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Die Kathedrale Santa Maria von Girona ist die Haupt und Bischofskirche des Bistums Girona in Katalonien Spanien Sie ist das absolut dominierende Bauwerk der Stadt Girona unabhangig davon aus welcher Richtung man sie betrachtet Sie steht ausserhalb des alten Stadtzentrums auf dem Platz neben der Nordmauer wo die Romer das Forum des alten Kastells Gerunda errichtet hatten Sie stellt den obersten Punkt der terrassenformigen historischen Stadtbebauung dar die sich uber einen Felsabhang mit 60 Hohenmetern Unterschied auf 300 Metern Lange bis zum Fluss Onyar hinunter zieht Die Westfassade mit der barocken TreppeSudfassade der Kathedrale mit dem neuen Glockenturm links und dem Apostelportal rechts Nordfassade der Kathedrale vorne der sogenannte Turm Karls des Grossen Grundriss der Kathedrale von Girona Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Die Kathedrale von aussen 2 1 Die Kathedrale von Westen 2 2 Die Kathedrale von Suden 2 3 Die Kathedrale von Osten 2 4 Die Kathedrale von Norden 3 Das Innere der Kathedrale 3 1 Das Langsschiff 3 2 Der Kapellenumgang 3 2 1 Die Kapellen im Einzelnen 3 2 1 1 Kapellen der Westseite 1 3 2 1 2 Kapellen der Nordseite 3 2 1 3 Kapellen des Altarumganges 3 2 1 4 Kapellen der Sudseite 3 2 1 5 Kapellen der Westseite 2 3 3 Altar und Hochaltar 4 Kreuzgang und Nebengebaude 4 1 Kreuzgang 4 2 Turm Karls des Grossen 4 3 Kapitelsaal 4 3 1 Der Beatus von Girona 4 3 2 Der Schopfungsteppich 4 3 3 Die Schatulle von al Hakam II 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise und BemerkungenBaugeschichte BearbeitenDer religiose Bereich des romischen Forums von Gerunda ist der erste Baukomplex der an der Stelle der heutigen gotischen Kathedrale errichtet wurde Die wenigen Fundstucke architektonischer Dekoration dieses romischen Forums und Tempels werden in einen Bezug zu provenzalischen Werkstatten gebracht Die Errichtung dieses Tempels wird vor diesem Hintergrund mit einiger Vorsicht auf den Beginn unserer Zeitrechnung gelegt Prachtige Sarkophage mit christlichen Motiven aus dem 4 Jahrhundert lassen den Schluss zu dass die tonangebenden Burger der Stadt Girona bereits zu dieser Zeit zum Christentum ubergetreten waren Die erste Bischofskirche von Girona errichtete man wohl an der Stelle der dem heutigen Dom benachbarten Kirche Sant Feliu Der romische Tempel wurde erst im 5 Jahrhundert als christliche Kirche genutzt Ab etwa 717 gehorte die Stadt Girona fur hochstens 70 Jahre dem arabischen Kalifat von Cordoba an Dieses hat aufgrund der unsicheren Grenzlage des Gebietes keine entscheidenden baulichen Neuerungen in der Stadt und am Tempeltableau unternommen Im Jahr 785 nahmen karolingische Truppen die Stadt von den Mauren ein Der Legende nach eroberte Karl der Grosse selbst dank eines Wunders die Stadt Ein Regen aus Blutstropfen und eine leuchtendes Kreuz trieben die Mauren in die Flucht Karl habe als Dank fur diese gottliche Unterstutzung eine Kathedrale errichten lassen und diese der Jungfrau Maria geweiht Diese Legende erklart die Verehrung Karls des Grossen in der Kathedrale von Girona die selbst auch als Thron Turm oder Statue Karls des Grossen bezeichnet wird Die Einbeziehung Gironas in das Frankische Kaiserreich brachte auch fur den Tempelplatz bedeutende bauliche Veranderungen mit sich Die Stadtmauern wurden um diesen Tempelplatz herum erweitert Zu Beginn des 9 Jahrhunderts wurde der Tempel in eine christliche Kirche umfunktioniert und der Heiligen Maria geweiht Dem noch bestehenden und modifizierten romischen Tempel wurde die Funktion einer Bischofskirche ubertragen Erst zu Beginn des 11 Jahrhunderts liess Bischof Pere Roger aus der Familie der Grafen von Carcassonne eine neue Kathedrale einen Bischofspalast und eine Residenz fur die Domherren bauen Der Baubeginn der Kirche erfolgte im Jahr 1010 Die Kirche wurde am 21 September 1038 eingeweiht Das einzige Langhaus war 60 Meter lang und wies eine aussere Breite von 14 Metern auf Die Kirche verfugte uber ein ausgepragtes Querhaus Sie hatte am Westeingang einen Portikus in Form einer hoch gebauten Kapelle und zwei Glockenturme Einer dieser beiden Glockenturme der sogenannte Turm Karls des Grossen ist heute noch erhalten Das Bauwerk wurde mit Lang und Querhaus noch im Stil der Romanik des 10 Jahrhunderts errichtet obwohl eine Aussendekoration der Lombardischen Romanik angebracht wurde Dies zeigen uns heute noch die Blendarkaden Lisenen und Zahnfriese des Turms Karls des Grossen an nbsp Innenansicht mit HochaltarAnfang des 14 Jahrhunderts trat wegen der drastisch gewachsenen Bevolkerung Gironas die Unzulanglichkeit dieses romanischen Kirchenbaues hervor Bereits Ende des 13 Jahrhunderts hatte man Plane fur eine Erweiterung der Kathedrale entworfen Ab 1312 wollte man zunachst eine neue Apsis mit Radialkapellen errichten Noch bevor der Altar an seinen neuen Ort gebracht wurde beschloss man 1347 weitere Um und Neubauten der Kathedrale zunachst als moderne einschiffige dann als klassisch dreischiffige 1386 und schliesslich doch als einschiffige 1416 17 Kirche Die Bauarbeiten gingen nur sehr langsam voran 1450 konnte man die ersten beiden Teilstucke des grossen Gewolbes schliessen 1513 hatte man ubergangsweise und provisorisch den neu erbauten gotischen Ostteil mit dem noch romanischen Westteil der Kirche verbunden Diese seltsame anmutende Mischkonstruktion in der sich das gotische Kirchengewolbe uber die bestehende romanische Kirche schob wurde von dem Maler Pere Mates auf einem um 1540 gefertigten Bild dargestellt Ab 1577 konnte man den Bau zugiger fortsetzen und 1606 in einen einheitlichen Stil einer gotischen Kathedrale bringen Dieses gotische Kirchenschiff der Kathedrale von Girona ist mit seiner Breite von 23 Metern