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Isaak Jakowlewitsch Pomerantschuk russisch Isaak Yakovlevich Pomeranchuk wiss Transliteration Isaak Jakovlevic Pomerancuk 7 Maijul 20 Mai 1913greg in Warschau 14 Dezember 1966 in Moskau war ein sowjetischer Physiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Schriften 3 Weblinks 4 AnmerkungenLeben und Werk BearbeitenPomerantschuk wurde im damals russischen Warschau als Sohn eines Chemieingenieurs Jakow Isaakowitsch Pomerantschuk und einer Arztin Amalia Davidowna Pomerantschuk geboren 1918 zog die Familie nach Rostow am Don und 1923 nach Rubeschnoje im Donezbecken wo er zur Schule ging Pomerantschuk arbeitete neben der Schule in einer Fabrik und ging 1931 nach Iwanowo um Chemieingenieurwesen zu studieren 1932 wechselte er ans Polytechnische Institut in Leningrad wo er physikalische Chemie studierte 1935 empfahl ihn sein Vorgesetzter Alexander Schalnikow weiter an den theoretischen Physiker Lew Landau in Charkow nachdem er mehrere Glasrohren fur Vakuumpumpen zerstort hatte dessen beruchtigtes Theoretisches Minimum mehrere schriftliche sehr anspruchsvolle Prufungen unter Landaus personlicher Aufsicht er in nur zwei Monaten absolvierte Pomerantschuk wurde einer von Landaus getreuesten Schulern der auch regelmassig spater seine beruhmten Seminare in Moskau besuchte 1936 veroffentlichte er seine erste Arbeit uber die Streuung von Photonen aneinander in Nature mit Alexander Achijeser In den 1930er Jahren gab er eine obere Grenze von 1017 eV fur die Energie auf der Erde gemessener geladener Teilchen in kosmischer Strahlung an aufgrund der Wechselwirkung mit dem Erdmagnetfeld an Ausserdem arbeitete er uber Festkorperphysik 1937 folgte er Landau nach Moskau und ging nach dessen Verhaftung 1938 an die Universitat Leningrad wo er promovierte und danach 1939 40 am Physikalisch Technischen Institut arbeitete 1940 ging er nach Moskau ans Lebedew Institut wo er mit einer Arbeit uber Warmeleitung und Schallabsorption in Dielektrika seinen Doktor machte Wahrend des Zweiten Weltkriegs machte er Forschungen uber kosmische Strahlung in Armenien und war ab 1943 im Team von Kurtschatow im Labor Nr 2 das den ersten sowjetischen Kernreaktor entwickelte der 1946 in Betrieb ging Dabei arbeitete er mit Jakow Borissowitsch Seldowitsch zusammen Er wurde bald der fuhrende Kernreaktor Theoretiker in der Sowjetunion wobei er wieder mit Achijeser zusammenarbeitete ihre damaligen grundlegenden Arbeiten die als Manuskripte zirkulierten wurden 2002 von Boris Joffe und Gerasimov als Buch veroffentlicht Ende der 1940er Jahre begann er auch uber Synchrotronstrahlung zu arbeiten u a 1944 mit Iwanenko uber die maximale Beschleunigungsenergie im Betatron was auch die erste veroffentlichte Vorhersage von Synchrotronstrahlung war und uber Supraflussigkeiten Dabei entstand die Idee der Pomerantschuk Kuhlung 1950 1946 prasentierten Seldowitsch Issai Israilewitsch Gurewitsch Pomerantschuk und Juli Borissowitsch Chariton der Regierung einen Vorschlag fur eine Wasserstoffbombe was damals nicht einmal geheim eingestuft war und von den staatlichen Stellen auch zunachst nicht sonderlich beachtet wurde das anderte sich erst als Geheimdienstinformationen auf die Arbeiten der Amerikaner hinwiesen 1 Nachdem er vorubergehend 1950 in die Kernwaffenforschung abkommandiert war was aber mit Bogoljubows Hilfe abgebogen