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Die Internierungspraxis in Frankreich 1939 1945 verwandelte das klassische Asylland Europas 1 in ein Land in dem spatestens seit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs vor allem fur deutsche und osterreichische Emigranten das Recht auf Asyl kaum mehr galt Sie wurden zu etrangers ennemis feindlichen Auslandern die erst recht nach dem Waffenstillstand von Compiegne 1940 jeglichen Rechtsschutz verloren und vollstandig der Willkur der kollaborierenden Vichy Regierung und den Verfolgungsmassnahmen der deutschen Besatzungsmacht ausgesetzt waren 2 S 210 Die mit diesen Verfolgungen einhergehenden Internierungen hatten allerdings bereits mit der Unterbringung der Fluchtlinge aus dem Spanischen Burgerkrieg begonnen und basierten auf rechtlichen Grundlagen die seitens der franzosischen Regierung bereits Mitte der 1930er Jahre geschaffen worden waren Die alleine auf Dekreten beruhende Praxis ermoglichte Internierungen auf der Basis von Verwaltungsanordnungen und richtete sich zunehmend auch gegen indesirables francais unerwunschte Franzosen Kommunisten Gewerkschafter Juden und Nomaden 3 Nach der Befreiung Frankreichs endete nicht fur alle Internierten ihre Unterbringung in den Lagern und neue Gruppen von Menschen wurden interniert so zum Beispiel nicht franzosischstammige Fluchtlinge aus Indochina und aus Algerien 4 Inhaltsverzeichnis 1 Die fruhen juristischen Grundlagen der Internierungen 2 Die Internierungspraxis vor der franzosischen Kapitulation 2 1 Die Internierung der spanischen Fluchtlinge 2 2 Die Arbeitslager 2 3 Zwischen Kriegserwartung und Waffenstillstand 2 4 Die Internierung unerwunschter Franzosen 2 5 Internierungen im Vorfeld der franzosischen Kapitulation 3 Die Internierungspraxis des Vichy Regimes 3 1 Das Internierungssystem im unbesetzten Teil Frankreichs 3 2 Die Internierungspraxis nach der vollstandigen Besetzung Frankreichs 4 Das offene Ende der Internierungspraxis 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDie fruhen juristischen Grundlagen der Internierungen BearbeitenNach der Machtubernahme der NSDAP im Januar 1933 emigrierten Tausende Fluchtlinge aus Deutschland nach Frankreich Zunachst nicht direkt gegen sie gerichtet sondern mehr vor dem Hintergrund der zunehmenden aussenpolitischen Bedrohung durch Nazi Deutschland erliess die Regierung von Pierre Laval am 8 August 1935 ein Dekret das den Prafekten im Kriegsfall weitgehende Vollmachten zur Inhaftierung feindlicher Auslander einraumte 5 S 21 Zu diesem Zeitpunkt lebten etwa 45 000 Deutsche in Frankreich davon etwa 25 000 politische und judische Emigranten die Frankreich 1933 mit offenen Armen aufgenommen hatte 5 S 22Den politischen Hintergrund dieses Dekrets beschreibt Eggers als ein Zusammenspiel der seit 1933 veranderten innenpolitischen Verhaltnisse in Frankreich mit von aussen drohenden Angriffen auf nationale Sicherheitsinteressen Gegenuber der Moglichkeit eines Krieges gewinnt im Kontext der geanderten innenpolitischen Machtverhaltnisse das traditionell definierte Interesse der nationalen Sicherheit die Oberhand uber die Verbundenheit mit den deutschen Hitlergegnern Das Dekret vom 8 August 1935 ist nicht nur Teil der Kriegsvorbereitung sondern ebenso ein Ausdruck des allgemein in der Rechten vorherrschenden Misstrauens gegenuber den antifaschistischen deutschen Fluchtlingen die als boches und als Linke und oder Juden gleich doppelt verdachtig erscheinen Christian Eggers Unerwunschte Auslander S 22 Trotz dieses Dekrets schien sich unter der der Regierung Laval nachfolgenden Volksfront Regierung die Situation fur die Emigranten zu entspannen Abschiebungen wurden erschwert Aufenthaltserlaubnisse fur illegal im Land sich aufhaltende Fluchtlinge wurden erteilt und Frankreich unterzeichnete am 4 August 1936 in Genf ein provisorisches Protokoll uber einen internationalen Status der deutschen Fluchtlinge dem am 10 Februar 1938 ein offizielles Abkommen uber die Stellung der Fluchtlinge aus Deutschland folgte das aber in Frankreich erst 1945 ratifiziert wurde 5 S 23Am 8 April 1938 endete die Volksfront Regierung unter Leon Blum und Edouard Daladier wurde Ministerprasident Dessen Regierung wurde bereits am 12 April 1938 durch ein Gesetz ermachtigt fortan mit Notverordnungen mit Gesetzeskraft decret lois zu regieren und ergriff sofort Massnahmen zur Neuregelung der Lage der Auslander 6 Darunter sind zwei die Dekrete vom 2 Mai und vom 12 November 1938 die Bestimmungen enthalten die die Grundlagen fur die spateren Internierungen legen Anders als das Dekret vom 8 August 1935 sind sie direkt nach der Verabschiedung durch den Ministerrat veroffentlicht worden und in Kraft getreten Vom drei Jahre alteren Text unterscheiden sie sich in einem wesentlichen Punkt es fehlt jeder Bezug auf die Ausnahmesituation eines Krieges Im Zentrum beider Texte steht die Vorstellung vom etranger indesirable unerwunschten Auslander dessen man sich zu entledigen habe und dem der bruderlich zur Arbeit der Nation beitragende Auslander gegenubergestellt wird Die Notwendigkeit einer Neuregelung wird mit der abstrusen Situation des non delit impossible etwa der Unmoglichkeit sich nicht strafbar zu machen begrundet Tatsachlich kommt es oft vor dass ein Auslander administrativ von der Polizei ausgewiesen wird dem Ausweisungsbefehl jedoch weil inzwischen staatenlos oder in seinem Herkunftsland gesucht nicht nachkommen kann Nach Ablauf der gesetzten Frist zieht die Nicht Befolgung der Ausweisung eine Gefangnisstrafe mit anschliessender erneuter Ausweisung nach sich und so weiter Die Schwere der Gefangnisstrafen nimmt dabei von Mal zu Mal zu handelt es sich doch um Wiederholungstater Christian Eggers Unerwunschte Auslander S 29Die Internierungspraxis vor der franzosischen Kapitulation BearbeitenDie Internierung der spanischen Fluchtlinge Bearbeiten nbsp Fluchtlinge die sich in ihrem Loch im Sand ausruhen Internierungslager Argeles sur Mer 1939 nbsp Die Internierungslager in Sudfrankreich nach dem Ende des Spanischen Burgerkrieges 1939Die zuvor skizzierte Zeit der auslanderfeindlichen Dekrete des Jahres 1938 war bereits gepragt vom Zustrom spanischer Burgerkriegsfluchtlinge der dann nach dem Sieg Francos Hunderttausende zwang Zuflucht im Suden Frankreichs zu suchen Auf dem Hohepunkt dieser Fluchtlingswelle entstanden im Januar Februar 1939 eine Vielzahl improvisierter Lager sogenannte Centres d accueil Aufnahmezentren Centres de recueil Sammelzentren oder Centres d hebergement Unterbringungszentren Sie existierten haufig nur als von Stacheldraht umzaunte Felder auf denen sich die spanischen Fluchtlinge aus Tannenzweigen und Decken Notunterkunfte errichteten In Frankreich setzte sich fur diese Lager schnell der Begriff Camps de concentration durch der jedoch ein vollig andere Bedeutung hatte als im Deutschen Es ging um die aus der Uberforderung der Behorden geborene Idee der Konzentrierung der ankommenden Fluchtlinge in Lagern nicht um deren Vernichtung 5 S 37 S 40 anders als in dem einzigen von Deutschen errichtete Konzentrationslager auf franzosischem Boden dem KZ Natzweiler Struthof Alleine in den drei Lagern Argeles sur Mer Saint Cyprien und Le Barcares waren Ende Februar 1939 jeweils annahernd 