das breiteste gotische Kirchenschiff der Welt Es weist eine Hohe von 35 Metern auf Nur das Mittelschiff der Sankt Peter Basilika in Rom ubertrifft diese Hohe um drei Meter Anschliessend begann man mit dem Bau der Fassade der schnell stockte und erst 1860 wieder aufgenommen wurde Der Bau der Fassade konnte letztlich erst in den 1960er Jahren vollendet werden 1701 riss man die Uberbleibsel der romanischen Kathedrale im westlichen Innenhof ab 1764 vollendete man den Glockenturm 1975 brachte man die Archivolten am auf der Sudseite gelegenen Apostelor an Danach wurden keinerlei grundlegende Strukturanderungen an der Kathedrale mehr vorgenommen Die Kathedrale von aussen BearbeitenVon der Gironeser Altstadt her kann man sich der Kathedrale aus zwei Richtungen nahern Man kann einerseits vom Onyar her die eindrucksvolle breite barocke Treppe in Richtung auf den Kathedralvorplatz auf die Westfassade zu hinaufsteigen Man kann andererseits von Suden her auf das seitliche Aposteltor zulaufen Den Blick auf Ost und Nordfassade ermoglicht ein Spazierweg der sogenannte Paseo Arqueologico zur ehemaligen Stadtmauer Die Kathedrale von Westen Bearbeiten nbsp Westfassade und Treppe beim Blumenfest Temps de Flors 2015Der Zugang von Westen bietet einen beeindruckenden Anblick auf die barocke Fassade und den Glockenturm hoch uber dem gewaltigen Treppenaufgang Der alte romische beziehungsweise folgend der mittelalterliche Treppenaufgang wurde von 1690 bis 1694 von Bischof Miquel Pontich durch den imposanten barocken Aufgang aus drei Abschnitten mit seitlichen Terrassen ersetzt Die Fassade bildet einen symmetrischen barocken drei stockigen Altar mit Saulen Simswerk und Giebel aus In der untersten Ebene sind rechts und links neben dem Eingangsportal die Apostel Petrus und Paulus 1 angebracht Daruber befinden sich der Heilige Josef mit dem bluhenden Stab und der Heilige Jakob als Pilger 2 Zwischen beiden letzteren ist Muttergottes mit dem Kind 3 angebracht In der oberen Reihe befinden sich Johannes der Evangelist mit dem Adler als Emblem und Heilige Narcissus 4 der Schutzpatron der Stadt und der Diozese Girona Diese Figuren wurden erst in den 1960er Jahren von zeitgenossischen lokalen Kunstlern geschaffen Uber den Statuenreihen ist die grosse Fensterrose positioniert Diese wird von drei Skulpturen die drei theologischen Tugenden Glaube Hoffnung und Liebe umgeben 5 Sieben Fenster schliessen die Fassade nach oben hin ab Der Bau des Glockenturmes erfolgte ungefahr an derselben Stelle an der der ursprungliche romanische Glockenturm stand Im Jahr 1751 wurde erst der abschliessende achteckige Turmaufsatz mit kleinerem Grundriss aufgesetzt Der Turm ist insgesamt 67 Meter hoch tragt sechs Glocken darunter die 1574 gegossene Beneta Diese Glocke hat einen Durchmesser von 1 90 Meter wiegt 4 800 Kilo und ist in Cis gestimmt Die Kathedrale von Suden Bearbeiten Der Blick von Suden auf die Kathedrale lasst unwillkurlich das Apostelportal mit grosser Wahrscheinlichkeit der ehemalige Sudeingang der romanischen Kirche in die Augen springen Das Portal wurde 1370 unter Leitung des Steinmetzes Pere Sacoma bis auf die Hohe der Baldachine uber den Figurennischen fertiggestellt Jedoch fehlen heute die zwolf Begleiter Jesu Die Tonstatuen wurden in den ikonoklastischen Wirren des beginnenden Spanischen Burgerkrieges im Jahr 1936 zerstort Nur zwei dieser Figuren der Heilige Petrus und der Heilige Paulus sind erhalten geblieben und stehen heute am Eingang der Kapitelsale Im Jahr 1975 nahm man die Arbeiten am Portal wieder auf und errichtete die riesigen Archevolten Neben dem Aposteltor stechen die machtigen seitlichen Strebepfeiler der gotischen Kathedrale unmittelbar in die Augen Der auf der Sudseite der Kirche gelegene Apostelplatz wird nach Osten hin durch den Bischofspalast Palau Episcopal abgeschlossen Dieser machtige seitlich direkt an das Kirchenschiff angebaute Komplex beherbergt heute das Kunstmuseum von Girona Museu d Art de Girona Die Kathedrale von Osten Bearbeiten nbsp Apsis der Kathedrale Ostseite mit dem Turm Karls des Grossen rechts Geht man uber den Apostelplatz die Strasse weiter Richtung Osten die unter dem Bogen des Bischofspalastes hindurchfuhrt gelangt man zur gotischen Apsis Von der Ostseite her wird die Struktur des Gesamtgebaudes deutlich Deutlich wahrnehmbar sind zwar die vertikalen Linien der Strebepfeiler Diese und die schmalen Fenster uber dem Altarumgang vermogen aber gegen die horizontalen Linien der dazwischen angeordneten Terrasse keinen wirklich aufstrebenden Impuls zu bewirken Man sieht die klaren Abstufungen zwischen dem Langschiff dem Altarumgang und den Radialkapellen Diese starke Betonung der horizontalen Bauelemente ist eine Charakteristik der katalanischen Gotik Rechts neben der Apsis befindet sich die Klosterkapelle die fur tagliche Gottesdienste genutzt wird Die Kathedrale von Norden Bearbeiten An das Langsschiff von Norden her angrenzend steht der Turm Karls des Grossen Torre de Carlemany einer der beiden Glockenturme der romanischen Vorgangerkirche Diesen hatte man wegen seiner besonderen Schonheit und Standfestigkeit mit in das gotische Bauwerk einbezogen Vom nordlich gelegenen Hang des Montjuic eroffnet sich dem Betrachter ein herrlicher Blick auf die Nordfassade der Kirche Folgt dieser dem einleitend schon genannten Archaologischen Weg weiter sieht er die nordliche Stadtmauer die gleichzeitig die Begrenzung der Domanlage darstellt Das Innere der Kathedrale Bearbeiten nbsp InnenansichtViele Besucher berichten vollkommen gegensatzliche Empfindungen auf das Aussere beziehungsweise auf den Innenraum der Kathedrale Aussen bietet das Bauwerk beeindruckende schwer lastende Volumina Betritt man dann durch das nordliche Sankt Michaels Tor die Kathedrale