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Die Grafen von Wertheim waren ein mittelrheinisch frankisches Adelsgeschlecht Stammwappen Inhaltsverzeichnis 1 Ursprung 2 Reformationszeit 3 Erloschen des Geschlechtes 4 Wappen 5 Personlichkeiten 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseUrsprung Bearbeiten nbsp Grabtafel Graf Eberhards von Wertheim 1373 in der Kirche von Kloster BronnbachBei der ab 1132 als Grafen von Wertheim auftretenden Adelsfamilie handelt es sich laut Geschichtsforscher Wolfgang Hartmann um einen Zweig der Reginbodonen Im Schutze der von den Grafen links des Mains am rechten Ufer der Taubermundung erbauten Burg Wertheim entstand die Stadt Wertheim Sie entwickelte sich zum Mittelpunkt der bis 1806 bestehenden Grafschaft Wertheim Fruhe Wohnsitze besass die Familie der Grafen von Wertheim auch in Schweinberg bei Hardheim und in Mosbach im Bachgau Gemeinde Schaafheim wo sie um 1200 ein Johanniterkloster grundeten Ab 1224 waren die Grafen von Wertheim Teilvogte im Leinachtal etwa uber die Besitzungen des Klosters Holzkirchen in Unterleinach Die ursprunglich wurzburgischen Dorfer Oberleinach und Unterleinach die 1403 durch den Wurzburger Furstbischof Johann I von Egloffstein an die Grafen von Wertheim verpfandet wurden waren bis ins 15 Jahrhundert wertheimisch Am 6 Mai 1484 endeten nach einem Vergleich mit dem Wurzburger Furstbischof endgultig alle Rechte und Einkunfte im Leinachtal 1 Im Jahr 1323 erbten die Grafen von Wertheim einen Teil der Herrschaft Breuberg mit der gleichnamigen Burg In der Kaiserzeit Karls IV unterstellte der Graf von Wertheim die gesamte Grafschaft dem Kaiser Der Kaiser gab dem Grafen die Grafschaft als Lehen des bohmischen Reiches wieder zuruck Diese Horigkeit nach Bohmen machte die Wertheimer Grafen zu Vertrauten der Monarchie Bis 1497 konnten sie dann samtliche anderen Teile an sich bringen und bauten die Burg zur Residenz der jungeren Linie aus Einige Wertheimer Grafen sind in der Kirche von Sandbach begraben nbsp Epitaph Michaels III von Wertheim in der Evangelischen Kirche SandbachReformationszeit BearbeitenGraf Georg II stand schon fruh in Verbindung mit Martin Luther und bat ihn schriftlich um Vermittlung eines evangelischen Predigers 2 Luther empfahl den Theologen Jacob Strauss der 1522 kam aber schon nach kurzer Zeit wegen seines sturmischen Wesens entlassen wurde Ahnlich erging es dem ehemaligen Kartausermonch Franz Kolb der ebenfalls von Luther empfohlen 1523 nach Wertheim kam und 1525 weiterziehen musste Erst mit dem ehemaligen Franziskanerbruder Johann Eberlin von Gunzburg gelang es dem Grafen die Grafschaft Wertheim im Sinne Luthers zu reformieren 3 Nach dem Tod Georgs II im Jahre 1530 berief dessen Vater Michael II den ehemaligen Augustiner Eremiten Andreas Hoffrichter zum Nachfolger Eberlins 4 Als 1530 auch Graf Michael II verstarb ubernahm ab 1531 Barbara von Wertheim die Witwe Georgs II gemeinsam mit deren Bruder Schenk Wilhelm von Limpurg und Graf Wilhelm von Eberstein die Vormundschaft fur ihren damals noch unmundigen Sohn Graf Michael III und somit die Herrschaft des Hauses Wertheim Barbara fuhrte die Reform der Kirche fort Michael immatrikulierte im alter von 14 Jahren in Wittenberg wo Luther und Melanchthon lehrten Erloschen des Geschlechtes Bearbeiten1550 heiratete Graf Michael III Katharina die Tochter des Grafen Ludwig von Stolberg und der Walpurga von Wied Im Jahr 1551 endete die Vormundschaft Michaels und er ubernahm selbst die Regierung der Herrschaft Nach langerer Krankheit verstarb er bereits im jungen Alter von lediglich 26 Jahren ohne