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Johanna Catharina Hohn 15 April 1759 in Kottendorf 1 28 November 1783 in Weimar war eine ledige Magd in Weimar die ihr neugeborenes Kind totete und dafur hingerichtet wurde Ihr Fall war ein Kristallisationspunkt fur die Debatte im Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach zur Reform der Strafe bei Kindsmord Ausserdem entzundete sich daran nach dem spaten Bekanntwerden in den 1920er Jahren eine anhaltende Kontroverse um die Diskrepanz zwischen Goethes Darstellung der Gretchentragodie im Faust und seiner Stellungnahme zur Todesstrafe bei Kindsmord im Verlauf des Verfahrens gegen Hohn Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Reformdebatte und Verfahren gegen Johanna Catharina Hohn 2 1 Fruhere Kindsmordsfalle im Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach und Reformdebatte 2 2 Verfahren und Urteil 2 3 Hinrichtung 2 4 Weitere Kindsmordsfalle 1783 im Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach 3 Rezeption 3 1 Kontroverse in den 1930er Jahren 3 2 Kontroverse ab den 1990er Jahren 3 3 Weitere Rezeption des Falls Johanna Catharina Hohn 4 Literatur 4 1 Allgemein 4 2 Beitrage zur Kontroverse in den 1930ern chronologisch 4 3 Beitrage zur Kontroverse ab den 1990ern chronologisch 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Bild einer Magd um 1700Fur das Leben der Johanna Catharina Hohn und die von ihr verubte Tat kann man sich nur auf wenige Quellen stutzen da sich viele Akten nicht erhalten haben Es bleiben die Eintrage in den Kirchenbuchern die Urteilsbegrundung des Schoppenstuhls der Eintrag im Weimarer Totenbuch und die knappe Meldung zur Hinrichtung in den Weimarischen Wochentlichen Anzeigen 2 3 Ihr Vater Johann Friedrich Hohn 1723 1798 stammte aus einer alteingesessenen Tannrodaer Familie und war Hofmeister zu Kottendorf 1751 heiratete er Christiana Sophie Leudolph Das Paar hatte funf Kinder von denen nur drei darunter Johanna das Erwachsenenalter erreichten Nach dem Tod Christiana Hohns heiratete der Vater noch zwei weitere Male Aus diesen Ehen stammten sechs Halbgeschwister Johannas 4 Johanna Catharina Hohn arbeitete als Magd in der Niedermuhle in Weimar eventuell bereits ab ihrem 14 Lebensjahr 2 Die Niedermuhle ab 1854 Karlsmuhle genannt war eine Getreide und Olmuhle 5 6 Die Forschung hat ermittelt dass in der Fruhen Neuzeit Dienstmagde die Hauptgruppe der Kindsmorderinnen bildeten was sich aus ihrer Situation ergab Sie waren weitgehend ledig im heiratsfahigen Alter mussten arbeitsbedingt haufig den Ort wechseln gehorten zur Unterschicht hatten nur einen geringen Verdienst und lebten und arbeiteten gemeinsam mit den Knechten Trotzdem gab es auch bei Dienstmagden die zu Kindsmorderinnen wurden grosse soziale Unterschiede 7 1782 wurde die 23 jahrige Johanna Hohn schwanger uber die Umstande und den Vater ist nichts bekannt Anscheinend verdrangte sie ihre Schwangerschaft und bereitete sich nicht auf die Geburt und das Kind vor 2 Allerdings zeigte sie ihren Schwangerschaftsbauch eine Woche vor der Geburt ihrer Dienstherrin die aber auch keine Vorkehrungen traf 8 Da das Verheimlichen einer Schwangerschaft unter Strafe stand war dies relevant 9 Nach acht Monaten Schwangerschaft gebar Hohn am 11 April 1783 um die Mittagszeit in ihrer Kammer einen Knaben Sie war allein Sie nabelte ihn nach einer Viertelstunde ab stach dem Kind dreimal mit einem Messer in den Hals und begrub es im Stroh ihres Bettes Stunden spater wurde die Hebamme geholt wohl von der Dienstfrau und ihrer Schwester der Hohn auf Nachfrage zeigte wo das tote Kind verborgen war 8 Hohn wurde inhaftiert das Weimarer Justizamt untersuchte den Fall Reformdebatte und Verfahren gegen Johanna Catharina Hohn Bearbeiten nbsp Constitutio Criminalis Carolina Art 131 Straff der Weiber so ire Kinder todten Ausgabe von 1533 Fruhere Kindsmordsfalle im Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach und Reformdebatte Bearbeiten Im weiteren Verfahren verknupfte sich der konkrete Fall mit der damaligen Reformdebatte um die Strafen fur uneheliche Geburten Kirchenbusse und Kindsmorde In der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts galt noch immer die Halsgerichtsordnung Kaiser Karls V Constitutio Criminalis Carolina aus dem Jahr 1532 wonach Kindsmorderinnen lebendig begraben gepfahlt oder ertrankt werden sollten 10 Zum Zeitpunkt des Falls Hohn lag laut Volker Wahl die letzte Hinrichtung einer Kindsmorderin in Weimar fast drei Jahrzehnte zuruck 1753 Maria Gertraude Schmidt welche Dienstmagd in der Lottenmuhle war 11 1774 75 noch wahrend der Regentschaft von Herzogin Anna Amalia war das Todesurteil einer Kindsmorderin in eine Zuchthausstrafe abgeandert worden Fall der Catharina Elisabetha Warz 12 Doch noch laut Leonie Berger und Joachim Berger bzw Marcus Ventzke gab es wohl doch im Zwischenraum dieser beiden Jahrzehnte vollstreckte Todesurteile wenn auch