scheinen die voluminosen Massen zu verschwinden Dem Betrachter eroffnen sich nahezu ubernaturliche Raume rechterhand das Langschiff linkerhand der Altarraum der Kirche Das Langsschiff Bearbeiten Das mit 23 Metern Breite grosste gotische Kirchenschiff der Welt besteht aus vier machtigen trotz der langen Bauzeit im Stil einheitlichen Kreuzrippengewolben Diese Gewolbe zeichnen sich durch eine nuchterne aber doch grazile Linienfuhrung aus die deutlich moderner ausgelegt ist als die Gestaltung der Gewolbe im Altarraum Die Aussenmauern dieses Langschiffes sind schlicht und einfach gestaltet Der untere Bereich enthalt Kapellen und Offnungen des Kirchenbaus nach aussen Daruber folgt eine Reihe mit kleineren spitzbogenformigen Offnungen die die dritte Ebene mit den grossformatigen Kirchenfenstern von der unteren Kapellen Ebene trennt Dieses stark reduzierte Triforium fungiert eher als asthetisches Gliederungselement denn als Zugangsweg in den Altarraum Es betont die Horizontale wie dies in der Gotik des Mittelmeerraumes sehr ublich ist Im Gipfelpunkt der Kreuzrippengewolbe finden sich vier abschliessende Steinringe die mit polychromen Holzschnitzereien verziert sind Von Osten nach Westen sind dies die Muttergottes mit dem Kinde der himmlische Vater der Heilige Petrus und der Heilige Benedikt dargestellt nbsp Petrus und Paulus Ausschnitt aus dem Apostelfenster Zwischen dem Langsschiff und dem Altarraum besteht ein immenser Hohenunterschied Dieser Hohenunterschied wird originell mit drei Fensterrosen in der das Langschiff abschliessenden Wand uberbruckt zwei kleineren basalen auf der Nord und Sudseite und einer grossen zentralen in der Spitze des Gewolbes Diese Fensterrosenwand wirkt licht hell und grazil Die zuletzt genannte 1528 fertiggestellte zentrale Ostrose zeigte ursprunglich eine Szene aus dem Letzten Gericht Dieses Kirchenfenster wurde 1694 zerstort und durch die heutige Darstellung des Erzengel Michael ersetzt Die beiden kleineren Seitenrosen haben das Originalmasswerk aus dem 15 Jahrhundert beibehalten Die aussergewohnlichen Dimensionen des Langschiffes erlaubten grosse Kirchenfenster Die beiden altesten Fenster befinden sich auf der Sudwand von Osten her zunachst das Apostelfenster und dann das Sybillenfenster Die restlichen im Langsschiff verbliebenen Kirchenfenster sind neugotischen Ursprungs Die nordostlichen und die sudwestlichen Fensteroffnungen waren nie mit bunten Glasfenstern ausgestattet da der Turm Karls des Grossen und der aktuelle Glockenturm keinen geeigneten Lichteinfall zuliessen Der Kapellenumgang Bearbeiten Um den grossen Raum der Kathedrale reihen sich 29 Kapellen inklusive der Klosterkapelle und drei Portale Vor allen Dingen in den Kapellen befinden sich sehr viele Kunstwerke Fur jede Kapelle wird folgend das Fertigstellungsjahr in Klammern angegeben Lediglich fur die beiden Kapellen der Westfront ist wegen ihrer ausserst langen Bauzeit das Beginn und das Fertigstellungsjahr angegeben Insgesamt ist an den Fertigstellungsjahren der Kapellen der Zeitrahmen erkennbar in dem die einzelnen Teile der Kathedrale erstellt wurden Die Fertigstellungsjahre der Kapellen nehmen von der ostlich gelegenen Apsis zur Westfassade mit dem Baufortschritt zu Die Kapellen sind in folgender Zusammenstellung von der links neben dem westlichen Portal gelegenen Kapelle 1 der Unbefleckten Empfangnis 6 uber die Nordseite den Altarumgang mit der Kapelle 15 der Gregorianischen Kapelle als Scheitelpunkt und die Sudseite bis zur abschliessenden Kapelle 29 Maria Verkundigung auf der Westseite im Uhrzeigersinn durchnummeriert nbsp Kapelle der Unbefleckten EmpfangnisDie Kapellen im Einzelnen Bearbeiten Kapellen der Westseite 1 Bearbeiten Kapelle 1 1589 1708 Die Kapelle der Unbefleckten Empfangnis der Westfassade enthalt einen wunderschonen Barockaltar der Unbefleckten Empfangnis Mariens der von dem katalanischen Bildhauer Pau Costa 1663 1672 1626 1727 1719 gefertigt wurde Pau Costa hat viele weitere Kunstwerke fur diese Kathedrale geschaffen Kapellen der Nordseite Bearbeiten Kapelle 2 1458 Die erste Kapelle der Nordseite ist dem Heiligen Paulus geweiht Diese Kapelle wird heute als Bischofskapelle bezeichnet da sich in ihr das Grabmal von Bernat de Pau 1436 bis 1457 Bischof von Girona und gleichzeitig Stifter dieser Kapelle befindet Dieses spatbarocke Grabmal ist das bedeutendste Grabmal in der Kathedrale und eines der wichtigsten in gesamt Katalonien Von Friesen eingerahmt halten im unteren Bereich vier Engel zwei Wappen des Bischofs mit der Mitra daruber Dazwischen halten zwei weitere Engel das Buch mit der Grabinschrift Die feierlich gekleidete Liegestatue des Bischofs wird von weiteren Engelfiguren getragen Im oberen Teil des Grabmales wird die Seele des Verstorbenen von vier Engeln in den Himmel geleitet Das ganze Grabmal ist von Friesen und einem Bogen mit feinem Masswerk umrahmt Dieses Grabmal aus Alabaster und Stein aus der Gegend um Girona wird heute als Werk eines anonymen Kunstlers angesehen der die nordeuropaische Bildhauerkunst sehr gut kannte nbsp Altar der Hl Kirchenlehrer von Joan Merla und Pere MartinezKapelle 3 1528 Die zweite Kapelle auf der Nordseite ist den Heiligen Kirchenlehrern geweiht Den Altar schuf der Kunstschreiner Joan Merla aus Barcelona zwischen 1597 und 1607 Der Barceloneser Pere Martinez 7 gab ihm seine Farb und Goldfassung Auf drei Ebenen sind in Nischen die Kirchenlehrer dargestellt Auf der zweiten Ebene sind unter anderem der Heilige Thomas von Aquin der Heilige Hieronymus und der Heilige Bonaventura sehen auf der dritten Ebene heiliggesprochene Bischofe wie Augustinus von Hippo Ambrosius von Mailand und Papste wie Gregor der Grosse und Leo der Grosse nbsp Grab des Kardinals Berenguer d Anglesola von Pere OllerKapelle 4 1491 