100 000 Menschen zusammengepfercht in Baracken Autowracks Lochern im Sand 5 S 38 Um den Uberlastungen der fruhen Internierungsstandorte entgegenzuwirken wurde bereits im Februar 1939 damit begonnen Lager in benachbarten Departements aufzubauen und auch differenzierte Lagertypen einzurichten fur Frauen fur unruhige Elemente fur Alte und Kranke fur Facharbeiter Die Verantwortung fur das sich so entwickelnde Lagersystem und dessen Insassen wurde ebenfalls im Februar 1939 der Armee ubertragen die diese Aufgabe bis zum 1 November 1940 beibehielt und ab Mai 1939 auch noch fur die Arbeitslager verantwortlich wurde 5 S 39 In diesem Lagersystem bewegten sich im Fruhjahr 1939 um die 440 000 Menschen die sich oft auf einer Odyssee von Lager zu Lager befanden 5 S 41 Teil dieser Fluchtlingsbewegung waren auch die Angehorigen der Internationalen Brigaden Hauptartikel Flucht und Schicksal der Spanienkampfer Obwohl die franzosische Regierung eine Repatriierung der Spanier favorisierte betrieb sie dennoch von Ausnahmen abgesehen keine zwangsweise Abschiebung nach Spanien Eggers spricht von 70 000 spanischen Fluchtlingen die bis Ende Marz freiwillig nach Spanien zuruckgekehrt seien Im Dezember 1939 befanden sich noch 140 000 spanische Fluchtlinge in Frankreich nachdem bis zu diesem Zeitpunkt beschleunigt auch durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs insgesamt etwa 150 000 bis 200 000 Spanier Frankreich in Richtung Spanien verlassen hatten 5 S 43 f Die Arbeitslager Bearbeiten Am 11 Juli 1938 war das Loi sur l organisation generale de la nation pour le temps de guerre Gesetz uber die Organisation der Nation in Kriegszeiten verabschiedet worden das fur Auslander die in Frankreich Asyl genossen die Verpflichtung zu nicht naher definierten gemeinnutzigen Arbeiten vorsah Ein Dekret vom 20 Marz 1939 bestimmte dass davon alle zum Bleiben gewillte spanischen Fluchtlinge auch schon zu Friedenszeiten verpflichtet seien und am 12 April 1939 wurde diese Verpflichtung auf alle mannlichen Auslander zwischen 20 und 40 Jahren ausgeweitet Hauptartikel Zwangsarbeit in Frankreich zwischen 1939 und 1945 Trotz der erwahnten Ausweitung dieser Dienstverpflichtung auf alle mannlichen Auslander scheinen bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs davon nur die Spanier betroffen gewesen zu sein Im Sommer 1939 werden die CTE beim Ausbau der Maginotlinie in der Landwirtschaft und beim Strassenbau eingesetzt Unmittelbar vor Kriegsausbruch existieren auf ganz Frankreich verteilt 79 CTE mit insgesamt 20 000 Mann ausschliesslich Spanier Gleichzeitig befinden sich noch 79 000 Spanier in den Lagern Christian Eggers Unerwunschte Auslander S 45 Die spanischen Prestataires Dienstleister wurden vorwiegend als Ersatz fur die zum Militardienst eingezogenen franzosischen Arbeiter benotigt um den durch die Mobilmachung verursachten Facharbeitermangel in kriegswichtigen Industriebereichen zu kompensieren 5 S 55 f Zwischen Kriegserwartung und Waffenstillstand Bearbeiten Waren die in Frankreich lebenden deutschen Emigranten bislang trotz der bestehenden gesetzlichen Moglichkeiten noch nicht von Internierungen betroffen anderte sich dies mit Frankreichs Eintritt in den Zweiten Weltkrieg Es begann die Zeit des Internement de ressortissants ennemis die Zeit der Internierung feindlicher Staatsangehoriger deren Opfer vor allem in Frankreich lebende Deutsche Osterreicher und deutschsprachige Tschechen wurden Grundlage fur diese Massnahmen bildete das oben erwahnte Dekrete vom 8 August 1935 das durch ein Dekret vom 1 September 1939 verscharft wurde Zwei Tage nach dem Kriegseintritt Frankreichs werden am 5 September 1939 alle mannlichen deutschen Staatsangehorigen zwischen 17 und 50 Jahren durch Plakate und die Presse aufgefordert sich unverzuglich mit leichtem Gepack Besteck und Lebensmitteln fur zwei Tage an einem angegebenen Sammelpunkt einzufinden Am 14 September wird diese Massnahme auf die 50 bis 65jahrigen ausgedehnt Christian Eggers Unerwunschte Auslander S 48 Welche Folgen das fur die Betroffenen hatte zeigt exemplarisch das Schicksal des in Paris in der Emigration lebenden Schriftstellers Kurt Stern Hauptartikel Kurt Sterns Internierungen ab September 1939 Die Massnahmen betrafen die in Frankreich sich aufhaltenden NS nahen Deutschen ebenso wie antifaschistische Emigranten wogegen sich innerhalb der franzosischen Gesellschaft nur wenig Protest erhob 5 S 51 da nach einer weit verbreiteten antikommunistischen Hysterie nach der Verabschiedung des Hitler Stalin Pakts auch Linke und Kommunisten aus Deutschland recht pauschal als Agenten Hitlers betrachtet wurden 5 S 52 f Eine eigentlich geplante Uberprufung der Internierten und deren criblage Siebung mit dem Ziel der Freilassung politisch verfolgter Fluchtlinge wurde Mitte September 1939 aufgegeben In den Centres de rassemblement CRE Sammelzentren darunter so bekannte wie das Stade de Colombes das Velodrome d Hiver oder das Stade Roland Garros fand allenfalls eine getrennte Unterbringung der beiden so gegensatzlichen Fluchtlingsgruppen statt 5 S 49 Die Internierten selber wurden durch spezielle Kammern in die Klassen A B und C eingestuft 7 wobei nur die Menschen in der letzten Kategorie in Freiheit bleiben durften 5 S 51Die unterschiedlichen Angaben uber die Anzahl der Internierten feindlichen Auslander im Herbst 1939 deuten auf etwa 14 000 bis 15 000 Personen hin Um der Uberfullung der Sammelzentren in den grossen Stadte entgegenzuwirken erfolgte die Verlegung der Internierten in Lager in den Departements Eine Folge dieser Umschichtungen war letztlich auch die Eroffnung des Camp des Milles das zum zentralen Sammellager im Sudosten Frankreichs wurde 5 S 50Zwei Dekrete vom 18 und 29 November 1939 verscharften die Situation der in Frankreich lebenden Deutschen und Osterreicher ein weiteres Mal Angeordnet wurde die Internierung aller fur die nationale Verteidigung und die nationale Sicherheit gefahrlichen Personen wodurch die Militarbehorden freie Hand erhielten zu internieren wen sie wollten 5 S 53 f Proteste gegen die beiden Dekrete fuhrten zwar kurzfristig zu vermehrten Entlassungen doch ein weiteres Dekret vom 13 Januar 1940 sorgte schliesslich dafur dass den Deutschen das gleiche Schicksal zuteilwurde wie zuvor schon den im Land verbliebenen Spaniern siehe oben Fur Personen die sich auf das Asylrecht berufen wurde eine Arbeitsdienstpflicht als Prestataire in den CTE ein ge fuhrt Jeder mannliche Reichsangehorige zwischen 20 und 48 Jahren muss sich nun fur oder gegen den Dienst entscheiden Eine Weigerung wird als feindlicher Akt angesehen und zieht die dauerhafte Internierung nach sich Wer aufgrund seines Alters oder eines Gebrechens arbeitsunfahig ist kann von der Commission de criblage freigelassen werden Christian Eggers Unerwunschte Auslander S 54 Auf dieser Bais etablierten die franzosischen Behorden ein Lagersystem das fur die Reichsdeutschen drei unterschiedliche Lagertypen vorsah Lager fur zum Dienst verpflichtete Prestataire z B Internierungslager Huriel Lager fur Nicht Prestaraire z B Internierungslager Cepoy Camps de rassemblement z B das Camp des Milles die nun als Durchgangsstationen dienen wo die Criblage vorgenommen wird und sich nach und nach alle unentschiedenen