werden konnte war er 1951 wieder Professor am Institut fur Theoretische und Experimentelle Physik ITEP in Moskau wo er ein Seminar fur Quantenfeldtheorie grundete 2 Dabei gelang ihm mit Landau die Entdeckung dass die Quantenelektrodynamik QED und einige andere Quantenfeldtheorien fur hohe Energien beliebig stark wird oder genauer dass ein endlicher Wert der nackten Ladung bei hohen Energien zu ihrem Verschwinden bei physikalischen Skalen fuhrt Diese Entdeckungen fuhrten dazu dass die Quantenfeldtheorie damals in der Landau Schule und daruber hinaus mit Skepsis betrachtet wurde Das Verhalten der QED steht im Gegensatz zum Verhalten der 1973 entdeckten asymptotischen Freiheit in der Quantenchromodynamik und anderen nichtabelschen Eichtheorien 1958 veroffentlichte er sein Pomerantschuk Theorem fur hohe Energien asymptotische Gleichheit der Wirkungsquerschnitte fur Teilchen und Antiteilchen In den 1960er Jahren beschaftigte er sich mit der damals aktuellen Entwicklungen in der S Matrix Theorie von Tullio Regge und anderen oft in Zusammenarbeit mit Wladimir Gribow in Leningrad dabei untersuchten sie auch das hypothetische nach Pomerantschuk benannte Pomeron Pomerantschuk war in den 1960er Jahren Leiter des Instituts fur theoretische Physik am ITEP und gleichzeitig Professor am Moskauer Institut fur physikalische Technik MIFI Seit 1953 war er korrespondierendes und seit 1964 volles Mitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR 1965 erkrankte er an Speiserohrenkrebs Noch wahrend seines Krankenhausaufenthalts entwickelte er Ideen fur eine Therapie mit Protonen Beschleunigern die ab 1969 am ITEP realisiert wurden Zu seinen Studenten zahlen Samoil Bilenki Michael Marinov Lew Okun Igor Kobsarew Wladimir Popow Boris Joffe Fur die Entdeckung der Synchrotronstrahlung erhielt er 1950 den Stalinpreis den er auch 1952 gewann Neben anderen Auszeichnungen erhielt er den Leninorden und den Orden des Roten Banners der Arbeit Ihm zu Ehren vergibt das ITEP seit 1998 den Pomerantschuk Preis Sein Spitzname war Tschuk Schriften BearbeitenGesammelte Aufsatze Sobranie nauchnyh trudov 3 Bande Nauka Moskau 1972Weblinks BearbeitenOkun The life and legacy of Pomerantschuk 2003 arxiv physics 0307123 Joffes Erinnerungen an Landau und Pomerantschuk 2002 arxiv hep ph 0204295 Pomeranchuk Isaak Yakovlevich Biografie bei Geschichte von Rosatom russisch Pomeranchuk Isaak Yakovlevich Eintrag bei der Russischen Akademie der Wissenschaften russisch Informationen zu und akademischer Stammbaum von Isaak Yakovlevich Pomeranchuk bei academictree orgAnmerkungen Bearbeiten Gershtein in R A Sunyaev Hrsg Zeldovich Reminiscences Taylor and Francis 2004 S 161 zuerst von Y Romanov im Sakharov Sammelband bei Priroda 1990 bekannt gemacht Landau weigerte sich in seinen Seminaren auf die aktuellen Entwicklungen von Feynman Dyson Schwinger u a einzugehen So Joffe in seinen Erinnerungen Normdaten Person GND 1078973105 lobid OGND AKS LCCN n87125035 VIAF 84400875 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pomerantschuk Isaak JakowlewitschALTERNATIVNAMEN Pomeranchuk Isaak Yakovlevich Pomerancuk Isaak Jakovlevic wissenschaftliche Transliteration KURZBESCHREIBUNG sowjetischer PhysikerGEBURTSDATUM 20 Mai 1913GEBURTSORT WarschauSTERBEDATUM 14 Dezember 1966STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Isaak Jakowlewitsch Pomerantschuk amp oldid 236008635