www.wikidata.de-de.nina.az
Das Museum an der Augustinergasse steht in Basel an der Augustinergasse Nach einem Entwurf Melchior Berris errichtet und 1849 eroffnet gilt es als der erste eigentliche Basler Museumsbau An und Umbauten haben es erweitert und besonders innen stark verandert Das Universalmuseum beherbergte zu Beginn den gesamten offentlichen Sammlungsbestand der aber durch sukzessive Museumsgrundungen aufgeteilt und grossteils andernorts untergebracht wurde Im Berri Bau wie er nach seinem Architekten auch genannt wird ist nunmehr das Naturhistorische Museum Basel untergebracht Naturhistorisches Museum Basel in der Augustinergasse 2Eingang zum Naturhistorischen Museum 2019 Inhaltsverzeichnis 1 Bau 2 Aula 3 Nutzung 4 Siehe auch 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksBau BearbeitenSeit 1661 besassen Stadt und Universitat Basel das ehemals private Amerbachkabinett das sie 1671 im Haus zur Mucke unterbrachten Der Objektbestand wuchs vor allem nach der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts im Zuge der aufklarerischen Bildungsbemuhungen stark an und das Gebaude und seine Infrastruktur genugten dem starkeren Publikumsverkehr und der modernen Wissenskultur nicht mehr Das 1821 eingerichtete Naturhistorische Museum bezog eigene Raumlichkeiten im Falkensteinerhof Ab 1836 begannen Planungen fur einen Neubau anstelle des universitar genutzten Augustinerklosters gedacht wurde zuerst an ein Vielzweckgebaude Dass allmahlich ein Museumsbau an der Augustinergasse ins Zentrum der Uberlegungen ruckte hing mit dem schweren Stand zusammen den die Universitat in weiten Kreisen des gewerbetreibenden und industriellen Burgertums hatte Dort galt sie als ruckwartsgewandte Institution Das Museum hingegen hielt man fur einen Motor der praktischen Volksbildung und war gewillt dessen Bau als Teil des damals um sich greifenden Erneuerungsprozesses der Stadt mit privaten Beitragen zu unterstutzen 1841 grundete sich ein Museumsverein der Mittel fur den Neubau sammelte nbsp Das Mittelfeld des Figurenfrieses am Museum an der Augustinergasse Der Stadtpersonifikation Basilea und dem Flussgott Rhenus am nachsten stehen nicht akademische Kunste oder Wissenschaften sondern Embleme des modernen Burgertums die Libertas als Allegorie der politischen Freiheit und Merkur als Gott der Kaufleute Rechts hinter Basilea befindet sich ein rauchender Schornstein Der einfach Museum genannte Bau entstand ab 1844 und wurde 1849 eroffnet Er bestand aus Vorlesungs Veranstaltungs Bibliotheks und Museumsraumen wobei letztere den Hauptteil ausmachten Das Museum an der Augustinergasse ist das Hauptwerk Melchior Berris Der spatklassizistische Monumentalbau mit Dekorationsmalerei und den spater hinzugefugten Fresken Arnold Bocklins ist ein vergleichsweise fruhes burgerliches und das erste grosse Basler Museum Deutlich erkennbar ist die Rezeption Karl Friedrich Schinkels und seiner Berliner Bauakademie Das von Johann Jakob Oechslin entworfene Figurenfries der Hauptfassade verdeutlicht mit seinen allegorischen Darstellungen die Aufgabe des Museums als Tempel der Wissenschaft und Kunste die vom fortschrittlichen Burgertum getragen werden Von der Klosterkirche wurde aus Kostengrunden ein betrachtlicher Teil der Aussenmauern fur einen der beiden Museumsflugel ubernommen die nicht der Reprasentation dienten nbsp Das Museum Blick in Richtung Munsterplatz 19 Jh Die Gasse ist viel breiter dargestellt als sie in Realitat ist Die Hauptfassade ist wegen der Lage des Museums an der engen Augustinergasse nicht aus der Weite zu betrachten Dieser Mangel wurde zwar schon 1849 kritisiert Es ist aber nicht belegt dass mit dem Bau auch geplant worden sei die gegenuberliegenden Hauser abzubrechen damit vom rechten Rheinufer Kleinbasel aus gesehen die asthetische Wirkung und ideelle Aussage der Architektur voll zum Tragen komme Diesen Vorschlag machte erst 1881 der damalige Bauinspektor Heinrich Reese und er wurde nie konkret weiterverfolgt Durch mehrere An und Umbauten infolge von Nutzungsanderungen haben die Innenraume seit den 1890er Jahren ihr ursprungliches Erscheinungsbild bis auf den Eingangsbereich das Treppenhaus und die Aula grundlegend verandert Dem Erweiterungsbau von 1913 bis 1915 wich der amphitheatralische Horsaal im Erdgeschoss nach 1928 wurden die ursprunglichen reich ausgestatteten Oberlichtsale ersetzt 1968 1971 wurden wegen Raumbedarfs Zwischenboden eingefugt Indem der Museumsbetrieb Ausstellung Lagerung Verwaltung auf weitere benachbarte Bauten ausgegriffen hat ist aus dem einzelnen Ursprungsbau an der Augustinergasse ein Museumskomplex entstanden Aula BearbeitenIm ersten Obergeschoss wurde ein grosser reich ausgestatteter Raum geschaffen Er war bestimmt fur akademische Feiern und fur Vortrage An den Wanden befindet sich die Professorengalerie eine 1686 87 begrundete und bis 1904 vermehrte Sammlung von gleichformatigen Portrats von Professoren der Universitat Basel 100 Gemalde