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Karl Josef Freiherr von Mylius 6 Dezember 1778 in Koln 24 Dezember 1838 ebenda war ein Jurist und Oberburgermeister von Koln Karl Josef Freiherr von Mylius Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Herkunft und Familie 1 2 Fruhe Jahre 1 3 Als Oberburgermeister von Koln 1 4 Ruckkehr in den Justizdienst 2 Ehrungen 3 Familie 4 Literatur 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenHerkunft und Familie Bearbeiten Das Geschlecht von Mylius ist ein sehr altes zu den adeligen Patriciaten der ehemals Freien und Reichsstadt Koln gehoriges Geschlecht das bedeutende Stadtamter innehatte und 1775 in den Reichsfreiherrenstand erhoben wurde Mylius Eltern waren der in koniglich sardinischen Diensten stehende Major und spatere Kolner Ratsherr Hermann Joseph Freiherr von Mylius und dessen Ehefrau Maria Elisabeth Walburga von Heinsberg Anton Ulrich Joseph von Mylius 11 Dezember 1742 Koln 2 Februar 1812 Prag und Caspar Josef Carl von Mylius 1749 1831 zwei Bruder seines Vaters dienten in der osterreichischen Armee und brachten es dort zum Rang des Feldmarschalleutnants Im 19 Jahrhundert teilte sich die Familie in zwei Linien Die Oberhaupter der beiden mannlichen Linien waren Karl Josef von Mylius Sohn Freiherr Eberhard von Mylius 1813 1861 Oberprocurator beim Landgericht in Koln Der Sohn des Feldmarschalleutnant Freiherr Caspar Josef Carl von Mylius Freiherr Everhard von Mylius Kammerer und Oberstlieutenant in der osterreichischen Armee Fruhe Jahre Bearbeiten Uber seine Kindheit und schulische Laufbahn ist nichts bekannt Er studierte Rechtswissenschaften an den Universitaten Koln Jena und Gottingen Anschliessend trat er am 3 August 1804 als Adjunkt in den Dienst der franzosischen Munizipalverwaltung seiner Heimatstadt Am 22 Oktober des gleichen Jahres wurde er als Prafekturrat des Departements de la Roer nach Aachen berufen Diese Position forderte seine Karriere und funf Jahre spater amtierte er bereits als Prafekt ad interim des Departement Ems des rechtsrheinisch gelegenen Grossherzogtums Berg in Munster Dieses Amt behielt er bis zur franzosischen Besetzung und Aufteilung in das Departement de l Ems Superieur und dem Departement Ruhr am 1 Januar 1811 Ab dem 6 Februar 1812 war er Senatsprasident am Appellationsgerichtshof Dusseldorf Als Oberburgermeister von Koln Bearbeiten Obwohl Mylius als Jurist die Tatigkeit beim Appellationsgerichtshof sehr schatze liess er sich dennoch von dem Gouverneur im Generalgouvernement Niederrhein Johann August Sack zum ersten zunachst kommissarischen Oberburgermeister der Stadt Koln einsetzen Zugleich ubernahm er dazu auch den Vorsitz der ortlichen Handelskammer Koln war zusammen mit der Provinz Julich Kleve Berg bei der territorialen Neuordnung des Wiener Kongresses gerade erst an das Konigreich Preussen gekommen Mylius Amtsvorganger war seit 1803 Johann Jakob von Wittgenstein Mylius ging mit grossem Elan und Tatkraft an sein neues Amt Gleich zu Beginn seiner Amtszeit veranlasste er die Zusammenstellung einer Denkschrift mit den Wunschen der Kolner Burgerschaft an die neuen preussischen Machthaber die unter anderem eine liberale Verfassung Erneuerung des Stapelrechts Ausweitung der Stadtgrenzen Verlegung wichtiger rheinischer Behorden und Ruckverlegung des Erzbischofsitzes in die Stadt sowie die Wiedererrichtung der Universitat umfassten Im Sommer 1815 reiste er mit einer Delegation Kolner Burger selbst nach Paris um dem preussischen Konig Friedrich Wilhelm III die Denkschrift selbst zu uberbringen Eine Audienz blieb ihm allerdings versagt Die Wiedererrichtung der Universitat erfolgte nicht stattdessen stiftete Friedrich Wilhelm III die Universitat in Bonn Auf dem Gebiet der Schulpolitik sowie beim Armenwesen konnte Mylius jedoch Erfolge verzeichnen und vielfaltige Verbesserungen erreichen Am 12 April 1816 begrusste Mylius den neu eingesetzten preussischen Regierungsprasidenten der Provinz Julich Kleve Berg Friedrich zu Solms Laubach in Koln Dieser war sein direkter Vorgesetzter Solms Laubach war die Verbesserung des