Falle ansammeln Internierte die auf ihre Befreiung warten Kranke oder von den Prestataireeinheiten als untauglich Zuruckgewiesene etc 5 S 54Das erwahnte Dekret vom 18 November 1939 schuf jedoch nicht nur die Voraussetzungen fur die Verfolgungen und Internierungen der unerwunschten Auslander Als Personen die eine Gefahr fur die Landesverteidigung oder die offentliche Sicherheit darstellen galten den Behorden auch aus politischen Grunden unerwunschte Franzosen Kommunisten Gewerkschafter Pazifisten elsassische Autonomisten und Zigeuner 8 Sie konnten auf Beschluss des jeweiligen Prafekten von der Militarbehorde aus ihren Wohnorten entfernt und interniert werden Ein fur sie errichtetes Lager war zum Beispiel das Internierungslager Camp Le Sablou Ein Dekret vom 13 Januar 1940 das fur die auslandischen Internierten einerseits die Dienstverpflichtung sanktionierte fuhrte andererseits auch zu mehr Entlassungen so dass bis Ende Januar 1940 von den einstmals geschatzten 15 000 feindlichen Auslandern 7 000 ihre Freiheit zuruck erlangt hatten Am 1 Mai 1940 befanden sich nur noch 5 300 reichsdeutsche Internierte in den Lagern 5 S 54 f Insgesamt unter Einschluss der spanischen Prestataires lag die Zahl der Prestataires aber immer noch sehr hoch und lag nach einer von Eggers zitierten Quelle Mitte des Jahres 1940 bei etwa 70 000 Personen 5 S 57Eggers weist noch auf zwei besondere Internierungsformen zwischen Kriegsausbruch und Kapitulation hin Die eine betrifft die Emigranten die sich freiwillig auch als Alternative zum Dienst in den CTEs zum Militardienst melden wollten und Auslander die bei Kriegsausbruch nach Frankreich kamen um ebenfalls an der Seite der franzosischen Armee zu kampfen Das Militar tat sich mit diesen teilweise recht zahlreichen Kriegsfreiwilligen sehr schwer und schloss vor allem Deutsche und Italiener vom Dienst in den eigens gebildeten Regiments de marche des volontaires etrangers freiwilligen Marschbataillonen fur Auslander aus die Furcht vor Funften Kolonnen uberwog Die Regierung Daladier setzte dann aber dennoch durch dass sich Deutsche fur die Dauer des Krieges fur die Fremdenlegion verpflichten konnten allerdings nur fur den Dienst in Nordafrika und in der Levante und sie durften nicht gegen die deutsche Wehrmacht zum Einsatz kommen Damit blieb ihnen das verwehrt was eigentlich der Grund ihres Wunsches war dem Militar beizutreten 5 S 57 f Nach Vormeier hatten sich im Fruhjahr 1940 etwa 9 000 Emigranten zur Fremdenlegion gemeldet 2 S 214 Welche Folgen das haben konnte hat Moritz Neumann am Schicksal seines Vaters Hans beschrieben der sich zusammen mit einem Freund beides ehemalige Spanienkampfer noch am 14 Juni 1940 freiwillig zum Dienst in der Legion verpflichtete weil er sich davon mehr Sicherheit vor den voranruckenden Deutschen versprach 9 Uber das Schicksal dieser Freiwilligen berichten Fabian und Coulmas Die ehemaligen Freiwilligen in Nordafrika arbeiteten grosstenteils in Kohlenminen oder am Bau der Trans Sahara Eisenbahn die Dakar mit Algier verbinden sollte Das Klima war morderisch und mehrere Hundert Fluchtlinge starben aus Uberarbeitung und Erschopfung Insgesamt waren 5000 bis 6000 Emigranten beim Bau der Trans Sahara Linie eingesetzt Als zu viele von ihnen durch Tod oder Krankheit ausfielen ordneten die Vichybehorden im Mai 1941 in Marseille eine Razzia auf judische Emigranten an um die Lucken zu fullen Die Unglucklichen wurden an Bord der SS Massilia nach Algerien geschifft und wie die ehemaligen Legionare interniert Sie sollten erst mit der Landung der Alliierten in Nordafrika ihre Freiheit wiedererlangen Ruth Fabian und Corinna Coulmas Die deutsche Emigration in Frankreich nach 1933 Abschnitt Die erste Internierungswelle Legionare und Prestatare Noch ubler erging es teilweise den Auslandern die gerade wegen ihres Wunsches an der Seite Frankreichs kampfen zu wollen ins Land kamen Sie wurden oft schon bei ihrer Ankunft in Frankreich interniert was auch viele Zionisten betraf die aus Palastina nach Frankreich kamen Einige werden direkt bei ihrer Ankunft andere nach einer Zeit beim Militar interniert und manche haben die franzosischen Lager erst zur Deportation nach Auschwitz wieder verlassen 5 S 60Leichter als die Deutschen hatten es offenbar polnische und tschechische Staatsburger die in Frankreich lebten und der franzosischen Armee als Freiwillige beitreten wollten Eggers spricht von 46 900 Polen und 9 000 Tschechen die am 1 Mai 1940 mobilisiert waren und nach der franzosischen Kapitulation teilweise in deutschen Kriegsgefangenenlagern landeten Von den Deutschen seien sie wie franzosische Kriegsgefangene behandelt worden doch bei ihrer Ruckkehr nach Frankreich nach ihrer Freilassung oder Flucht seien sie von den franzosischen Behorden in die Internierungs oder Arbeitslager gesteckt worden 5 S 60 f Die Internierung unerwunschter Franzosen Bearbeiten Neben den spanischen Burgerkriegsfluchtlingen und den vorwiegend deutschen und osterreichischen Emigranten denen ab 1939 die Internierung als etrangers indesirables unerwunschte Auslander drohte waren nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs aber auch bestimmte Gruppen von Franzosen als indesirables francais unerwunschte Franzosen von der Internierung bedroht Zunachst auf der Basis des Dekrets vom 18 November 1939 das am 22 Dezember 1939 durch eine Dienstanweisung des Verteidigungsministeriums verscharft wurde drohte allen Individuen die im Verdacht standen die nationale Verteidigung oder die offentliche Sicherheit zu gefahrden die Unterbringung in Compagnies specials de passage speziellen Durchgangskompanien an 5 S 62 f Betroffen von diesen Massnahmen waren vor allem Kommunisten und zusatzlich noch vorbestrafte Franzosen zu denen sich als besondere Kategorie bald auch vom Militardienst ausgesonderte Menschen gesellten Durch Dienstanweisungen des Generalstabschefs des Heeres vom 22 und 23 Marz 1940 wurden zwei Spezialkommandos gebildet Mehrfach vorbestrafte Wehrpflichtige wurden in neun Compagnies speciales de travailleurs exclus Spezialkommando fur ausgeschlossene Arbeiter zusammengefasst In den drei Compagnies speciales de travailleurs indesirables Spezialkommandos fur unerwunschte Arbeiter landeten kommunistische Aktivisten Die Manner unterstanden dem Militar und wurden im April 1940 in die Alpen abkommandiert wo sie bei Erdarbeiten und im Strassenbau eingesetzt wurden Einer ihrer wichtigsten Stutzpunkte war das Fort Barraux bei Grenoble das nach dem Waffenstillstand eines der ersten fur Franzosen reservierten Internierungslager wurde Hauptartikel Geschichte des Fort Barraux Die Compagnies speciales existieren bis zum 30 Oktober 1940 Als am 1 November 1940 das gesamte Lagersystem vom Verteidigungsministerium an das Innenressort ubergeht betrachtet die Innenverwaltung ihre Angehorigen als Internierte ohne dass fur einen einzigen von ihnen eine Prafektur eine Internierungsanordnung ausgestellt hatte Fur die meisten ist es der Beginn eines langjahrigen Lageraufenthalts Christian Eggers Unerwunschte Auslander S 63 Eine in Frankreich lange Zeit verdrangte Geschichte war die der Ausgrenzung jener Menschen die hier als Nomaden Nomades Zigeuner Tsiganes oder Manouches bezeichnet wurden und werden 10 Im April 