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Der Hernalser Friedhof ist ein Friedhof im 17 Wiener Gemeindebezirk Hernals VerwaltungsgebaudeBlick auf den Friedhof HernalsHauptgebaude des Friedhofs HernalsWestliche ArkadenreiheRuhestatte der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Vinzenz von PaulGrab der Familie Schrack Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Alte Friedhofe in Hernals 2 2 Die Grundung des neuen Friedhofs 2 3 Friedhofserweiterungen 2 4 Der Friedhof nach dem Zweiten Weltkrieg 3 Gebaude 4 Grabstatten bedeutender Personlichkeiten 4 1 Ehrenhalber gewidmete Graber 4 2 Graber weiterer Personlichkeiten 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksLage BearbeitenDer Hernalser Friedhof liegt in Hernals nahe an der Grenze zum Bezirk Wahring in den Katastralgemeinden Dornbach und Hernals Leopold Kunschak Platz 7 Er wurde auf einem Abhang des Schafberges angelegt und grenzt an den Dornbacher Friedhof Der Friedhof wird im Suden von der Alszeile und dem Leopold Kunschak Platz begrenzt im Westen bildet der Grunbeckweg die Grenze zum Dornbacher Friedhof Im Norden stosst der Friedhof an eine Kleingartensiedlung im Osten verlauft die Grenze entlang der Vorortelinie zu einer Anlage der Magistratsabteilung 48 Abfallwirtschaft Strassenreinigung und Fuhrpark Der Friedhof umfasst eine Flache von 161 019 Quadratmeter und beherbergt 21 864 Grabstellen 1 Er ist der siebtgrosste Friedhof Wiens Geschichte BearbeitenAlte Friedhofe in Hernals Bearbeiten Der erste Hernalser Friedhof lag ursprunglich um die Kalvarienbergkirche Im Zuge der Josephinischen Reformen wurde der Friedhof 1784 aufgelassen Die ursprungliche Nutzung als Friedhof trat noch 1894 zu Tage als bei der Regulierung des Kirchplatzes Gebeine gefunden wurden Als Ersatz fur den Friedhof um die Pfarrkirche wurde ein neuer Friedhof auf einem Feld gegen Ottakring angelegt Die Erweiterung des Friedhofs im Bereich des heutigen Lorenz Bayer Platzes erfolgte um 1830 Des Weiteren existierte ein separater Cholerafriedhof Der eigentliche Friedhof wurde am 1 November 1872 geschlossen und in der Folge in eine Parkanlage verwandelt Der Eingang des Friedhofs lag ursprunglich an jener Stelle an der die Haslingergasse in den Platz einmundet Das Leichenhaus wurde in ein Gartnerhaus der Stadtgartenverwaltung adaptiert Die Grundung des neuen Friedhofs Bearbeiten Den heute noch bestehende Friedhof liess Hernals an einer Anhohe errichten die fruher fur den Weinbau genutzt worden war Die Errichtung erfolgte zwischen 1870 und 1872 nach Planen des Stadtbaumeisters Johann Pflaum Die Weihung des Friedhofs wurde am 25 Oktober 1872 vorgenommen die erste Beisetzung fand am 2 November 1872 statt Das Denkmal des k k Feldmarschall Graf von Clerfait ursprunglich auf dem Kalvarienberg beheimatet liess die Hernalser Gemeindevertretung 1883 auf den Friedhof verlegen Friedhofserweiterungen Bearbeiten Der Friedhof umfasste 1891 49 080 Quadratmeter wobei 5 580 Quadratmeter vom Totengraber zum Betriebe der Gartnerei genutzt wurde Bereits 1894 erfolgte die Erweiterung des Friedhofs um drei