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Karl Wache 26 April 1887 in Wien 30 April 1973 ebenda war ein osterreichischer Bibliothekar Schriftsteller und Nationalsozialist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Mitgliedschaften 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach der Matura studierte Karl Wache Literaturwissenschaft und Philosophie an der Universitat Wien wo er Mitglied des Corps Hilaritas und des Corps Saxonia Wien wurde 1 Zum Dr phil promoviert und als Mittelschullehrer tatig unternahm er erste Versuche als Schriftsteller in literarischen Zeitschriften Aus dem Ersten Weltkrieg als schwer verwundeter und hochdekorierter Offizier heimgekehrt trat er in den Dienst der Universitatsbibliothek Wien Er stieg vom wissenschaftlichen Bibliothekar zum Oberstaatsbibliothekar auf Wache war Mitglied in der Deutschen Gemeinschaft Osterreich einem antisozialistischen und antisemitischen Geheimbund 2 der u a auch Engelbert Dollfuss Robert Hohlbaum Emmerich Czermak und Hermann Neubacher angehorten Wache war Kanzleileiter der Deutschen Gemeinschaft in der Wiener Elisabethstrasse sein Kanzleisekretar war Engelbert Dollfuss 3 Wache war auch schon von Beginn an Mitglied des 1928 in Wien gegrundeten osterreichischen Deutschen Kulturbundes Osterreich einer Organisation die dem nationalsozialistischen Kampfbund fur deutsche Kultur in Deutschland korperschaftlich angeschlossen war Er war 1931 1933 im Deutschen Kulturbund Fachberater fur Buchereiwesen zur selben Zeit als Josef Weinheber dort Fachberater fur Schrifttum war 4 Wache war deshalb auch Beitrager der Mitteilungen des Kampfbundes fur deutsche Kultur Im Zusammenhang mit seiner Arbeit fur den Kampfbund trat er am 14 November 1932 in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 1 308 753 5 6 Im Rahmen nationalsozialistischer Organisationsarbeit kam es in den fruhen 1930er Jahren in Osterreich zur Grundung von zahlreichen nationalsozialistischen Betriebszellenorganisationen Eine dieser wurde 1932 an der Bibliothek der Universitat Wien errichtet Diese Zelle hatte 12 Mitglieder darunter Karl Wache und Robert Hohlbaum 1933 grundete Wache den Ring Nationaler Buchhandler und Verleger dessen Ziele er selbst in seinem Aufsatz Die Sauberung des deutschen Buchwesens vom judischen Geiste im Deutschen Reiche und wir Osterreicher beschreibt Die von allen volksbewussten Deutschen langst ersehnte Reinigung unseres deutschen Schrifttums vom fremdvolkischen und fremdrassigen Ungeiste konnte nun im Deutschen Reiche dank der zielbewussten Staatsfuhrung Adolf Hitlers zur Tat werden steht als Einleitungssatz unter Bezugnahme auf die Bucherverbrennung 1933 in Deutschland So wie man diese Bucher aus der Welt schaffte so sollte auch aus dem deutschen Geistesleben dieser fremdlandische Wust verbannt und ausgetilgt werden 7 In diesem Zusammenhang preist Karl Wache die Bucherverbrennung 1933 in Deutschland und gibt detailreich eine Empfehlung jener osterreichischen Kunstler ab die hinsichtlich des wohlverdienten Verbrennungstodes bislang stiefmutterlich behandelt worden seien 8 1934 wurde der Deutsche Kulturbund in Wien der Nationalsozialistischen Kulturgemeinde angegliedert Karl Wache und Josef Weinheber waren darin weiterhin sehr aktiv 9 was sich wegen der publizistischen Aktivitaten negativ auf Waches berufliche Laufbahn auswirkte Gegen ihn wurde wegen der Herausgabe des Buches Deutscher Geist in Osterreich 1933 das er Adolf Hitler gewidmet hat und wegen Veroffentlichung eines Artikels in einer im Standestaat Osterreich verbotenen Zeitung 1934 eine Disziplinaruntersuchung eingeleitet Wache wurde daraufhin am 22 Mai 1934 des Dienstes enthoben und seine Bezuge auf zwei Drittel gekurzt 10 Er versuchte zunachst noch erfolglos dagegen anzugehen stellte im Juni 1934 aber Antrag auf dauerhaften Ruhestand an dem stattgegeben wurde Nach dem Anschluss Osterreichs 1938 wurde Wache von den Nationalsozialisten wieder angestellt und im Juli 1939 in den Reichsbeamtenstand uberfuhrt Nach andauernden internen Auseinandersetzungen um den Posten des Bibliotheksdirektors auf den Wache nach dem Anschluss gehofft hatte welchen er aber wegen fachlicher Defizite und dienstlicher Mangel nicht bekam verliess er 1941 schliesslich den Bibliotheksdienst und meldete sich freiwillig zum Wehrdienst Er leistete Kriegsdienst in der Auslandsbriefprufstelle Feldpost in Wien bis zum 6 Marz 1944 als er wieder in den Bibliotheksdienst eintrat Im Juni 1945 wurde er aus dem offentlichen Dienst entlassen vor allem weil er Schulungsleiter und Kreisstellenleiter der NSDAP im Gau Wien gewesen war 1946 auf die Liste der gesperrten Autoren und Bucher gesetzt schrieb kulturhistorische Essays jedoch wurde er 1947 als minderbelastet anerkannt und ruckwirkend in den Ruhestand versetzt und zwar unter Nachzahlung all seiner Bezuge