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Johann Ludwig Burckhardt 25 November 1784 in Lausanne 15 Oktober 1817 in Kairo war ein Schweizer Orientreisender Wahrend seines Aufenthalts im Orient nannte er sich Scheich Ibrahim ibn Abdallah Bekannt ist er vor allem als Wiederentdecker der Nabataerstadt Petra und des grossen Tempels von Abu Simbel Zudem war er der erste Europaer der eine ausfuhrliche Beschreibung der heiligen Statten des Islam Mekka und Medina vorlegte Weniger bekannt aber wohl ebenso bedeutend sind seine prazisen und umfangreichen ethnografischen Aufzeichnungen 1 Johann Ludwig Burckhardt als Scheich Ibrahim Gemalde von Sebastian Gutzwiller um 1830 nach einer Zeichnung von Henry Salt vom Februar 1817 Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Leben 2 1 Herkunft 2 2 Kindheit und Schule 2 3 Studien 2 4 Aufenthalt in England 2 5 Die Reisen 2 5 1 Aleppo und Damaskus 2 5 2 Reisen durch Syrien 2 5 3 Von Damaskus nach Kairo Wiederentdeckung von Petra 2 5 4 Erste Nubienreise Abu Simbel 2 5 5 Nubien und Hedschas Mekka und Medina 2 5 6 Sinai 2 6 Letzte Zeit in Kairo 2 7 Tod 3 Bewertung seiner Arbeit 4 Burckhardts Verhaltnis zum Orient und zum Islam 5 Ehrungen 6 Werke 6 1 Englisch 6 2 Deutsch 7 Literatur 8 Film 9 Weblinks 10 Anmerkungen und EinzelnachweiseName Bearbeiten nbsp Lausanner Taufregistereintrag 2 nbsp Basler Taufregistereintrag 3 Johann Ludwig Burckhardt wurde am 25 November 1784 in Lausanne geboren und am 2 Dezember ebenda in der Eglise Saint Francois getauft und ins dortige Taufregister eingetragen Nach der Ruckkehr nach Basel wurde seine Taufe auch ins Taufregister der Basler Kirchgemeinde St Elisabeth eingetragen Der Eintrag in Lausanne erfolgte auf Franzosisch Jean Louis Conrard Guillaume 2 der Eintrag in Basel auf Deutsch Johann Ludwig Conrad Wilhelm 3 Seine Briefe an die Eltern und Geschwister unterschrieb er mit Louis oder J Louis 4 so dass die Vermutung naheliegt dass er in der Familie so genannt wurde 5 In England nannte er sich John Lewis Auf seinen Reisen durch den Orient nannte er sich Scheich Ibrahim ibn Abdallah الشيخ إبراهيم بن عبد الله und unter diesem Namen wurde er in Kairo begraben 6 Seine Reiseberichte wurden zwischen 1819 und 1831 von der englischen African Association in englischer Sprache unter dem Namen John Lewis Burckhardt herausgegeben Die Ubersetzungen ins Deutsche erschienen ab 1820 unter dem Namen Johann Ludwig Burckhardt Leben Bearbeiten nbsp Haus zum Kirschgarten heutige Fassade zur Elisabethenstrasse nbsp Das Landgut Ernthalde um 1875 Aquarell von Samuel BirmannHerkunft Bearbeiten Die Familie Burckhardt ist seit dem 16 Jahrhundert in Basel ansassig wo sie schnell zu einer der reichsten und einflussreichsten Familien der Stadt aufstieg Johann Ludwigs Vater Johann Rudolf Burckhardt liess sich 1775 im Alter von nur 25 Jahren ein prachtiges Stadtpalais errichten das er Haus zum Kirschgarten nannte 1794 kaufte er oberhalb von Gelterkinden Land und liess sich mit grossem Aufwand eine herrschaftliche Sommerresidenz errichten die er Ernthalde Arntholden 7 nannte Der Besitz eines Landguts im oberen Baselbiet gehorte damals bei den vornehmen Basler Familien quasi zum guten Ton Nebst dem Wohnhaus im Stil eines Emmentaler Bauernhauses umfasste die Ernthalde Nebengebaude und Stallungen sowie eine kleine Ermitage mit gotischer Kapelle Weiher Fusswegen und Sitzgelegenheiten die vermutlich durch die Arlesheimer Ermitage inspiriert war 8 Die Anlage stiess bei seinen Gasten allenthalben auf Begeisterung 9 Johann Rudolf Burckhardt war politisch erzkonservativ und ein erbitterter Gegner der Ideen der franzosischen Revolution und der in ihrem Gefolge errichteten Helvetischen Republik eine Haltung die spater auch von Johann Ludwig geteilt wurde Er machte aus seinen antirepublikanischen Ansichten keinen Hehl und geriet so in scharfen Konflikt zu Peter Ochs Als er des Verrats schuldig befunden und verurteilt wurde verliess er 1798 die Stadt und verlegte den Wohnsitz auf die Ernthalde Nach einem politisch bedingten Auslandaufenthalt kehrte er nach Inkrafttreten der Mediationsverfassung von 1803 auf die Ernthalde zuruck die bis zu seinem Tod 1813 sein Wohnsitz blieb 10 Kindheit und Schule Bearbeiten nbsp Johann Ludwig Burckhardt links hinter dem Baum im Spiel mit dem alteren Bruder Georg und der jungeren Schwester Rosine auf der Ernthalde Aquarell von 1795 Maler unbekannt Bevor sie das Landgut Ernthalde besass verbrachte die Familie Burckhardt die Sommermonate jeweils bei Freunden am Genfersee So wurde Johann Ludwig 1784 als Ferienkind in Lausanne