im Osten angrenzende gemeindeeigene Grundstucke im Ausmass von 7 527 Quadratmetern Gleichzeitig gab es Uberlegungen kunftige Erweiterungen zu unterlassen da der Friedhof zunehmend von Wohngebieten umgeben war und man eine neuerliche Verlegung des Friedhofes andachte Dennoch wurde der Friedhof 1898 durch die Erweiterung um kommunale Grundstucke sowie 1899 durch den Ankauf von Parzellen um 22 000 Quadratmeter vergrossert 1902 beschloss die Gemeinde Wien eine zusatzliche Erweiterung des Friedhofareals und genehmigte den Ankauf von 13 635 Quadratmetern Grund Zudem wurde im selben Jahr der Bau eines neuen Totengraberhauses sowie von zwei Totenkammern beschlossen 1905 hatte der Friedhof seine Flache bereits auf 97 291 Quadratmeter erhoht Die Belegung war im fruhen 20 Jahrhundert bereits so angestiegen dass 1911 die Grabgebuhr fur Nichtzugewiesene das heisst Verstorbene die nicht im ehemaligen Vorort Hernals gelebt hatten auf das Vierfache der Normalgebuhr erhoht wurde Um dem Platzmangel entgegenzuwirken erweiterte die Gemeinde den Friedhof 1912 zudem neuerlich um rund 8 500 Quadratmeter gegen Westen 1915 um 14 000 Quadratmeter und 1917 um weitere 12 000 Quadratmeter 1930 stimmte der Gemeinderat einer weiteren Erweiterung zu Der Friedhof nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Zwischen 1945 und 1951 liess die Friedhofsverwaltung die Aufbahrungshalle und das Verwaltungsgebaude renovieren sowie die beschadigte Einfriedung erneuern Zudem wurden neue Einfriedungen errichtet Auch die kriegsbedingt beschadigen Arkaden wurden renoviert die zerstorten rechten Arkaden wiederaufgebaut 1960 1964 und 1967 68 erfolgte eine neuerliche Erweiterung des Friedhofs ein Urnenhain wurde zwischen 1961 und 1962 auf einer Flache von 2 500 Quadratmetern angelegt Die Aufbahrungsraume liess die Friedhofsverwaltung zwischen 1978 und 1979 neu gestalten zwischen 2004 und 2006 war eine Generalsanierung aller Gebaude notwendig Gebaude BearbeitenDie Aufbahrungshalle wurde 1870 bis 1872 nach Planen von Johann Pflaum in neugotischer Sichtziegelbauweise errichtet Die Hauptfront der Aufbahrungshalle wird von gestaffelt vortretenden ubergiebelten Verwaltungsgebaude flankiert Die Aufbahrungshalle besitzt einen basilikalen Aufriss in Form eines Reliquienschreins uber einem kreuzformigen Grundriss Das Bauwerk ist mit Spitzbogenportalen und fenstern ausgestattet und verfugt uber Massfeldwerkfelder zwischen den Streberpfeilern die mit reichen Steinfialen zwischen Balustraden ausgestattet wurden Der Mittelschiefgiebel ist mit einer Masswerkrosette geschmuckt An der Ruckfront befindet sich ein Relief das Christus in Glorie zwischen Moses und dem heiligen Johannes dem Evangelisten zeigt Das Innere der Aufbahrungshalle besteht aus einer dreischiffigen dreijochigen Pfeilerhalle in neogotischer Ausfuhrung Die Querachse ist beidseitig um drei Joche vergrossert Das Innere der Aufbahrungshalle wurde zwischen 1978 und 1979 nach Planen des Architekten Erich Boltenstern neu gestaltet Einbauten ermoglichten ab 1979 die Abhaltung von Kremationsfeiern Die Flugelaltare schuf Hans Robert