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Hunyadi in historischen Quellen auch Hunyady rumanisch Huniade oder Familia Corvineștilor eingedeutscht Hunyaden ist der Name eines ungarischen 1 Adelsgeschlechts Nach Ansicht der Mehrheit der Quellen war es rumanischer walachischer Herkunft 2 3 Moderne Historiker behaupten es sei auch kumanischer Abstammung 4 5 Wappen der HuniadenBesondere Bedeutung erlangte das Geschlecht im spaten Mittelalter Matthias Hunyadi Corvinus 1443 1490 entriss den Habsburgern einen Grossteil ihrer Lander und wurde Konig von Ungarn Bohmen und Kroatien Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Linie Hunyadi Corvinus 1 2 Hunyady von Kethely 2 Weitere geadelte Familien Hunyadi 3 Personlichkeiten mit dem Namen Hunyady 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Familie soll von Both einem Nachfahren des Tochomerius dem Fuhrer eines rumanischen Feudalstaatengebildes sudlich der Karpaten zwischen 1290 und 1310 und laut einer Urkunde von Konig Karl von Anjou von 1332 Vater des Grunders des Furstentums Walachei Basarab I abstammen 6 Das erste urkundlich nachweisbare Mitglied der Familie Sohn des Both fuhrte den Namen Șerban auch Serb oder Sorb ungarisch Csorba und liess sich aus der Walachei kommend im Komitat Hunyad in Siebenburgen nieder Dessen Sohn Voicu ungarisch Vajk englisch Voyk oder Vojk wurde 1409 von Sigismund von Luxemburg mit dem kleinen Gut Hunyad in Siebenburgen belehnt geadelt Johann Hunyadi 1407 1456 Johann Hunyadi auch Janos oder Iancu 1407 1456 Sohn des Voicu und der Elisabeth Morzsinay Margina war ein fur Ungarn tatiger Staatsmann Er leitete seinen Familiennamen von dem vom Vater erstandenen Gut ab Hunyadi liess dort anstelle des alten Anwesens ab 1446 die Stammburg der Familie die heutige Burg Hunedoara damals Hunyadvar genannt errichten Fur Konig Sigismund nahm er 1420 an den Hussitenkriegen teil und verjagte 1437 die Osmanen aus Smederevo Fur diese Dienste erhielt er zahlreiche Guter und einen Sitz im koniglichen Rat Er unterstutzte 1439 die Konigswahl von Wladyslaw III der ihn zum Woiwoden von Transsilvanien machte Als wichtigster Woiwode an der ungarischen Grenze zum Osmanenreich kam ihm eine besondere Rolle in den folgenden Auseinandersetzungen mit den Turken zu Als Heerfuhrer fuhrte er die Truppen in den Kriegen gegen die Turken unter anderem erfolglos in der Schlacht bei Warna 1444 in der Konig Wladyslaw fiel und in der zweiten Schlacht auf dem Amselfeld 1448 7 1446 wurde er fur den Kindkonig Ladislaus Postumus zum Reichsverweser gewahlt bis 1452 amtierte er als Gouverneur des Konigreichs Ungarn Papst Nikolaus V erhob ihn 1448 zum Prinzen Konig Ladislaus ernannte ihn 1453 zum Grafen von Beszterce und Generalkapitan des Konigreichs 1456 organisierte er erfolgreich die Verteidigung von Belgrad gegen Mehmed II starb jedoch anschliessend im Lager an der Pest Die Linie Hunyadi Corvinus Bearbeiten Ladislaus Laszlo Hunyadi 1433 1457 Ban von Kroatien Dalmatien Matthias Hunyadi Corvinus 1443 1490 Konig von Ungarn Bohmen und KroatienLadislaus Laszlo Hunyadi 1433 1457 war der alteste Sohn des Johann und der Elisabeth Grafin Szilagyi de Horogszeg und einer Zeit voller Intrigen und Machtinteressen ausgesetzt die schliesslich zu seinem fruhen Tod fuhrten Er wurde bereits 1453 Ban von Kroatien Dalmatien musste jedoch auf Grund schwerer Beschuldigungen durch Ulrich II Graf von Cilli Celje 1455 von diesem Amt zurucktreten Derselbe Cilli bezichtigte die Familie nach dem Tod Johann Hunyadis der Untreue und verlangte die Abtretung aller Guter wegen angeblicher hoher Schulden gegenuber dem Staat Nachdem ein Mordkomplott Cillis gegen Ladislaus gescheitert war versuchte dieser den Hunyadi in Belgrad umzubringen wurde aber von dessen Getreuen dabei getotet Konig Ladislaus V ernannte den Huniaden in Folge zum Schatzmeister und Generalkapitan des Konigreichs Ungarn Nachdem er mit dem Konig in Buda angekommen war wurde er allerdings verhaftet des Hochverrats bezichtigt und hingerichtet 8 9 Matthias