Die dritte Kapelle der Nordfront ist der Heiligen Elisabeth der Mutter Johannes des Taufers geweiht In dieser nach Osten an das Michael Portal angrenzenden Kapelle befindet sich das gotische Grabmal von Kardinal Berenguer d Anglesola als Liegestatue das von Pere Oller einem der bekanntesten katalanischen Bildhauer des 15 Jahrhunderts geschaffen wurde Berenguer d Anglesola war von 1384 bis 1408 Bischof von Girona Kapelle 5 1369 Ostlich schliesst die Allerheiligenkapelle von 1369 als vierte Kapelle der Nordfront an das Michael Portal an Der Altar dort stammt aus dem Jahr 1619 An der rechten Wand befindet sich das Grabmal Bernat de Vilamaris der von 1292 bis 1312 Bischof von Girona war Kapelle 6 1376 Die funfte Kapelle der Nordfront war ursprunglich der Heiligen Martha und dem Heiligen Bernhard geweiht In dieser Kapelle befinden sich Grabmale der Bischofe Pere de Rocaberti 1318 1324 auf der rechten und Guillem de Vilamari 1312 1318 auf der linken Seite die von dem Baumeister der gotischen Apsis Jaume de Faveran gefertigt wurden Der von Lluis Borrassa 1388 gefertigte Bernhard Altar ist nicht mehr erhalten Die Figur des Heiligen Josefs ist erst nach dem spanischen Burgerkrieg also nach 1939 hier positioniert worden Kapelle 7 1367 Die sechste Kapelle auf der Nordseite war zunachst alleine der Heiligen Maria Magdalena geweiht Im 19 Jahrhundert kam die Verehrung der Barceloneser Mare de Deu de la Merce hinzu Heute befindet sich in dieser Kapelle das Retabel des Heiligen Raphael das vorher in einer Kreuzgangkapelle gestanden hat Kapelle 8 1367 Die siebte Kapelle der Nordseite war ursprunglich dem Heiligen Stephan dem ersten Martyrer des Christentums geweiht Die Kapelle grenzt direkt an den Turm Karls des Grossen den noch bestehenden Glockenturm der ursprunglichen romanischen Basilika an Heute wird in dieser Kapelle der Unbefleckten Empfangnis Mariens gedacht Dies entspricht der dort stehenden Purissima die 1886 dorthin mit einem neuen Altar verbracht wurde Dieser Altar ist in den ikonoklastischen Wirren des beginnenden Spanischen Burgerkrieges abhandengekommen nbsp Altar des Hl NarcissusKapelle 9 1331 Die achte Kapelle der Nordseite ist dem Heiligen Andreas und Heiligen Restitutus gewidmet In dieser Kapelle steht der barocke Narcissus Altar Diesen Altar hat ebenfalls der bereits erwahnte Bildhauer Pau Costa in den Jahren 1718 bis 1724 geschaffen In diesem Altar findet sich in der Mitte die Figur des Heiligen Narcissus und oben die Figur des Heiligen Andreas Daruber hinaus sind vier Bilder des katalanischen Barockmalers Antoni Viladomat in den Altar integriert von links oben im Uhrzeigersinn die Heilige Theresa von Avila die Barceloneser Heilige Maria von Cervello der Heilige Laurentius und der Heilige Felix von Girona Zwei weitere Viladomat Bilder hangen an den Seitenwanden Auf der linken Seite wird das Martyrium des Heiligen Narcissus dargestellt auf der rechten Seite das sogenannte Fliegenwunder Nach der Legende schandeten Truppen des franzosischen Konigs Philipp III den unversehrten Leichnam des Heiligen Narcissus Der Heilige wehrte sich indem er eine unermessliche Anzahl furchterlicher Fliegen seinem Grabe entsteigen liess die die Angreifer stachen und bissen Die Angreifer und auch Konig Philipp III erkrankten und starben daran Kapelle 10 Nach der Zugangspforte zum Turm Karls des Grossen offnet sich die Klosterkapelle Diese Kapelle leitet sich von dem ehemaligen an den Kreuzgang angrenzenden Dormitorium dem Schlafsaal der Kanoniker her Hier finden heute die taglichen Lesungen Laudes und Messen statt In dieser Kapelle steht der Prasidialstuhl der ehemalige Hauptsitz des Chorgestuhls Dieser spezielle Chorstuhl ist eine Holzschnitzerei des Bildhauers Aloi de Montbrai von 1351 Die Stuhlwangen sind mit vier grossen Voluten verziert An den oberen Voluten befinden sich musizierende Engel In der Mitte sind die Jungfrau Maria und Karl der Grosse angebracht Auf den unteren Voluten befindet sich ein Bischof und sein Akolyth der ihm den Bischofsstab und bischofliches Wappen halt Uber dem Kapelleneingang ist aussen die Liegestatue von Ramon Berengar II in voller Rustung angebracht Dieses Werk hat der Baumeister und Bildhauer Guillem Morell im Jahr 1385 geschaffen Diese Liegestatue hatte ursprunglich das Grab Ramon Berengars II im Portikus dem Eingangsbereich der romanischen Vorgangerkirche uberdeckt Sie wurde 1385 ins Innere des gotischen Kirchenbaues verlegt Kapellen des Altarumganges Bearbeiten Kapelle 11 1338 Die erste Kapelle des Altarumgangs ist den heiligen Martyrern Germanus Paulinus Justus und Sicius geweiht Dort steht das Sarkophag der Heiligen ein fruhgotisches Werk aus der Zeit vor 1350 aus Gironeser Stein mit Emaille und Reliefs geschmuckt das italienischen Einfluss verrat Das mittlere Relief zeigt Maria mit dem Kinde Rechts und links sind die Heiligen mit ihren Marterinstrumenten abgebildet Im Jahr 1659 hat man diesem Sarkophag vier holzgeschnitzte Kopfe aufgesetzt In dieser Kapelle befinden sich auch die Grabmale der Bischofe Arnau de Mont rodon 1335 1348 auf der linken und Bertran de Mont rodon 1374 1384 auf der rechten Seite Werke eines uns unbekannten Kunstlers Bischof Arnau weihte diese Kapelle im Jahr 1345 der Verehrung Karls des Grossen Dieser extreme Kult um den Frankenkonig auf Basis der alten Legende um die Ruckeroberung der Stadt Girona und die Grundung der Kathedrale wurde erst von Papst Sixtus IV 1471 1484 ausgesetzt und verboten Kapelle 12 1317 Die Kapelle der Heiligen Margareta enthielt fruher einen Altar vom Anfang des 14 Jahrhunderts Dieser Altar gilt heute als verloren nbsp Kapelle der Schmerzen oder des Hl VinzenzKapelle 13 1319 Die dritte Kapelle des Altarumgangs ist dem Heiligen Vinzenz geweiht In ihr befindet sich ein Altar