geboren Seine Kindheit verbrachte er in Basel im Haus zum Kirschgarten die Sommermonate ab 1794 auf dem Landgut Ernthalde Die Aufenthalte auf der Ernthalde gehorten zu seinen liebsten Kindheitserinnerungen 1798 zog die Familie aus politischen Grunden ganz auf die Ernthalde Die schulische Grundausbildung erhielt er von einem Hauslehrer wie es damals in den vornehmen Familien ublich war Als er 1799 14 jahrig ins Gymnasium ubertrat besuchte er dieses wegen der politischen Gesinnung des Vaters nicht im republikanischen Basel sondern wurde in ein Internat im damals preussischen Neuchatel geschickt Studien Bearbeiten Johann Ludwig war sehr vielseitig interessiert so dass er sich lange nicht fur eine Studienrichtung entscheiden konnte Klar war dass er wegen der politischen Verhaltnisse nicht in Basel studieren wurde So wurde er Ende 1800 nach Leipzig geschickt das noch nicht von Napoleon besetzt war Dort belegte er an der Universitat verschiedene Facher unter anderem Statistik allgemeine Geschichte Mathematik und Sprachen Dieses Streben nach universeller Bildung war fur ihn typisch und wurde fur seine spatere Laufbahn bedeutend Auf Drangen seines alteren Bruders studierte er auch Rechtswissenschaften wobei er dieses Studium aber nur als Sprungbrett fur eine Karriere im diplomatischen Dienst betrachtete die er nun ins Auge zu fassen begann Daneben zeugen seine Briefe durchaus auch von einem lebhaften Studentenleben 1804 wechselte er an die Universitat Gottingen wo er seine Studien abschloss Aufenthalt in England Bearbeiten nbsp Johann Ludwig Burckhardt im Alter von 24 Jahren Frontispiz von Travels in Nubia nach einer Zeichnung von Joseph Slater Den Bart liess er sich vermutlich bereits als Vorbereitung fur seine Reise wachsen Nach einem kurzen Aufenthalt in Basel reiste er 1805 21 jahrig nach London Trotz hochkaratiger Empfehlungsschreiben gelang es ihm allerdings nicht in eine diplomatische Karriere einzusteigen Grossbritannien hatte genugend eigene begabte junge Leute Gleichzeitig traf wegen der franzosischen Kontinentalsperre auch die finanzielle Unterstutzung aus der Schweiz nur noch unregelmassig ein so dass er sich zeitweise in finanzieller Not befand und sich nur noch von Brot und Kase ernahrte In seinen Briefen schrieb er uber die merkwurdige Situation tagsuber in den besten Kreisen zu verkehren und dann abends verstohlen in einer Nebengasse billigste Lebensmittel einzukaufen Er nannte diese Situation aber auch eine lehrreiche Erfahrung Nach fast zwei Jahren erfolgloser Stellensuche fand Burckhardt endlich eine Anstellung in Form eines Forschungsauftrags Fur die African Association sollte er die sogenannte Fessan Karawane begleiten die Handelsguter zwischen Agypten und Zentralafrika transportierte Er sollte dabei den Handelsweg zwischen Kairo und Timbuktu erkunden sich uber mogliche Absatzmarkte fur englische Guter und uber Bodenschatze informieren und allgemein das Innere des noch weitgehend unbekannten Kontinents erforschen Als von der African Association bezahlte Vorbereitung studierte er ein Jahr lang in Cambridge Arabisch und besuchte Vorlesungen in Astronomie Chemie Minearologie Botanik und Medizin Burckhardt suchte auch den Kontakt zu erfahrenen Forschungsreisenden von denen er sich beraten liess Die Reisen Bearbeiten Die Gebiete die Burckhardt abweichend von den ursprunglichen Planen schliesslich bereiste also die Levante Agypten der Hedschas und der Sinai gehorten damals alle zum Osmanischen Reich Aleppo und Damaskus Bearbeiten Im Juli 1809 traf Burckhardt in Aleppo ein Er gab sich den Namen Scheich Ibrahim ibn Abdallah kleidete sich arabisch und gab sich als indischer Muslim aus der fur eine britische Handelsgesellschaft unterwegs war So konnte er seine Unvollkommenheit in Sprache und Sitten erklaren Geplant war dass Burckhardt ein Jahr in Aleppo verbringen wurde um als Vorbereitung fur die Reise nach Timbuktu seine Kenntnisse in Sprache und Sitten zu vertiefen Er erkannte jedoch dass diese Zeit nicht ausreichen wurde und so erlaubte ihm die African Association seinen Aufenthalt zu verlangern Ubungshalber ubersetzte er den Robinson Crusoe ins Arabische womit er gleichzeitig auch der African Association beweisen konnte dass seine Sprachstudien Fortschritte machten Allerdings beklagte er sich dass Aleppo eine reine Handelsstadt sei in der es kaum gebildete Leute gebe die die arabische Grammatik korrekt beherrschten was insbesondere furs Koranstudium sehr hinderlich sei Er begann auch bald wertvolle arabische Handschriften zu kaufen am Ende seines Orientaufenthalts umfasste seine