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Das gotische Hohe Schloss der Bischofe von Augsburg liegt auf einem Hugel uber der Altstadt von Fussen in Schwaben Das grosse Burgschloss gilt als eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Burganlagen Bayerns Luftbild des Hohen Schlosses zu FussenRekonstruktion des spatgotischen AusbauzustandesDas Hohe Schloss uber FussenDer SchlosshofRittersaalRaumflucht im NordflugelVor winterlichem BergpanoramaDie Kunigundenlegende Anf d 16 Jh v H Holbein d A in der StaatsgalerieInnenansicht der Schlosskapelle Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAuf dem Schlossberg entstand in der spaten romischen Kaiserzeit das Kastell Foetibus als Sitz einer Nachschubeinheit der III Italischen Legion Bereits um 47 n Chr durfte sich eine der Raststationen der Via Claudia auf dem heutigen Stadtgelande befunden haben Die Augsburger Bischofe grundeten bereits im 8 Jahrhundert das Kloster St Mang Die Ruinen des romischen Kastells konnten damals sicherlich noch als willkommener Steinbruch dienen Im Jahre 1183 schenkten die Augsburger dem Kloster den Gaisberg Altwik der spater die Burg tragen sollte Allerdings musste das Kloster sich damals verpflichten niemals ein weltliches Bauwerk auf dem Hugel zu errichten oder den Berg an einen weltlichen Herrn zu veraussern Die Vogtei uber das Hochstift Augsburg wurde nach dem Tod des letzten Staufers Konradin zum Streitobjekt zwischen den Bischofen von Augsburg und den Herzogen von Bayern Konradin hatte die Vogtei 1266 und 1267 unrechtmassig an seinen Onkel den bayerischen Herzog verpfandet Herzog Ludwig II versuchte seine Anspruche auf das Fussener Gebiet durch die Anlage einer Burg uber dem Kloster abzusichern Im Jahre 1292 kam es nach heftigen Auseinandersetzungen zu einem Vergleich bei dem der Herzog auf die Burg und den Ausbau weiterer Befestigungen in der Region verzichtete Im Jahre 1313 verpfandete Kaiser Heinrich VII die Vogtei uber die Guter des Bistums an Bischof Friedrich I 1322 erwarb das Hochstift den Burgberg auf dem Tauschweg und machte die Veste zum Sitz des Pflegamtes Fussen Im Jahre 1363 war die Burg bereits in die Stadtbefestigung integriert In den Jahren ab 1486 erfolgte unter Bischof Friedrich II von Zollern ein umfangreicher Um und Ausbau des Pflegschlosses der das Bild der Anlage bis heute bestimmt Ein weiterer Umbau wurde gegen 1680 unter Furstbischof Johann Christoph von Freyberg begonnen der aber hauptsachlich die Innenausstattung betraf In den Jahren 1798 und 1799 wurde die Burg als osterreichisches Zentrallazarett zweckentfremdet und im Jahr darauf von den Franzosen okkupiert In der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts erfolgten einige Renovierungsarbeiten zeitweilig war das Hohe Schloss sogar als Sommersitz des bayerischen Kronprinzen Maximilian vorgesehen der sich jedoch fur Schloss Hohenschwangau entschied das er 1832 erwarb In den Jahren 1862 und 1863 richtete man im Sudflugel das Fussener Amtsgericht ein spater wurden sogar einige Wohnungen eingebaut Der Nordflugel beherbergt seit 1931 eine Filialgalerie der Bayerischen Staatsgemaldesammlungen Schwerpunkt der Dauerausstellung in sechs Raumen ist die schwabische Malerei der Spatgotik Im grossen Festsaal Rittersaal werden zur Erganzung Allgauer Skulpturen dieser Zeit prasentiert unter anderem einige Werke Jorg Lederers Die Stadtische Galerie im ersten Obergeschoss zeigt neben Werken der Munchner Schule des 19 Jahrhunderts einige Zeichnungen des Grafen Pocci und Arbeiten einheimischer Kunstler Das Burgschloss wurde in den Jahren 1957 58 und 1966 67 renoviert Spater wurden noch die Illusionsmalereien aufgefrischt und einige Innenraume und die Kapelle saniert Baubeschreibung BearbeitenDas Hohe Schloss konnte seine spatgotische Baugestalt im Wesentlichen bis heute bewahren Spatere Veranderungen betrafen vor allem die Innenraume Die Burg liegt auf dem ostlichen Auslaufer des Hohenzuges der an seinem anderen Ende die Burg Falkenstein bei Pfronten tragt Die Wehranlage war in die Stadtbefestigung einbezogen Das Hohe Schloss bildet zusammen mit dem etwas tiefer liegenden Kloster Sankt Mang ein charakteristisches Ensemble uber der Fussener Altstadt Die Westseite trennt ein machtiger aus dem Fels geschlagener Halsgraben vom Hinterland wo sich heute der Stadtpark Baumgarten befindet Dieser Schlucht genannte Graben wurde unter Furstbischof Friedrich II von Zollern 1486 1505 ausgebaut Dahinter schutzten der Hohe Stock und der halbrund ausspringende Bergfried die Angriffsseite die noch durch einen Zwinger verstarkt wird Der lang gestreckte trapezformige Grundriss der Kernburg passt sich dem Gelande an Sudlich wurde auch hier ein Zwinger vorgelegt dessen Mauern man im 19 Jahrhundert um die Halfte erniedrigte Im Sudwesten ist noch die kurze Schenkelmauer