mit der Mater Dolorosa ein Werk des bereits genannten Bildhauers Pau Costas von 1717 Links neben der Marienfigur befindet sich eine Figur des Heiligen Vinzenz von Paul rechts davon eine Figur der Heiligen Eulalia daruber der Titularheilige Vinzenz von Valencia begleitet von der Heiligen Lucia und einem Bischof auf der rechten Seite Auf den Seitenwanden hangen Gemalde des ebenfalls schon genannten katalanischen Malers Antoni Viladomat beziehungsweise Werke aus seiner Werkstatt Linkerhand die Messe des Heiligen Philipp Neri und rechterhand die Predigt des Vinzenz von Paul Kapelle 14 1319 Die vierte Kapelle des Altarumgangs ist der Heiligen Anna gewidmet Hier steht ein Altar aus dem Jahr 1777 Kapelle 15 1316 Die Gregorianische Kapelle fruher auch Corpus Christi Kapelle genannt ist die 5 und mittlere Kapelle im Umgang Von hier aus hat man einen exzellenten Blick auf den Hintereingang des Altarraumes und kann die Ruckenlehne des Throns Karls des Grossen in Augenschein nehmen In ihr befindet sich ein Altar aus dem 17 Jahrhundert nbsp Liegender Christus von Domenec Fita und die Tapisserie der Auferstehung ChristiKapelle 16 1321 Die Sankt Ursula Kapelle ist die sechste Kapelle im Umgang Ursprunglich befand sich hierin ein sehr schoner Altar von Joan de Borgonya aus dem Jahr 1525 der sich heute im Museu d Art von Girona befindet Heute befindet sich hier die Alabasterfigur des Liegenden Christus von Domenec Fita aus dem Jahr 1959 Diese kantige Figur verstarkt die Dramatik des Leidens Christi durch den Tod am Kreuz Das Kirchenfenster der Kapelle stammt von demselben Kunstler Den Hintergrund fur die liegende Christusfigur gibt ein Wandteppich von ca 1560 mit einer Auferstehungsszene aus der Sammlung Juan Ferres Die Liegefigur des erschopften Christus ist das bekannteste Kunststuck aus dem 20 Jahrhundert in der Kathedrale Kapelle 17 1318 In der Heiligen Anastasia Kapelle der siebenten Kapelle des Altarumgangs befindet sich ein Heiliger Georg aus dem 17 Jahrhundert und ein Kirchenfenster aus den 1990er Jahren Der Widmungsname stammte schon von einer der Kapellen der romanischen Vorgangerkirche Kapelle 18 1316 Die dem Heiligen Thomas gewidmete Kapelle ist mit einem Altar aus dem Jahr 1840 ausgestattet Kapelle 19 1330 Die letzte Kapelle des Altarumgangs ist der Heiligen Katharina von Alexandrien gewidmet Kapellen der Sudseite Bearbeiten Kapelle 20 1341 Die erste Kapelle nach dem Altarumgang auf der Sudseite ist dem Heiligen Martin und dem Heiligen Franziskus gewidmet Hier steht ein prachtiger dem Corpus Christi gewidmeter Altar Dieses Kunstwerk wurde 1562 von Joan Coll geschnitzt von Perris de la Roca einem Kunstler aus Orleans bemalt und gemalt und von Nicolau Mates vergoldet In der Mitte des Altaraufbaus befindet sich ein Gemalde des Letzten Abendmahles Im oberen Teil ist Das Aufsetzen der Dornenkrone und Der Fall Christi unter dem Kreuz dargestellt wahrend im unteren Bereich Die Gefangennahme am Olberg und Die Geisselung dargeboten wird Den kronenden Abschluss des Altares bietet eine geschnitzte Kreuzigungsszene mit dem gekreuzigten Christus Maria und dem Heiligen Johannes Zwei leere Nischen boten ursprunglich die Figuren der Titularheiligen dieser Kapelle den Heiligen Martin und den Heiligen Franziskus Beide Figuren gelten heute als verschollen Kapelle 21 1335 Die erste Kapelle des eigentlichen Kirchenschiffes auf der Sudseite ist den Heiligen Johannes dem Taufer und Johannes dem Evangelisten geweiht In dieser Kapelle befindet sich heute eine Liegestatue und das originale Grab der Grafin Ermessenda de Carcassonne Grafin von Girona und Barcelona In der gotischen Liegestatue wird die Grafin idealisiert mit ausserst harmonischen Gesichtszugen in einer Haltung volliger Ruhe dargestellt Diese gotische Statue ist ein Werk des Bildhauers Guillem Morell von 1385 Die polychrome Fassung des Sarkophags wahrscheinlich das Original aus der Zeit des Todes der Grafin tragt das Wappen des Hauses Barcelona mit goldenen und roten sich abwechselnden Bandern Das Grabmal der Grafin Ermessenda und das nicht so gut erhaltene Grabmal ihres Urenkels Ramon Berengars II hatten beide im Portikus der romanischen Vorgangerkirche gestanden Sie wurden 1385 auf koniglichen Befehl hin in das innere der gotischen Kathedrale verlagert und mit Alabaster ummantelt nbsp Sankt Michael Altar von Pau CostasKapelle 22 1358 Die zweite Kapelle des sudlichen Langschiffes ist die Sankt Michaels Kapelle Der Altaraufbau von 1720 stammt wieder von dem Bildhauer Pau Costas Er integriert das Gemalde eines unbekannten Kunstlers von ca 1715 eine Kopie eines Originalwerkes des italienischen Barockmalers Guido Reni von 1635 Kapelle 23 1370 Die dritte Kapelle des sudlichen Langschiffes ist den Heiligen Petrus und Paulus geweiht In dieser Kapelle steht heute der Beichtstuhl des Busskanonikers An den Seitenwanden finden sich zwei Gemalde unbekannter Kunstler aus dem 18 Jahrhundert Sie stammen von einem anderen nicht mehr bekannten Retabulum Kapelle 24 1373 Die Kapelle der Heiligen Ivo und Honoratus ist die vierte Kapelle des sudlichen Langschiffes Der Altaraufbau von 1731 stammt von Joan Torras An den Seitenwanden dieser Kapelle befinden sich zwei weitere jedoch etwas einfacher gestaltete Gemalde Sankt Ignatius in Ekstase vor der Dreifaltigkeit und Sankt Antonius von Padua predigt zu den Fischen Die beiden Heiligenfiguren von Ivo und Honoratus fehlen im heutigen Altaraufbau Kapelle 25 1373 Nach der kleinen Dominikus Kapelle der funften Kapelle des sudlichen Langschiffes mit einem geschnitzten Christus und zwei barocken Gemalden unbekannter Kunstler Die Heilige Familie und Der zweifelnde Thomas folgt der innere Windfang des Aposteltores Kapelle 26 Auf das Aposteltor folgt mit der Benedikt Kapelle die sechste Kapelle