Sammlung uber dreihundert Bande die er testamentarisch der Universitat Cambridge vermachte Reisen durch Syrien Bearbeiten Zwischen 1810 und 1812 unternahm er von Aleppo und Damaskus aus mehrere langere Reisen durch Syrien unter anderem nach Palmyra und in den Hauran den vor ihm noch kaum ein Europaer bereist hatte Seine Berichte aus dieser Region stiessen in England auf grosses Interesse Auf der Reise von Aleppo nach Damaskus entdeckte er am 22 Februar 1812 in Hama einen Stein mit ihm unbekannten Zeichen Er schrieb an der Ecke eines Hauses im Bazar ist ein Stein mit einer Menge kleiner Figuren und Zeichen die mir eine Art hieroglyphischer Schrift zu seyn scheinen wiewohl sie der agyptischen nicht ahnlich ist 11 Burckhardt mass diesen Zeichen aber keine besondere Bedeutung bei und obwohl er sonst wenn immer moglich jede Inschrift abschrieb so kopierte er diese Zeichen nicht Seine beilaufige Bemerkung weckte in England denn auch keinerlei Interesse erst 1870 interessierte sich Richard Francis Burton fur diese Hieroglyphen Heute weiss man dass Burckhardt mit seiner Bemerkung den ersten Bericht uber luwische Hieroglyphen nach Europa gesandt hatte Der Stein befindet sich heute im Besitz des Museums von Istanbul Wahrend seiner Reisen durch Syrien kam Burckhardt erstmals mit Beduinen in Kontakt Er erhielt einen Einblick in eine Kultur die nicht nur in Europa weitestgehend unbekannt war sondern von der auch die sesshaften Araber nur ein verzerrtes Bild hatten 12 Obwohl er auch negative Erfahrungen machen musste so wurde er etwa mehrmals ausgeraubt verspurte er den Beduinen gegenuber eine grosse Sympathie In der Beschreibung der Beduinen zeigt sich Burckhardt trotz seines aufgeklarten und fur seine Zeit erstaunlich neutralen Blicks auch als Kind seiner Zeit erkennt man in seinen Notizen doch immer wieder Anklange an Jean Jacques Rousseaus Bild des edlen Wilden der noch nicht durch die Zivilisation verdorben wurde 13 Auch den Wahhabismus der Beduinen bewertete Burckhardt grundsatzlich positiv Hierbei durfte seine evangelisch reformierte Erziehung eine Rolle gespielt haben entspricht der Wahhabismus in seinem Kern doch dem reformatorischen Prinzip der sola scriptura Von Damaskus nach Kairo Wiederentdeckung von Petra Bearbeiten nbsp Das Khazne al Firaun Schatzhaus des Pharao in Petra Handkolorierte Fotografie zwischen 1900 und 1914 Am 18 Juni 1812 brach Burckhardt von Damaskus aus nach Kairo auf dem Ausgangspunkt der geplanten Reise nach Timbuktu Auf dieser Reise entdeckte er am 22 August die Ruinen der Nabataerstadt Petra Diese Entdeckung war kein Zufallsfund sondern Burckhardt suchte basierend auf Erzahlungen von Einheimischen und auf Quellenstudien gezielt nach der Stadt Burckhardt beschreibt die Entdeckung von Petra mit folgenden Worten Ich war besonders begierig Wady Musa zu besuchen von dessen Alterthumern ich die Landleute in Ausdrucken grosser Bewunderung reden gehort hatte Mein Fuhrer sagte mir dass es in diesem Thale keine Alterthumer gebe allein das Zeugniss dieser Leute uber solche Dinge verdient wenig Glauben Nachdem wir ohngefahr 20 Minuten zwischen den Felsen fortgegangen waren kamen wir an eine Stelle wo der Weg sich erweitert und wo das Bett eines andern von Suden kommenden Stromes sich mit dem Syf vereinigt An der Seite des senkrechten dem Ausgange des Haupttheiles gerade gegenuberstehenden Felsen erblickten wir ein ausgehohltes Grabmal dessen Lage und Schonheit nothwendig einen ausserordentlichen Eindruck auf einen Reisenden hervorbringen mussen der fast eine halbe Stunde lang auf einem so dunkeln fast unterirdischen Wege wie der beschriebene war gegangen ist Die Eingeborenen nennen dieses Denkmal Kassr Faraun oder Kastell des Pharao und behaupten dass es die Residenz eines Fursten gewesen Allein es war wohl eher ein furstliches Grabmal Vergleicht man die in Reland s Palaestina 14 citierten Stellen der alten Autoren so wird es sehr wahrscheinlich dass die Ruinen in Wady Musa die des alten Petra sind 15 Burckhardt beschreibt an dieser Stelle aber auch sehr anschaulich das grosse Misstrauen mit dem er standig konfrontiert war und die Gefahr in der er sich dadurch befand Ich bedaure dass ich von denselben keinen sehr vollstandigen Bericht ertheilen kann Allein ich kannte den Charakter der Leute rund umher Ich war ohne Schutz mitten in einer Wuste wo nie zuvor ein Reisender sich hatte sehen lassen und eine sorgfaltige Untersuchung dieser Werke der Unglaubigen wie man sie nennt wurde den Verdacht erweckt haben dass ich ein Zauberer sey der Schatze suche Man wurde mich wenigstens aufgehalten hochst wahrscheinlich aber ausgeraubt haben Es ist fur Europaische Reisende sehr unangenehm dass die Idee von Schatzen die in den alten Gebauden versteckt liegen in den Seelen der Araber und Turken so fest gewurzelt ist Sie begnugen sich nicht damit Tritte und Schritte des Fremden zu bewachen sondern glauben dass ein rechter Zauberer nur den Fleck gesehen und sich gemerkt zu haben braucht wo die Schatze verborgen liegen von denen er nach ihrer Meinung durch die Bucher der Unglaubigen welche an dem Orte lebten bereits unterrichtet ist um in der Folge nach seiner Bequemlichkeit den Huter derselben zur Auslieferung zu zwingen Wenn der Reisende die Dimensionen eines Gebaudes oder einer Saule aufnimmt so sind sie uberzeugt es sey ein magischer Prozess Selbst die am liberalsten gesinnten Turken in Syrien haben dieselbern Ansichten Mau Delayl er hat Anzeigen von Schatzen bey sich ist ein Ausdruck den ich hundertmal gehort habe 15 So unternahm er die mehrtagige Exkursion nach Petra unter dem Vorwand er habe ein Gelubde abgelegt am Grab Aarons eine Ziege zu opfern Dieses befindet sich rund vier Kilometer westlich von Petra Erste Nubienreise Abu Simbel Bearbeiten Burckhardt kam am 3 September 1812 in Kairo an Es war geplant dass er sich hier fur seine eigentliche Forschungsreise nach Suden der Fessan Karawane anschliessen sollte die jahrlich kurz vor dem Wallfahrtsmonat in Kairo eintraf Er musste aber erfahren dass diese Karawane aufgrund einer Epidemie schon seit mehreren Jahren ausgeblieben war Um die Wartezeit bis zur nachsten Karawane sinnvoll zu nutzen entschloss sich Burckhardt dem Nil nach Suden zu folgen und Nubien zu erkunden Die African Association war mit diesem Plan einverstanden und sagte ihm die notwendige Unterstutzung zu Am 11 Januar 1813 brach Burckhardt zu seiner ersten Nubienreise auf Er folgte dem rechten also ostlichen Ufer des Nils Wegen verschiedener Konflikte zwischen den Mamluken und dem Pascha von Agypten musste er stets auf der Hut sein nicht in den Verdacht zu geraten ein Spion des Paschas zu sein Die Situation wurde ihm schliesslich zu brenzlig so dass er die Reise bei Kulb abbrach und umkehrte nbsp Links der weitgehend freigelegte grosse Tempel von Abu Simbel rechts der kleinere Hathor Tempel um 1905 Auf dem Ruckweg folgte er dem linken Nilufer Dieser Weg fuhrte am bekannten Hathor Tempel von Abu Simbel vorbei Beim Besuch dieses Tempels entdeckte Burckhardt am 22 Marz zufallig die fast vollstandig von Sand verschutteten Statuen eines weiteren viel grosseren Tempels Er schrieb Da ich meiner Meinung nach alle Alterthumer von Eksambal begehen zu haben glaubte so wollte ich schon der Sandseite des Berges auf dem namlichen Pfade hinaufsteigen auf dem ich herabgekommen war als ich mich glucklicherweise weiter hin nach Suden umsah fiel mir das was noch von vier ungeheuren Colossalstatuen die aus dem Felsen gehauen sind sichtbar ist in einer Entfernung von ungefahr zweihundert Schritten vom Tempel in die Augen Sie stehen in einer tiefen Schlucht die man in den Berg gemacht hat allein es ist sehr zu bedauern dass sie jetzt fast ganz vom Sande begraben sind welcher hier in Stromen herabgeweht wird Der ganze Kopf und ein Theil der Brust und der Arme von Einer der Statuen ragen noch uber die Oberflache hervor von der zunachststehenden ist kaum noch irgend etwas sichtbar da der Kopf abgebrochen und der Leib bis uber die Schultern mit Sand bedeckt ist von den beiden andern sind bloss noch die Mutzen sichtbar 16 Mit seiner Beschreibung lieferte Burckhardt der europaischen Welt den ersten Bericht uber den grossen Tempel von Abu Simbel Den Eingang zum Tempel fand 1817 Giovanni Battista Belzoni Am 9 April 1813 erreichte Burckhardt Esna Von hier aus wollte er sich fur eine zweite Reise in den Suden einer Karawane anschliessen Aus verschiedenen Grunden fielen aber mehrere geplante Karawanen aus so dass er fast ein Jahr lang in Esna festsass Die Zeit nutzte er um seine Reisenotizen zu erganzen und zu uberarbeiten Nubien und Hedschas Mekka und Medina Bearbeiten nbsp Ubersichtsplan von Mekka Aus Travels in Arabia nach der Zeichnung von Johann Ludwig Burckhardt nbsp Die Haddsch Urkunde fur Scheich IbrahimIm Fruhjahr 1814 brach Burckhardt schliesslich zu seiner zweiten Reise in den Suden auf Sein Ziel war der Hedschas wo er an der Haddsch der Pilgerfahrt nach Mekka teilnehmen wollte Die African Association hatte ihn gebeten detaillierte Informationen uber die Wahhabiten zu sammeln deren Macht und Einfluss auf der arabischen Halbinsel sich zu dieser Zeit auf einem ersten Hohepunkt befand Die