nicht nur fur Kindsmord 13 14 Generell wurde die Kindstotung und die Reform der Strafgesetze fur Kindesmorderinnen in der damaligen Zeit in den Landern des Romisch Deutschen Reichs lebhaft diskutiert 1780 wurde die sogenannte Mannheimer Preisfrage Welches sind die besten ausfuhrbaren Mittel dem Kindermord Einhalt zu thun ausgeschrieben fur die fast 400 Aufsatze eingereicht und etliche ausserhalb des Preisausschreibens veroffentlicht wurden Kein anderes Preisausschreiben der damaligen Zeit fand ein annahernd vergleichbares Echo 15 Zu den Reaktionen auf die Preisfrage gehorte auch ein 1781 anonym veroffentlichter Beitrag von Christian Gottlob Voigt aus Weimar Voigt war zur ersten Fassung des Aufsatzes durch den am 11 Februar 1781 von Dorothea Altwein in Weimar verubten Kindsmord veranlasst worden Noch vor dem Abdruck bekam Goethe diesen Aufsatz zur Kenntnis Daraufhin verzichtete er auf eine eigene Bearbeitung der Materie die er anscheinend beabsichtigt hatte Der Herzog forderte bei Voigt den fertigen Aufsatz ebenfalls zur Lekture an 16 Auch die Buchkaufe die Carl August und Goethe zu dieser Zeit tatigten u a Heinrich Wagners Stuck Die Kindermorderinn sowie die Abhandlung von Jakob Volkersamen zu Strafen bei Kindsmord belegen ihr lebhaftes Interesse an der Reformdebatte Die erworbenen Schriften wandten sich gegen die Todesstrafe bei Kindsmord 17 Der von Dorothea Altwein verubte Kindsmord war der Ausloser fur einen ersten Reformversuch von Herzog Carl August Altwein wurde zum Tod durch Ertranken verurteilt was der Herzog in eine lebenslange Zuchthausstrafe umwandelte sie wurde 1798 begnadigt Der Herzog beauftragte die Weimarer Regierung die Regelungen fur die Verheimlichung von Schwangerschaften und die Kirchenbusse bei unehelichen Geburten zu uberarbeiten Diese Reformvorstosse verliefen zu diesem Zeitpunkt aber im Sande 18 Verfahren und Urteil Bearbeiten nbsp Carl August Herzog von Sachsen Weimar und Eisenach 1796 97 nbsp Jakob Friedrich von Fritsch nbsp Johann Wolfgang von Goethe Tuschzeichnung von Johann Heinrich Lips von 1779In der Haft war Hohn verhort worden die Niederschrift ubergab das Justizamt an die Regierung in Weimar die am 2 Mai den Landesherrn Herzog Carl August informierte Die Regierung ersuchte den Herzog um die Entscheidung ob die Spezialinquisition durchgefuhrt werden sollte Hierzu besprach sich Carl August am 13 Mai mit dem Geheimen Consilium 19 einem seit 1756 bestehenden Gremium das den Landesherrn bei allen ihm zur Entscheidung vorgelegten oder ihm ausschliesslich vorbehaltenen Angelegenheiten beriet 20 Dem Geheimen Consilium gehorten die Geheimen Rate Jacob Friedrich Freiherr von Fritsch Christian Friedrich Schnauss und als jungstes Mitglied Johann Wolfgang Goethe an Die erste Vernehmung hatte bereits gezeigt dass die Tat vorsatzlich erfolgte womit sich die Todesstrafe schon fruh abzeichnete Beeinflusst von der aktuellen Reformdiskussion um die Bestrafung von Kindsmorden warf der Herzog bei dieser Gelegenheit die Frage auf ob die Todesstrafe bei Kindsmord nicht durch eine wirksamere weil abschreckendere Bestrafung ersetzt werden konnte Abschneiden des Haupthaares zur dauernden Schande Stellung an den Pranger und offentliche Geisselung lebenslangliches Zuchthaus mit harter Arbeit Wiederholung des Prangers und der offentlichen Geisselung fur Lebenszeit oder wenigstens eine Anzahl Jahre einmal oder mehrmals jahrlich insbesondere am Jahrestag des Kindsmordes Die Regierung in Weimar wurde aufgefordert zu dieser Idee Stellung zu beziehen Die Entscheidung zur Spezialinquisition wurde derweil vertagt 21 Die Stellungnahme wurde in Form von Einzelgutachten der Regierungsmitglieder am 26 Mai vorgelegt Diese haben sich nicht erhalten doch wird angenommen dass die Regierungsmitglieder die Vorschlage des Herzogs mehrheitlich ablehnten 22 Die Stellungnahme der Regierung erorterte der Herzog am 3 Juni mit den Raten seines Geheimen Consiliums Carl August ordnete nun die Spezialinquisition an d h eine detaillierte Befragung die im Fall Hohn ohne Folter erfolgte sowie die Bestellung eines Verteidigers Die Akten mit den Verhorergebnissen sowie der Verteidigungsschrift gingen am 16 September an den Schoppenstuhl an der Universitat in Jena Die Mitglieder des Schoppenstuhls befassten sich am 19 September mit den Akten Am 25 September lag das schriftliche Urteil Tod durch Enthauptung mit dem Schwert mit Begrundung vor das die Regierung wiederum am 9 Oktober dem Herzog zur Konfirmation Bestatigung oder Abanderung ubersandte 23 Der Herzog liess nun noch die Rate des Geheimen Consiliums zur Frage der Abanderung der Strafe bei Kindesmord Stellung beziehen eine ungewohnliche Massnahme da das Geheime Consilium normalerweise keine Rechtsgutachten zu Fragen des peinlichen Rechts erstellte Herzog Karl August sprach sich in seinem Rescript vom 13 Mai 1783 fur die Abschaffung der Todesstrafe bei Kindesmord lediger Mutter und damit fur die Begnadigung von Johanna Hohn aus Von Fritsch und Schnauss sprachen sich am 25 und 26 Oktober beide allerdings unterschiedlich deutlich gegen die Anderungsvorschlage des Herzogs aus Von Fritsch war eigentlich fur die Beibehaltung der Todesstrafe ging aber davon aus dass die Abschaffung beschlossene Sache sei und trug diese Entscheidung mit Er pladierte fur die Milderung der drakonischen Zuchthausstrafe Fur Schnauss war die Todesstrafe die wirksamste Strafe um Frauen vom Kindsmord abzuschrecken er votierte entschieden fur die Beibehaltung der Todesstrafe und fur die Hinrichtung von Johanna Hohn Goethe gab seine Stellungnahme mit Verzogerung in Form eines Aufsatzes am 4 November ab Anders als die Gutachten von Fritsch und Schnauss hat sich dieser Aufsatz nicht erhalten Von Goethe wurde nur sein amtliches Votum zu den Akten genommen 24 Da das Resultat meines unterthanigst eingereichten Aufsatzes mit beyden vorliegenden grundlichen Votis vollig ubereinstimmt so kann ich um so weniger zweifeln selbigen in allen Stucken beizutreten und zu erklaren dass auch nach meiner Meinung rahtlicher seyn mogte die Todtesstrafe beyzubehalten 25 Da die Voten sowohl der Regierungsmitglieder als auch der Rate des Geheimen Consiliums sich fur die Beibehaltung der Todesstrafe ausgesprochen hatten sah der Herzog von der Umwandlung der Todesstrafe fur Hohn in ein anderes Strafmass ab Er bestatigte das Urteil am 4 November und wies die Regierung an es zu vollstrecken 26 Hinrichtung Bearbeiten Johanna Catharina Hohn wurde am 28 November 1783 vor dem Erfurter Tor auf dem Galgenberg zwischen Weimar und Trobsdorf mit dem Schwert enthauptet Ursprunglich sollte die Hinrichtung bereits am 25 November stattfinden doch um Sicherheitsvorkehrungen zu treffen wurde sie um drei Tage verschoben 27 Vor der Hinrichtung wurde ein zeremonielles Gerichtsverfahren ein Schauprozess des Hochnotpeinlichen Halsgerichts abgehalten Ein Dokument mit der Handlungsanweisung dazu wurde 2006 entdeckt und 2008 veroffentlicht 28 29 Es wurde zehn Tage vor der Hinrichtung verfasst und beschreibt detailliert den Ablauf den Aufbau des Richtplatzes die Sitzordnung der Richter die Anklage Vernehmung und Verlesung des Urteils die letzten Schritte von Johanna Hohn zur Richtbank bis hin zum Abgang aller Beteiligten nach der Enthauptung Entsprechend diesen Buhnenanweisungen 30 sollte der Schauprozess auf einem Podium mit schwarzem Hintergrund schwarz verhangtem Tisch und vierzehn schwarzen Stuhlen fur die Richter und Schoppen durchgefuhrt werden geschutzt von einer Miliz aus 200 Soldaten und Bauern Die Amtspersonen wurden morgens schwarz gekleidet in feierlicher Prozession von der Amtsstube zum Richtplatz ziehen Wahrend die gerichtliche Legitimitat und Autoritat formell festgestellt wurde wurde die arme Sunderin von Geistlichen begleitet zur rechten Seite des Scharfrichters gefuhrt werden der auch als peinlicher Anklager fungierte Der Scharfrichter wurde dann die Anklage verkunden Herr Richter ich klage peinlich an zum erstenmahle ich klage peinlich an zum andernmahle ich klage peinlich an zum drittenmahle gegenwartige arme Sunderin Annen Catharinen Hohnin aus Tannroda dass sie wieder das funfte Geboth gehandelt und das von ihr zur Welt gebohrne Kind vorsetzlich ermordet und um das Leben gebracht habe 31 Der Amtsschreiber sollte die Verurteilte detailliert befragen ob sie das Kind am 11 April geboren und getotet hatte Im Skript steht an dieser Stelle es sei zu verhoffen dass die arme Sunderin jede Frage einzeln mit einem Ja beantwortet 32 Nach der kompletten Verlesung des Urteils wurde dem Scharfrichter freies Geleit zugesichert und die Bevolkerung aufgefordert Hohns Tod nicht am Scharfrichter zu rachen 33 Nach der Hinrichtung sind als letzte Worte der Beteiligten vom Skript vorgegeben Scharfrichter Habe ich recht gerichtet Richter Du hast gethan was Urthel und Recht mit sich gebracht 34 Es gibt keine Hinweise darauf dass die tatsachliche Hinrichtung diesem Skript nicht gefolgt ist Der Herzog selbst hatte Weimar am Hinrichtungstag gezielt verlassen Auch der Schriftsteller Johann Joachim Christoph Bode reiste an dem Tag von Weimar nach Erfurt um wie er in einem Brief am Vortag schrieb einer hiesigen Kopferey einer Kindermorderinn aus zu weichen indem es mir nicht als eine Strafe sondern als ein Staatsmord vorkommt 35 Hohns Leichnam wurde in die Anatomie der Medizinischen Fakultat der Universitat Jena ubergeben das ubliche Vorgehen mit Hingerichteten Der Leiter der Anatomie Justus Christian Loder beschwerte sich Hohn sei im Gefangnis zu gut ernahrt worden so dass sie zu Demonstrationen weniger gut brauchbar ware 36 Weitere Kindsmordsfalle 1783 im Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Bearbeiten Parallel zum langwierigen Verfahren gegen Johanna Hohn mussten sich die Behorden mit einem weiteren Kindsmord in Weimar beschaftigen Am 4 April 1783 also einige Tage vor dem von Hohn verubten Kindsmord totete die ledige Dienstmagd Maria Sophia Rost ihr neugeborenes Kind das sie nach der Tat versteckte Sie wurde am 8 Mai verhaftet der Leichnam am 10 Mai gefunden Anders als Hohn gestand Rost die Tat nicht Carl August genehmigte keine Befragung unter Folter In ihrem Fall entschied der Herzog wegen des mangelnden Gestandnisses am 19 Dezember auf eine lebenslange Zuchthausstrafe Nach funf Jahren wurde sie wegen guter Fuhrung entlassen 37 Zu einem weiteren Fall im Herzogtum im gleichen Jahr liegen nur unvollstandige Akten vor Sophia Catharina Seyfarth gebar am 21 Mai im Gebiet des Amts Ilmenau ein Kind das nach ihren Angaben tot zur Welt kam Auch in ihrem Fall entschied der Herzog gegen die Folter Der weitere Verlauf des Verfahrens ist nicht bekannt doch kann eine Todesstrafe ausgeschlossen werden da sonst der Herzog wegen der Konfirmation angesprochen worden ware 38 Rezeption Bearbeiten nbsp Johann Wolfgang von Goethe vor einem Grabmal mit weiblicher Buste Scherenschnitt um 1780Goethe hatte der vergleichbare Fall der Susanna Brandt von 1772 dazu bewogen die Tragodie um die Kindesmorderin Gretchen als zentrales Motiv in den Urfaust aufzunehmen was in der Goethe Forschung fruh erwahnt und aufbereitet wurde 39 Goethes vermeintlich inkriminierende Ausserungen 40 zur Todesstrafe bei Kindsmord im Rahmen des Verfahrens um Hohn wurden aber erst im Laufe der 1920er Jahre bekannt Zu Beginn der 1930er Jahre kam es deswegen zu einer ersten Kontroverse Veroffentlichungen von Sigrid Damm und W Daniel Wilson im Laufe der 1990er Jahre ruckten die Geschehnisse wieder ins offentliche Bewusstsein woraufhin Bundesprasident Roman Herzog in einer Ansprache zu Goethes 250 Geburtstag darauf Bezug nahm Die Kontroverse fuhrte dazu dass 2004 zwei Editionen mit Dokumenten um die Weimarer Kindsmordfalle und Goethes Beteiligung am Fall Hohn erschienen 41 42 Kontroverse in den 1930er Jahren Bearbeiten Bis in die 1920er Jahre war nur wenig uber Goethes amtliche Tatigkeiten bekannt Entsprechend wurden Goethes Ansichten zur Todesstrafe bei Kindsmord aus seinen fiktionalen Schriften abgeleitet So argumentierte Julius Zeitler 1918 in einem Beitrag zur Todesstrafe im Goethe Jahrbuch dass Goethe fur eine Milderung des strengen Rechts bei Kindesmorderinnen eingetreten sei Erst Fritz Hartung zitierte 1923 Goethes Votum aus den Akten ohne den Bezug zum Fall Hohn zu erwahnen 1929 stellte Friedrich Wilhelm Lucht in seiner Abhandlung zur Strafrechtspflege in Sachsen Weimar Eisenach den Zusammenhang her 43 Erst mit einem Artikel von Karl Maria Finkelnburg 1931 im Berliner Tagblatt wurde Goethes Votum allgemein bekannt 44 Allerdings verstand er ein Zitat bei Lucht falsch und kritisierte dass Goethes Votum nur aus den beiden Wortern auch ich bestanden hatte was formelhaft ohne eine Silbe individualisierenden Eingehens auf den Fall gewesen sei Zudem betonte er dass Carl August reformfreudiger als Goethe sowie menschlicher gewesen sei Das Goethe Bild musse korrigiert werden 45 Bei seiner Gedenkrede zum 100 Todestag Goethes am 18 Marz 1932 zeigte sich Thomas Mann erschuttert von Goethes Haltung gegenuber dem hohnschen Todesurteil und konstruierte eine Divergenz zwischen der dem Reich des Ewigen zugeordneten Dichtung und dem irdischen Leben 46 47 Ein Gegenartikel von Erich Wulffen 48 im gleichen Jahr wies auf Finkelnburgs Auch ich Missverstandnis hin und veroffentlichte den vollen Text von Goethes Votum Auch Wulffen argumentierte mit der burgerlichen Trennung von dichterischer und materieller Wirklichkeit Goethes Entwicklung als Dichter hatte gelitten wenn er sich starker fur die Humanisierung des Strafrechts eingesetzt hatte 49 Die Goethe Gesellschaft reagierte 1936 mit einer Sammlung von Antworten auf haufige Anfragen an Goethe Institute Ihre Verteidigungslinie war dabei die Gultigkeit der Halsgerichtsordnung Karls V und dass der Schoppenstuhl nicht Goethe das Todesurteil ausgesprochen hatte 50 Lion Feuchtwanger griff in seinem Exilroman Exil 1940 die Spaltung Goethes in den humanen Dichter und in den Politiker auf 51 Kontroverse ab den 1990er Jahren Bearbeiten In den folgenden Jahrzehnten wurde Goethes Verhalten immer wieder erortert 52 aber erst mit Veroffentlichungen von Sigrid Damm 1998 und W Daniel Wilson 1999 erreichte die Kontroverse wieder die allgemeine Offentlichkeit In ihrer Paarbiographie Christiane und Goethe wertete Damm die Akten zum Fall Hohn aus und konstatierte dass Goethe fur sich eine Doppelexistenz definierte Geist und Macht trennte und sich der Illusion hingab Dichter und Politiker zugleich sein zu konnen 53 Der US amerikanische Germanist W Daniel Wilson monierte in seinem Buch Das Goethe Tabu dass die Faust Forschung den Fall Hohn lange ignorierte obwohl er fur Teile der Gretchen Tragodie die nach dem Urfaust verfasst wurden relevant sein konne Zudem vertrat er die These die Todesstrafe fur Hohn sei in der Weimarer Bevolkerung umstritten gewesen Die Weimarer Regierung habe erhebliche Vorsichtsmassnahmen treffen mussen um Unruhen zu verhindern indem sie die Hinrichtung durch eine starke Miliz schutzen liess 54 Dass sich das Skript fur das Halsgericht im Privatarchiv eines Burgers befand der also offenkundig grosses Interesse am Fall Hohn zeigte bestarkte Wilson 2008 noch in seiner Vermutung dass die Todesstrafe in Weimar kontroverser war als bis dahin allgemein angenommen 55 Der Freiburger Germanist Rudiger Scholz forderte 2003 von der Goethe Forschung Es geht darum zu erklaren wie Goethes Verhalten zustande kam welche Folgen es hatte und wie das Verhaltnis zu den diskursiven und fiktionalen Werken zu verstehen ist 56 Scholz argumentierte aber auch moralisch Er wies Goethe die Schuld an der Hinrichtung von Johanna Hohn zu Dass er trotz der schon geschriebenen ruhrseligen Gretchen Geschichte im realen Leben fur die Beibehaltung der Todesstrafe und damit fur die Hinrichtung von Johanna Hohn pladierte passt nicht zu dem Bild des grossen Humanisten und Praktikers der Menschlichkeit 57 Wilson differenzierte dagegen dass es nicht um die moralische Frage der Schuld ginge sondern um Goethes Teil der Verantwortung dafur dass die Todesstrafe bei Kindsmord beibehalten wurde weshalb Hohn hingerichtet wurde 58 In seiner Ansprache zum 250 Geburtstag Goethes am 14 April 1999 wies Bundesprasident Roman Herzog auf Goethes Votum hin und warnte vor einer Idealisierung Goethes Fragwurdig ist manches was uber sein Leben nun deutlicher in den Blick gerat Es war Goethe Mitglied des Geheimen Consiliums des Herzogs Carl August der fur die Vollstreckung der Todesstrafe an einer verzweifelten und von allen verlassenen Kindsmorderin pladierte derselbe Goethe der sich in seinem Faust besonders in der Urfassung so einfuhlsam in das Schicksal einer solchen Frau versetzt hat 59 Damm Wilson und Scholz wurde wiederum vorgeworfen Goethes Einfluss auf das Urteil uberzubewerten Damm hatte Goethes Votum zum Zunglein an der Waage 60 stilisiert doch die Entscheidung hatte der Herzog getroffen wobei Goethe nur eine Stellungnahme von vielen beigetragen hatte so der Germanist Wolfgang Wittkowski in einem Aufsatz uber die Hexenjagd auf Goethe 61 Die Stellungnahmen hatten sich zudem nicht auf das Urteil sondern auf die generelle Anderung des Strafmasses bezogen so der Jurist und Goetheforscher Rene Jacques Baerlocher 62 Wittkowski und Baerlocher argumentierten zudem Goethe habe sich mit der Todesstrafe im Vergleich zu Carl Augusts Alternativvorschlag fur die mildere Strafe entschieden 63 Auf die Frage der Integration des hohnschen Falls in die Faust Forschung gingen die Apologeten Goethes nicht ein Das Votum des Geheimen Rats Jakob Friedrich von Fritsch erwies sich als offen fur unterschiedlichste Interpretationen Volker Wahl Direktor des Thuringischen Hauptstaatsarchivs Weimar und Herausgeber einer der beiden Quellen Editionen zum Fall Hohn beschrieb es als vorsichtiger und mehr taktierend im Vergleich zu Schnauss Votum doch eindeutig gegen den Alternativvorschlag des Herzogs formuliert 64 Scholz und Wilson sahen dies durchaus auch so leiteten aber insbesondere aus dem ersten und letzten Absatz von Fritschs Votum zwei wichtige Punkte ab Im ersten Absatz zeigte sich von Fritsch ihrer Meinung nach uberzeugt davon dass der Herzog sich fast endgultig auf die Abschaffung der Todesstrafe festgelegt hatte Im letzten Absatz schlug von Fritsch dem Herzog vor fur Kindesmord keine einheitliche Strafe festzulegen sondern nur im Einzelfall zu entscheiden Die beiden Kritiker schlussfolgerten daraus dass von Fritsch die Absicht des Herzogs mittrug wenn auch entgegen seiner personlichen Uberzeugung Wenn dies zutrafe dann hatten die Rate des Geheimen Consiliums Carl August mit ihren Voten von seiner ursprunglichen Absicht abgebracht Goethes Mitverantwortung fur die letztendliche Entscheidung des Landesherrn ware also grosser 65 Damm hatte die Voten von Fritsch und Schnauss als diametral zueinander gelesen was im Widerspruch dazu stand dass Goethe sich in seinem Votum als vollig ubereinstimmend mit den Stellungnahmen der beiden bezeichnet hatte Sie unterstellte ihm die Voten der beiden gar nicht gelesen zu haben und beschrieb Goethes kurzes Votum als das Ergebnis zerstreuten Hinschauens wie ein kleiner Unfall im Schlendrian der Geschaffte Damm war schockiert von der Lassigkeit mit der er sein Ja zur Todesstrafe gibt 66 Baerlocher bezeichnete Damms Biographie daraufhin verachtlich als Eheroman 67 Wilson stimmte Damm in diesem spezifischen Punkt nicht zu verteidigte ihr Buch jedoch als gut recherchiert 68 Weitere Rezeption des Falls Johanna Catharina Hohn Bearbeiten Die Germanistin Susanne Kord die die Debatte um Goethes Beteiligung am Hohn schen Verfahren als unwesentlichen Streit 69 bezeichnete interessierte die Handschrift mit der Handlungsanweisung fur den Schauprozess wegen seines Doppellebens als legales und literarisches Dokument 70 Die Hinrichtung sei nicht nur im ubertragenen Sinne dramatisch gewesen sondern sogar teilweise als Drama inszeniert worden 71 Die dramatischen Aspekte des Hinrichtungsskripts seien ebenso prominent wie die anderer Buhnenwerke des 18 Jahrhunderts Wie das Drama im 18 Jahrhundert generell sollte das Halsgericht den Horaz schen Anforderungen entsprechend belehren und ergotzen Offentliche Hinrichtungen dienten generell der Schaulust Die Belehrung des hohnschen Halsgerichts richtete sich wie die markerschutternde Zerknirschung 72 der Kindsmorderin auf dem Schafott in zeitgenossischen literarischen Darstellungen an junge Frauen und Madchen 72 Die im historischen Dokument beschriebene Zurschaustellung der Schuldigen ihr angenommenes offentliches Gestandnis entspreche dem literarischen Diskurs der Zeit 71 Die moralische Wirkung konnte ein solches Schauspiel aber nur entfalten wenn sich die Kindsmorderin auf dem Schafott an die Etikette hielt die soziale Ubereinkunft angemessenen Verhaltens bei der Hinrichtung Die in der zeitgenossischen Literatur herausgestellte reuevolle Schuldakzeptanz und Todeswilligkeit der Taterin stellten Mannerphantasien dar wie es bereits Germaine Groetzinger analysiert hat 73 74 Tatsachlich scheinen sich die meisten Frauen in ihr Schicksal ergeben zu haben doch Kord fuhrt einen Fall von 1849 an bei dem sich die verurteilte Morderin wehrte und bis zum letzten Moment um ihr Leben kampfte In diesem Fall konnte das Schauspiel da seiner Wurde beraubt die Moral nicht erbaulich veranschaulichen 75 Rudiger Scholz vertrat 2013 in seinem Aufsatz Edel sei der Mensch und strafe Goethes Aufsatz zur Beibehaltung der Todesstrafe fur Kindesmorderinnen die These dass der Mittelteil von Goethes 1783 zur Zeit des Hohn Verfahrens geschriebenes und veroffentlichtes Gedicht Edel sei der Mensch ein Pladoyer fur die Beibehaltung der Todesstrafe und damit fur die Hinrichtung von Johanna Hohn sei 2009 erschien der Roman Goethes Hinrichtung von Victor Glass der sich mit dem Fall Hohn befasste 76 Literatur BearbeitenAllgemein Bearbeiten Susan Geissler Nach bosen Wercken folgt boser Lohn Das Weimarer Richtschwert von 1623 In Weimar Jena Die grosse Stadt Das kulturhistorische Archiv 5 3 2012 S 191 199 Susanne Kord Murderesses in German writing 1720 1860 heroines of horror Cambridge studies in German Cambridge University Press New York 2009 Insbesondere Kapitel Shame Child killers S 121 153 und The end the etiquette of execution S 187 219 Susanne Kord Etikette oder Theater Kindsmorderinnen auf dem Schafott In Gaby Pailer Franziska Schossler Hrsg GeschlechterSpielRaume Dramatik Theater Performance und Gender Amsterdamer Beitrage zur neueren Germanistik Bd 78 Rodopi Amsterdam 2011 W Daniel Wilson The Halsgericht for the Execution of Johanna Hohn in Weimar 28 November 1783 In German Life and Letters 61 1 2008 S 33 45 Beitrage zur Kontroverse in den 1930ern chronologisch Bearbeiten Fritz Hartung Das Grossherzogtum Sachsen unter der Regierung Carl Augusts 1775 1828 Bohlau Weimar 1923 Insbesondere Kapitel Die Rechtspflege S 105 120 Friedrich Wilhelm Lucht 1929 Die Strafrechtspflege in Sachsen Weimar Eisenach unter Carl August Beitrage zur Geschichte der deutschen Strafrechtspflege Bd 1 Gruyter Berlin 1929 Insbesondere Kapitel Das materielle und formelle Strafrecht S 30 50 Karl Maria Finkelnburg Auch ich Kindesmordjustiz und Strafrecht unter Goethe In Berliner Tagblatt 5 April 1931 1 Beiblatt Thomas Mann Goethe als Reprasentant des burgerlichen Zeitalters In Die neue Rundschau 43 1932 S 434 462 Erich Wulffen Bekanntes und Unbekanntes uber Goethe als Kriminalisten In Dresdner Anzeiger Wissenschaftliche Beilage 29 Marz 1932 Alfred Wieruszowski Goethe und die Todesstrafe In Juristische Wochenschrift 12 S 842 845 Willy Flach Goethe und der Kindesmord In Das Thuringer Fahnlein Monatshefte fur die mitteldeutsche Heimat 3 1934 S 599 606 Hans Wahl Antworten auf haufige Anfragen bei den Goethe Instituten In Goethe Vierteljahresschrift der Goethe Gesellschaft Neue Folge 1 1936 S 74 75 Lothar Frede Kindesmord und Kirchenbusse bei Goethe In Zeitschrift fur die gesamte Strafrechtswissenschaft 78 3 1966 S 420 431 Beitrage zur Kontroverse ab den 1990ern chronologisch Bearbeiten W Daniel Wilson Zum Dichten geboren zum Spitzeln bestellt In Die Zeit 30 Dezember 1994 S 28 Sigrid Damm Christiane und Goethe Eine Recherche Insel Frankfurt am Main 1998 S 81 97 W Daniel Wilson 1999 Das Goethe Tabu Protest und Menschenrechte im klassischen Weimar Munchen Deutscher Taschenbuch Verlag S 7 8 Hans Jurgen Schings 1999 Anschwellende Kaderakte fur einen Klassiker In Frankfurter Allgemeine Zeitung 1 April 1999 S 49 twz 1999 Goethe so fern In Frankfurter Allgemeine Zeitung 16 April 1999 S 41 W Daniel Wilson 1999 Wie Weimars Geheimrate Menschenhandel trieben Leserbrief In Frankfurter Allgemeine Zeitung 24 April 1999 S 49 Gunther Baum 1999 Fur Goethes Chefanklager eine ausgemachte Sache Leserbrief In Frankfurter Allgemeine Zeitung 29 April 1999 S 11 Katharina Mommsen 1999 Goethe und unsere Zeit In Goethe Jahrbuch 116 S 27 40 Rene Jacques Baerlocher 2002 Anmerkungen zur Diskussion um Goethe Todesstrafe und Kindesmord In Goethe Jahrbuch 119 S 207 217 Wolfgang Wittkowski 2002 Hexenjagd auf Goethe November 1783 Hinrichtung einer Kindsmorderin und Das Gottliche In Oxford German Studies 31 1 S 63 102 Rudiger Scholz 2003 Goethes Schuld an der Hinrichtung von Johanna Catharina Hohn In Goethe Jahrbuch 120 S 324 331 Rene Jacques Baerlocher 2003 Goethes Schuld an der Hinrichtung von Johanna Catharina Hohn In Goethe Jahrbuch 120 S 332 339 Jens Bisky 2003 Am Pranger Von der Humanitat des Hinrichtens Goethe und die Kindsmorderin In Suddeutsche 8 August 2003 S 14 Volker Wahl Hrsg 2003 Willi Flach 1903 1958 Beitrage zum Archivwesen zur thuringischen Landesgeschichte und zur Goetheforschung Veroffentlichungen aus thuringischen Staatsarchiven Bd 9 Weimar Bohlau Diese Edition druckte u a mehrere Veroffentlichungen Willi Flachs zu Goethe und Johanna Catharina Hohn aus den Jahren 1934 und 1948 erneut ab Gunter Jerouschek 2004 Skandal um Goethe In Goethe Jahrbuch 121 S 253 260 Volker Wahl Hrsg 2004 Das Kind in meinem Leib Sittlichkeitsdelikte und Kindsmord in Sachsen Weimar Eisenach unter Carl August Eine Quellenedition 1777 1786 Veroffentlichungen aus thuringischen Staatsarchiven Bd 10 Weimar Bohlau Rudiger Scholz Hrsg 2004 Das kurze Leben der Johanna Catharina Hohn Kindesmorde und Kindesmorderinnen im Weimar Carl Augusts und Goethes Die Akten zu den Fallen Johanna Catharina Hohn Maria Sophia Rost und Margarethe Dorothea Altwein Wurzburg Konigshausen amp Neumann Rudiger Scholz 2005 Entgegnung zu Gunter Jerouschek Skandal um Goethe In GJb 2004 S 253 260 In Goethe Jahrbuch 122 S 328 329 Gunter Jerouschek 2005 Erwiderung auf Rudiger Scholz In Goethe Jahrbuch 122 S 330 333 Karl Otto Conrady 2007 Goethes Gedicht Edel sei der Mensch im Schatten eines Todesurteils In Peter Hanau Johannes Neyses Hrsg Engagierte Verwaltung fur die Wissenschaft Festschrift fur Johannes Neyses Kanzler der Universitat zu Koln zum 60 Geburtstag Koln Universitats und Stadtbibliothek S 39 54 Gunter Jerouschek Skandal um Goethe Zu Goethes Beteiligung am Todesurteil gegen die Kindsmorderin Johanna Catharina Hohn In Neue juristische Wochenschrift 60 10 2007 S 635 639 W Daniel Wilson 2008 Goethe His Duke and Infanticide New Documents and Reflections on a Controversial Execution In German Life and Letters 61 1 S 7 32 Rudiger Scholz 2008 Goethes Schuld an der Hinrichtung von Johanna Catharina Hohn In Neue juristische Wochenschrift 61 11 S 711 713 Alexander Kosenina Staatsmord statt Strafe Neue Dokumente zur Hinrichtung der Johanna Hohn In Frankfurter Allgemeine Zeitung 21 April 2008 S 42 Volker Wahl Souverane Entscheidung des Herzogs Leserbrief In Frankfurter Allgemeine Zeitung 5 April 2008 S 10 W Daniel Wilson Goethe schwamm gegen den Strom Leserbrief In Frankfurter Allgemeine Zeitung 31 April 2008 S 38 Volker Wahl 2012 Du hast gethan was Urthel und Recht mit sich gebracht Das Hochnotpeinliche Halsgericht uber die Kindsmorderin Johanna Catharina Hohn In Weimar Jena Die grosse Stadt Das kulturhistorische Archiv 5 3 S 200 219 Rudiger Scholz Edel sei der Mensch und strafe Goethes Aufsatz zur Beibehaltung der Todesstrafe fur Kindesmorderinnen in Colloquia Germanica 43 Heft 4 2010 erschienen 2013 S 285 293 Einzelnachweise Bearbeiten Volker Wahl Du hast gethan was Urthel und Recht mit sich gebracht Das Hochnotpeinliche Halsgericht uber die Kindsmorderin Johanna Catharina Hohn In Weimar Jena Die grosse Stadt Das kulturhistorische Archiv Band 5 Nr 3 2012 S 200 219 hier 219 a b c Rudiger Scholz Das kurze Leben der Johanna Catharina Hohn Kindesmorde und Kindesmorderinnen im Weimar Carl Augusts und Goethes Die Akten zu den Fallen Johanna Catharina Hohn Maria Sophia Rost und Margarethe Dorothea Altwein Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2004 ISBN 978 3 8260 2989 9 S 8 12 Warnungs Nachricht In Weimarische Wochentliche Anzeigen 29 November 1783 S 382 uni jena de abgerufen am 30 Marz 2018 Scholz 2004 S 11 12 Scholz 2004 S 10 Wahl 2012 S 201 218 Eva Labouvie Kindsmord in der Fruhen Neuzeit Spurensuche zwischen Gewalt verlorener Ehe und der Okonomie des weiblichen Korpers In Marita Metz Becker Hrsg Kindsmord und Neonatizid Kulturwissenschaftliche Perspektiven auf die Geschichte der Kindstotung Jonas Marburg 2012 ISBN 978 3 89445 469 2 S 10 24 hier 13 14 a b Urteil des Jenaer Schoppenstuhls vom 25 September 1783 In Volker Wahl Hrsg Das Kind in meinem Leib Sittlichkeitsdelikte und Kindsmord in Sachsen Weimar Eisenach unter Carl August Eine Quellenedition 1777 1786 Bohlau Weimar 2004 ISBN 978 3 7400 1213 7 S 98 101 Volker Wahl Einfuhrung In Volker Wahl Hrsg