www.wikidata.de-de.nina.az
Das Kastell Deggingen ist ein romisches Kastell das hypothetisch dem Alblimes zugeordnet wird Die wahrend des Prinzipats errichtete Anlage befindet sich als Bodendenkmal auf einer teils bewaldeten teils landwirtschaftlich genutzten Flache sudlich von Deggingen einer Gemeinde im Landkreis Goppingen in Baden Wurttemberg Kastell DeggingenLimes ORL Raetischer Limes RLK Strecke RLK moglicherweise Alblimes vorgelagert Datierung Belegung vollig ungesichertTyp NumeruskastellEinheit unbekannter Numerus oder VexillationGrosse etwa 60 m 70 m 0 4 ha Bauweise Holz Erde Lager Erhaltungszustand auf Luftbildern sichtbares BodendenkmalOrt DeggingenGeographische Lage 48 35 3 5 N 9 43 24 O 48 584305555556 9 7233333333333 750 Koordinaten 48 35 3 5 N 9 43 24 OHohe 750 m u NHNRuckwartig Kastell Donnstetten westsudwestlich Kastell Urspring ostsudostlich Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 3 Kastell 4 Denkmalschutz 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas nordlich der von Aufhausen nach Bad Ditzenbach fuhrenden Strasse unweit des heutigen Weilers Schonderhohe liegende Kastell diente in der Antike vermutlich als Flankenschutz im Vorfeld des Alblimes der hier eine ziemlich tiefe Einbuchtung aufwies und ist moglicherweise ein Hinweis auf die Bedeutung von Clarenna Donnstetten in romischer Zeit Das Kastell Deggingen konnte ausserdem zumindest teilweise erklaren wieso die Romerstrasse von Grinario Kongen am Neckar nach Donnstetten ausserhalb des Lautertal Limes also aus romischer Sicht in Feindesland verlaufen konnte Das Militarlager lag strategisch gunstig auf der Albhochflache So konnten das Obere Filstal sowie die romischen Strassen in diesem Gebiet uberwacht werden Forschungsgeschichte BearbeitenIm Sommer 1976 wurde durch eine archaologische Luftbildprospektion ein viereckiges Bewuchsmerkmal entdeckt Erst Ende der 1990er Jahre wurden diese Spuren als romisches Kastell identifiziert Ein 2002 gefundener Denar des Trajan stellt nur einen Einzelfund ausserhalb des Befundzusammenhangs dar und kann so zu einer praziseren zeitlichen Zuordnung des Lagers nur wenig beitragen 1 Archaologische Ausgrabungen die Informationen uber die Zeitstellung liefern konnten blieben bisher aus Durch geomagnetische Prospektion konnte nur die Umwehrung erfasst werden doch besitzen die in der Fruhzeit dieser Methode erfassten Daten eine zu geringe Auflosung um Details erkennen zu konnen Im Umfeld wurden weitere romische Reste festgestellt die aber moglicherweise nicht zum Kastell sondern einer jungeren Zivilbesiedlung gehoren Kastell BearbeitenUber Anfangs und Enddatierung des Kastells konnen zum gegenwartigen Stand der Forschungen keine gesicherten Aussagen getroffen werden Wenn man von einer Zugehorigkeit zum Alblimes ausgeht unterliegt es der in dessen Zusammenhang diskutierten Datierungsproblematik 2 Vgl auch separaten Artikel Alblimes Das Kastell bei Deggingen mit seinen Seitenlangen von nur etwa 60 m mal 70 m und einer Flache von rund 0 4 ha weist eine umlaufende Grabenanlage mit abgerundeten Ecken auf Es besitzt zwei gegenuberliegende Toranlagen Von der Grosse her bot es Platz fur einen Numerus oder eine so genannte Vexillation ein Detachement in der Grosse etwa einer Zenturie Aussagen uber eine mogliche Innenbebauung konnen erst nach einer geophysikalischen Prospektion oder einer archaologischen Ausgrabung getroffen werden Denkmalschutz BearbeitenDas Bodendenkmal Kastell Deggingen ist geschutzt als eingetragenes Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes des Landes Baden Wurttemberg DSchG Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig Zufallsfunde an die Denkmalbehorden zu melden Siehe auch BearbeitenListe der Kastelle am Obergermanisch Raetischen LimesLiteratur BearbeitenOtto Braasch Luftbildarchaologie in Suddeutschland Kleine Schriften zur Kenntnis der romischen Besetzungsgeschichte Sudwestdeutschlands 30 Wurttembergisches Landesmuseum Stuttgart 1983 Walter Lang Kastell Siedlung und Graber Romer auf der Schonterhohe Deggingen Kreis Goppingen In Walter Ziegler Hrsg im Auftrag des Geschichts und Altertumsvereins Goppingen e V sowie des Kunst und Geschichtsvereins Geislingen e V Hohenstaufen Helfenstein Historisches Jahrbuch fur den Kreis Goppingen Band 11 2001 ISBN 3 87437 463 7 Dieter Planck Deggingen Romisches Lager In Dieter Planck Hrsg Die Romer in Baden Wurttemberg S 116ff Theiss Stuttgart 2005 ISBN 3 8062 1555 3Einzelnachweise Bearbeiten Ulrich Klein Fundmunzen aus Wurttemberg Die Einzelfunde In Archaologische Ausgrabungen in Baden Wurttemberg 2002 Theiss Stuttgart 2003 S 246 255 hier S 253 und 255 ISBN 3 8062 1780 7 Es scheint gesichert dass in vespasianischer Zeit um 73 74 n Chr unter dem Statthalter der Provinz Raetien mit dem Ausbau des Alblimes begonnen wurde es scheint ebenfalls gesichert dass der Ausbau zu Beginn der domitianischen Offensive gegen die Chatten im Jahre 83 n Chr noch nicht beendet war Insgesamt muss also davon ausgegangen werden dass sich der Ausbau der gesamten Strecke moglicherweise uber mehrere Jahre namlich den Zeitraum zwischen 73 und 84 oder gar langer hinzog Die zeitliche Zuweisung der einzelnen Kastelle gestaltet sich aufgrund fehlender Ausgrabungen und geringen Fundaufkommens recht schwierig Kastelle des Alblimes Kastell Geislingen Hasenbuhl Kastell Lautlingen Kastell Burladingen Kastell Gomadingen Kastell Donnstetten Clarenna Kastell Urspring Ad Lunam Kastell Deggingen Kastell Heidenheim Aquileia Kastell Oberdorf Opia Kastell Munningen Losodica Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kastell Deggingen amp oldid 227424513