1940 wurden auch sie zu unerwunschten Franzosen die zwangsweise in Sammellagern Centre de Rassemblement oder Zentren fur uberwachten Aufenthalt Centre de sejour surveille interniert wurden In der Folge wurden in Frankreich etwa 30 Zentren geschaffen von denen 25 ausschliesslich fur Sinti und Roma reserviert waren darunter so bekannte wie das Internierungslager fur Nichtsesshafte in Montreuil Bellay oder das Camp de Jargeau Hauptartikel Zur Geschichte der Verfolgung von Sinti und Roma in Frankreich Hauptartikel Liste der Ghettos und Lager fur Sinti und Roma Internierungen im Vorfeld der franzosischen Kapitulation Bearbeiten Nach Eggers war die Zeit ab Mai 1940 vor allem gepragt von der Jagd nach einer nie existierenden Funften Kolonne die zu wahllosen Internierungen auslandischer Fluchtlinge gefuhrt hatte 5 S 64 f Der beginnende deutsche Westfeldzug loste dann auch in Belgien eine Verfolgungswelle vor allem gegen dort lebende Deutsche und Osterreicher aus die in eine willkurliche Verhaftungswelle mundete Doch neben diesen unerwunschten Auslandern gerieten auch in Belgien Inlander ins Visier der Behorden belgische Kommunisten flamische Nationalisten und Mitglieder der faschistischen Rex Partei 5 S 65Die belgischen Behorden waren mit den wahllosen Verhaftungen uberfordert und baten deshalb am 11 Mai 1940 Frankreich einen Teil der in Belgien unerwunschten Auslandern zu ubernehmen Aufgrund der Zusage verliessen bereits am 12 Mai mehrere Transportzuge Brussel Nach einem Zwischenstopp in Tournai wurden die Ausgewiesenen schliesslich in Internierungslager sudlich der Loire verbracht unter anderem in die Internierungslager Loriol und Le Fauga Aus Furcht vor der naherruckenden deutschen Wehrmacht erfolgte jedoch Ende Mai Anfang Juni 1940 die Verlegung der aus Belgien stammenden Internierten nach Saint Cyprien zum Teil aber auch nach Le Vernet 5 S 65 f Nach Eggers lasst sich die Zahl der in Belgien verhafteten und dann nach Frankreich deportierten Menschen nur schatzen er geht von mindesten 6 000 Betroffenen aus vermutet aber dass die tatsachliche Zahl naher bei 10 000 lag 5 S 65 ff Parallel zu dieser Art Amtshilfe fur die belgischen Behorden schreiten auch die franzosischen Repressionen gegen die unerwunschten Auslandern im eigenen Land voran Eine Anordnung des Innenministeriums vom 12 Mai 1940 verfugte dass alle Deutschen Osterreicher Danziger Saarlander sowie alle Auslander unbestimmter Nationalitat aber deutscher Herkunft zwischen 17 und 56 Jahren 5 S 67 zu internieren sind Am 13 Mai verkundete ein Aushang in Paris dass sich alle Manner auf die diese Kriterien zutrafen am 14 Mai 1940 im Buffalo Stadion einzufinden hatten die Frauen am 15 Mai 1940 im Velodrome d Hiver 11 Bekannte Internierte im Buffalo Stadion waren etwa der Zeichner Horst Rosenthal und der oben schon zitierte Schriftsteller Kurt Stern Das Buffallo Stadion und das Velodrome d Hiver waren jedoch nur Sammel und Durchgangslager Die Internierten wurden von hier bereits wenige Tage spater in Internierungslager in der Provinz verlegt womit fur Viele so z B fur Adolf Moritz Steinschneider eine langjahrige Lagerkarriere begann Die Frauen aus dem Velodrome wurden einschliesslich ihrer Kinder ins Camp de Gurs verlegt das zum Frauen Sammellager wurde in dem sich am Tag des Waffenstillstands 9 771 Frauen befanden 7 112 Deutsche 2 171 Osterreicherinnen 5 S 68In den Regionen ausserhalb von Paris spielten sich ahnliche Aktionen nur wenige Tage zeitversetzt ab Fur die betroffenen Manner an der Cote d Azur lautete die Aufforderung sich ins Camp des Milles zu begeben Dass die franzosischen Behorden aber kaum noch die Tragweite ihres Handelns uberblickten zeigt das Beispiel der Italiener deren Internierung ebenfalls angeordnet worden war Nachdem Mussolini am 10 Juni Frankreich den Krieg erklart hat befiehlt ein Circulaire vom 11 Juni nun auch alle italienischen Staatsangehorigen zu internieren Angesichts der Anwesenheit von 950 000 Italienern im Lande und der fortgeschrittenen Auflosung der Verwaltung auf allen Ebenen bleibt diese Anordnung praktisch folgenlos Sie hatte die Entvolkerung ganzer Stadte und die Lahmung ganzer Industriezweige in der noch vom Krieg verschonten Sudhalfte des Landes zur Folge gehabt Christian Eggers Unerwunschte Auslander S 68 Mit dem Naherrucken der Deutschen startete zugleich auch ein Transfer der Internierten aus den nordfranzosischen Lagern in Richtung Suden wobei wiederum das Camp des Milles ein bevorzugter Zielort war Wie sehr die Transfers den Charakter improvisierter Flucht hatten verdeutlicht die Geschichte des sogenannten Gespensterzuges durch den versucht wurde etwa zweitausend Internierte aus dem Camp des Milles vor dem Zugriff der Deutschen zu retten Erst nach einer mehrtagigen Irrfahrt durch den Suden Frankreichs fand der Transport in einem Lager in der Nahe von Nimes einen vorlaufigen Bestimmungsort Die Geschichte dieses Gespensterzuges wurde sowohl von Lion Feuchtwanger als auch von Alfred Kantorowicz in ihren Erinnerungen beschrieben Eggers sieht allerdings in den franzosischen Bemuhungen die Emigranten dem Zugriff der Deutschen zu entziehen kein Indiz fur eine grundsatzlich verstandnisvolle Haltung des franzosischen Militars gegenuber der Notlage der gefahrdeten Emigranten Er vermutet dahinter vielmehr als Motiv eine gewisse Furcht Vor allem den in Frankreich sich aufhaltenden Auslandsdeutschen seien Sympathien fur das deutsche Reich unterstellt worden und hatten diese so aus franzosischer Sicht zu einer potentiellen Gefahr in Frontnahe gemacht 5 S 69 Die schon erwahnte Angst vor einer Funften Kolonne wirkte fort Die Internierungspraxis des Vichy Regimes BearbeitenDas Internierungssystem im unbesetzten Teil Frankreichs Bearbeiten Die Situation nach dem Waffenstillstand war fur die Internierten in der freien Zone von zwei Entwicklungen gepragt Von den als Zumutung empfundenen Bestimmungen des Artikels 19 des Waffenstillstandsabkommens und den unterschiedlichen Interessen innerhalb des Vichy Regimes im Umgang mit diesen Bestimmungen nbsp Die Aufteilung Frankreichs nach dem Waffenstillstand von CompiegneDer Artikel 19 regelte zunachst einmal dass alle die in Frankreich wegen einer Tat zugunsten des Deutschen Reiches festgenommen und verurteilt sind unverzuglich den deutschen Truppen zu ubergeben waren 12 Unmut rief jedoch eine weitere Bestimmung hervor die direkt die aus politischen Grunden in Frankreich lebenden Menschen betraf Die franzosische Regierung ist verpflichtet alle in Frankreich sowie in den franzosischen Besitzungen Kolonien Protektoratsgebieten und Mandaten befindlichen Deutschen die von der Deutschen Reichsregierung namhaft gemacht werden auf Verlangen auszuliefern Artikel 19 Absatz 2 des Deutsch franzosischen Waffenstillstandsvertrags vom 22 Juni 1940 12 Diese auch in franzosischen Militarkreisen umstrittene Regelung die der Ehre Frankreichs und der Asylpraxis widersprache 2 S 217 verschaffte den deutschen Besatzern legale volkerrechtlich abgesicherte Mittel in Anlehnung an die Auslieferungsbedingungern des Versailler Vertrags von 1919 um die Jagd auf die nach Frankreich gefluchteten Volksverrater und feinde zu betreiben 2 S 216 f Nach Vormeier standen sich bei der Auslegung des Artikels 19 Absatz 