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Robert Brandes 27 Marz 1899 in Wolfenbuttel 5 Marz 1987 in Wiesbaden war ein deutscher Ingenieur NSDAP Funktionar und kommissarischer Oberburgermeister von Koln 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Ausbildung 1 2 Brandes als Kolner Beigeordneter und Burgermeister 1 2 1 Wirken in Koln 1 3 Brandes als NS Funktionstrager 1 4 Kriegsende und Nachkriegszeit 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Ausbildung Bearbeiten Nach dem Studium der Ingenieurwissenschaften und Ablegung der zweiten Staatsprufung mit anschliessender Ernennung zum Regierungsbaumeister trat Brandes in den preussischen Verwaltungsdienst ein wo er ab 1925 bei der Bau und Finanzdirektion in Berlin Beschaftigung fand 1 Als Oberbauleiter wirkte er in dieser Zeit in Berlin Frankfurt Oder und Dusseldorf 2 Zum 1 Januar 1931 trat Brandes ein Aktivist der ersten Stunde 3 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 435 139 4 1 Brandes als Kolner Beigeordneter und Burgermeister Bearbeiten Unmittelbar nach der Machtubernahme durch die Nationalsozialisten zahlte Brandes zu den ersten die infolge der Vertreibung des bisherigen Kolner Oberburgermeisters Konrad Adenauer aus seinem Amt auf Spitzenpositionen in Koln gelangten 5 36 Am 13 Marz wurde Gunter Riesen zum kommissarischen und spater offiziellen Oberburgermeister in Koln ernannt und Brandes zum kommissarischen und spater offiziellen Burgermeister Erstem Beigeordneten 6 76f Durch Vereinigung der Fachbereiche Hochbau Tiefbau Stadtebau Baupolizei und Liegenschaften zu einer Baudirektion trug er bereits ab 1933 Verantwortung fur wesentliche Teile der Kolner Stadtentwicklung 6 213 Brandes ubernahm als einer der wenigen Kolner NS Beigeordneten mit einer qualifizierten Vorbildung das Ressort fur das Bau und Grundstuckswesen 6 82Nur einen Tag nach seiner Einsetzung als 1 kommissarischer Burgermeister drohte Brandes mit einem an die Mitarbeiter der Stadtverwaltung gerichteten Rundschreiben vom 14 Marz 1933 er werde jeden der auch nur versuchen wurde die notwendige Aufbauarbeit offen oder auch durch passiven Widerstand zu sabotieren rucksichtslos und schnellstens entfernen und zur Rechenschaft ziehen 6 77 u S 589 Anm 23 1937 erhielt Brandes die definitive Ernennung als Burgermeister und ab Juli 1942 leitete er das Baudezernat 5 36 Nach dem Tod des Oberburgermeisters Peter Winkelnkemper 20 Juni 1944 leitete Brandes kommissarisch die Verwaltung der in weiten Teilen bereits zerstorten und entvolkerten Stadt Koln 7 248 Wirken in Koln Bearbeiten Eines der ersten von der neubesetzten nationalsozialistischen Stadtverwaltung insbesondere durch die Person Brandes aufgegriffenen Projekte war die Sanierung der sogenannten Kolner Altstadt des Martinsviertel an der Abtei Gross St Martin 8 86 6 225 228 Des Weiteren war er mit der baulichen Neuordnung Kolns im Sinne der neuen Machthaber befasst Im April 1937 fand zu dieser eine Besprechung im Rheinhotel Dreesen in Bad Godesberg statt im Beisein von Adolf Hitler Grohe des Oberburgermeisters Karl Georg Schmidt und von Brandes 7 236 6 213f Verkehrsminister Julius Dorpmuller besichtigte unter Erlauterung durch Brandes die Neuordnungsplane am 1 November 1940 im Gauhaus 7 240 Brandes als NS Funktionstrager Bearbeiten Neben seinen Funktionen als Mitglied der Kolner Stadtverwaltung ubte Robert Brandes mehrere Amter innerhalb der NS Verwaltung aus So war er seit August 1934 Leiter des Gauamtes fur Heimstattenwesen innerhalb der Gauleitung Koln Aachen unter dem Gauleiter Josef Grohe Daruber hinaus war er Gaubeauftragter des Generalbevollmachtigten fur die Regelung der Bauwirtschaft im Gau Koln Aachen Die kurz GB Bau benannte Dienststelle war seit Ende 1938 bei Hermann Goring angesiedelt und stand nach dem Tod von Fritz Todt 10 Februar 1942 unter der Leitung von Albert Speer Zu den Aufgaben von Brandes gehorten dabei die Koordination der Fliegerschadenbeseitigung und der Luftschutzbau Bunker Durch die gleichzeitig von ihm ausgeubte Leitung des Gaueinsatzstabes zur uberregionalen Koordination der Fliegerschadenbeseitigung besetzte Brandes alle relevanten Stellen die mit Fragen von Aufraumarbeiten des Wiederaufbaues und des seit Kriegsbeginn geltenden Neubauverbotes befasst waren 5 36 Neben diesen Funktionen war Brandes bereits seit 1933 Gauwohnungskommissar und Leiter des Kampfbundes fur