Hunyadi alias Matthias Corvinus auch Hunyadi Matyas Matei Corvin Matija Korvin 1443 1490 war der jungere Sohn Johann Hunyadis und der Elisabeth Grafin Szilagyi de Horogszeg Kaiser Sigismund hatte seinem Vater einen Wappenschild mit einem Raben lateinisch corvus verliehen Um die Annahme des Namens Corvin us ranken sich mehrere Legenden Am wahrscheinlichsten ist dass er einem seiner Hofgelehrten glaubte der den Ursprung der Hunyadis auf das romische Geschlecht der Corvini zuruckgefuhrt hatte vielleicht aber auch mit der Stadt Kovin Kubin Keve lateinisch Covinum in Corvino vico wie Antonio Bonfini schrieb 10 Matthias war 1458 1490 Konig von Ungarn und in Personalunion auch von Kroatien sowie von 1469 bis 1490 Gegenkonig von Bohmen Er regierte faktisch in den Jahren 1485 bis 1490 von Wien aus die Habsburgischen Erblande nachdem er zuvor weite Teile dieser erobert hatte 11 Johann Corvinus auch Janos Janos Ivanis 1473 1504 entstammte einer illegitimen Beziehung des Matthias Corvinus mit der Burgerstochter Barbara Edelpock und war dessen einziges Kind Johann Graf von Hunyadi war Ban von Kroatien und Slawonien sowie unter anderem Herzog von Slawonien 12 Mit dem Tod seines einzigen Sohnes Christoph 1499 1505 erlosch die Linie Hunyadi Corvinus im Mannesstamm Hunyady von Kethely Bearbeiten Wappen der Grafen Hunyady von Kethely 1797 Schloss Hunyady in Kethely Ungarn Schloss Urmeny heute Mojmirovce Slowakei Die Grafen Hunyady von Kethely auch Hunyadi de Kethely sind ein altes ungarisches Adelsgeschlecht das manche Genealogen mit der beruhmten Familie der Hunyaden in verwandtschaftliche Verbindung bringen Georg Fejer schreibt in seinem Werk Genus incunabula st virtus Iannis Corvini de Huyad Reni Hungar Gubernatoris Arumentis criticis Buda 1844 dass er das Erschopfendste und mannigfache Irrtumer Berichtigende gesagt habe Auch Lehotzky Benko unterstutzten diese These Tatsache ist dass die bis heute bestehende Familie der Grafen Hunyady von Kethely ebenfalls den Raben mit dem Ring im Herzschild ihres Wappens fuhren Dieser Rabe aber war das von Konig Sigmund dem oben wahnten Johann Hunyady verliehene Wappen von welchem der Beiname Corvin den dann Matthias fuhrte entstanden ist und dessen Ursprung auf eine romantische unter dem Titel Der Rabe der Corvine bekannte Begebenheit zuruckgefuhrt wird Genealogische Forschungen ergeben dass ihr Ursprung in das Ende des 16 und den Anfang des 17 Jahrhunderts nachweisbar zuruckreicht Als Stammvater gilt Andreas Hunyadi der 1607 von Konig Rudolf geadelt wurde Er erwarb Kiskresztyen und Nyitraszegh in Oberungarn heute Slowakei Aus seiner Ehe mit Barbara Viszocsanyi entsprossen sechs Tochter und zwei Sohne Der altere Sohn Ladislaus bzw Laszlo 1694 Vize Gouverneur im Komitat Bars und der jungere Franz 1690 pflanzten das Geschlecht fort und bildeten zwei Linien die altere und die jungere grafliche Anfang des 18 Jahrhunderts kamen Besitzungen im Komitat Somogy an die Familie spater auch in Urmeny heute Mojmirovce Slowakei Franz Enkel Georg 1693 1770 Jesuit seit 1711 Professor fur Rhetorik und Poetik an der Universitat Tyrnau spater Rektor verschiedener Kollegien und Anton wurden am 24 Marz 1753 von Kaiser Franz I Stephan in den Freiherrenstand erhoben Seinem Sohn Johann 1772 1827 wurde von Kaiser Franz II am 6 Juni 1792 der ungarische Grafenstand sodann nach Megerle von Muhlfeld dem Grafen Joseph 1773 1822 am 8 Marz 1797 zu Wien auch der Reichsgrafenstand verliehen Er war mit Therese Grafin Palffy verehelicht 13 Von 1814 bis 1821 veranstaltete er in Urmeny die ersten Pferderennen in Mitteleuropa mit bis zu 40 000 Zuschauern Graf Kalman Hunyady de Kethely 1828 1901 war der erste Prasident des Wiener Trabrennvereins Seine Schwester Julia 1831 1919 war seit 1853 mit Mihailo Obrenovic Furst von Serbien verheiratet 1945 wurde die Familie von ihren Besitzungen in Ungarn vertrieben Um 1995 erwarben die Bruder Jozsef 1962 und Istvan Stefan 1968 einen Teil des Weinguts in Kethely zuruck das Jozsef vor Ort verwaltet sie waren in Italien