des sudlichen Kirchenschiffes Hier steht die Figur der Heiligen Cacilia des Gironeser Bildhauers Francesc Bacquelaine 1924 von 1955 nbsp Der Taufstein in der Julian und Basilissa KapelleKapelle 27 1438 Die siebte und vorletzte Kapelle des sudlichen Schiffes ist dem christlichen Agyptischen Ehepaar Julian und Basilissa geweiht Der Renaissance Taufstein von 1540 ein aus einem einzigen Block Gironeser Steins gehauenes Werk ist ein Gemeinschaftsprojekt der Steinhauer Guido de Belljoch Joan Roig der Altere und Meister Tomas Auf den zwolf Seiten sind die zwolf Apostel von klassisch inspirierten Motiven eingerahmt Dieser Taufstein stand ursprunglich am Eingang der romanischen Vorgangerkathedrale Als im Jahr 1707 dieser Portikus abgerissen wurde hat man den Taufstein in die Julia Basilissa Kapelle gebracht Kapelle 28 1442 Die sudwestlichste und achte Kapelle des Langschiffes ist den Heiligen Georg und Dalmatius geweiht Diese Kapelle bietet neben dem Isidor Altar von 1780 zwei weitere monumentale gotische Grabmale Namlich die der Bruder Bernat 1432 links und Dalmau de Raset 1452 rechts Kapellen der Westseite 2 Bearbeiten nbsp Verkundigung Maria von Pau CostaKapelle 29 1589 1708 Die letzte den Kirchenumgang abschliessende Kapelle ist die Maria Verkundigungs Kapelle in der Westfassade der Kathedrale Hier steht ein weiterer Altar von Pau Costa der Altar Maria Verkundigung aus dem Jahr 1725 In einem Raum mit tiefer Perspektive wird die Jungfrau Maria und der Erzengel Gabriel prasentiert Uber allem ist der Schutzpatron des Kapellenstifters der Heilige Jakob sowie die drei theologische Tugenden Glaube Hoffnung und Liebe zu sehen An den Seiten stehen die Figuren der Heiligen Bonaventura und Franz von Paola Sowohl in dieser Kapelle wie auch in der parallelen Kapelle Maria Verkundigung sind Reste der polychromen Fassungen der gotischen Bogen aus dem 17 und 18 Jahrhundert zu sehen Altar und Hochaltar Bearbeiten Aus der Mitte des gross dimensionierten Langschiffes lasst sich ein guter Uberblick uber den kleiner dimensionierten Altarraum von herausragender Schonheit gewinnen Die dreischiffige Apsis der alteste Teil dieser gotischen Kathedrale wurde zwischen 1312 und 1350 erbaut Die beiden Seitenschiffe fuhren mit dem bereits beschriebenen Kranz von neun Kapellen um den Hauptaltar herum Der erste Bauabschnitt mit den neun Radialkapellen wird einem franzosischen Baumeister mit Namen Enric zugeschrieben Ab 1320 loste man diesen Baumeister durch Jaume de Faveran ab der bereits den Bau der Kathedrale von Narbonne und der Kirche Saint Jean von Perpignan geleitet hatte Dieser brachte die bereits an der Aussenfassade geschilderten Zuge der Mittelmeer Gotik ein Die Apsis weist nur eine massige Hohe auf das Mittelschiff ist nicht stark ausgepragt die horizontalen Linien werden starker betont und die Struktur ist wichtiger als jede dekorative Kunst Das Altarprojekt wurde ab 1330 von dem Baumeister Guillem de Cor abgeschlossen Wahrscheinlich waren die drei grossen Apsisbogen mit dem Querschiff der ursprunglichen romanischen Basilika verbunden da beide Strukturen gleiche Breite aufweisen Im Mittelschiff des Altarraums finden sich mit den Glasfenstern des Marienzyklus eines unbekannten Meisters die altesten Glasfenster dieses Kirchenbaues aus dem zweiten Viertel des 14 Jahrhunderts zum Beispiel das Glasfenster der Kreuzigung Christi Die Glasfenster aus dem Altarumgang stammen aus der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts und wurden mit Guillem de Letumgard und Lluis Borrassa bereits von Meistern der internationalen Gotik geschaffen Details oder Gesichter dieser Glasfensterfiguren sind aufgrund ihres hohen Alters oft nicht mehr erkennbar Die in mit grauen Pigmenten gearbeiteten Gesichtszuge oder Faltenwurfe haben die Jahrhunderte gebleicht Erst in Nahaufnahmen mit guter Fototechnik erlangen diese eigenartig gesichtslosen Figuren ihren Gesichtsausdruck wieder nbsp Hauptaltar links und Bischofssitz rechts Auf nicht mehr sichtbaren Resten der zentralen Apsis der romanischen Vorgangerkathedrale steht abgeteilt durch hohe schmiedeeiserne Gitter der Hauptaltar das liturgische Zentrum der Diozese Girona Zudem steht hier der physische Bischofssitz Kathedra oder speziell hier in Girona Der Thron Karls des Grossen genannt Die Altarplatte aus weissem Marmor ist von aussen her mit Friesen aus geometrischen Motiven wie Rauten und Kreisen dann mit orientalischen Dekorationen ahnlichen Halbkreisen die sich mit Pflanzenmotive abwechseln umrandet Diese erhabenen Randfriese lassen die eigentliche Altarplatte im Zentrum tiefer liegen Ahnliche Altare waren im 11 Jahrhundert im Languedoc in der Kathedralen von Rodez oder Elne im Kloster von Quarante in der Abtei vor Arles sur Tech bis zum Kloster von Cluny in Burgund verbreitet All diese Altare stammen hochwahrscheinlich aus einer bestimmten Werkstatt in Narbonne Diese Altar wurde am 21 September 1038 eingeweiht Dies ist am eingravierten Schriftzug von Bischof Pere Roger Petrus episcopus ersichtlich Dieser Altar stand also bereits Mitte des 11 Jahrhunderts in der Apsis der romanischen Vorgangerkirche und wurde 1347 in dem gotischen Nachfolgebau aufgestellt Die Kathedra der machtige Bischofs Prachtsitz aus Pyrenaenmarmor aus dem 11 Jahrhundert befand sich ebenfalls in dem romanischen Vorgangerbau Die halbkreisformige Ruckenlehne und die Armstutzen sind mit steinernen Schmuckknopfen versehen Die Aussenseiten tragen ahnliche Ornamentverzierungen wie der Altartisch Auf den Vorderseiten der Armlehnen sind die Symbole der vier Evangelisten angebracht Der Stier des Heiligen Lukas unten links der geflugelte Mensch des Heiligen Matthaus oben links der Lowe des Heiligen Markus unten rechts und der Adler des Johannes oben rechts Dieser