Reise fuhrte ihn zuerst nach Schandi eine der grossten Handelsstadte im ostlichen Sudan wo auch Waren aus Europa gehandelt wurden und wo es auch einen grossen Sklavenmarkt gab Burckhardt schatzte die Gesamtzahl der Sklaven in Agypten auf etwa 40 000 wovon rund 2 3 mannlich seien Es gebe kaum ein Dorf in dem nicht mindestens ein oder zwei Sklaven lebten und jeder Mann von Vermogen besitze mindestens einen Burckhardt beschrieb ausfuhrlich die Behandlung der Sklaven die je nach deren Bestimmung sehr unterschiedlich ausfallen konnte Burckhardt blieb einen ganzen Monat in Schandi um die politischen Verhaltnisse und die Handelsstrome zu beschreiben Er kaufte sich selbst einen 14 jahrigen Sklaven einerseits als Diener was auch sein soziales Ansehen verbesserte andererseits lieferte ihm dieser auch eine Rechtfertigung fur seine Reise da er erzahlen konnte dass er den Sklaven mit Gewinn weiterverkaufen wolle Das Damoklesschwert als Spion zu gelten hing standig uber ihm Von Schandi reiste er uber Sawakin und das Rote Meer nach Dschidda weiter Dort gelang es ihm nicht einen Wechsel einzulosen so dass er den Sklaven verkaufen musste um zu Geld zu kommen Als der osmanische Gouverneur von Dschidda Mohammed Ali Pascha von Burckhards Anwesenheit und seinen Geldproblemen erfuhr unterstutzte er ihn finanziell Er liess ihn durch seine Rechtsgelehrten auf seine Glaubigkeit hin uberprufen und nachdem kein Makel gefunden wurde durfte Burckhardt seine Reise nach Mekka fortsetzen In Mekka vollzog Burckhardt die vorgeschriebenen Wallfahrtshandlungen und erhielt als Bestatigung die Haddsch Urkunde Er hielt sich uber drei Monate in Mekka auf Auch wenn bereits vor ihm Ulrich Jasper Seetzen die Pilgerfahrt unternommen hatte so war doch Burckhardt der erste der einen ausfuhrlichen Bericht uber die Haddsch und die Stadt Mekka nach Europa lieferte Im Januar 1815 schloss sich Burckhardt einer Karawane nach Medina an Dort erkrankte er schwer vermutlich an der Ruhr Die Beschreibung Medinas fiel deshalb weniger ausfuhrlich aus als die von Mekka aber sie war doch interessant genug war die Stadt doch damals in Europa noch weitgehend unbekannt Erst im April war Burckhardt wieder soweit genesen dass er die Reise fortsetzen konnte Eigentlich hatte Burckhardt geplant gehabt die ganze Reise auf dem Landweg zu absolvieren Nach der Krankheit fuhlte er sich dazu aber zu schwach so dass er in Yanbu ein Schiff nach Scharm asch Schaich nahm Von hier kehrte er auf dem Landweg nach Kairo zuruck das er am 24 Juni 1815 erreichte In Kairo uberarbeitete er seine Reiseberichte Gesundheitlich erholte er sich nur langsam und wurde immer wieder von Fieberanfallen heimgesucht Sinai Bearbeiten Im Februar 1816 musste er der African Association mitteilen dass die erwartete Karawane aus dem Fessan immer noch nicht eingetroffen war Als im April 1816 in Kairo die Pest ausbrach entschloss er sich die Stadt zu verlassen und die Sinai Halbinsel zu bereisen denn er hatte beobachtet dass die Beduinen nie von der Pest heimgesucht wurden Er besuchte das Katharinenkloster das er dank eines Empfehlungsschreibens betreten durfte und wo er sich unter anderem fur die Bibliothek mit ihren rund 700 arabischen Handschriften interessierte bestieg den Berg Sinai und bereiste praktisch die ganze Kuste des Golfs von Akaba Die Stadt Akaba selbst besuchte er allerdings nicht da ihm dies in der damals angespannten politischen Lage ohne Empfehlungsschreiben des Paschas zu gefahrlich erschien Letzte Zeit in Kairo Bearbeiten nbsp Die Buste Ramses II im Britischen MuseumAm 13 Juni 1816 kehrte Burckhardt nach Kairo zuruck In seinen Briefen schrieb er dass er sich nun wieder stark genug fuhle um endlich seinen eigentlichen Auftrag also die Reise nach Timbuktu zu erfullen Wahrend der Wartezeit fasste er zusammen mit dem englischen Generalkonsul Henry Salt den Plan die Buste einer Kolossalstatue Ramses II die in Theben lag auf eigene Kosten zu bergen und dem Britischen Museum in London zu schenken wo sie noch heute steht Auf die Idee durften sie nicht zuletzt deshalb gekommen sein weil Napoleon 1798 an der Bergung dieser Buste gescheitert war und sie so ihrem Erzfeind eine zumindest symbolische Niederlage beibringen konnten Mit der technisch herausfordernden Aufgabe beauftragten sie den Ingenieur Giovanni Battista Belzoni Der Pascha von Agypten war sich des Wertes der Statue nicht bewusst so dass dem Unternehmen von dieser Seite keine Hindernisse in den Weg gelegt und auch keine Gebuhren verlangt wurden Um seine Forschungsreise nicht zu gefahrden achtete Burckhardt streng darauf dass