Kolner Polizeiwesens ein besonderes Anliegen ein Amtsbereich der bis dahin Teil der Amtsbefugnisse des Oberburgermeisters war In der Folge wurde das Amt eines Kolner Polizeiprasidenten von der preussischen Provinzverwaltung neu geschaffen und Georg Karl Philipp von Struensee ein protestantischer preussischer Verwaltungsbeamter der zuvor Polizeiprasident Magdeburgs gewesen war wurde in die Position eingesetzt Er trat im Februar 1817 sein Amt an In der Folge entwickelte sich ein scharfer Konflikt zwischen den Mannern da Mylius Amtsgewalt durch das Amt Struensees stark eingeschrankt wurde Zudem gab es personliche Differenzen da Struensee unnachgiebig fur die preussischen Interessen und gegen rheinlandische Souveranitatsbestrebungen sowie gegen den Karneval vorging dazu als penibler Zensor tatig wurde und ein Spitzelsystem fur Preussen in der Stadt errichtete 1816 wollte Mylius den in Paris ausgebildeten Architekten Johann Peter Weyer 1816 als Stadtbaumeister einstellen jedoch dauerte seine Amtseinfuhrung wegen der politischen Unstimmigkeiten bis zum Jahre 1826 1 Der Konflikt sowie Mylius Scheitern bei der Einfuhrung einer stadtischen Verfassung waren schliesslich die Grunde warum Mylius sei Oberburgermeisteramt zum 31 August 1819 aufgab Ruckkehr in den Justizdienst Bearbeiten Darauf kehrte Mylius in den von ihm bevorzugten Justizdienst zuruck wurde zunachst Appellationsrat spater dann als Geheimer Justizrat Senatsprasident des Rheinischen Appellationsgerichtshofes in Koln Er blieb allerdings Mitglied im Rheinischen Provinziallandtag und trat dabei weiterhin fur eine stadtische Kommunalordnung sowie die Beibehaltung des Rheinischen Rechts ein Daneben war Mylius auch Dirigent des Verwaltungsrats des Kolner Gymnasial und Stiftungsfonds Die preussische Anerkennung des Freiherrnstandes durch ministerielles Reskript erhielt Mylius am 12 August 1826 1831 wurde Mylius zum Prasidenten des neu geschaffenen dritten Zivilsenats des Appellationsgerichtshofes ernannt 1832 war Mylius kurzzeitig Kandidat fur das Amt des Regierungsprasidenten der Rheinprovinz unterlag dann aber Anfang 1834 Karl Ruppenthal aus konfessionspolitischen Grunden Daraufhin blieb Mylius bis zu seinem Tode Senatsprasident am Appellationsgerichtshof Ehrungen BearbeitenMylius erhielt den Roten Adlerorden III Klasse In Koln Neuehrenfeld ist die Myliusstrasse nach ihm benannt Familie BearbeitenMylius heiratete am 22 September 1812 in Koln Maria Walburga geb Freiin Geyr von Schweppenburg die Tochter des Geheimrats Cornelius Freiherr Geyr von Schweppenburg und dessen Frau Adelgundis geb Von Beywegh Das Paar hatte neun Kinder darunter Eberhard von Mylius 1813 1861 wie sein Vater Jurist und Oberprocurator beim Landgericht in Koln Literatur BearbeitenKarin Hachenberg Die Entwicklung der Polizei in Koln von 1794 bis 1871 Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 1997 ISBN 3 412 03297 2 Einzelnachweise Bearbeiten Rita Wagner Stadtplanung nach Pariser Vorbild In koelnarchitektur de 15 April 2003 abgerufen am 26 Juni 2022 Oberburgermeister der Stadt Koln seit 1815 Karl Josef Freiherr von Mylius Franz Rudolf von Monschaw Johann Adolph Steinberger Friedrich Wilhelm Graeff Hermann Joseph Stupp Alexander Bachem Hermann Heinrich Becker Wilhelm von Becker Max Wallraf Konrad Adenauer Gunter Riesen Karl Georg Schmidt Peter Winkelnkemper Robert Brandes Konrad Adenauer Willi Suth Hermann Punder Ernst Schwering Robert Gorlinger Ernst Schwering Robert Gorlinger Ernst Schwering Theo Burauen John van Nes Ziegler Norbert Burger Harry Blum Fritz Schramma Jurgen Roters Henriette Reker Siehe auch Liste der Oberburgermeister der Stadt Koln Normdaten Person GND 138422516 lobid OGND AKS VIAF 89966162 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mylius Karl Josef vonALTERNATIVNAMEN Mylius Karl Josef Freiherr von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Jurist und Oberburgermeister von KolnGEBURTSDATUM 6 Dezember 1778GEBURTSORT KolnSTERBEDATUM 24 Dezember 1838STERBEORT Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Josef von Mylius amp oldid 232403172