2 zwei Fraktionen der Vichy Regierung gegenuber das eher zuruckhaltend agierende Aussenministerium und die Verantwortlichen im Innenministerium und in der Polizei die intensiv auf eine deutsch franzosische Polizeikollaboration hinarbeiteten 2 S 217 Hauptartikel Kollaboration in Frankreich 1940 1944 Hauptartikel Chronologie der Kollaboration der Vichy Regierung beim Holocaust Gleichwohl entwickelte sich in der ersten Zeit nach der Unterzeichnung des Waffenstillstands eine fur die Betroffenen chaotische Situation Einerseits kam es zu grosseren Entlassungen aus den sudfranzosischen Lagern wenn die Internierten unter anderem einen Wohnsitz in der unbesetzten Zone nachweisen konnten andererseits wurden diese Freilassungen von einigen Ausnahmen abgesehen im August wieder ruckgangig gemacht Anfang September 1940 sollten auch Prestataires unter bestimmten Bedingungen freigelassen werden doch am 27 September wurde fur diejenigen von ihnen die den Freilassungskriterien nicht genugten die Eingliederung in neue Arbeitsbatallione verfugt aus den Compagnies de Travailleurs Etrangers CTE wurden die Groupes de Travailleurs Etrangers GTE in die auch die noch immer zahlreichen Exil Spanier dienstverpflichtet wurden Diese GTEs wurden nicht nur in der unbesetzten Zone eingesetzt sondern auch in den franzosisch beherrschten Gebieten Nordafrikas 2 S 217 Hauptartikel Das System der Arbeitslager in Frankreich 1939 1944 Ein Dekret vom 3 oder 4 Oktober 1940 das die Grundlagen fur die Diskriminierung und Ausgrenzung der Juden schuf die sich sofern sie seit 1927 Franzosen geworden waren einer Uberprufung durch eine Sonderkommission stellen mussten 13 fuhrte auch zur Internierung der in der Sudzone lebenden auslandischen Juden und zu ihnen gesellten sich die im Rahmen der Wagner Burckel Aktion aus Sudwest Deutschland deportierten Juden Im November 1940 ging die Verwaltung der mittlerweile wieder stark belegten Lager vom Militar auf das Innenministerium uber wo sie bis Kriegsende auch verblieb 2 S 218In dieser zweiten Halfte des Jahres 1940 gab es zwei weitere Bestrebungen aus politisch vollig gegensatzlichen Lagern deutsche Internierte nach Deutschland zuruckzuholen Einige hundert deutsche und osterreichische Freiwillige der Internationalen Brigaden stellten im Sommer 1940 einen Ruckfuhrungsantrag Die Vertreter der kommunistischen Parteien Deutschlands und Osterreichs hatten namlich bereits im Iuli 1940 ihren in Sudfrankreich internierten Parteimitgliedern geraten Ruckfuhrungsantrage nach Deutschland zu stellen um dort weiter gegen den Faschismus zu kampfen Im April 1941 kehrten auf diese Weise ungefahr 250 Parteimitglieder freiwillig ins Deutsche Reich zuruck 2 S 233 Anmerkung 17 Welche Auswirkungen diese Idee auf das Zusammenleben der internierten Genossen hatte beschrieb der zu der Zeit in Le Vernet internierte Walter Janka in seinen Erinnerungen 14 Eben jene die auf diese Weise von ihren eigenen Parteigenossen zur Ruckkehr in den Herrschaftsbereich der Nazis gedrangt wurden waren aber auch eine der Zielgruppen des Artikels 19 Absatz 2 des Waffenstillstandsabkommens Um dessen Umsetzung zu uberprufen und entsprechende Ruckfuhrungs und Auslieferungsaktionen in die Wege zu leiten bereiste zwischen dem 27 Juli und dem 3 September 1940 die sogenannte Kundt Kommission die franzosischen Internierungslager Hauptartikel Kundt Kommission Welches Bild die Kommission uber die Zahl der Internierten tatsachlich erhalten hat ist nach Eggers kaum feststellbar Ein auf den Bericht eines Kommissionsmitglieds gestutzte Auswertung von ihm ergab 35 000 Internierte darunter 8 760 arische Reichsdeutsche Eine von franzosischen Behorden der Kommission ubergebene Aufstellung kam nur auf 17 190 Internierte die sich wie folgt verteilten a 5 889 den deutschen Behorden ubergebene Internierte b 286 in Frankreich freigelassene Internierte c 78 Internierte die zuruck ins Reich wollen und d 10 937 Internierte die sich auf das Asylrecht beriefen 15 Ruth Fabian und Corinna Coulmas gehen davon aus dass insgesamt nur wenige fuhrende Oppositionspolitiker im Exil durch die Kundt Kommission verhaftet wurden sie weisen aber daraufhin dass die von der Kommission erstellten Namenslisten an den Grenzubergangen und in den Hafen den franzosischen Behorden vorlagen und zu einer Gefahr bei Ausreiseversuchen werden konnten 16 Ende November 1940 beschloss das Vichy Regime die Auswanderung von Auslandern aus Frankreich zu ermoglichen Dieser Beschluss wurde Mitte Dezember 1940 prazisiert Im Prinzip sollte jeder deutsche Staatsangehoriger ausreisen durfen ausgenommen allerdings jene die auf der von der Kundt Kommission erstellten Liste standen Opfer dieser Massnahmen waren zum Beispiel Rudolf Hilferding und Rudolf Breitscheid die trotz vorhandener Einreisevisa der USA nicht ausreisen durften und an die Gestapo ausgeliefert wurden 2 S 221 Mehr Gluck hatte dagegen der auch auf der Liste stehende Walter Mehring 16 Im November 1941 erfolgte auf Druck der Gestapo eine weitere Einschrankung der Ausreisemoglichkeiten fur Deutsche die wohl vor allem Juden betraf 2 S 221 amp S 234 Anmerkung 21 Als dann im August 1942 das Vichy Regime aus eigenem Ermessen Razzien gegen judische und nicht judische Fluchtlinge initiierte griff sie ebenfalls auf die Listen der Kundt Kommission zuruck ohne sich allerdings auf diese zu beschranken 17 Es gab zwar auslandische Proteste gegen die Internierung und Auslieferung der Emigranten doch das Vichy Regierung bekannte sich am 21 April 1941 in einem Schreiben an Hugo Geissler 18 den Chef der deutschen Kriminalpolizei in Vichy ausdrucklich zu einer Zusammenarbeit bei der Auslieferung der wegen Strafvergehen verurteilte Individuen Kommunisten oder Anarchisten die die deutsche Gesellschaftsordnung bekampft haben und somit fur beide Lander als gefahrlich angesehen werden konnen 19 Sich auf dieses Schreiben beziehend urteilt Vormeier Mit der im April 1941 bereits offiziell konsolidierten Zusammenarbeit zwischen der deutschen und der franzosischen Polizei waren auch jene Grundlagen geschaffen worden die ab Sommer 1942 im Rahmen der Kollaboration die Deportationen von uber 76000 franzosischen und auslandischen Juden unter ihnen uber 7000 Deutsche aus Frankreich ermoglichten Barbara Vormeier Die Lage der deutschen Fluchtlinge in Frankreich S 223 Die Internierungspraxis nach der vollstandigen Besetzung Frankreichs Bearbeiten Die uberwiegend prekaren Lebensbedingungen in den Internierungslagern sind vielfach beschrieben worden so unter anderem von Lion Feuchtwanger Alfred Kantorowicz oder Arthur Koestler Meist stand dabei die Situation der grossen Lager im Vordergrund Camp des Milles Camp de Gurs Le Vernet Koestler urteilte uber Le Vernet Das Lager wurde mit einer fur die franzosische Verwltung typischen Mischung aus Dummheit Korruption und Laissez faire geleitet Arthur Koestler Abschaum der Erde S 332 Ruth Fabian und Corinna Coulmas weisen aber darauf hin dass die Lebensbedingungen von Lager zu Lager trotz durchgangiger Mangel verschieden und diese keine Vernichtungszentren waren Und trotz des oft schikanosen bis brutalen Umgangs des Wachpersonals mit den Internierten unterschied sich die Behandlung in den Lagern immer noch von der in den deutschen Konzentrationslagern 20 Egers und Fabian Coulmas beschreiben ausfuhrlich die Lebensbedingungen in unterschiedlichen Camps und Eggers urteilt uber die zumeist hoffnungslose Situation der Internierten fur die exemplarisch das Schicksal von Adolf Moritz Steinschneider steht Kriegsgefangene hoffen auf die Heimkehr Strafgefangene auf Entlassung und auf ein Wiedersehen mit den Angehorigen Die Menschen in den Internierungslagern sind in einer Situation die ahnlich aber doch ganz anders ist Oft sind ganze Familien im Lager oder noch schlimmer in verschiedenen Lagern Das Leben draussen wird nach jahrelanger Internierung fast unvorstellbar Ruckkehr zur Normalitat der Vorkriegsjahre ist insbesondere fur die vertriebenen deutschen Juden praktisch undenkbar geworden Man hat sie entwurzelt und ihre Hoffnungen richten sich auf einen neuen Anfang Der erste Schritt dazu kann nur die Entlassung sein Christian Eggers Unerwunschte Auslander S 282 Eine leichte Verbesserung fur die Internierten ergab sich als die Vichy Regierung 1941 21 auslandischen Hilfsorganisationen die sich im Comite de Nimes zusammenfanden 21 die Erlaubnis erteilte sich in den Lagern um die Menschen zu kummern Ausserdem durften nun 300 internierte Arzte in den Lagern ihren Beruf auszuuben 20 Im Juni 1941 begannen auch die Deutschen sich fur das Arbeitskraftepotential in den Lagern zu interessieren Wahrend die Kundt Kommission die aus deutscher Sicht gefahrlichen Elemente nach Deutschland zuruckfuhren wollte begann nun die Organisation Todt die Lager nach Arbeitskraften zu durchkammen um diese beim Bau der Befestigungsanlagen an der Atlantikkuste einzusetzen 5 S 282 Zugleich verstarkte die Vichy Regierung ihre eigenen Anstrengungen zum Einsatz der GTE Gruppen auslandischer Arbeiter die vorwiegend zum Strassenbau im Forstwesen und in der Landwirtschaft eingesetzt wurden Verscharfte Bedingungen galten dabei fur die judischen GTE Angehorigen Juden wurden in Spezialgruppen zusammengefasst und gewohnlich nicht autorisiert individuelle Anstellungen anzunehmen Die judischen Einheiten wurden zu Schwerarbeit abkommandiert Steinbruch Strassenbau etc oder zu gesundheitsschadlichen und gefahrlichen Aufgaben herangezogen So war eine judische Gruppe in einer Arsenik Fabrik in Anzou Haute Loire beschaftigt und eine weitere arbeitete in einer Pulverfabrik Ruth Fabian und Corinna Coulmas Die deutsche Emigration in Frankreich nach 1933 Abschnitt Die Lager Durch die Arbeitseinsatze erfullten sich zwar nicht grundsatzlich die von Eggers erwahnten Hoffnungen auf Entlassung doch es gab Erleichterungen in diese Richtung GTE Angehorige deren Frauen vom Prafekten des Departements eine Aufenthaltsgenehmigung erhielten durften mit ihren Familien zusammenwohnen Diese Falle waren jedoch selten und alle ubrigen erhielten nur alle sechs Monate zehn Tage Urlaub und auch das oft mehr im Prinzip als in der Realitat 20 Moglich waren auch krankheitsbedingte Abgange aus einer GTE was aber mit der Gefahr einer Uberstellung in ein Invalidenlager verbunden war und ab 1942 auch mit der Gefahr einer Deportation Die Chance auf eine Emigration war nur noch wenigen vergonnt Eine GTE Einheit etwa 300 Mann unterstand in der Regel einem Offizier dem funf bis sechs Wachter zur Seite standen Der Offizier erhielt einen Monatslohn von zu jener Zeit astronomischer Hohe 4500 F und das Wachpersonal freie Ernahrung und einen Monatslohn von 1000 bis 2000 Francs Die Manner der GTE wurden fur ihre korperlich anstrengende Arbeit aber ublicherweise nur mit vier Francs pro Tag entlohnt 22 und mussten auch noch Abstriche bei ihrer Versorgung hinnehmen denn haufig klaffte eine Lucke zwischen den zugesagten und den tatsachlich zugeteilten Lebensmittelrationen da das Wachpersonal und die Lagerleitung von den Zuteilungen einiges fur sich abzweigten 20 Ein TE Fremdarbeiter ohne spezielle Qualifikationen erhielt fur seine Arbeit 50 Centimes pro Tag was damals dem Lohn eines gewohnlichen Soldaten entsprach Fur Verheiratete war im Prinzip eine Unterstutzung von sieben Francs pro Tag fur seine Frau und 4 50 Francs fur jedes Kind vorgesehen Aussagen von Emigranten zufolge wurde diese jedoch haufig nicht ausgezahlt Im Oktober 1941 nahm das Sammellager Drancy seinen Betrieb auf Es entwickelte sich in den Folgejahren zum beruchtigten Durchgangslager von dem aus die vom Vichy Regime und den Besatzungstruppen verhafteten Juden in die Vernichtungslager des Ostens deportiert wurden Der erste Deportationszug verliess Drancy im Marz 1942 23 und war der Auftakt zu der im Sommer 1942 vom Vichy Regime und den Deutschen betriebenen Judenverfolgungen Hauptartikel Rafle du Velodrome d Hiver Was in Paris unter Deutscher Verantwortung begonnen hatte setzte sich im August und September 1942 in der noch unbesetzten Zone unter der Verantwortung des Vichy Regimnes fort und machte auch vor den Juden in den GTE nicht halt wie Eggers am Beispiel vieler Einzelschicksale zeigt 5 S 308 ff Eggers spricht von 41 951 Personen die zwischen dem 27 Marz und dem 11 November 1942 aus rassenideologischen Grunden aus Frankreich deportiert wurden 11 500 von ihnen waren zuvor in Lagern der unbesetzten Zone interniert Da sich das Vichy Regime aber noch weigerte franzosische Juden an die Deutschen auszuliefern waren von diesen Deportationen aus der unbesetzten Zone die sich dort aufhaltenden auslandischen Juden besonders betroffen 5 S 376 f Nach diesen grossen Deportationen ging deren Zahl in den folgenden Monaten stark zuruck unter anderem auch deshalb weil die Judenrazzien fur Unruhen unter der franzosischen Bevolkerung gesorgt hatten und die Vichy Regierung um ihren Ruckhalt furchtete Als im Februar 1943 nach der im November 1942 erfolgten Besetzung der freien Zone durch die Deutschen die Deportationen aus Gurs in kleinerem Masse wieder aufgenommen wurden hatte sich zwischenzeitlich auch die Funktion der Lager verandert Die Internierungslager sind nur noch Durchgangsstationen auf dem Weg nach Drancy Nachdem sie im Sommer 1942 als Reservoir dienten aus dem die Pariser SS sich mit Hilfe der franzosischen Regierung bediente befinden sich 1943 im gesamten Lagersystem einschliesslich der Arbeitslager nie mehr als 4000 Juden meist Alte und Kranke oder Frauen mit Kleinkindern an deren Deportation kein vorrangiges Interesse besteht Durch die Besetzung ganz Frankreichs hat sich ausserdem der gesamte Rahmen grundlegend gewandelt Nun sind es oft die Deutschen selbst die in der Sudzone die Verhaftungen vornehmen auch deshalb weil die franzosische Polizei zunehmend widerspenstig wird Christian Eggers Unerwunschte Auslander S 393 Nach Eggers hatte der Funktionswandel der grossen Internierungslager keine Auswirkungen auf die Arbeitslager und die GTE nur etwa 5 000 GTE Angehorige fielen den Deportationen zum Opfer Anfang 1943 waren noch etwa 1 500 judische Arbeiter in den Einheiten 5 S 188 Nach der Besetzung der Sudzone wurden die GTE zunehmend von der Organisation Todt fur deren Baustellen am Atlantikwall herangezogen Das galt auch fur die verbliebenen judischen Arbeiter fur die das Camp de Noe zu einem Sortierzentrum der Iuden fur die Organisation Todt geworden war 24 Der verstarkte Zugriff auf die GTE genugte aber nicht um den Arbeitskraftebedarf der Deutschen zu befriedigen