Pippal die Bleiglasfenster und die Bleiverglasung der Eingangstore stammen von Hermann Bauch Anschliessend an die Aufbahrungshalle wurden hangaufwarts rechtwinkelig neugotische Gruftarkaden errichtet Die Arkaden sind ebenfalls in Sichtziegelbauweise ausgefuhrt und beherbergen uberwiegend Stelen oder Obeliskengraber Teilweise wurde auch klassizistische und fruhhistorische Grabmaler vom alten Hernalser Friedhof weiterverwendet Grabstatten bedeutender Personlichkeiten BearbeitenEhrenhalber gewidmete Graber Bearbeiten nbsp Grab von Dominik Ertl nbsp Grab von Josef Venantius von Woss nbsp Detailansicht des Grabes von WossDer Hernalser Friedhof weist 30 ehrenhalber gewidmete Graber auf 2 Name Lebensdaten TatigkeitLeopold Anciczeski 1867 1937 Oberdirektor der StaatslotterieGunther Anders geb Stern 1902 1992 Schriftsteller und PhilosophKonrad Bayer 1932 1964 SchriftstellerHans Bock 1914 2002 VizeburgermeisterJosef Bratfisch 1847 1892 Fiaker des Kronprinzen RudolfFrancois Croix Clerfayt 1733 1798 FeldmarschallFelix Czeike 1926 2006 Historiker und SchriftstellerJohann Georg Elterlein 1806 1882 Burgermeister von Hernals und GastwirtDominik Ertl 1857 1911 Komponist und KapellmeisterTheodor Escherich 1857 1911 Kinderarzt HofratBetty Fischer 1887 1969 OperettensangerinJohann Georg Gsteu 1927 2013 ArchitektErnst Happel 1925 1992 Trainer der FussballnationalmannschaftFerdinand Hebra 1816 1880 Dermatologe HofratHans von Hebra 1847 1902 DermatologeHeinrich Hierhammer 1857 1936 VizeburgermeisterLeopold Holy 1899 1934 Februaropfer 1934Alois Kieslinger 1900 1975 GeologeWalter Kinzl 1897 1980 BeamterHansi Lang 1955 2008 SangerAugust Mayhsen 1811 1886 LottoamtsarchivarBrigitte Neumeister 1944 2013 SchauspielerinAnton Profes 1896 1976 FilmkomponistCarl von Rokitansky 1804 1878 Prasident der Akademie der Wissenschaften ArztFerdinand Sauter 1804 1854 DichterMarianne Schonauer 1920 1997 SchauspielerinGretl Schorg 1914 2006 Sangerin und SchauspielerinEduard Schrack 1889 1979 Erfinder und IndustriellerJohann Schrammel 1850 1893 Musiker Mitbegrunder des SchrammelquartettsJosef Schrammel 1852 1895 Musiker Mitbegrunder des SchrammelquartettsRudolf Sigmund 1903 1976 Stadtrat GemeinderatKarl Swoboda 1882 1933 Athlet GastwirtEduard Wehinger 1849 1905 VolkssangerMichael Weihs 1802 1863 Erster Burgermeister von HernalsJosef Wimmer 1834 1903 SchriftstellerJosef Veleta 1930 2011 PolitikerJosef von Woss 1863 1943 Komponist TonkunstlerFranz Zabusch 1902 1983 Kustos des Hernalser HeimatmuseumsGraber weiterer Personlichkeiten Bearbeiten nbsp Grab von Alfred Poell nbsp Grab von Christine NostlingerWeitere bedeutende Personlichkeiten die am Hernalser Friedhof begraben sind Name Lebensdaten TatigkeitFranz Aigner 1882 1945 PhysikerHerbert Amry 1939 1985 DiplomatFritz Bock 1911 1993 Handelsminister und VizekanzlerNino Borghi 1918 1994 SzenenbildnerGusti Bretschneider 1908 2001 SchriftstellerinRudolf Burger 1938 2021 PhilosophBruno Dallansky 1928 2008 SchauspielerHans Ehgartner 1910 1999 PolitikerEduard Engelmann junior 1864 1944 IngenieurHelene Engelmann 1898 1985 EiskunstlauferinErich