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Josef Alois Krips 8 April 1902 in Wien Osterreich Ungarn 13 Oktober 1974 in Genf Schweiz war ein osterreichischer Dirigent und Violinist Er trug massgeblich zur Neubelebung des Wiener Musiklebens der Nachkriegszeit bei Josef Krips um 1930 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Auszeichnungen Ehrungen und Preise 4 Literatur Audio 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKrips wurde als Sohn des Wiener Arztes Josef Jakob Krips 1866 1927 in der Rudolfinergasse in Wien Dobling geboren Als Sechsjahriger sang er im Chor der Wiener Karmeliterkirche Er erhielt eine humanistische Schulbildung und wurde in Klavier und Harmonielehre unterrichtet Mit 13 Jahren bekam er seine erste Geige Von 1918 bis 1921 war er Violinist an der Wiener Volksoper 1920 21 studierte er bei Eusebius Mandyczewski Musiktheorie an der Wiener Musikakademie ausserdem war er Privatschuler von Felix Weingartner Nachdem anfangs die Violine sein Hauptfach war wechselte er bald zum Dirigieren Von 1921 bis 1924 wirkte er als Korrepetitor und Weingartners Assistent spater als Chordirigent und Kapellmeister an der Wiener Volksoper Nach einjahrigen Engagements als Opernchef am Stadttheater in Aussig an der Elbe Bohmen und erster Kapellmeister in Dortmund wurde er 1926 zum Hofkapellmeister an der Badischen Hofkapelle Karlsruhe und kurze Zeit spater zum damals jungsten Generalmusikdirektor Deutschlands ernannt Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 kehrte er als Dirigent nach Wien zuruck wo er Hausdirigent an der Wiener Staatsoper wurde 1935 ubernahm er eine Professur an der Wiener Musikakademie Nach dem Anschluss Osterreichs an Deutschland 1938 zog Krips nach Belgrad wo er ein Jahr als Gastdirigent an der Oper und an der Philharmonie arbeitete 1939 ging er nach Wien zuruck erhielt aber wegen der judischen Herkunft seines Vaters Berufsverbot und wurde zum Reichsarbeitsdienst herangezogen Nach einem kurzen Engagement in Budapest arbeitete er heimlich als Korrepetitor und gab Privatstunden 1943 erhielt er durch einen Freund eine Stelle in einer Lebensmittelfirma und wurde daher nicht zur Wehrmacht eingezogen Nach dem Krieg war Krips der einzige osterreichische Dirigent der als unbelastet galt und sofort wieder arbeiten durfte So wurde Krips zu einem der meistgefragten Dirigenten Krips dirigierte an der Volksoper und im Theater an der Wien Als Erster leitete er nach dem Zweiten Weltkrieg die Wiener Philharmoniker und dirigierte bei den ersten Salzburger Festspielen der Nachkriegszeit In den Jahren 1946 und 1947 leitete er das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker und grundete das Wiener Mozart Ensemble das weltweit Gastspiele absolvierte und fur seine besondere Gesangs und Spielkultur geruhmt wurde Er leitete die Wiener Hofmusikkapelle und konzertierte bei der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien und bei der Konzerthausgesellschaft 1949 wurde er Leiter der Kapellmeisterschule an der Wiener Musikakademie 1 Von 1950 bis 1954 war Josef Krips Chefdirigent des London Symphony Orchestra anschliessend in gleicher Funktion neun Jahre Leiter des Buffalo Philharmonic Orchestra in New York sowie von 1963 bis 1970 Chef des San Francisco Symphony Orchestra Von 1954 bis 1960 leitete er das Cincinnati May Festival 1963 debutierte er mit Don Giovanni am Royal Opera House in Covent Garden in London 1966 wurde er Gastdirigent an der Metropolitan Opera in New York City Seine letzte Stelle trat er 1970 an als er Gastdirigent der Deutschen Oper Berlin wurde Von 1970 bis 1973 war er kunstlerischer Berater und Hauptdirigent der