Hopferau ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Ostallgäu.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
Koordinaten: 47° 37′ N, 10° 38′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Ostallgäu | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Seeg | |
Höhe: | 811 m ü. NHN | |
Fläche: | 13,15 km2 | |
Einwohner: | 1259 (31. Dez. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 96 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 87659 | |
Vorwahl: | 08364 | |
Kfz-Kennzeichen: | OAL, FÜS, MOD | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 77 135 | |
Gemeindegliederung: | 21 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Hauptstr. 8 87659 Hopferau | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Rudi Achatz (Freie Wählergemeinschaft) | |
Lage der Gemeinde Hopferau im Landkreis Ostallgäu | ||
Geografie Bearbeiten
Die Gemeinde grenzt an den Hopfensee (Westufer) und liegt rund zehn Kilometer entfernt vom Stadtzentrum Füssens und von Pfronten.
Es gibt 21 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):
- Bach (Einöde)
- Benzen (Einöde)
- Brandegg (Weiler)
- Buchen (Weiler)
- Dornach (Weiler)
- Gunzenberg (Weiler)
- Hafenegg (Weiler)
- Haslach (Weiler)
- Heimen (Dorf)
- Hinterberg (Weiler)
- Hopferau (Pfarrdorf)
- Hopferried (Dorf)
- Hopferwald (Weiler)
- Lehern (Weiler)
- Oberdill (Weiler)
- Reinertshof (Weiler)
- Riederwies (Einöde)
- Schraden (Dorf)
- Unterdill (Weiler)
- Urbenthal (Einöde)
- Wiedemen (Dorf)
Es gibt nur die Gemarkung Hopferau.
Geschichte Bearbeiten
Bis zur Gemeindegründung Bearbeiten
Hopferau war vor 1800 Sitz eines Unteren Gerichts der gleichnamigen Herrschaft und gehörte den Freiherren Freyberg-Eisenberg zu Hopferau. Die Obere Gerichtsbarkeit wurde vom Hochstift Augsburg ausgeübt. Mit der Rheinbundakte 1806 kam der Ort zum Königreich Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Einwohnerentwicklung Bearbeiten
- 1961: 699 Einwohner
- 1970: 724 Einwohner
- 1987: 972 Einwohner
- 1991: 1072 Einwohner
- 1995: 1078 Einwohner
- 2000: 1062 Einwohner
- 2005: 1074 Einwohner
- 2010: 1080 Einwohner
- 2015: 1126 Einwohner
- 2020: 1223 Einwohner
Hopferau wuchs von 1988 bis 2008 um 91 Einwohner bzw. ca. 9 %. Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 999 auf 1206 um 207 Einwohner bzw. um 20,7 %.
Politik Bearbeiten
Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Seeg.
Bürgermeister Bearbeiten
Seit dem 17. März 2019 ist Rudolf Achatz (Freie Wählergemeinschaft) Erster Bürgermeister. Der pensionierte Polizist erreichte 51,7 Prozent der Stimmen. Er löste damit Gregor Bayrhof (CSU/Überparteiliche Wählergemeinschaft/Freie Wählergemeinschaft) ab, der 29 Jahre lang an der Spitze der Gemeinde stand.
Gemeinderat Bearbeiten
Der Gemeinderat setzt sich aus zwölf Gemeinderäten zusammen:
(Stand: Kommunalwahl 2020)
Wappen Bearbeiten
Blasonierung: „Geteilt; oben unter silbernem Schildhaupt in Blau drei zwei zu eins gestellte goldene Kugeln, unten in Gold ein schwarzes, schwarzgehörntes Stierhaupt (Grind) mit heraushängender roter Zunge.“ | |
Wappenbegründung: Die Herrschaft Hopferau entstand 1467 durch Erbteilung. Bis ins 19. Jahrhundert blieb sie bei den Herren von Freyberg-Eisenberg zu Hopferau. Ihr Stammwappen war von Silber und Blau geteilt, in dessen unterer Hälfte sich drei zwei zu eins gestellte goldene Kugeln befinden. Zur Erinnerung an ihre Herrschaft wurde ihr Wappen in das Gemeindewappen übernommen. Das Stierhaupt stammt aus dem Wappen der Herren von Hohenegg. Um 1300 gelangte das Gebiet von Hopferau als Lehen des Fürststifts Kempten in ihren Besitz. Zugleich weist der Stier auf die heimische Rinderzucht. Dieses Wappen wird seit 1986 geführt. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten
- Sennerei Lehern
Bodendenkmäler Bearbeiten
Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft Bearbeiten
Es gab im Jahr 2021 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 108 und im Bereich Handel und Verkehr 56 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 53 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 508. Im verarbeitenden Gewerbe (sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es keine, im Bauhauptgewerbe fünf Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2020 45 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1353 ha. Alle landwirtschaftlichen Betriebe sind spezialisierte Milchviehbetriebe, die ausschließlich Dauergrünland bewirtschaften. Ackerbau – auch Maisanbau – ist aufgrund der klimatischen Gegebenheiten unwirtschaftlich. Die produzierte Milch wird in Käsereien überwiegend zu Hartkäse (Emmentaler, Bergkäse) verarbeitet.
Elf Landwirtschaftliche Betriebe sind zu einer Sennereigenossenschaft zusammengeschlossen, die im Ortsteil Lehern Käse zur Direktvermarktung herstellt. Der hier produzierte Emmentalerkäse erfüllt die Anforderungen des Allgäuer Emmentaler (g. U.).
Verkehr Bearbeiten
Der Bahnhof Weizern-Hopferau auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Eisenberg liegt an der Bahnstrecke Marktoberdorf–Füssen. Es bestehen Verbindungen nach Augsburg sowie München.
Wasserversorgung Bearbeiten
Die Gemeinde versorgt sich über einen 1988 errichteten Brunnen südlich des Ortsteils Osterreuten der Nachbargemeinde Eisenberg. Das Wasserschutzgebiet umfasst ca. 20 ha.
Bildung Bearbeiten
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2022):
- 1 Kindertageseinrichtung: 65 Plätze, 63 belegt (darunter ein Kind unter drei Jahren, acht Kinder ab sechs Jahre)
Persönlichkeiten Bearbeiten
Von 1946 bis 1949 wohnte Konrad Zuse mit seiner Familie in Wiedemen bei Hopferau. Die vollautomatische Rechenmaschine Z4 konnte er von 1946 bis 1949 in einem ehemaligen Mehllager der Bäckerei Martin in Hopferau unterstellen und zum Funktionieren bringen.
Literatur Bearbeiten
- Hellmut Fritz: Gemeinde Hopferau.
Weblinks Bearbeiten
- Gemeinde Hopferau
- Hopferau: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik (PDF; 1,05 MB)
Einzelnachweise Bearbeiten
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeinde Hopferau in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 17. August 2019.
- Gemeinde Hopferau, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
- Hans-Uwe Rumpp, Füssen, Historischer Atlas von Bayern, Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1977, S. 401f
- Bayernportal: Gemeinde Hopferau, Landkreis Ostallgäu
- Allgäuer Zeitung vom 18. März 2019, Nr. 65
- Kommunalwahlen in Bayern 2020. Bayerische Landesamt für Statistik (LfStat), 2020, abgerufen am 26. August 2023.
- Eintrag zum Wappen von Hopferau in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte