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Das Betatron auch Elektronenschleuder genannt ist ein fur elektrisch geladene Teilchen wie Elektronen oder Positronen geeigneter Kreisbeschleuniger und eine fruhe Bauform eines Elektronenbeschleunigers Es wurde zur Strahlentherapie und zur Durchstrahlungsprufung eingesetzt jedoch in Folge durch die besser regelbaren Elektronen Linearbeschleuniger verdrangt Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseAufbau BearbeitenDas Betatron ahnelt dem Zyklotron da die beschleunigten Teilchen durch ein Magnetfeld auf einer Bahn gehalten werden die bei nicht relativistischer Energie spiralformig ist im relativistischen Bereich naherungsweise kreisformig Es besitzt jedoch keine Beschleunigungselektroden stattdessen ist das Magnetfeld zeitlich veranderlich Nach dem Induktionsgesetz erzeugt eine zeitliche Anderung des magnetischen Flusses ein ringformiges elektrisches Feld Mit diesem werden die Elektronen beschleunigt Der ringformige Elektronenstrahl stellt die Sekundarspule eines Transformators dar Die Energiegrenze des Betatrons liegt bei etwa 200 MeV die Elektronen sind dann hoch relativistisch und haben nahezu Lichtgeschwindigkeit Die freien Elektronen zur Beschleunigung stammen aus einer Gluhkathode nicht etwa aus einem radioaktiven Praparat Das Betatron hat mit Betazerfall nichts zu tun sondern wurde wegen der Ahnlichkeit des beschleunigten Strahls mit Betastrahlung so benannt Geschichte Bearbeiten nbsp Historisches Betatron 6 MeV Konstruktionsbeginn 1942 Das erste funktionsfahige Betatron wurde 1935 von Max Steenbeck im Forschungslabor der Siemens Schuckertwerke Berlin entwickelt jedoch zunachst geheim gehalten und wegen anderer Schwerpunktsetzungen nicht weiterverfolgt 1 2 3 4 5 1940 wurde von Donald William Kerst an der University of Illinois ein Betatron gebaut Kerst bezog sich in seiner Veroffentlichung im Physical Review ausdrucklich auf Rolf Wideroe der die Idee zum Betatron bereits in den 1920er Jahren gehabt hatte nannte aber Steenbecks Arbeit nicht obwohl er sie sehr wahrscheinlich kannte da General Electrics damals mit Siemens in Verbindung stand und Steenbecks Arbeit bei GE bekannt war 6 1942 begann Konrad Gund bei Siemens Reiniger in Erlangen mit der Entwicklung des ersten in Deutschland industriell produzierten 6 MeV Betatrons s Abbildung Es wurde nach dem Krieg 1946 in Gottingen in der Krebstherapie und der Grundlagenphysik eingesetzt Literatur BearbeitenHanno Krieger Strahlungsquellen fur Technik und Medizin Teubner Verlag 2005 ISBN 3 8351 0019 XWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Betatrons Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Pedro Waloschek Rolf Wideroe uber sich selbst Leben und Werk eines Pioniers des Beschleunigerbaues und der Strahlentherapie Vieweg Teubner 1994 ISBN 978 3 528 06586 7 S 68 69 Wolfgang U Eckart 100 Jahre organisierte Krebsforschung Georg Thieme Verlag 2000 ISBN 978 3 13 105661 0 S 140 Harry Friedmann Einfuhrung in die Kernphysik Wiley VCH Verlag 2014 ISBN 978 3 527 41248 8 S 357 Vom Atom zur Kernenergie Memento vom 15 Februar 2016 im Internet Archive Walter Kaiser Website von VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e V 4 November 2015 Abgerufen am 14 November 2016 Sergei S Molokov R Moreau H Keith Moffatt Magnetohydrodynamics Historical Evolution and Trends Springer 2007 ISBN 978 1 84127 172 9 S 56 Max Steenbeck Impulse und Wirkungen Schritte auf meinem Lebensweg Verlag der Nation 1977 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Betatron amp oldid 211106119