mannlichen Erben 5 Damit erloschen die Grafen von Wertheim 1556 im Mannesstamm Zwischen 1556 und 1574 regierte der Graf Ludwig von Stolberg Lowenstein Vater der Witwe Michaels die Grafschaft Seine Tochter heiratete den Grafen Ludwig von Lowenstein den Stammherrn des neuen Hauses Wertheim Lowenstein 6 Die Grafschaft Wertheim kam auf dem Erbweg an die Grafen und spateren Fursten von Lowenstein die sich seither nach Wertheim Lowenstein Wertheim nannten Anspruche auf Wertheim erbten auch die Grafen zu Stolberg Wappen BearbeitenDas Stammwappen zeigt in von Gold uber Rot geteiltem Schild oben einen schwarzen wachsenden Adler unten drei 2 1 silberne Rosen Auf dem Helm ein wachsender goldener Adler 7 nbsp Stammwappen der Grafen von Wertheim Siegel des Grafen Poppo II urkundlich 1212 1238 nbsp Wappen der Grafen von Wertheim vermehrt mit dem der Herrschaft Breuberg im Scheiblerschen WappenbuchIn der Folge besonders im 15 Jahrhundert wurden die Farben nicht immer eingehalten Indem die jungere Linie zur Unterscheidung von der alteren Linie andere Farben annahm Darin liegt begrundet dass spater die silbernen Rosen im blauen Feld erscheinen welche Farbgebung dann beibehalten wurde Mit dem Beginn des 15 Jahrhunderts als sich das Geschlecht in eine altere und eine jungere oder Breuberger Linie teilte wurde der Wappenschild der letzteren zur Unterscheidung in vier Felder aufgeteilt und im zweiten und dritten Feld das breubergische Wappen dargestellt Nach dem Aussterben der alteren Linie wurde auch das fruhere einfache Wappen wieder gezeigt da die Vierteilung als Unterscheidungsmerkmal nicht mehr notwendig war 8 Personlichkeiten BearbeitenRudolf Graf von Wertheim 1330 Domherr zu Wurzburg Graf Johann I von Wertheim belegt 1373 1407 verfugte die Aufteilung der Grafschaft unter seine Sohne Er war verheiratet mit der Grafin Margaret h e von Rieneck 1373 1407 mit der er einen Sohn Johann II von Wertheim verheiratet mit Mechthild von Schwarzburg Inhaber von Unterleinach der seinen Leibeigenen dort verboten hatte nach Oberleinach zu ziehen hatte und mit der Herzogin Uta von Teck um 1364 nach 10 Januar 1409 mit der er ebenfalls einen Sohn Michael II bzw Michael von Wertheim auf Breuberg hatte der mit Uta auf dem Breuberg Odenwald residierte Im Jahr 1376 verkaufte Johann I von Wertheim seine Eigenleute in zahlreichen Orten fur 3500 Pfund Heller an den Wurzburger Bischof Um 1400 liess Johann der um die Festigung und Erweiterung seiner sich von Burg Freudenberg bis Burg Laudenbach erstreckenden Grafschaft bemuht war eine Zwingburg in Remlingen Unterfranken bauen 9 Albrecht von Wertheim 1421 Bamberger Furstbischof 1398 1421 Johann III von Wertheim alterer Bruder von Albrecht von Wertheim Sohn des 1444 in Wertheim gestorbenen 10 Johann II von Wertheim und dessen Frau Mechthild Johann 1433 fur funf Wochen bis er starb und als dessen Nachfolger Albrecht waren Stiftspfleger des Bischofs im Hochstift Wurzburg 11 Wilhelm von Wertheim 1490 Domherr in Trier und Mainz Subdekan des Kolner Domkapitels Generalvikar des Erzbischofs von Koln 1483 1488 Siehe auch BearbeitenLowenstein Wertheim Grafschaft LowensteinLiteratur BearbeitenJoseph Aschbach Geschichte der Grafen von Wertheim von den altesten Zeiten bis zu ihrem Erloschen im Mannesstamme im Jahre 1556 Teil I Mit vier Abbildungen und einer Tabelle Frankfurt am Main 1843 Digitalisat Teil II Wertheimisches Urkundenbuch Mit zwolf Wappen und Siegeltafeln Frankfurt am Main 1843 Digitalisat Hermann Ehmer Geschichte der Grafschaft Wertheim Buchheim Wertheim 1989 ISBN 3 924611 11 4 Hermann Ehmer Recuperati Evangelii Defensor