sind in der Aula aufgehangt 18 im Vorraum drei in der Bibliothekund vier im Sitzungszimmer 1 1857 und 1860 wurden in der Aula uberdies bei Ferdinand Schloth in Auftrag gegebene Marmorbusten von Johann Ludwig Burckhardt genannt Scheik Ibrahim und von Wilhelm Martin Leberecht de Wette aufgestellt 2 1876 1879 schuf derselbe Bildhauer zehn weitere Busten von Professoren darunter die von Alexandre Vinet die im Vorraum der Aula und im zur Aula fuhrenden Treppenhaus Aufstellung fanden jedoch 2008 in die Skulpturhalle Basel ubergefuhrt wurden 3 Nutzung Bearbeiten nbsp Die Gemaldegalerie der Offentlichen Kunstsammlung im Oberlichtsaal vor 1862Das Raum und Nutzungsprogramm von 1849 verband universitare Einrichtungen mit Bibliothek naturhistorischen und Kunstsammlungen Als Sammlungen galten zudem die meisten Subsidiaranstalten also Einrichtungen welche die Lehre und Forschung am Objekt unterstutzten Dazu zahlten auch die Apparate der chemischen und der physikalischen Anstalt oder die Instrumente der anatomischen Anstalt Die damals erreichte Einheit der offentlichen Sammlungen auch das Naturhistorische Museum war vom Falkensteinerhof eingezogen endete nach ihrer Zusammenfuhrung im Museum an der Augustinergasse aber schon wenige Jahre spater Parallel zur Spezialisierung der Bildungs und Forschungsdisziplinen entwickelten sich aus dem vielfaltigen Basler Objektbestand institutionelle Sammlungen die nach wissenschaftlichen Sparten getrennt waren 1856 kam die im selben Jahr nach dem Vorbild des Germanischen Nationalmuseums in Nurnberg aus Bestanden des Museums an der Augustinergasse gegrundete mittelalterliche Sammlung in Nebenraume und Annexbauten Bischofshof Niklauskapelle des Basler Munsters 1887 kamen die Abgusse antiker Bildwerke in die Kunsthalle Inzwischen waren auch die chemische und die physikalische Anstalt 1874 in den Bernoullianum genannten Neubau fur die Naturwissenschaften umgezogen wonach ihre Objektbestande den Sammlungscharakter zugunsten von Laboreinrichtungen verloren 1892 wurden die antiquarische Sammlung die antike Kleinkunst unter Ausschluss der ethnologischen Objekte und die mittelalterliche Sammlung im Munster mit den historischen Waffen des Basler Zeughauses zum Historischen Museum Basel vereinigt und ab 1894 in der umgebauten Barfusserkirche ausgestellt 1896 kam der gesamte Bucherbestand in die neue Universitatsbibliothek Die ethnographische Sammlung seit 1905 in Sammlung fur Volkerkunde umbenannt bezog 1917 im 1913 1915 errichteten Erweiterungsbau des Museums an der Augustinergasse zusatzliche Raumlichkeiten und wurde zum Museum fur Volkerkunde 1996 umbenannt in Museum der Kulturen Basel verlegte dieses 2007 seinen Eingang von der Augustinergasse auf den Munsterplatz und hat die bis dato raumlich enge Verflechtung mit dem Berri Bau weitgehend aufgelost 1936 nach einer rund drei Jahrzehnte dauernden Planung kam die Kunstsammlung in das Kunstmuseum Basel Doch hatte diese schon 1922 im Augustinerhof an der Augustinergasse Kupferstichkabinett und im Bachofenhaus am Munsterplatz Sammlung Bachofen mit weiteren Bestanden Filialen erhalten und seit 1928 mit ihrem Hauptteil in der Kunsthalle ein vorlaufiges Domizil gefunden Allein das Naturhistorische Museum Basel das die meisten Bereiche der Naturwissenschaften prasentiert hat sowohl den 1849 bezogenen Standort als auch seinen traditionellen Namen behalten Siehe auch BearbeitenNaturhistorisches Museum Basel Museen in BaselEinzelnachweise Bearbeiten INSA Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850 1920 Basel Basel 1986 S 126 Paul Leonhard Ganz Die Basler Professorengalerie in der Aula des Museums an der Augustinergasse In Basler Zeitschrift fur Geschichte und Altertumskunde Band 78 1978 S 31 162 Stefan Hess Zwischen Winckelmann und Winkelried Der Basler Bildhauer Ferdinand Schloth 1818 1891 Berlin 2010 S 170 177 Stefan Hess Zwischen Winckelmann und Winkelried Der Basler Bildhauer Ferdinand Schloth 1818 1891 Berlin 2010 S 73f 176 181 Literatur BearbeitenGeorg Germann Dorothee Huber Der Bau des alten Museums in Basel 1844 1849 Basler Zeitschrift fur Geschichte und Altertumskunde Bd 78 1978 doi 10 5169 seals 117976 8 S 5 31 Dorothee Huber Architekturfuhrer Basel Die Baugeschichte der Stadt und ihrer Umgebung Architekturmuseum Basel Basel 1993 ISBN 3 905065 22 3 S 112 114 Nikolaus Meier Identitat und Differenz Zum 150 Jahrestag der Eroffnung des Museums an der Augustinergasse in Basel In Basler Zeitschrift fur Geschichte und Altertumskunde 100 2000 S 121 192 doi 10 5169 seals 118426 Anne Nagel Martin Mohle Brigitte Meles Die Kunstdenkmaler des Kantons Basel Stadt Bd VII Die Altstadt von Grossbasel I Profanbauten Bern 2006 S 282 293 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Naturhistorisches Museum Basel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Naturhistorischen Museum Basel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Museum an der Augustinergasse amp oldid 238143436