sein Name in diesem Zusammenhang nicht erwahnt wurde Burckhardt wartete nach wie vor vergebens auf die Fessan Karawane Im Herbst 1817 erfuhr er jedoch dass eine Gruppe maghrebinischer Pilger ihren Heimweg von Mekka uber Kairo in den Fessan antreten wollte Die Karawane wurde im Dezember in Kairo erwartet und Burckhardt plante sich dieser anzuschliessen Fur diese Reise rechnete er mit einer Dauer von rund drei Jahren 17 Tod Bearbeiten Anfang Oktober 1817 erkrankte Burckhardt erneut vermutlich an der Ruhr und trotz arztlicher Betreuung und Einnahme von Medikamenten war sein ausgelaugter Korper der Krankheit diesmal nicht mehr gewachsen Sein Zustand verschlechterte sich zusehends und am 15 Oktober schickte Burckhardt nach Henry Salt um ihm seine letzten Anweisungen anzuvertrauen In der darauffolgenden Nacht starb er Seit seiner ersten Ankunft in Aleppo im Sommer 1809 waren etwas mehr als acht Jahre vergangen nbsp Grabstele von Johann Ludwig Burckhardt in KairoEntsprechend seinem Stand als Gelehrter Haddschi und Scheich wurde Burckhardt nach islamischem Ritus auf dem Friedhof vor dem Bab an Nasr dem Siegestor beigesetzt Wie das Grab ursprunglich ausgesehen hat ist unbekannt Heute umschliesst ein bescheidenes Grabhauschen das Grab und auf dem Grab steht eine Stele mit der arabischen Inschrift Wer bleibt lebend Dies ist das Grab des seligen nun zur Gnade des Hochsten Gottes gelangten Scheich Ibrahim Sohn des Abdallah Burckhardt von Lausanne Das Datum seiner Geburt ist der 10 Moharrem des Jahres 1199 und das Datum seines Ablebens in Gott zu Kairo der Glucklichen der 6 Dulhigga des Jahres 1232 Im Jahre 1288 Im Namen Gottes des Barmherzigen und Gnadigen 18 Die Stele wurde also erst 56 Jahre nach Burckhardts Tod erstellt Bewertung seiner Arbeit BearbeitenHeute ist Johann Ludwig Burckhardt vor allem bekannt als Wiederentdecker der Stadt Petra und des grossen Tempels von Abu Simbel doch sind seine ethnografischen Aufzeichnungen mindestens ebenso bedeutend und bewundernswert Burckhardt war nicht nur einer der ersten Europaer die diese Gegend bereisten Seine Beschreibungen der Sitten und Gebrauche der gesellschaftlichen Strukturen und der politischen Situation sind ausserst detailliert und prazise sie stiessen bei Geografen und Kartografen aber auch bei Theologen auf grosses Interesse Auch wenn gewisse Tendenzen zur Idealisierung der ursprunglichen Beduinenkultur spurbar sind so heben sich seine Werke doch deutlich von den in jener Zeit ublichen romantischen Verklarungen ab Lange bevor es diesen Begriff gab wandte Burckhardt eine Methode an die man heute teilnehmende Beobachtung nennt Dabei bettete er seine Erfahrungen immer auch in einen historischen kulturellen und politischen Kontext ein Seine Beschreibungen des Alltags der Beduinen fanden bis in den Zweiten Weltkrieg hinein Eingang in die Handbucher des britischen Geheimdienstes Burckardt war in England von Forschungsreisenden gewarnt worden dass er seine Notizen und die Ortsbestimmungen mit dem Kompass im Geheimen machen solle um nicht in den Verdacht zu geraten ein auslandischer Spion zu sein was er ja auch war wenn auch nicht im militarischen sondern im wirtschaftlichen Sinn Dieses Damoklesschwert hing denn auch wahrend seiner gesamten Reisen standig uber ihm um so mehr als diese ihn immer wieder in unruhige Grenzgebiete des Osmanischen Reichs fuhrten Nubien Hedschas Akaba Es ist erstaunlich dass er unter diesen erschwerten Umstanden so ausfuhrliche und exakte Berichte erstellen konnte Burckhardts Verhaltnis zum Orient und zum Islam BearbeitenBurckhardt verspurte zwar eine Sympathie fur die Beduinen aber er wurde im Orient nie heimisch Aus seinen Briefen spricht eine Sehnsucht nach der europaischen Heimat Landschaft und Kultur Es war sein fester Plan nach der Erfullung seines Auftrags nach England zuruckzukehren sich dort beruflich zu etablieren und wenn moglich eine Familie zu grunden nbsp So konnte Scheich Ibrahims Grab ursprunglich ausgesehen haben Orientalischer Friedhof Gemalde von Rudolf Durheim um 1855 Viel wurde daruber diskutiert ob Burckhardt als Muslim gestorben sei und manchmal wird er auch der erste Muslim Basels genannt Er selbst hat sich nie explizite dazu geaussert Vielleicht war ihm als zwar glaubigem aber aufgeklartem Geist diese Frage auch gar nicht so wichtig Sein fester Plan sich nach seiner Ruckkehr nach England eine burgerliche Existenz aufzubauen sowie verschiedene Bemerkungen in seinen Aufzeichnungen deuten eher in die Richtung dass seine Konversion zum Islam rein opportunistisch war da sie ihm fur seine Reisen nutzlich