deutsche Kultur Rheinland 1 Als Herausgeber und Redakteur verantwortete Robert Brandes auch fur mehrere Jahre 1934 1935 die Publikation der Zeitschrift Rheinische Blatter der NS Kulturgemeinde in der NS Gemeinschaft Kraft durch Freude die von 1924 bis 1944 in wechselnder Betitelung und Herausgeberschaft erschien Kriegsende und Nachkriegszeit Bearbeiten Mit der Besetzung Kolns durch Alliierte Truppen ergriffen die letzten Funktionstrager des NS Regimes die Flucht uber den Rhein Als kommissarischer Oberburgermeister der rechtsrheinischen Stadtteile fungierte Brandes zwar noch bis zu deren Befreiung vom 12 bis zum 15 April 1945 doch verliess er die Stadt bereits am 4 Marz 1945 Er unterquerte hierzu begleitet von seinen engsten Mitarbeitern den Rhein bei Niehl durch einen Abwasser Duker Am nachsten Tag sollen 30 Gestapoangehorige bei dem Versuch denselben Fluchtweg zu nutzen in dem zwischenzeitlich eingesturzten Duker ums Leben gekommen sein 6 525 Fur den Fall der Besetzung auch des rechtsrheinischen Stadtgebietes beauftragte Brandes am 24 Marz 1945 den Stadtdirektor August Osthus mit der Fortfuhrung der Verwaltung 6 528 Bei Kriegsende von seinem Amt enthoben war ihm eine Ruckkehr in den offentlichen Dienst nicht moglich Nach 1945 arbeitete Robert Brandes als Geschaftsfuhrer 1 Robert Brandes war seit 1933 mit der Journalistin Irma Fiebig verheiratet 9 Literatur BearbeitenKarola Fings Messelager Koln Ein KZ Aussenlager im Zentrum der Stadt Emons Verlag Koln 1996 ISBN 392449178X S 35 ff S 37 Bild Karola Fings Krieg Gesellschaft und KZ Himmlers SS Baubrigaden zugleich Dissertation Universitat Dusseldorf 2001 Ferdinand Schoningh Paderborn 2005 ISBN 3 506 71334 5 S 28 f Peter Fuchs Hrsg Chronik zur Geschichte der Stadt Koln Band 2 von 1400 bis zur Gegenwart Greven Verlag Koln 1991 ISBN 3 7743 0261 8 Werner Heinen Stadtplanung und Architektur in 1933 bis 1945 In Heribert Hall Bearb Koln seine Bauten 1928 1988 J P Bachem Verlag Koln 1991 ISBN 3 7616 1074 2 S 77 84 Horst Matzerath Koln in der Zeit des Nationalsozialismus 1933 1945 Geschichte der Stadt Koln 12 Greven Verlag Koln 2009 ISBN 978 3 7743 0429 1 Leinen oder ISBN 978 3 7743 0430 7 Halbleder Bild auf S 501 Horst Romeyk Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816 1945 Publikationen der Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde Band 69 Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 7585 4 S 309 Anm 147 Regine Schlungbaum Stehr Das Martinsviertel In Heribert Hall Bearb Koln seine Bauten 1928 1988 J P Bachem Verlag Koln 1991 ISBN 3 7616 1074 2 S 85 92 Ulrich S Soenius Jurgen Wilhelm Kolner Personen Lexikon Greven Verlag Koln 2008 ISBN 978 3 7743 0400 0 S 76 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Kolner Personenlexikon S 76 Horst Romeyk Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816 1945 Publikationen der Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde Band 69 Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 7585 4 Karola Fings Krieg Gesellschaft und KZ Himmlers SS Baubrigaden Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 4161539 a b c Karola Fings Messelager Koln Ein KZ Aussenlager im Zentrum der Stadt a b c d e f g h Horst Matzerath Koln in der Zeit des Nationalsozialismus 1933 1945 a b c Peter Fuchs Chronik zur Geschichte der Stadt Koln Band 2 Regine Schlungbaum Stehr Das Martinsviertel Historisches Archiv der Stadt Koln Irma Brandes geb Fiebig In historischesarchivkoeln de Abgerufen am 3 Marz 2020 Oberburgermeister der Stadt Koln seit 1815 Karl Josef Freiherr von Mylius Franz Rudolf von Monschaw Johann Adolph Steinberger Friedrich Wilhelm Graeff Hermann Joseph Stupp Alexander Bachem Hermann Heinrich Becker Wilhelm von Becker Max Wallraf Konrad Adenauer Gunter Riesen Karl Georg Schmidt Peter Winkelnkemper Robert Brandes Konrad Adenauer Willi Suth Hermann Punder Ernst Schwering Robert Gorlinger Ernst Schwering Robert Gorlinger Ernst Schwering Theo Burauen John van Nes Ziegler Norbert Burger Harry Blum Fritz Schramma Jurgen Roters Henriette Reker Siehe auch Liste der Oberburgermeister der Stadt Koln PersonendatenNAME Brandes RobertKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP Oberburgermeister von KolnGEBURTSDATUM 27 Marz 1899GEBURTSORT WolfenbuttelSTERBEDATUM 5 Marz 1987STERBEORT Wiesbaden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Brandes amp oldid 238479644