Wiener Symphoniker Als erster osterreichischer Dirigent unternahm er eine Tournee durch die Sowjetunion Unter anderem trat er im Moskauer Bolschoi Theater auf Krips letzter grosser Erfolg Anfang 1974 war eine Neuinszenierung von Cosi fan tutte an der Grand Opera Paris 2 Zur grossen Zahl der Aufnahmen von Krips gehoren beispielsweise die Sinfonien von Beethoven mit dem London Symphony Orchestra die 1960 aufgenommen wurden und in den 1990er Jahren auf CD erschienen Bekannt sind auch seine Interpretationen von Mozart Opern wie Don Giovanni oder Die Entfuhrung aus dem Serail Mit dem Amsterdamer Concertgebouw Orchester nahm er von 1972 bis 1974 einen acht Langspielplatten umfassenden Zyklus von Mozarts spaten 20 Sinfonien auf Krips war dreimal verheiratet in erster Ehe 1925 mit Maria Heller geb Rotsch 1930 aus Aussig in zweiter 1947 mit Maria nne Mitzi Weinlinger geb Willheim 1897 1969 in dritter 1969 mit Harrietta Prochazka 1938 2015 3 Sein Bruder Henry Krips 1912 1987 der die australische Staatsangehorigkeit annahm war ebenfalls Dirigent Krips starb 1974 im Kantonsspital in Genf an Lungenkrebs Er wurde im 19 Wiener Gemeindebezirk Dobling auf dem Neustifter Friedhof in einem ehrenhalber gewidmeten Grab bestattet Gruppe 16 Reihe 4 Nummer 30 4 1988 wurde die Kripsgasse im 23 Wiener Gemeindebezirk Liesing nach ihm benannt nbsp Ehrengrabmal auf dem Neustifter Friedhof 2009 nbsp Kripsgasse in Wien Liesing 2015 Das Grab von Krips Eltern auf dem Sieveringer Friedhof wurde trotz Protesten und obwohl es eine Gedenkstatte fur Krips nach Australien vertriebene Schwestern Maria Luise Leicht 1909 1989 und Luise Maria Rogers 1904 1995 war im Jahr 2019 aufgelassen Schriften Auswahl BearbeitenOhne Liebe kann man keine Musik machen Erinnerungen Herausgegeben und dokumentiert von Harrietta Krips Bohlau Wien u a 1994 ISBN 3 205 98158 8 Ausgabe auf Franzosisch 1999 ISBN 2 88011 157 9 Auszeichnungen Ehrungen und Preise BearbeitenNicolai Medaille der Wiener Symphoniker 1946 Ehrenring der Vereinten Nationen 1947 Mozartmedaille durch die Mozartgemeinde Wien 1953 5 osterreichisches Ehrenkreuz fur Wissenschaft und Kunst 1958 Ehrenring der Stadt Wien 1962 6 Ehrenmitglied der Internationalen Gustav Mahler Gesellschaft Wien 1964 7 Mozartring 1965 Grosses Silbernes Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich 1967 Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper 1968 Grosses Goldenes Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich 1972 Grosses Goldenes Ehrenzeichen fur Verdienste um das Land Wien 1972 Goldmedaille der Internationalen Gustav Mahler Gesellschaft Wien 1974 8 Literatur Audio BearbeitenKrips Josef in Internationales Biographisches Archiv 46 1974 vom 4 November 1974 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Brockhaus Riemann Musiklexikon CD Rom Directmedia Publishing Berlin 2004 ISBN 3 89853 438 3 S 5693 Felix Czeike Hrsg Krips Josef In Historisches Lexikon Wien Band 3 Kremayr amp Scheriau Wien 1994 ISBN 3 218 00545 0 S 618 619 Digitalisat Eintrag im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Noel Goodwin Krips Josef In Grove Music Online englisch Abonnement erforderlich Uwe Harten Krips Bruder In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 3 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2004 ISBN 3 7001 3045 7 Michael Malkiewicz Krips Josef In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Personenteil Band 10 Kemp Lert Barenreiter Metzler Kassel u a 2003 ISBN 3 7618 1120 9 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich Erich H Muller Hrsg Deutsches Musiker Lexikon W Limpert Verlag Dresden 1929 Alain Paris Klassische Musik