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Otto Braasch 14 November 1936 in Kutenholz 5 August 2021 in Lahr Schwarzwald 1 2 war ein deutscher Oberstleutnant der Luftwaffe und Luftbildarchaologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen und Auszeichnungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBereits 1956 erwarb er den Luftfahrerschein fur Segelflugzeugfuhrer und trat 1958 in die noch junge Luftwaffe der Bundeswehr ein Er schlug die Offizierslaufbahn ein und liess sich zum Kampfflugzeugfuhrer ausbilden Im Jahr 1961 qualifizierte er sich auf der US amerikanischen Perrin Air Force Base in Texas USA fur diesen Beruf Zwischen 1961 und 1980 bekleidete er in der Luftwaffe verschiedene Posten wie den eines Flugzeugfuhrers Geschwaderkommodores oder Luftfahrzeugoperationsoffiziers Noch wahrend seiner Dienstzeit begann er sich ab 1974 als Fluglehrer an Wochenenden fur die am Boden erkennbaren Reste des Limes in Suddeutschland zu interessieren Er las sich in die Materie ein und wurde insbesondere durch die Korrespondenz mit den Wissenschaftlern Irwin Scollar vom Rheinischen Landesmuseum Bonn und dem Provinzialromischen Archaologen Dietwulf Baatz zum damaligen Zeitpunkt Leiter des Saalburgmuseums gefordert Braasch verliess 1980 die Luftwaffe um neben seiner Leidenschaft als Flieger auch seinem starken Interesse an Archaologie und Geschichte nachzugehen Als Luftbildarchaologe flog er zunachst ab 1980 im Auftrag des Bayerischen Landesamtes fur Denkmalpflege und kurz darauf ab 1982 auch fur das Landesamt fur Denkmalpflege Baden Wurttemberg Fur das Landesamt in Baden Wurttemberg baute er eines der grossten Luftbildarchive Deutschlands auf 3 Auch in anderen Bundeslandern und weit uber die Grenzen Deutschlands hinaus wurde Braasch aktiv Nach der Wende 1990 arbeitete er auch in Landern des ehemaligen Ostblocks wie Ungarn Tschechien und Polen Seit 1 Juli 1990 entfielen die aus dem Kalten Krieg stammenden lahmenden Freigabeverfahren fur Luftbilder in der Bundesrepublik Deutschland die bis dahin die Arbeit der Luftbildarchaologie erheblich erschwert hatten Da die insbesondere bei laufenden Bauarbeiten gemachten Aufnahmen eine besondere Brisanz haben wurde ein rascher Nachrichten und Bildversand des auszuwertenden Materials an die zustandigen Stellen innerhalb der Denkmalpflege immer wichtiger Als ehemaliger Soldat konnte Braasch hier seine Erfahrungen einbringen So wurde es eine der Aufgaben des archaologischen Luftbildarchivs den Archaologen einen Zeitvorsprung zu verschaffen um Zeugnisse der Vergangenheit vor dem Zugriff der Baggerschaufel zu retten Braasch forderte in diesem Zusammenhang auch wichtige Flugbeobachtungen unmittelbar nach der Landung an die Aussenstellen der Archaologischen Denkmalpflege zu ubermitteln Die Befliegungen und Aufnahmen des ehemaligen Oberstleutnants lieferten Erkenntnisse uber zahlreiche neue archaologische Statten oder erganzten deren Erkenntnis So fand er unter vielem anderen 1985 das Romerlager Marktbreit und entdeckte 1991 die Kreisgrabenanlagen von Goseck und Kyhna Anfang der 1990er Jahre fotografierte Braasch Reste der Grubenhaussiedlung am Petersteich sowie des Romischen Marschlagers Wilkenburg Im Jahr 2001 konnte er nach Jahrzehnten der intensiven Befliegung dieses Raumes erstmals den fruhkeltischen Grossgrabhugel am Ipf aufnehmen Braasch hat schon fruh den Kontakt zu auslandischen Kollegen gesucht und den Austausch besonders mit franzosischen und englischen Luftbildarchaologen dauerhaft gepflegt Zu seinen Tatigkeiten gehorte auch die Ausbildung junger Nachwuchstalente darunter Klaus Leidorf Sein Wissen gab er aber auch als Lehrbeauftragter weiter Seit 1996 war er in dieser Funktion an der Universitat Munchen und seit 1999 an der Humboldt Universitat zu Berlin tatig Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten1986 wurde er mit dem Akademie Preis der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet 1993 erhielt er den Wurttembergischen Archaologiepreis 1994 den Deutschen Preis fur Denkmalschutz 1996 wurde er honorary fellow der Society of Antiquaries of London Der Fachbereich Geschichts und Kulturwissenschaften der Freien Universitat Berlin hat ihm am 13 Dezember 1999 die Ehrendoktorwurde verliehen Am 19 September 2001 erhielt Braasch von der Europaischen Vereinigung der Archaologen den European Archaeological Heritage Preis auf dem Kongress der Vereinigung in Esslingen am Neckar verliehen 2002 wurde ihm von der Universitat Pecs der Grad eines Dr phil verliehen Literatur BearbeitenBaoquan Song Klaus Leidorf Nachruf auf Otto Braasch In Prahistorische Zeitschrift 2022 Christoph Steffen Nachruf Dr Dr h c Otto Braasch In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 51 2022 S 82 83 doi 10 11588 nbdpfbw 2022 1 87877 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Otto Braasch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ehrendoktorwurde fur Otto Braasch FU Nachrichten 1 2 2000Einzelnachweise Bearbeiten Elmar Stottner Ein international renommierter Luftbild Archaologe Nachruf auf idowa com 9 August 2021 Abgerufen am 9 August 2021 Traueranzeige Otto Braasch auf trauer sueddeutsche de vom 14 August 2021 Luftbildarchiv des Landesamtes fur Denkmalpflege Baden Wurttemberg Normdaten Person GND 137836252 lobid OGND AKS LCCN n83199578 VIAF 29849703 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Braasch OttoKURZBESCHREIBUNG deutscher Oberstleutnant der Luftwaffe und LuftbildarchaologeGEBURTSDATUM 14 November 1936GEBURTSORT KutenholzSTERBEDATUM 5 August 2021STERBEORT Lahr Schwarzwald Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Braasch amp oldid 228208877