Er wurde am Hernalser Friedhof bestattet 11 Mitgliedschaften BearbeitenDeutsche Gemeinschaft Osterreich Deutscher Kulturbund Osterreich Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei 1932 Bund deutscher Schriftsteller Osterreichs Presseclub Concordia Osterreichischer Schriftstellerverband Schlaraffia Grundungsmitglied der Neuen Ludlamshohle 1949 1972 siehe Ludlamshohle Vorstandsmitglied der Grillparzer Gesellschaft Schriften BearbeitenMeine Welt und andere Geschichten Villach Verlag der Kriegszeitung der k u k 10 Armee um 1918 Roland Roman aus dem karolingischen Zeitalter Wien Zollner Verlag 1923 Der osterreichische Roman seit dem Neubarock Leipzig Staackmann 1930 Der bose Heinzelmann Traum Marchen oder Spuk Heidelberg Verlag Deutsche Kulturgemeinschaft 1932 Deutscher Geist in Osterreich Ein Handbuch des volkischen Lebens der Ostmark Dornbirn Burton 1933 Die Sauberung des deutschen Buchwesens vom judischen Geiste im Deutschen Reiche und wir Osterreicher In Mitteilungen des Kampfbundes fur Deutsche Kultur Folge 3 Juni 1933 Linz Kampfbund fur Deutsche Kultur S 6 11 Baucis und Philemon Komodie in 5 Aufzugen Wien Europaischer Verlag 1954 Jahrmarkt der Wiener Literatur Wien Bergland Verlag 1966 Dichterbildnisse aus Alt und Neu Wien Wien Bergland Verlag 1969 Umsturz im Olymp Wien Bergland Verlag 1971 Literatur BearbeitenUwe Baur Karin Gradwohl Schlacher Literatur in Osterreich 1938 1945 Handbuch eines literarischen Systems Band 3 Oberosterreich Bohlau Wien 2014 DBE Deutsche Biographische Enzyklopadie 2008 Zweite uberarbeitete und erweiterte Auflage Band 10 Thies Zymalkowsi Hg Rudolf Vierhaus Berlin De Gruyter Johann Gunert 1974 In Memoriam Karl Wache In Gunert Johann Hg Jahrbuch der Grillparzer Gesellschaft Dritte Folge Erster Band Wien Bergland S 275 Johannes Sachslehner 2011 Wache Karl In Killy Literaturlexikon Band 12 Vo Z Zweite Auflage Berlin Boston De Gruyter S 43 44 Robert Stumpf 2007 Wissensspeicher in Zeiten politischer Umbruche Bruchstucke zur Geschichte der Universitatsbibliothek Wien 1938 und 1945 In Mitteilungen der Vereinigung Osterreichischer Bibliothekarinnen amp Bibliothekare Jahrgang 60 Heft 1 S 9 29 Robert Stumpf 2008 Bausteine der Wissensvermehrung Alois Jesinger und die NS Opposition an der Universitatsbibliothek Wien 1938 1945 In Mitteilungen der Vereinigung Osterreichischer Bibliothekarinnen amp Bibliothekare Jahrgang 61 Heft 4 S 9 40 Weblinks BearbeitenEintrag zu Karl Wache im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Karl Wache in der Deutschen Biographie Werke im Katalog der Osterreichischen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Kosener Corpslisten 1996 75 21 152 379 Stumpf Robert 2007 Wissensspeicher in Zeiten politischer Umbruche Bruchstucke zur Geschichte der Universitatsbibliothek Wien 1938 und 1945 In Mitteilungen der Vereinigung Osterreichischer Bibliothekarinnen amp Bibliothekare Jahrgang 60 Heft 2 S 11 Stumpf Robert 2007 Wissensspeicher in Zeiten politischer Umbruche Bruchstucke zur Geschichte der Universitatsbibliothek Wien 1938 und 1945 In Mitteilungen der Vereinigung Osterreichischer Bibliothekarinnen amp Bibliothekare Jahrgang 60 Heft 2 S 11 Baur Uwe amp Gradwohl Schlacher Karin 2014 Literatur in Osterreich 1938 1945 Handbuch eines literarischen Systems Band 3 Oberosterreich Wien Bohlau S 53 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 46380590 Stumpf Robert 2008 Bausteine der Wissensvermehrung Alois Jesinger und die NS Opposition an der Universitatsbibliothek Wien 1938 1945 In Mitteilungen der Vereinigung Osterreichischer Bibliothekarinnen amp Bibliothekare Jahrgang 61 Heft 4 S 13 Karl Wache 1933 Die Sauberung des deutschen Buchwesens vom judischen Geiste im Deutschen Reiche und wir Osterreicher In Mitteilungen des Kampfbundes fur Deutsche Kultur Folge 3 Juni 1933 Linz Kampfbund fur Deutsche Kultur S 6 11 Baur Uwe amp Gradwohl Schlacher Karin 2014 Literatur in Osterreich 1938 1945 Handbuch eines literarischen Systems Band 3 Oberosterreich Wien Bohlau S 54 Baur Uwe amp Gradwohl Schlacher Karin 2014 Literatur in Osterreich 1938 1945 Handbuch eines literarischen Systems Band 3 Oberosterreich Wien Bohlau S 56 Stumpf Robert 2007 Wissensspeicher in Zeiten politischer Umbruche Bruchstucke zur Geschichte der Universitatsbibliothek Wien 1938 und 1945 In Mitteilungen der Vereinigung Osterreichischer Bibliothekarinnen amp Bibliothekare Jahrgang 60 Heft 2 S 18 Grabstelle Karl WacheNormdaten Person GND 117076406 lobid OGND AKS LCCN nr2002024131 VIAF 27839141 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wache KarlKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Bibliothekar und SchriftstellerGEBURTSDATUM 26 April 1887GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 30 April 1973STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Wache amp oldid 231951459