im 20 Jahrhundert Instrumentalisten Sanger Dirigenten Orchester Chore 2 erweiterte vollig uberarbeitete Auflage dtv Munchen 1997 ISBN 3 423 32501 1 S 431 Wilhelm Zentner Krips Josef In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 48 Digitalisat Josef Krips Josef Krips erzahlt und dirigiert Radiosendung zum 20 Todestag des Dirigenten 15 Oktober 1994 Opernkonzert spezial 1 DAT Kassette 60 min sp mono ORF O1 s l 1994 OBV Joseph Krips Sammlung von Zeitungsartikeln Sammlung Josef Treitl Funf lose Blatt Zeitungsausschnitte in 1 Mappe Wien 2001 OBV Memento vom 6 November 2013 im Webarchiv archive today Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Josef Krips Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Josef Krips im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Josef Krips im Bayerischen Musiker Lexikon Online BMLO Josef Krips im Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS Zeit LexM Bestandsrecherche Josef Krips in der Datenbank Verzeichnis der kunstlerischen wissenschaftlichen und kulturpolitischen Nachlasse in Osterreich Josef Krips bei Discogs Biographie von Krips mit Tonaufnahme Josef Krips Diskographie Memento vom 21 Dezember 2002 im Internet Archive Anonyme Drohbriefe an Krips In Arbeiter Zeitung Wien 3 Dezember 1970 S 12 Mitte rechts Interviews Radiobeitrage und Aufnahmen mit Josef Krips im Online Archiv der Osterreichischen MediathekEinzelnachweise Bearbeiten Legendares Mozart Ensemble Aufbruch nach Kriegsende Abgerufen am 12 Dezember 2019 F ritz W alden Er hat Wiens Musikleben nach 45 aufgebaut Dirigent Joseph Krips gestorben In Arbeiter Zeitung Wien 15 Oktober 1974 S 8 Krips Ohne Liebe kann man keine Musik machen passim Hedwig Abraham Krips Josef Prof In viennatouristguide at abgerufen am 6 November 2013 Inschrift Deutschordenshof Singerstrasse Josef Krips 1953 abgerufen am 12 Juni 2014 Wien 1962 Berichte vom April 1962 27 April 1962 Uberreichung des Ehrenringes an Prof Krips Memento des Originals vom 14 Juni 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www wien gv at In wien gv at abgerufen am 8 November 2010 Professor Josef Krips wurde In Arbeiter Zeitung Wien 30 Mai 1964 S 8 Spalte 2 unten gustav mahler org Die goldene Mahler Medaille abgerufen am 30 Oktober 2014 Chefdirigenten der Wiener Symphoniker Ferdinand Lowe 1900 1925 Wilhelm Furtwangler 1927 1930 Oswald Kabasta 1934 1938 Hans Weisbach 1939 1944 Hans Swarowsky 1945 1947 Herbert von Karajan 1948 1964 Wolfgang Sawallisch 1960 1970 Josef Krips 1970 1973 Carlo Maria Giulini 1973 1976 Gennadi Roschdestwenski 1980 1982 Georges Pretre 1986 1991 Rafael Fruhbeck de Burgos 1991 1996 Wladimir Fedossejew 1997 2004 Fabio Luisi 2005 2014 Philippe Jordan 2014 2021 Andres Orozco Estrada 2021 2022 Petr Popelka 2024 Chefdirigenten des London Symphony Orchestra Hans Richter 1904 1911 Edward Elgar 1911 1912 Arthur Nikisch 1912 1914 Thomas Beecham 1915 1917 Albert Coates 1919 1922 Willem Mengelberg 1930 1931 Hamilton Harty 1932 1935 Josef Krips 1951 1954 Pierre Monteux 1960 1964 Istvan Kertesz 1965 1968 Andre Previn 1968 1979 Claudio Abbado 1979 1988 Michael Tilson Thomas 1988 1995 Colin Davis 1995 2007 Waleri Gergijew 2007 2015 Simon Rattle 2017 2023 Antonio Pappano 2024 Normdaten Person GND 119189305 lobid OGND AKS LCCN n83129299 VIAF 22327739 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Krips JosefALTERNATIVNAMEN Krips Josef Alois vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG osterreichischer Dirigent und ViolinistGEBURTSDATUM 8 April 1902GEBURTSORT Wien Osterreich UngarnSTERBEDATUM 13 Oktober 1974STERBEORT Genf Schweiz 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