Es ging dabei nicht nur um die Arbeiten an den Befestigungsanlagen am Atlantik sondern auch um den Arbeitskraftemangel im Kerngebiet des Deutschen Reiches Fritz Sauckel verlangte im Sommer 1942 zusatzlich zu den uber 1 5 Mio franzosischen Kriegsgefangenen und den uber 100 000 freiwillig in Deutschland Arbeitenden weitere hunderttausende Arbeitskrafte aus Frankreich 25 Nachdem das Vichy Regime dieser Forderung erst mit einem freiwilligen Dienst Releve eine Art Tauschgeschaft drei Arbeiter gegen Ruckkehr eines Kriegsgefangenen nachkommen wollte 25 fuhrte sie nach dem Scheitern dieses Plans im September 1942 eine Dienstverpflichtung ein die eine zweijahrige Arbeitspflicht fur die geburtenstarken Jahrgange 1920 bis 1922 vorschrieb Hauptartikel Service du travail obligatoireDas offene Ende der Internierungspraxis BearbeitenDie seit dem 6 Juni 1944 verstarkt vorangetriebene Befreiung Frankreichs bedeutete nicht automatisch das Ende des Internierungsystems in Frankreich und Sicherheit fur die bisher Internierten Die Deutschen verlangten vom Vichy Regime die Auslieferung samtlicher Insassen der Lager in der Sudzone wobei es sich bei diesen zu diesem Zeitpunkt hauptsachlich um internierte Franzosen und aus politischen Grunden Internierte handelte Das Vichy Regime beugte sich diesem Auslieferungsverlangen doch das war anders als von Eggers behauptet nicht das Ende der Geschichte der Lager Vichys 5 S 397 Es gab immer noch Juden in den Lagern die waren zwar bald frei doch blieb ihnen mangels anderer Alternativen haufig nichts anderes ubrig als in den Lagern auszuharren Fur Hunderte von Juden in den Lagern von Sudfrankreich hat die Befreiung keine Veranderung ihrer Wohnverhaltnisse mit sich gebracht Sie sind frei ja aber sie wissen nicht wohin sie gehen sollen So bringen sie den Winter im gleichen Lager zu in dem man sie gefangen gehalten hatte Die Mehrzahl der Lagerinsassen von Montauban und Masseube haben beschlossen in ihren Baracken zu bleiben obwohl es ihnen freisteht sie zu verlassen Ihre Wohnungen in Paris oder sonst wo in Frankreich sind verloren ihre Mobel von den Deutschen abtransportiert worden die Familien sind zerstreut und es stehen zur Zeit keine Mittel zur Verfugung die Notdurftigen mit mehr als Unterkunft und Nahrung zu versorgen und das erhalten sie auch in den Lagern Wenn man sie nach Paris bringen wurde waren sie ohne Wohnung und ohne Arbeit Diejenigen die einst Guter besessen haben mussten feststellen dass die Prozesse fur die Ruckerstattung ihres Vermogens oder ihres Grundbesitzes noch nicht begonnen haben Jewish Telegraphic Agency Bulletin NY 16 November 1944 Zitiert nach Ruth Fabian und Corinna Coulmas Die deutsche Emigration in Frankreich nach 1933 EPILOG Zu dem Zeitpunkt zu dem dieser Korrespondentenbericht entstand griff abermals eine Funfte Kolonne Hysterie um sich Opfer waren aus den Lagern entlassene deutsche und osterreichische Juden die erneut in Drancy und in Les Lilas im Internierungslager Fort de Romainville gefangengehalten wurden bis bewiesen war dass sie Nazi Opfer und keine Kollaborateure waren 26 27 Parallel dazu hatten die ehemals Internierten mit einem Anwachsen des Antisemitismus in der franzosischen Gesellschaft zu kampfen 26 Fur die Nomaden blieben ihre Lager aus der Vichy Zeit vielfach auch uber das Kriegsende hinaus Internierungsorte So konnten viele Insassen des oben schon erwahnten Lagers von Montreuil Bellay den Ort ihrer Internierung erst 1946 verlassen zwei Jahre nach der Befreiung Frankreichs und parallel zu ihnen wurden hier wie in anderen Lagern auch deutsche Kriegsgefangene einquartiert und in sehr vielen Fallen dienten die alten Lager auch zum Wegsperren jener Franzosinnen und Franzosen die von ihren Landsleuten nach der Befreiung der Kollaboration mit den Deutschen beschuldigt wurden Aus dem Internierungslager Camp du Moulin du Lot wurde in den 1950er Jahren ein Centre d accueil des Francais d Indochine CAFI ein Auffanglager fur Ruckkehrer aus Indochina nach Frankreichs Niederlage in der Schlacht um Điện Bien Phủ 28 Hauptartikel Internierungs und Fluchtlingslager Camp du Moulin du Lot Auch im Camp d Astor in Bias wurden gegen Kriegsende in Frankreich zwangsverpflichtete Arbeitskrafte aus Franzosisch Indochina untergebracht dann Fluchtlinge aus Indochina Im Zuge des Algerienkriegs wurde das Camp 1962 zum Centre d accueil de rapatries d Algerie CARA Aufnahmezentrum fur Algerien Ruckkehrer Untergebracht wurden hier allerdings nur die Harkis und ihre Familien nicht die franzosischstammigen Algerienruckkehrer Das Lager in dem bis zu 1 300 Familien gleichzeitig wohnten 29 war von Stacheldraht umgeben und das Leben dort wurde bis 1975 streng uberwacht Hauptartikel Internierungs und Fluchtlingslager Camp d Astor Eine Webseite des franzosischen Armee Ministeriums dokumentiert am Beispiel der Harkis sehr deutlich dass bis in die Gegenwart hinein die Internierung eine Realitat blieb Gewandelt hat sich nur die Internierungspraxis Aus Lagern in abgelegenen Orten wurden Grosswohnungsanlagen am Rande der Stadte die Banlieues deren Realisierung von einer echten sozialen Bevormundung begleitet wurde 30 Und jenseits der Harkis etablierte sich eine neue Zielgruppe fur staatliche Internierungsmassnahmen die Immigranten In ihrem 2008 in Frankreich veroffentlichten Buch Die Jahre schrieb Annie Ernaux uber die damit einhergehenden politischen Veranderungen Mitte der neunziger Jahre Nachdem die Auslandergesetze die Lois Pasqua immer weiter verscharft worden waren pferchte man die Menschen die unweigerlich aus der Dritten Welt und dem Ostblock eintrafen und die man unter dem bedrohlich klingenden Begriff Illegale zusainmenfasste im Hotel Arcade neben dem Flughafen Paris Charles de Gaulle ein und schob sie moglichst schnell wieder ab Mach meinen Kumpel nicht an und die Einwanderung ist eine Bereicherung fur Frankreich waren vergessen Jetzt musste man die ungezugelte Einwanderung bekampfen und die Uberfremdung verhindern Michel Rocards Satz uber die Armut der Welt machte die Runde als ware das eine unumstossliche Tatsache und die meisten verstanden die unterschwellige Bedeutung dass es namlich schon jetzt genug Einwanderer in Frankreich gebe Annie Ernaux Die Jahre S 192 31 Heute sind die von Ernaux skizzierten Uberlegungen langst auch ausserhalb Frankreichs weit verbreitet und Basis einer eu weiten Fluchtlingspolitik wie sich zuletzt bei der Ratssitzung der EU Innenminister am 8 Juni 2023 zeigte Haftlager an den Aussengrenzen der EU und mittelfristig in sogenannten Sicheren Drittstaaten sollen an die Stelle nationaler Internierungslager treten oder diese erganzen 32 Literatur BearbeitenStudien und Dokumentationen Christian Eggers Unerwunschte Auslander Juden aus Deutschland und Mitteleuropa in franzosischen Internierungslagern 1940 1942 Metropol Verlag Berlin 2002 ISBN 3 932482 62 X Christian Eggers Die Reise der Kundt Kommission durch die sudfranzosischen Lager in Jacques Grandjonc Theresia Grundtner Hrsg Zone der Ungewissheit Exil und Internierung in Sudfrankreich 1933 1944 Reinbek bei Hamburg Rowohlt Verlag 1993 ISBN 3 499 19138 5 S 235 247 Ruth Fabian und Corinna Coulmas Die deutsche Emigration in Frankreich nach 1933 De Gruyter Saur 1978 ISBN 978 3 11 127679 3 Online