Basil Considine 2013 S 229 331 Peter Hawkins The Other Hybrid Archipelago Introduction to the Literatures and Cultures of the Francophone Indian Ocean Lexington Books Lanham 2007 S 109 Monique Desroches Brigitte DesRosiers Reunion Island In Alison Arnold Hrsg Garland Encyclopedia of World Music Volume 5 South Asia The Indian Subcontinent Routledge London 1999 S 609 Monique Desroches Brigitte DesRosiers 1999 S 610 Jon Lusk Maloyalty Danyel Waro is the greatest contemporary voice of maloya the music that they call La Reunion s blues Memento vom 8 Juli 2011 im Internet Archive ethnoambient net Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kayamba amp oldid 233180539