Das Kind in meinem Leib Sittlichkeitsdelikte und Kindsmord in Sachsen Weimar Eisenach unter Carl August Eine Quellenedition 1777 1786 Bohlau Weimar 2004 ISBN 978 3 7400 1213 7 S 3 49 hier 11 12 Wahl 2004 S 11 Wahl 2004 S 12 Wahl 2004 S 13 Joachim Berger Leonie Berger Anna Amalia von Weimar Eine Biographie Munchen 2006 S 87 Marcus Venzke Das Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach 1775 1783 Ein Modellfall aufgeklarter Herrschaft Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Thuringen Kleine Reihe Bd 10 Koln Weimar Wien 2004 S 320 Otto Ulbricht Kindsmord und Aufklarung in Deutschland Oldenbourg Munchen 1990 ISBN 978 3 486 54951 5 S 217 Wahl 2004 S 21 25 Wilson Goethe 2012 S 17 19 Wahl 2004 S 26 31 Wahl 2004 S 32 Wahl 2004 S 4 Wahl 2004 S 31 32 Wahl 2004 S 33 Wahl 2004 S 34 Wahl 2004 S 34 38 Wahl 2004 S 38 Wahl 2004 S 38 Wahl 2012 S 203 W Daniel Wilson The Halsgericht for the Execution of Johanna Hohn in Weimar 28 November 1783 In German Life and Letters Band 61 Nr 1 1 Januar 2008 S 33 45 doi 10 1111 j 1468 0483 2007 00409 x Das Dokument fand sich im Goethe und Schiller Archiv im Bestand des Schriftstellers Verlegers und Unternehmers Friedrich Justin Bertuch 1747 1822 Erneut abgedruckt in Wahl 2012 S 209 217 Anders als bei der Wiedergabe von Wilson wurde hier darauf verzichtet die Dialoge wie im Original zweispaltig darzustellen Susanne Kord Etikette oder Theater Kindsmorderinnen auf dem Schafott In Gaby Pailer Franziska Schossler Hrsg GeschlechterSpielRaume Dramatik Theater Performance und Gender Amsterdamer Beitrage zur neueren Germanistik Nr 78 Rodopi Amsterdam 2011 ISBN 978 90 420 3275 0 S 297 312 hier 303 Wilson Halsgericht 2008 S 40 Wilson Halsgericht 2008 S 42 Wilson Halsgericht 2008 S 43 Wilson Halsgericht 2008 S 45 Wahl 2004 S 40 Scholz 2004 S 18 Wahl 2004 S 42 43 Wahl 2004 S 43 44 Scholz 2004 S 5 Wahl 2004 S 1 Volker Wahl Hrsg Das Kind in meinem Leib Sittlichkeitsdelikte und Kindsmord in Sachsen Weimar Eisenach unter Carl August Eine Quellenedition 1777 1786 Bohlau Weimar 2004 ISBN 978 3 7400 1213 7 Rudiger Scholz Das kurze Leben der Johanna Catharina Hohn Kindesmorde und Kindesmorderinnen im Weimar Carl Augusts und Goethes Die Akten zu den Fallen Johanna Catharina Hohn Maria Sophia Rost und Margarethe Dorothea Altwein Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2004 ISBN 978 3 8260 2989 9 Scholz 2004 S 40 Abgedruckt in Wahl Hrsg 2004 S 227 231 Scholz 2004 S 41 Rene Jacques Baerlocher Nachwort In Volker Wahl Hrsg Das Kind in meinem Leib Sittlichkeitsdelikte und Kindsmord in Sachsen Weimar Eisenach unter Carl August Eine Quellenedition 1777 1786 Bohlaus Nachfolger Weimar 2004 ISBN 978 3 7400 1213 7 S 331 504 hier 464 Scholz 2004 S 41 42 Abgedruckt in Wahl Hrsg 2004 S 232 238 Scholz 2004 S 42 Scholz 2004 S 44 Scholz 2004 S 45 46 Siehe hierzu Baerlocher 2004 S 470 488 Scholz 2004 S 46 49 Sigrid Damm Christiane und Goethe Eine Recherche Insel Frankfurt am Main 1998 ISBN 3 458 16912 1 S 94 W Daniel Wilson Das Goethe Tabu Protest und Menschenrechte im klassischen Weimar Deutscher Taschenbuchverlag Munchen 1999 ISBN 978 3 423 30710 9 S 7 8 W Daniel Wilson Goethe His Duke and Infanticide New Documents and Reflections on a Controversial Execution In German Life and Letters Band 61 Nr 1 1 Januar 2008 ISSN 1468 0483 S 7 32 hier 32 doi 10 1111 j 1468 0483 2007 00408 x Rudiger Scholz Goethes Schuld an der Hinrichtung von Johanna Catharina Hohn In Goethe Jahrbuch Band 120 2003 S 324 331 hier 331 Scholz 2003 S 324 Wilson Goethe 2008 S 27 Rede von Bundesprasident Roman Herzog aus Anlass des 250 Geburtstages von Johann Wolfgang von Goethe am 14 April 1999 im Kaisersaal des Frankfurter Romer In Etudes Germaniques Band 54 Spezial 1999 S 11 18 hier 12 Damm 1998 S 89 Wolfgang Wittkowski Hexenjagd auf Goethe November 1783 Hinrichtung einer Kindsmorderin und Das Gottliche In Oxford German Studies Band 31 Nr 1 2002 S 63 102 hier 69 Baerlocher 2004 S 496 Baerlocher 2002 S 216 Wittkowski 2002 S 88 Wahl 2004 S 35 36 Scholz 2004 S 23 Wilson Goethe 2008 S 25 26 Damm 1998 S 89 90 Baerlocher 2004 S 488 Wilson Goethe 2008 S 8 Kord 2011 S 307 Kord 2011 S 308 a b Kord 2011 S 311 a b Kord 2011 S 309 Kord 2011 S 300 Germaine Groetzinger Mannerphantasien und Frauenwirklichkeit Kindermorderinnen in der Literatur des Sturm und Drang In Annegret Pelz Sabine Brock Sallah Hrsg Frauen Literatur Politik Argument Hamburg 1988 ISBN 978 3 88619 172 7 S 263 286 Kord 2011 S 309 310 Victor Glass Goethes Hinrichtung Rotbuch Berlin 2009 ISBN 978 3 86789 058 8 Normdaten Person GND 1067246290 lobid OGND AKS LCCN no2005077923 VIAF 66208501 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hohn Johanna CatharinaKURZBESCHREIBUNG Magd und MorderinGEBURTSDATUM 15 April 1759GEBURTSORT KottendorfSTERBEDATUM 28 November 1783STERBEORT Weimar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johanna Catharina Hohn amp oldid 226770377