Peter Gaida Uberschussige Auslander Spanische und judische Zwangsarbeiter in Vichy Frankreich 1940 1944 2021 ISBN 978 1 00 897785 3 Denis Peschanski Les camps francais d internement 1938 1946 Doctorat d Etat Histoire Univer site Pantheon Sorbonne Paris I 2000 Online1 oder Online2 Barbara Vormeier Dokumentation zur franzosischen Emigrantenpolitik 1933 1944 Ein Beitrag in Hanna Schramm Menschen in Gurs Erinnerungen an ein franzosisches Internierungslager 1940 1941 Mit einem dokumentarischen Beitrag zur franzosischen Emigrantenpolitik 1933 1944 von Barbara Vormeier Verlag Georg Heintz Worms 1977 ISBN 3 921333 13 X S 157 ff Barbara Vormeier Die Lage der deutschen Fluchtlinge in Frankreich September 1939 Juli1942 in Jacques Grandjonc Theresia Grundtner Hrsg Zone der Ungewissheit Exil und Internierung in Sudfrankreich 1933 1944 Reinbek bei Hamburg Rowohlt Verlag 1993 ISBN 3 499 19138 5 S 210 234 Literarische Verarbeitungen Lion Feuchtwanger Der Teufel in Frankreich Erlebnisse Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1986 ISBN 3 596 25918 5 Walter Janka Flucht nach Marseille in ders Spuren eines Lebens Rowohlt Berlin Berlin 1991 ISBN 3 87134 006 5 S 175 ff Alfred Kantorowicz Exil in Frankreich Merkwurdigkeiten und Denkwurdigkeiten Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1986 ISBN 978 3 596 25957 1 Arthur Koestler Abschaum der Erde in ders Autobiographische Schriften Zweiter Band Limes Verlag Frankfurt am Main Berlin 1993 ISBN 3 8090 2320 5 S 291 446 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Exiled people from Spain Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gedenkorte Europa 1939 1945 Zeittafel FrankreichEinzelnachweise Bearbeiten Hans Albert Walter zitiert nach Christian Eggers Unerwunschte Auslander S 14 a b c d e f g h i j Barbara Vormeier Die Lage der deutschen Fluchtlinge in Frankreich Nomades Tsiganes und Manouches sind im Franzosischen auch aktuell benutzte Begriffe fur Menschen die im Deutschen zumeist als Sinti und Roma bezeichnet werden Fur eine leicht zugangliche Einfuhrung in das franzosische Lagersystem siehe Chapter 63 Introduction France Vichy in The United States Holocaust Memorial Museum Encyclopedia of Camps and Ghettos 1933 1945 Volume III Camps and Ghettos under European Regimes Aligned with Nazi Germany Online Dieser Einfuhrung folgen 126 Portrats franzosischer Internierungslager a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah Christian Eggers Unerwunschte Auslander Einen chronologischen Uberblick uber die Wichtigsten Franzosischen Gesetze betreffend die Auslander ist zu finden bei Barbara Vormeier Dokumentation zur franzosischen Emigrantenpolitik 1933 1944 S 259 ff Eine ahnliche Klassifizierung bei der Internierung von Deutschen verfolgte 1940 auch Grossbritannien siehe hierzu Internierungslager im Vereinigten Konigreich im Zweiten Weltkrieg AJPN Anonymes Justes et Persecutes durant la periode Nazie dans les communes de France Chateau du Sablou durant la Seconde Guerre mondiale WWII amp Jacky Tronel Le Sablou camp d internement pour indesirables francais en Dordogne Online Moritz Neumann Im Zweifel nach Deutschland Geschichte einer Flucht und Ruckkehr zu Klampen Verlag Springe 2005 ISBN 3 934920 57 8 Nomades Tsiganes und Manouches sind im Franzosischen auch aktuell benutzte Begriffe fur Menschen die im Deutschen zumeist als Sinti und Roma bezeichnet werden Siehe hierzu auch Marie Christine Hubert Frankreich auf der Webseite des Dokumentations und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma Pnina Rosenberg Mickey orphelin la courte vie de Horst Rosenthal Das Waisenkind Micky Maus oder das kurze Leben des Horst Rosenthal in Anne Grynberg Johanna Linsler Hrsg L irreparable itineraires d artistes et d amateurs d art juifs refugies du Troisieme Reich en France Irreparabel Lebenswege judischer Kunstlerinnen Kunstler und Kunstkenner auf der Flucht aus dem Dritten Reich in Frankreich Veroffentlichungen der Koordinierungsstelle Magdeburg Magdeburg 2013 ISBN 978 3 9811367 6 0 S 349 ff franzosische Fassung bzw 368 ff deutsche Fassung S 374 a b Deutsch franzosischer Waffenstillstandsvertrags vom 22 Juni 1940 auf der Webseite vom Max Planck Institut fur auslandisches offentliches Recht und Volkerrecht Amis de la Fondation pour la Memoire de la Deportation LUCIEN GINZBURG DIT SERGE GAINSBOURG Walter Janka Flucht nach Marseille Christian Eggers Die Reise der Kundt Kommission S 245 a b Ruth Fabian und Corinna Coulmas Die deutsche Emigration in Frankreich nach 1933 S 85 f Ruth Fabian und Corinna Coulmas Die deutsche Emigration in Frankreich nach 1933 S 109 Zu ihm existiert ein umfangreicher Artikel in der franzosischsprachigen Wikipedia fr Hugo Geissler Siehe auch Siegfried Grundmann Eugene Martes Hugo Geissler vom Dresdner SA Mann zum Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD in Vichy NoRa Berlin 2012 ISBN 978 3 86557 303 2 Zitiert nach Barbara Vormeier Die Lage der deutschen Fluchtlinge in Frankreich S 222 a b c d Ruth Fabian und Corinna Coulmas Die deutsche Emigration in Frankreich nach 1933 Abschnitt Die Lager ylvie Orsoni Etrangeres indesirables les centres d internement feminin a Marseille 1940 1942 in Robert Mencherini Hrsg PROVENCE AUSCHWITZ De l internement des etrangers a la deportation des juifs 1939 1944 Presses universitaires de Provence Aix en Provence 2007 ISBN 9782821885578 S 39 52 Online Im Abschnitt 27 des Online Artikels spricht Orsini allerdings von funfundzwanzig nationalen und internationalen religiosen und humanitaren judischen und christlichen Organisationen die von der franzosischen Regierung das Recht erhielten in den Internierungslagern zu intervenieren An anderer Stelle geben Fabian und Coulmas eine etwas differenziertere Darstellung der Entlohnung Ein TE Travailleurs etrangers ohne spezielle Qualifikationen erhielt fur seine Arbeit 50 Centimes pro Tag was damals dem Lohn eines gewohnlichen Soldaten entsprach Fur Verheiratete war im Prinzip eine Unterstutzung von sieben Francs pro Tag fur seine Frau und 4 50 Francs fur jedes Kind vorgesehen Aussagen von Emigranten zufolge wurde diese jedoch haufig nicht ausgezahlt zitiert nach Die deutsche Emigration in Frankreich nach 1933 Abschnitt Die Lager Gedenkorte Europa 1939 1945 Drancy Peter Gaida Uberschussige Auslander S 326 f a b Gedenkorte Europa 1939 1945 STO Zwangsarbeitsdienst a b Ruth Fabian und Corinna Coulmas Die deutsche Emigration in Frankreich nach 1933 EPILOG Fabian und Coulmas sprechen neben Drancy von Noisy le Sec als weiterem Internierungsort Hier liegt aber vermutlich eine Verwechselung vor da es zwar ein Fort de Noisy gibt das teilweise auf dem Gebiet von Romainville liegt fur das es aber keinen Nachweis einer Nutzung als Internierungslager gibt Noisy le sec histoire Le Fort de Noisy CAFI histoires et memoires Dans l ancien camp de Bias les harkis n ont que leur memoire contre l oubli LaCroix afp 22 September 2018 Ministere des Armees Die Harkis von Algerien nach Frankreich die Seite ist dreisprachig Annie Ernaux Die Jahre Suhrkamp Verlag Berlin 2020 3 Auflage ISBN 978 3 518 46968 2 Sie hierzu Homepage von Pro Asyl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Internierungspraxis in Frankreich 1939 1945 amp oldid 239248149