et Instaurator Die reformatorischen Ordnungen und Mandate des Grafen Georg II von Wertheim In Wurzburger Diozesangeschichtsblatter Band 42 Hrsg von Theobald Freudenberger und Klaus Wittstadt Wurzburg 1980 S 215 234 A Friese Die altesten Steuerverzeichnisse der Grafschaft Wertheim In Historischer Verein Alt Wertheim e V Jahrbucg 1954 S 46 66 A Friese Die Entwicklungsgeschichte der Grafschaft Wertheim im hohen und spaten Mittelalter In Jahrbuch Wertheim 1960 S 19 ff Wolfgang Hartmann Vom Main zur Burg Trifels vom Kloster Hirsau zum Naumburger Dom Auf hochmittelalterlichen Spuren des frankischen Adelsgeschlechts der Reginbodonen Aschaffenburg 2004 Veroffentlichungen des Geschichts und Kunstvereins Aschaffenburg e V Band 52 Erich Langguth Einmutig in der neuen Lehre Dr Johann Eberlin Graf Michael II Dr Andreas Hoffrichter Der Wechsel im Wertheimer Pfarramt 1530 In Wertheimer Jahrbuch 1983 hrsg vom Historischen Verein Wertheim in Verbindung mit dem Staatsarchiv Wertheim Wertheim 1985 S 73 102 Thomas Wehner Wertheim In Klaus Ganzer Hrsg Katholisches Leben und Kirchenreform im Zeitalter der Glaubensspaltung Vereinsschriften der Gesellschaft zur Herausgabe des Corpus Catholicorum Band 52 Die Territorien des Reichs im Zeitalter der Reformation und Konfessionalisierung Land und Konfession 1500 1650 4 Mittleres Deutschland Munster 1992 S 214 232 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wertheim Adelsgeschlecht Sammlung von Bildern Matthias Bachmann Wertheim Grafen von in Historische Lexikon Bayerns Volker Rodel Grafschaft Wertheim in Historisches Lexikon Bayerns Landesarchiv Baden Wurttemberg Bausteine zur Geschichte der Grafen von Lowenstein Wertheim LEO BW Landeskunde entdecken online Grafen und Fursten von Lowenstein WertheimEinzelnachweise Bearbeiten Christine Demel Leinach Geschichte Sagen Gegenwart Gemeinde Leinach Leinach 1999 S 17 63 70 76 Die Grafen von Wertheim 109 114 Die Grafen von Henneberg als Lehensherren in beien Leinach und ihr Hauskloster Vessra das ebenfalls Besitz in beiden Leinach hatte 119 127 Verpfandung an die Grafschaft Wertheim und 429 Kirchenbezirk Wertheim Evangelischer Kirchenbezirk Wertheim 1 2 Vorlage Toter Link kirchenbez wertheim de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Online auf kirchenbez wertheim de Abgerufen am 16 Juni 2016 Hermann Ehmer Johann Eberlin von Gunzburg in Wertheim In Wertheimer Jahrbuch 1983 Verlag des Historischen Vereins Wertheim e V Wertheim 1985 S 55 71 Erich Langguth Einmutig in der neuen Lehre Dr Johann Eberlin Graf Michael II Dr Andreas Hoffrichter Der Wechsel im Wertheimer Pfarramt 1530 In Historische Verein Wertheim in Verbindung mit dem Staatsarchiv Wertheim Hrsg Wertheimer Jahrbuch 1983 Verlag des Historischen Vereins Wertheim e V Wertheim 1985 S 73 102 DEUTSCHE INSCHRIFTEN ONLINE Hessen Odenwaldkreis INSCHRIFTENKATALOG ODENWALDKREIS Nr 152 Sandbach Breuberg Christine Demel Leinach Geschichte Sagen Gegenwart 1999 S 126 Gustav Adelbert Seyler J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch I Band 1 Abteilung 2 Teil Wappen der deutschen Souveraine und Lande 1909 S 135 Tafel 135 Joseph Ritter von Aschbach Geschichte der Grafen von Wertheim 1843 S 359 361 Christine Demel u a Leinach Geschichte Sagen Gegenwart Gemeinde Leinach Leinach 1999 S 119 127 Christine Demel Leinach Geschichte Sagen Gegenwart 1999 S 125 f Christine Demel u a Leinach Geschichte Sagen Gegenwart 1999 S 124 Normdaten Person GND 118631608 lobid OGND AKS VIAF 37709583 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grafen von Wertheim amp oldid 237389361 Personlichkeiten