Exel 1889 1954 PolitikerKurt Falk 1933 2005 MedienunternehmerJosef Fleischmann 1867 1925 Maler Zeichner und LithographHarry Fuss 1913 1996 SchauspielerRobert Gobl 1919 1997 NumismatikerHerbert Gottweis 1958 2014 PolitikwissenschaftlerRudolf Grill 1910 1987 GeologeAdolf Gruber 1920 1994 LangstreckenlauferAnna Maria Haas 1909 1996 Gerechte unter den VolkernWillibald Hahn 1910 1999 FussballspielerHella Hanzlik 1912 2005 PolitikerinEmil Hardt 1842 1929 k k SektionschefOtto Hartmann 1904 1994 Schauspieler und Gestapo InformantRosa Heinz 1922 2010 PolitikerinGunnar Hering 1934 1994 Historiker und NeograzistErich Hof 1936 1995 Fussballspieler und TrainerLeopold Hofman 1905 1976 FussballspielerHans Jiricek 1888 1959 Politiker SPO Horst Knapp 1925 1996 WirtschaftsjournalistHansi Lang 1955 2008 Sanger und SchauspielerJosef Lechthaler 1891 1948 MusikpadagogeSylvia Manas 1948 1977 SchauspielerinFritz Martinz 1924 2002 Maler und GrafikerChristine Nostlinger 1936 2018 Kinder und JugendbuchautorinWalter Pass 1942 2001 MusikwissenschaftlerAnton Perwein 1911 1981 FeldhandballspielerHellmuth Petsche 1923 2017 NeurologeRudolf Poder 1925 2013 Gewerkschafter NationalratsprasidentAlfred Poell 1900 1968 Opern und KonzertsangerWolfgang Pollak 1915 1995 SprachwissenschaftlerWalter Pongratz 1912 1990 HeimatforscherRichard Pottschacher 1904 2008 WienerliedsangerKurt Preger 1907 1960 OperettensangerOthmar Preining 1927 2007 PhysikerHans von Rokitansky 1835 1909 KammersangerHans Schabes 1883 1960 PolitikerKarl Schafer 1909 1976 EiskunstlauferAugust Schaffer 1905 1986 RadrennfahrerHelmuth Schattovits 1939 2015 BetriebswirtJosef Schmalzhofer 1835 1920 BaumeisterJurgen E Schmidt 1937 2010 MusikproduzentMarianne Schonauer 1920 1997 SchauspielerinHans Schwanda 1904 1983 AlpinistSteffi Seiler Warning 1920 2005 SchauspielerinViktor Seiller 1880 1969 k u k OffizierFritz Seipelt 1915 1981 FussballschiedsrichterElisabeth Stepanek 1952 1995 SchauspielerinOtto Stuppacher 1947 2001 AutorennfahrerKarin Sulimma 1962 2011 KunstlerinJosef Traindl 1947 2008 Jazz und ImprovisationsmusikerLothar Ulsass 1940 1999 FussballspielerKarl Wache 1887 1973 BibliothekarErnst Weiss 1912 1997 BoxerHubert Wingelbauer 1915 1987 General der InfanterieHerbert Zdarzil 1928 2008 PadagogeEinzelnachweise Bearbeiten Friedhof Hernals In Friedhofe Wien GmbH Abgerufen am 2 Januar 2020 www friedhoefewien at Ehrenhalber gewidmete Graber des Friedhofs Hernals PDF 70 kB April 2011 abgerufen am 17 Juli 2018 Literatur BearbeitenWerner T Bauer Wiener Friedhofsfuhrer Genaue Beschreibung samtlicher Begrabnisstatten nebst einer Geschichte des Wiener Bestattungswesens Falter Verlag Wien 2004 ISBN 3 85439 335 0 DEHIO Wien X bis XIX und XXI bis XXIII Bezirk Anton Schroll amp Co Wien 1996 ISBN 3 7031 0693 XWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Hernalser Friedhof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Friedhofe Wien GmbH Hernalser Friedhof48 225833333333 16 319583333333 Koordinaten 48 13 33 N 16 19 10 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hernalser Friedhof amp oldid 238534385