Bischofssitz von Girona steht kunstgeschichtlich singular Die starke Form in Verbindung mit den Evangelistensymbolen soll dem jeweiligen Bischof majestatisches Ansehen verschaffen Um 1347 als die Kathedra in den Altarraum der neuen gotischen Kathedrale verbracht wurde arbeitete man auf der Ruckenlehne der Kathedra ein Relief ein Ein das Gremiale tragender Bischof begleitet von einem Geistlichen der den Bischofsstab halt und einem Ministranten Der in drei Ebenen gegliederte Altaraufbau des Hauptaltares aus Silber Gold Emaille und Edelsteinen bietet in der unteren Ebene Figuren von Heiligen und Bischofen Vertreten sind unter anderem mit ihren Wappen Gilabert und Berenguer de Cruilles Onkel und Neffe als Auftraggeber dieses Altares Die beiden oberen Ebenen stellen 16 Szenen aus dem Leben Jesu dar Die Kreuzigung Christi in der mittleren Ebene und ein Christus Pantokrator in der oberen Reihe stehen jeweils zentral in ihrer Reihe Oben auf dem Altaraufbau sind drei Figuren angeordnet In der Mitte die Jungfrau Maria mit dem Kind die Schutzpatronin der Kathedrale rechts der Heilige Narcissus der Schutzpatron der Diozese und links der Heilige Felix der Martyrer von Girona Die zuerst geschaffenen Arbeiten der beiden oberen Reihen aus den Jahren 1320 bis 1325 stammen von Meister Bartomeu Der Valencianer Pere Bernec schuf ab 1358 die Predella und die Turmchen mit ihren Figuren Der gesamte Altaraufbau konnte weggeklappt werden so dass die Sicht auf den in der Kathedra sitzenden Bischof frei wurde Ein segelformiger von vier sechseckigen Saulen getragener Baldachin aus Silber uber dem Hauptaltar ist Symbol der Ehrerbietung gegenuber Jesus Christus Im Kreuzrippengewolbe uber dem Altar laufen sichtbar und symbolisch alle Linien zusammen Sie integrieren Kunst und Kult im Altarraum Dieser selbst reprasentiert das Zentrum des romisch katholischen Kultes in der Diozese Girona Er gehort in seiner Gesamtheit zu den wichtigsten religiosen Kunstobjekten des europaischen Mittelalters Kreuzgang und Nebengebaude Bearbeiten nbsp Der Kreuzgang beim jahrlichen Blumenfest nbsp Kapitelle mit romanischen Reliefs nbsp Der Turm Karls des Grossen gesehen vom KreuzgangKreuzgang Bearbeiten Ursprunglich lagen um den Kreuzgang der Kathedrale von Girona herum die Gemeinschafts und Wohnraume der Domherren und Kanoniker Im Suden des Kreuzganges lag der Kapitelsaal seit 1058 dokumentiert Dieser wurde im 14 Jahrhundert in das neue gotische Kirchengebaude integriert Im Osten lag das Dormitorium das spater zur Sakristei umfunktioniert wurde und heute die Klosterkapelle bildet Im Westen lag eine Kellerei und das Refektorium Dieses wurde im Jahr 1532 zu der heutigen Hoffnungskapelle der Capella de l Esperanca umgebaut Im Norden des Kreuzganges befindet sich in einem Raum des 1 Obergeschosses seit 1395 die Dombibliothek Diese Nebengebaude der Kirche waren schon im 11 Jahrhundert uber einen offenen Innenhof miteinander verbunden Ende des 12 Jahrhunderts wurden dann die heute noch bestehenden vier Galeriegange hinzugefugt Diese Galerien sind als Saulengange realisiert Auf mit Kapitellen und Friesen versehenen Pfeilern und Saulen ruhen die Bogen und die darauf aufliegende Tonnen und Vierteltonnengewolbe Die Kapitelle und Friese weisen im Wesentlichen drei verschiedene Arten von Bildhauerarbeiten auf Neben Szenen aus dem Alten und Neuen Testament finden sich Szenen von Mensch und Tier sowie pflanzliche und geometrische Motive siehe Galerie unten Einige der romanischen Originalkapitelle wurden spater durch gotische Formen ersetzt Generell ist der Kreuzgang der bevorzugte Ort fur die Grabstatten des Klerus vor allem der Domherren Neben monumentalen Grabern und Ossuarien an den Aussenwanden aller Galerien finden sich zahlreiche einfache Grabplatten von Klerikern die man auf dem Weg durch den Kreuzgang betritt Die der Kathedrale am nachsten gelegene sudliche Galerie weist zahlreiche Szenen aus der Heiligen Schrift auf Beschreitet man den Kreuzgang jetzt gegen den Uhrzeigersinn so bieten die Pfeiler der Sudgalerie zahlreiche Motive aus der Genesis Die Erschaffung Evas die Adam zugefuhrt wird den Sundenfall die Vertreibung aus dem Paradies die Verdammung zur Arbeit die Arche Noah und viele andere mehr Es folgen Szenen aus dem Neuen Testament und dem Weihnachtszyklus Die Verkundigung der Geburt Christi an die Hirten die Ermordung der unschuldigen Kinder die Darbringung Jesu im Tempel Auf der Sudgalerie finden sich einige spater angebrachte gotische Kapitelle Sie zeigen unter anderem eine Jagdszene mit einem Lowen Beim Gang durch die Ostgalerie sind auf der Aussenwand im oberen Wandsektor zwei zugemauerte Fenster sichtbar Dies waren Fensteroffnungen des ehemaligen Dormitoriums das heute die Klosterkapelle beherbergt Im sudlichen Teil dieser Galerie finden sich folgende biblische Szenen um Samson in die Kapitelle gemeisselt Samson und der Lowe der Kampf gegen die Philister der Verrat durch Delila Zerstorung des Philistertempels Der Rest der Galerie in Richtung Norden weist Pflanzen und Tier sowie eine Phantasiemotivik auf Die folgende Nordgalerie tragt als einzige aus statischen Grunden ein belastungsfahigeres Tonnengewolbe Denn auf ihr lastet als einziger ein weiteres Baugeschoss mit der dort eingerichteten Dombibliothek Die West Sud und Ostgalerie sind dagegen von Vierteltonnengewolben uberdeckt Viele der Nordgaleriekapitelle zeigen Tier und Pflanzenmotive An der Aussenwand findet sich ein Stein mit einer romischen Inschrift die auf das Ende des 1 bzw den Anfang des 2 Jahrhunderts datiert wird Er enthalt eine Widmung an Lucius Plotius Asprenas einen hohen stadtischen Beamten von Gerunda von seiner Frau Julia Marcia Dieser Stein stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit von dem romischen Forum