der Stadtbefestigung an die Hauptburg angeschlossen Hier liegt auch das aussere Tor der Burganlage Der Torweg zieht sich an der Sudseite vorbei zum Torturm in den die Uhr des abgebrochenen Augsburger Torturmes der Stadtmauer eingebaut wurde Links und rechts schliessen sich die Ringmauern mit ihren noch teilweise gedeckten Wehrgangen und einem halbrunden Wehrturm uber dem Zwinger an Die hufeisenformige Kernburg offnet sich nach Osten Die dreigeschossigen Seitenflugel werden von spatgotischen fialengeschmuckten Giebeln abgeschlossen Aus der Giebelfront springt der Chor der Burgkapelle polygonal aus Im Westen wacht der machtige Bergfried Gefangnisturm uber die Veste Der Turm ist durch kurze Verbindungsbauten mit den Seitenflugeln verbunden Uber dem Nordosteck liegt der Storchenturm der ursprunglich Hohes Haus genannt wurde Der Wohnturm tragt ein hohes Satteldach mit Giebelfialen Die gesamte Burganlage bewahrt noch ihren weiss gekalkten Aussenputz der den gotischen Illusionsmalereien als Trager dient Als Baumaterial diente meist das anstehende alpine Kalkgestein der Umgebung aber auch Backsteinziegel und Bachgeroll wurden verwendet Portale und Fenstergewande bestehen meist aus gefasstem Sandstein Die IllusionsmalereienDie Hoffassaden der Schlossflugel und der Torturm wurden um 1499 mit ungewohnlich reichen Architektur und Illusionsmalereien geschmuckt Die Fenster werden von prachtigen Wimpergen mit Krabben und Kreuzblumenschmuck eingerahmt Aus den Fassaden springen scheinbar zahlreiche grossere und kleinere wappenverzierte Erker vor Als ausfuhrender Meister wird der Hechinger Maler Fidelis Eichele vermutet Der heutige Bestand ist allerdings stark restauriert 1 Die InnenraumeTrotz der zahlreichen Um und Einbauten sind noch einige bemerkenswerte Innenraume erhalten geblieben Im nordlichen Verbindungsflugel liegen zwei Franzosenzimmer mit spatgotischen Holzdecken Der Nordflugel birgt im Erdgeschoss eine spatgotische kreuzgratgewolbte Halle uber funf quadratischen Pfeilern Der Rittersaal im 2 Obergeschoss Staatsgalerie besitzt eine spatgotische farbig gefasste bemalte Schnitzdecke mit figurlichen Halbreliefs die Jorg Lederer zugeschrieben werden Zahlreiche kleinere Zimmer haben sich ebenfalls ihre Balken oder Stuckdecken Kachelofen Portale oder Fenstergewande bewahrt sind jedoch nicht immer offentlich zuganglich nbsp Vortor und Sudflugel nbsp Sudflugel und Verbindungsbau zum Bergfried nbsp Nordflugel Hofseite mit Storchenturm Hohes Haus nbsp Nordflugel und Torturm nbsp Bergfried und Storchenturm Hohes Haus Literatur Bearbeiten nbsp Fussen und das Hohe SchlossJoachim Zeune Das Hohe Schloss in Fussen Herausgegeben im Auftrag der Wartburg Gesellschaft von G Ulrich Grossmann Schnell und Steiner Regensburg 2010 ISBN 978 3 7954 2395 7 Burgen Schlosser und Wehrbauten in Mitteleuropa 25 Gisela Goldberg Staatsgalerie Fussen Staatsgalerie Fussen im Hohen Schloss Mit einer Einleitung zur Geschichte des Hohen Schlosses von Magnus Peresson Schnell und Steiner Munchen u a 1987 ISBN 3 7954 0667 6 S 145 Grosse Kunstfuhrer 145 Michael Petzet Stadt und Landkreis Fussen Kurzinventar Deutscher Kunstverlag Munchen 1960 Bayerische Kunstdenkmale 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hohes Schloss Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hohes Schloss Stadt Fussen Burgschloss Fussen Hohes Schloss auf der Homepage des Hauses der Bayerischen Geschichte Plane Geschichte Baugeschichte Baubestand Einzelnachweise Bearbeiten Siehe hierzu Theodor Rogge Fassadenmalereien vom Schloss zu Fussen In Kunstgewerbeblatt Jahrgang 1887 Heft 11 S 213 214 ub uni heidelberg de Liste der Burgen und Schlosser im Landkreis Ostallgau Schlosser Schloss Altensberg abgegangen Schloss Bullachberg Schloss Emmenhausen abgegangen Schloss Gunzach Schloss Hohenschwangau Hohes Schloss Schloss Hopferau Schloss Hormanshofen abgegangen Schloss Lamerdingen Schloss Marktoberdorf Schloss Neuschwanstein Schloss Obergunzburg Schloss Osterzell Schloss Reinhardsried abgegangen Schloss Unterthingau Schloss Waal Schloss Weizern Schloss Westerried abgegangen Burgen und Ruinen Burg Eggenthal abgegangen Burg Eichelschwang abgegangen Burgruine Eisenberg Burg Falkensberg abgegangen 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Burgstall Hintere Marzenburg Burgstall Obergunzburg Burgstall Osterberg Abschnittsbefestigung Osterzell Burgstall Romatsried Burgstall Schweinlang Burgstall Schwenden Burgstall Seelenberg Burgstall Sellthuren Burgstall Thalhofen Burgstall Unterlochlers Burgstall Unterthingau Abschnittsbefestigung Welberschanze 47 567164 10 698151 Koordinaten 47 34 1 8 N 10 41 53 3 O Normdaten Geografikum GND 4703028 8 lobid OGND AKS LCCN sh2010013226 VIAF 245144782721953613640 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hohes Schloss Fussen amp oldid 238224084