schien bzw fur die Haddsch nach Mekka sogar unerlasslich war So notierte er betreffend der Prufung seiner Rechtglaubigkeit durch Mohammed Ali Pascha Ich schmeichle mir selbst dass die Dreistigkeit meines Betragens zu Tayf ihn uberzeugt hat dass ich ein achter Proselyt sey 19 Betreffend seines Begrabnisses diktierte er in sein Testament Die Turken werden sich meines Leichnams bemachtigen uberlasst ihn denselben ruhig 20 Ehrungen BearbeitenEine 1857 von Ferdinand Schloth geschaffene Denkmalbuste aus Marmor befindet sich in der Aula des Museums an der Augustinergasse in Basel 21 1991 wurde Johann Ludwig Burckhardt postum von der jordanischen Konigin Nur al Hussain der jordanische Orden der Unabhangigkeit zweiter Klasse verliehen Er befindet sich als Leihgabe der burckhardtschen Familienstiftung im Historischen Museum Basel Werke BearbeitenBurckhardt verfasste seine Berichte an die African Association in englischer Sprache Er hatte selbst nicht die Absicht sie zu publizieren Seine Reiseberichte seine kommentierte Sammlung arabischer Sprichworter und seine Monografie uber die Beduinen und Wahhabiten wurden im Auftrag der African Association zwischen 1819 und 1831 redigiert 22 und herausgegeben Ab 1820 erschienen seine Schriften in deutscher Ubersetzung 23 in der Reihe Neue Bibliothek der wichtigsten Reisebeschreibungen in Weimar Nachfolgend werden die Erstausgaben aufgefuhrt Von einigen der Werke sind Neuauflagen erhaltlich nbsp Frontispiz und Titelblatt von Travels in Syria and the Holy LandEnglisch Bearbeiten John Lewis Burckhardt Travels in Nubia London 1819 24 online John Lewis Burckhardt Travels in Syria and the Holy Land London 1822 online John Lewis Burckhardt Travels in Arabia London 1829 online John Lewis Burckhardt Arabic Proverbs or the manners and customs of the modern Egyptians London 1830 online John Lewis Burckhardt Notes on the Bedouins and Wahabys London 1831 2 Volumes online vol 1 vol 2 Deutsch Bearbeiten Johann Ludwig Burckhardt Johann Ludwig Burckhardt s Reisen in Nubien Weimar 1820 24 online Johann Ludwig Burckhardt Johann Ludwig Burckhardt s Reisen in Syrien Palastina und der Gegend des Berges Sinai Weimar 1822 2 Bande online Johann Ludwig Burckhardt Johann Ludwig Burckhardt s Reisen in Arabien Weimar 1830 Johann Ludwig Burckhardt Bemerkungen uber die Beduinen und Wahaby Weimar 1831 online Johann Ludwig Burckhardt Arabische Sprichworter oder die Sitten und Gebrauche der neueren Agypter Weimar 1834Literatur BearbeitenLeonhard Burckhardt Burckhardt Johann Ludwig In Historisches Lexikon der Schweiz Max Burckhardt Burckhardt Johann Ludwig In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 38 f Digitalisat Julius Lowenberg Burckhardt Johann Ludwig In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 3 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 573 f Lionel Gossman La suisse nomade trois voyageurs balois Princeton PDF 911 2 kB Dietmar Henze Johann Ludwig Burckhardt In Enzyklopadie der Entdecker und Erforscher der Erde Band 1 Akademische Druck und Verlagsanstalt Graz 1978 ISBN 3 201 00912 1 Neuausgabe der Ausgabe Graz 1978 WBG Darmstadt 2011 ISBN 978 3 534 23889 7 Uwe Pfullmann Hrsg Johann Ludwig Burckhardt Durchs Heilige Land nach Petra und zur Halbinsel des Berges Sinai trafo Berlin 2010 ISBN 978 3 89626 945 4 Edition Morgenland Band 5 Therese Wollmann Scheich Ibrahim Die Reisen des Johann Ludwig Burckhardt 1784 1817 Reinhardt Basel 1984 ISBN 3 7245 0559 0 2 Aufl Reinhardt Basel 1996 3 Aufl Historisches Museum Basel 2002 ISBN 3 9522108 6 2 Therese Wollmann Hrsg Scheich Ibrahim Briefe aus dem Orient Hans Huber Bern 2003 ISBN 3 456 84052 7 Johann L Burckhardt In Mekka und Medina An den heiligen Statten des Islam Weimar 1994 Cognoscere Vol 2 Edition Ost Berlin 1994 Gudrun Piller et al Scheich Ibrahim Der Basler Kaufmannssohn Johann Ludwig Burckhardt 1784 1817 und seine Reisen durch den Orient hrsg vom Historischen Museum Basel Christoph Merian Verlag Basel 2017 ISBN 978 3 85616 853 7 Hans Staehelin Die Erbausschlagung Scheik Ibrahims In Basler Jahrbuch 1943 S 154 158 Film BearbeitenGaudenz Meili Sheik Ibrahim Johann Ludwig Burckhardt 1784 1817 Drehbuch zu einem nicht realisierten Dokumentar Spielfilm 1992 Zentralbibliothek Zurich 2006 68 Bl Ill Swissbib Expedition in die Wuste Johann Ludwig Burckhardt Doku Drama in der ZDF Reihe Terra X 43 43 Min Drehbuch Friedrich Klutsch Moderation Robert Atzorn Produktion CineCentrum Erstsendung 12 Februar 2012 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Ludwig Burckhardt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Jean Louis Burckhardt Quellen und Volltexte Publikationen von und uber Johann Ludwig Burckhardt im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Literatur von und uber Johann Ludwig Burckhardt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Angelika Lohwasser Johann Ludwig Burckhardt Scheich Ibrahim SAG Heft 4 Januar 1996 PDF Datei 233 kB Genevieve Luscher Der Basler Scheich im Wustensand TagesWoche 11 Oktober 2012 Die Forschungsreise von Johann Burckhardt durchs Morgenland In Zeitblende von Schweizer Radio und Fernsehen vom 1 September 2012 Audio Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Dieser Artikel beruht zu grossen Teilen auf dem Buchlein von Gudrun Piller et al Scheich Ibrahim Der Basler Kaufmannssohn Johann Ludwig Burckhardt 1784 1817 und seine Reisen durch den Orient hrsg vom Historischen Museum Basel Christoph Merian Verlag Basel 2017 ISBN 978 3 85616 853 7 a b Registre de la Paroisse reformee de Lausanne Archives cantonales vaudoises Eb 71 8 p 461 a b Taufregister der Basler Kirchgemeinde St Elisabeth Staatsarchiv Basel Stadt Kirchenarchiv Y 10 5 S 281 Carl Burckhardt Sarasin und Hansrudolf Schwabe Burckhardt Hrsg Sheik Ibrahim Briefe an seine Eltern und Geschwister Basel 1956 Also Louis oder Jean Louis Dies entspricht dem ublichen Basler Sprachgebrauch Damals gaben sich europaische Orientreisende auf ihren Reisen oft Namen in der lokalen Sprache Der offizielle Flurname lautet heute Arntholden Das entspricht dem lokalen Dialekt In der Praxis wird aber meist Ernthalde geschrieben Dabei waren und sind verschiedene Schreibweisen in Gebrauch mit d t und dt 1880 brannte das Emmentaler Haus ab Heute steht an dieser Stelle ein Bauernhof Von der Ermitage ist heute nichts mehr zu sehen So schrieb Johann Caspar Lavater ein Ernthalden Lied und Johann Michael Bach widmete ein Lied seiner Schweizer Natur Szenen der Ernthalde Eine ausfuhrliche Geschichte der Ernthalde findet sich in Erich Buser Basler und Gelterkinder Kirschen Gelterkinden 2012 Eigenverlag ohne ISBN S 49 80 Zitiert aus Johann Ludwig Burckhardt s Reisen in Syrien Palastina und der Gegend des Berges Sinai Weimar 1822 Band 1 S 250 Im englischen Original pp 146 f Burckhardt erwahnt z B in Bemerkungen uber die Beduinen und Wahaby S 154 im englischen Original vol 1 p 190 entsprechende falsche Schilderungen im sonst von ihm gelobten Werk von Laurent d Arvieux Les mœurs et coutumes des Arabes du desert Paris 1717 Vgl dazu z B das Kapitel Allgemeiner Charakter in Bemerkungen uber die Beduinen und Wahaby S 287 296 Im englischen Original vol 1 pp 358 ff Gemeint ist Adrianus Reland Palaestina ex monumentis veteribus illustrata Utrecht 1714 a b Zitiert aus Johann Ludwig Burckhardt s Reisen in Syrien Palastina und der Gegend des Berges Sinai Weimar 1822 Band 2 S 699 717 Im englischen Original pp 418 ff Zitiert aus Johann Ludwig Burckhardt s Reisen in Nubien Weimar 1820 S 136 Im englischen Original pp 90 f Wahrend in der deutschen Ubersetzung nach heutigem Sprachgebrauch eher lustig von Mutzen die Rede ist steht im englischen Original der neutralere Begriff bonnet Gudrun Piller et al S 66 Die auf der Stele aufgefuhrten islamischen Daten entsprechen dem 22 November 1784 und dem 16 Oktober 1817 des gregorianischen Kalenders sie weichen also um einen bzw drei Tage von den korrekten Daten ab Gudrun Piller et al S 52 Gudrun Piller et al S 69 Tomas Lochman und Stefan Hess Hrsg Der Basler Bildhauer Ferdinand Schloth 1818 1891 klassische Schonheit und vaterlandisches Heldentum Basel 2004 ISBN 3 905057 20 4 S 164 f In der Einleitung zu Travels in Nubia beschreibt der Herausgeber wie er die Texte redigiert hat Danach hat er die Texte geordnet Doppelspurigkeiten eliminiert und sprachliche Fehler korrigiert Burckhardts Englisch war gut aber nicht fehlerfrei Die deutsche Ubersetzung ist inhaltlich korrekt wird aber weder dem Duktus noch dem feinen Witz des englischen Originals gerecht a b Diese erste Publikation von Burckhardts Texten enthalt auch ein 90 seitiges englisch bzw 120 seitiges deutsch Vorwort des Herausgebers worin Burckhardts Arbeit beschrieben und gewurdigt wird Normdaten Person GND 118702203 lobid OGND AKS LCCN n50045595 VIAF 59176329 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Burckhardt Johann LudwigALTERNATIVNAMEN Burckhardt John Lewis Burkhardt Jean Louis Sheikh Ibrahim Ibn AbdallahKURZBESCHREIBUNG Schweizer OrientreisenderGEBURTSDATUM 25 November 1784GEBURTSORT LausanneSTERBEDATUM 15 Oktober 1817STERBEORT Kairo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Ludwig Burckhardt amp oldid 232093616