aufgewachsen wo ihr Grossvater Marchese Mario Incisa della Rocchetta in Bolgheri Toscana den Wein Sassicaia produzierte Stefan betreibt in Bolgheri eine Brauerei Weitere geadelte Familien Hunyadi BearbeitenFolgende andere Familien sind zu erwahnen wobei kaum Nachweise zur Verwandtschaft mit dem Stammgeschlecht zu erbringen sind 14 Hunyadi de Adamos Hunyadi de Bihar 1654 Hunyadi de Hosszuaszo 1610 Hunyadi de Hunyad Hunyadi de Novaj Hunyadi de Zajkany Hunyadi Buzas Hunyadi Nagy Hunyady de Enyed Hunyady de Kis Krsztyene et Nyitraszeg Hunyady de Nagyalmas alias SzeotsPersonlichkeiten mit dem Namen Hunyady BearbeitenEs gibt mehrere Gelehrte und Schriftsteller des Namens Hunyadi welche keinen verwandtschaftlichen Bezug zu den Hunyaden haben unter anderem Demetrius Hunyadi Banfy der im 16 Jahrhundert lebte unter Molnar zu Klausenburg studierte dann nach Italien ging wo er zu Padua sieben Jahre philosophische Studien betrieb und nach seiner Ruckkehr in die Heimat Rektor zu Klausenburg wurde Er bekannte sich zu den Reformen Blandratas des Stifters der Unitarier und Franz Davidis war sich aber der Zweideutigkeit dessen Charakters bewusst So trat er gegen den Wohltater seiner Jugend als Klager auf Von ihm erschienen die Schriften De Disciplina ecclesiastica und De Paedobaptismo 15 Franz Hunyady war zu Ende des 18 Jahrhunderts Prediger zu Debreczin und Superintendent der Superintendanz jenseits der Theiss Er gab 1794 in zwei Banden das Werk Kereszteny archivarius avagy historiai gyujtemeny Der christliche Archivar oder historische Sammlung heraus Ausserdem wurden von ihm Landtagsreden und mehrere Bande Predigten gedruckt Franz Hunyady war beruhmt als Arzt Philosoph und lateinischer Poet Nachdem er England Frankreich Belgien und Italien bereist hatte erwarb er sich in seiner Heimat einen grossen Ruhm als Mediziner Er wurde Leibarzt zuerst bei Konig Stephan sodann Sigismund Bathory Grossfursten von Siebenburgen 16 Stephan Hunyadi gab das Werk Ars recte philosophandi seu vitam ex praescripto rationis moderandi desumta potissimum ex Dialogis Petrarchae de remediis utriusque fortunae heraus Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Hunyadi von Kethely die Grafen Genealogie In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 9 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1863 S 434 436 Digitalisat Ban Mor Genealogia familiei Hunyadi Verlag Gold Book 2010 ISBN 978 963 426 182 7Weblinks BearbeitenWebsite der Grafen Hunyady von Kethely Stammreihe der Grafen Hunyady von KethelyEinzelnachweise Bearbeiten Balassa Zoltan A Hunyadiaktol karacsonyig Encyclopaedia Britannica Ronald D Bachman ed Romania A Country Study Washington GPO for the Library of Congress 1989 Ban Mor Genealogia familiei Hunyadi Verlag Gold Book 2010 S 394 Oztuna Yilmaz Devletler ve hanedanlar Band 2 Kultur Bakanligi 2005 S 116 Neagu M Djuvara Thocomerius Negru Vodă un voivod de origine cumană la inceputurile Țării Romanești Verlag Humanitas Bukarest 2007 S 25 ff http www britannica com EBchecked topic 277182 Janos Hunyadi Pal Engel Magyarorszag vilagi archontologiaja 1301 1457 1 Band Historia MTA Tortenettudomanyi Intezete Budapest 1996 S 27 ff Ferenc Banhegyi A Hunyadiak dicsosege Verlag Apaczai Kiado Celldomolk 2008 S 17 ff http www descopera ro descopera in romania 2413324 pe urmele huniazilor Archivierte Kopie Memento vom 6 Oktober 2013 im Internet Archive Johann Corvinus im Register der Deutschen Biographie Prof Dr Ernst Heinrich Kneschke Deutsche Grafenhauser der Gegenwart in heraldischer historischer und genealogischer Beziehung 3 Band A Z Verlag T O Weigel Leipzig 1854 S 171 f http www hungarianheraldry org armorial archives q h amp submit Search Alexius Horany Memoriam Hungarorum et Provincialium scriptis editis notorum Band 2 Verlag Loewe Wien 1776 S 184 Stephan Veszpremi Succinta medicorum Hungariae et Transilvaniae Biographia Band 1 Verlag Sommer Leipzig 1774 S 86 92 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hunyadi Adelsgeschlecht amp oldid 235495999