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Der Appellationsgerichtshof Dusseldorf war 1811 bis 1819 Appellationsgerichtshof mit Sitz in Dusseldorf also Gericht zweiter Instanz im Grossherzogtum Berg Generalgouvernement Berg und in der Provinz Julich Kleve Berg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 3 Richter 4 LiteraturGeschichte BearbeitenMit Oberappellationsgerichtsordnung vom 12 Juli 1769 wurde im Herzogtum Berg das Julich Bergische Oberappellationsgericht in Dusseldorf errichtet Dies blieb auch im Grossherzogtum Berg zunachst bestehen 1811 wurde die Gerichtsorganisation im Grossherzogtum Berg neu geregelt Rechtsgrundlage war das Kaiserliche Dekret vom 17 Dezember 1811 uber die Organisation der Justiz Damit wurde auch die Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung vollzogen Aufgrund der geringe Grosse des Grossherzogtums diente der franzosische Kassationshof in Paris als ubergeordnete Instanz Ihm waren sieben Tribunale erster Instanz unterstellt Tribunal erster Instanz Essen Tribunal erster Instanz Dusseldorf Tribunal erster Instanz Dortmund Tribunal erster Instanz Hagen Tribunal erster Instanz Hamm Tribunal erster Instanz Mulheim am Rhein Tribunal erster Instanz DillenburgDie Eroffnung des Appellationsgerichtshofs erfolgte am 6 Februar 1812 in einer feierlichen Zeremonie durch den bergischen Justizminister Johann Franz Joseph Graf von Nesselrode Landscron Reichenstein nbsp Senatsprasident Karl Josef Freiherr von MyliusDem Gericht stand als Prasident Johann Engelbert Fuchsius 1754 1828 vor Es bestand gemass franzosischen Vorbild aus drei Senaten Der Zivilsenat korrektioneller Senat und Accusationssenat Der Zivilsenat war zweite Instanz in Zivilrechtsfallen der korrektionelle Senat in Strafrechtsfallen Der Accusationssenat entschied uber die Anklageerhebung bei den Schwurgerichten in den Departementshauptstadten Der Appellationsgerichtshof verfugte uber einen Prasidenten drei Senatsprasidenten 20 Rate und sechs Auditoren Am Appellationsgerichtshof bestand das Amt des Generalprocurator dem als Stellvertreter ein erster und ein zweiter Generaladvokat sowie vier Substitute zur Seite standen Die Richter waren uberwiegend vorher am Julich Bergischen Oberappellationsgericht zwei aber am Oberappellationsgericht Hadamar oder in der Verwaltung tatig gewesen Der Zivilsenat wurde durch Senatsprasidenten von Kylmann geleitet Als Rate dienten Bewer Brewer Adolf Quirin von Diepenbroick Engels Guilleaume Haugh Lenzen und von Worringen Der korrektionelle Senat stand unter der Leitung des Senatsprasidenten Karl Josef von Mylius Rate waren Boelling Clasen von Preuschen Schoeter Schramm Schram Sebenius und Wiendahl Der Accusationssenat mit Senatsprasident von Hymmen umfasste die Rate Kindermann von Pestel Rive von Roth und von Sieger Generalprokurator war Christoph von Sethe Generaladvokaten waren Baumeister und Gottfried Alexander Maria Hubert von Sandt Als Substitute werden Hartmann Jacobi Schluter und Zahren genannt Im Generalgouvernement Berg wurde der Appellationsgerichtshof beibehalten Er war nun dem neu geschaffenen Kassationshof Dusseldorf untergeordnet und fur die beiden verbliebenen Tribunale erster Instanz Dusseldorf fur den nordlichen Teil des Generalgouvernements und Mulheim fur den sudlichen Teil des Generalgouvernements zustandig Auch Preussen ubernahm zunachst das Gericht Am 3 August 1818 fand die letzte Sitzung statt Mit der Neuordnung der oberen und mittleren Gerichte wurde der Appellationsgerichtshof Dusseldorf und der Appellationsgerichtshof Trier aufgehoben und seine Aufgaben dem Appellationsgerichtshof Koln ubertragen Gebaude Bearbeiten nbsp Dusseldorfer Marktplatz Am rechten Bildrand befindet sich das Rathaus Die Alte Kanzlei befindet sich links davon teilweise verdeckt durch das Jan Wellem ReiterstandbildDer Appellationsgerichtshof nutzte zunachst das Arenberg sche Palais Von 1814 und bis zur Aufhebung 1819 war er anschliessend in der Alten Kanzlei untergebracht Das Arenberg sche Palais in der Ritterstrasse 16 und 18 war ein Gebaudekomplex der im 17 Jahrhundert einem Grafen von Arenberg gehort hatte 1696 erwarb es der Bergische Kanzler Franz Melchior Freiherr von Wiser Das Gebaude war als provisorischer Sitz des Gerichtes ausgewahlt worden da es uber einen Saal verfugte der als Gerichtssaal genutzt werden konnte Der Saal ist heute die Aula des St Ursula Gymnasiums Das Gebaude steht unter Denkmalschutz Als eigentliches Gerichtsgebaude war die Alte Kanzlei vorgesehen gewesen Das Gebaude am Marktplatz neben dem Rathaus war seit etwa 1550 Sitz der Kanzlei des Herzogtums gewesen 1769 bis 1788 war es auch Sitz des Julich Bergische Oberappellationsgerichtes gewesen 1788 war es jedoch fur die Zeit von 25 Jahren an den Unternehmer Joseph Gilles verpachtet worden Nachdem der Vertrag ausgelaufen und das Haus durch Baudirektor Lehmann umgebaut worden war zog das Gericht 1814 dort ein Um die Entschadigungssumme fur den Pachter entwickelte sich in der Folge ein Prozess Diesen entschied der Appellationsgerichtshof Dusseldorf mit Urteil vom 11 Mai 1819 endgultig Richter BearbeitenJohann Engelbert Fuchsius Gerichtsprasident 1811 1819Literatur BearbeitenHermann Lohausen Die obersten Zivilgerichte im Grossherzogtum Berg und im Generalgouvernement Berg 1812 bis 1819 1994 ISBN 3412057959 insb S 56 61 und 76 78 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Appellationsgerichtshof Dusseldorf amp oldid 229200324