das vor der Kathedrale an dieser Stelle Bestand hatte An der Nordwestecke findet sich eine verschlossene Maueroffnung auf der sich die Inschrift domus canonice das Haus der Kanoniker findet Wie bereits erwahnt gehorte der Kreuzgang ursprunglich zum Wohnbereich der Domherren Die Aussenmauer der Westgalerie wurde im 19 Jahrhundert durch die Anlage von Nischengrabern unter Bogen massiv verandert Auf den Kapitellen dieser Galerie findet sich die beruhmte Darstellung der Domhutte mit ihren Steinmetzen Bildhauern Wassertragern und dem Bischof mit seinem Gefolge der die ganze Domhutte segnet Hiermit verewigten sich die Kunsthandwerker des Gironeser Kreuzganges im eigenen Werk Turm Karls des Grossen Bearbeiten Aus der Mitte des Kreuzganginnenhofes zeigt sich die Nordfassade und vor allen Dingen der Turm Karls des Grossen einer der beiden Glockenturme der romanischen Vorgangerkirche aus dem 11 Jahrhundert Dieser Glockenturm ist im Stil der lombardischen Romanik erbaut Am Turm nach oben nimmt charakteristischerweise die Anzahl der Maueroffnungen zu In den unteren Stockwerken wurden Kalkstein aus Girona mit Lisenen und Mauerblenden aus goldfarbenem Sandstein kombiniert Die auf diese Weise zustande gekommene farbliche Mauerdekoration hat wahrscheinlich das gesamte romanische Kirchenbauwerk ausgezeichnet Ab 1362 hat man den Turm in das gotische Bauwerk integriert Er verlor dabei grosse Bereiche seiner Ost und West sowie die gesamte Sudfassade Ebenso gingen Teile des siebten Turmstockwerkes verloren Diese hat man im Jahr 1961 restauriert Kapitelsaal Bearbeiten Im Westflugel des Kreuzgangs der Kathedrale von Girona befindet sich der Kapitelsaal der den Domschatz beherbergt In ihm finden sich zahlreiche wertvolle Stucke romanischer Kunst Zu den bedeutendsten zahlen der Beatus von Girona ein illuminiertes Manuskript aus dem 10 Jahrhundert sowie ein Wandteppich aus dem 12 Jahrhundert auf dem die Schopfung darstellt wird Der Beatus von Girona Bearbeiten Beim Beatus von Girona handelt es sich um ein Manuskript aus dem 10 Jahrhundert Darin befindet sich ein Kommentar zur Apokalypse von Beatus von Liebana Das in westgotischer Schrift zweispaltig abgefasste Buch illustrieren 114 phantastische reich mit Silber und Blattgold verzierte Miniaturen nbsp Der SchopfungsteppichDer Schopfungsteppich Bearbeiten Der Tapis de la creacio Schopfungsteppich ist um die Wende des 11 Jahrhunderts sehr wahrscheinlich in Girona entstanden Seit dem Verlust des unteren Randes und eines Seitenstreifens misst er noch 4 15 3 65 Meter Er zeigt farbige Seidenstickerei auf Leinwand Im Mittelpunkt steht Christus als Pantokrator und Schopfergott Von diesem zentralen Medaillon strahlen die acht Sektoren des ausseren Kreises aus die vor allem in ihrem unteren Teil mit einer Fulle von Details die Geschopfe der Luft und des Meeres die Erschaffung Evas aus der Rippe Adams und die Szene schildert in der Adam den Tieren ihren Namen verleiht Ausserhalb dieser bildlich vergegenwartigten nach innen wie nach aussen durch Spruchbander mit Zitaten aus der Genesis umwundenen Kosmogonie vermitteln die symbolischen Gestalten der vier Winde den Ubergang vom Kreis zum Rechteck das seinerseits aussen durch eine Reihe kleinerer fast quadratischer Bildfelder mit liebenswurdigen Darstellungen der Monate der Jahreszeiten und in der Mitte des oberen Streifens des Jahres abgeschlossen wird Schliesslich ist der unterste nur fragmentarisch erhaltene Bildzyklus durch den kraftig roten Untergrund von den ansonsten vorherrschenden Pastelltonen abgehoben der Auffindung des Heiligen Kreuzes durch die Kaiserin Helena in Jerusalem gewidmet Die Gestaltung des Teppichs geht von christlich adaptierten Vorbildern aus vor allem von Mosaiken aus der spatromischen Zeit Die Schatulle von al Hakam II Bearbeiten Bei der Schatulle des Kalifen al Hakam II handelt es sich um eine kleine reich verzierte Schatulle aus dem 10 Jahrhundert Es handelt sich um ein Geschenk des Kalifen an seinen Sohn Hisham II Impressionen des Kreuzgangs nbsp nbsp Relief mit der Arche Noah nbsp nbsp Engel aus der Geschichte des Abraham nbsp nbsp Relief mit Adam und Eva an einem der Kapitelle nbsp Steinmetze an einem Kapitell nbsp Temps de flors 2013 nbsp Literatur BearbeitenJosep Calzada i Oliveras Catedral de Girona Arte en Espana Band 10 Editorial Escudo de Oro Barcelona 1979 ISBN 84 378 1714 5 katalanisch Helios Rubio u a Art de Catalunya Ars Cataloniae La catedral de Girona 1 Auflage Band 4 16 Arquitectura religiosa antiga i medieval Edicions L Isard Barcelona 1999 ISBN 84 89931 13 5 S 196 199 Marc Sureda i Jubany Die Kathedrale von Girona Besuchsfuhrer Ubersetzung aus dem Katalanischen Susanne M J Hess Ediciones Palacios y Museus P amp M Madrid 2015 ISBN 978 84 8003 628 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cathedral of Girona Sammlung von Bildern Catedraldegirona org Die Kathedrale von Girona Abgerufen am 28 Marz 2018 katalanisch Einzelnachweise und Bemerkungen Bearbeiten Beide geschaffen von Josep M Bohigas Beide geschaffen von Antoni Casamor Geschaffen von Jaume Busquets Beide geschaffen von Domenec Fita Die westliche Fensterrose und die Figuren der drei theologischen Tugenden wurden bereits 1733 geschaffen Der Betrachter richtet seinen Blick innerhalb der Kirche in Richtung auf den Altar nach Osten Dieser Barceloneser Maler Pere Martinez und kunstlerische Mitbearbeiter am Altar der Heiligen Kirchenlehrer ist im Gegensatz zu dem vorgenannten Bildhauer Joan Merla kunstwissenschaftlich bisher nicht eindeutig identifiziert Dora Santamaria i Colomer El retaule dels Doctors de L Esglesia da la Seu de Girona Annals Gironins Girona November 1987 Seite 119 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kathedrale von Girona amp oldid 233515303