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Robert Hohlbaum 28 August 1886 in Jagerndorf Osterreich Ungarn 4 Februar 1955 in Graz war ein osterreichischer Bibliothekar und Schriftsteller Er war aktiver Unterstutzer der Kulturpolitik des nationalsozialistischen Dritten Reiches Robert Hohlbaum Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 1 1 Aufenthalt in Deutschland 1 2 Letzte Lebensjahre 2 Mitgliedschaften 3 Ehrungen und Preise 4 Werke Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenDer Sudetendeutsche Robert Hohlbaum war ein Bruder des Chirurgen Josef Hohlbaum und Sohn des Industriellen Alois Hohlbaum 1854 1906 und dessen Frau Clothilde geborene Micklitz Hohlbaum studierte an der Universitat Graz und an der Universitat Wien Germanistik mit Promotion zum Dr phil 1910 war Mitglied der Burschenschaft Germania Munchen der Burschenschaft Stauffia Munchen und der Burschenschaft Carniola Graz 1 Im Mai 1950 wurde er Ehrenmitglied der Akademischen Burschenschaft Carolina zu Prag in Munchen Seine berufliche Tatigkeit als Bibliothekar an der Universitatsbibliothek in Wien gab ihm neben seinen schriftstellerischen Niederschriften eine ausreichende materielle Absicherung ausserdem war er als Autor fur die Wochenschrift Muskete tatig In dieser Zeit entstand seine Freundschaft zu Mirko Jelusich und Rudolf Hans Bartsch Am Ersten Weltkrieg nahm er bis 1918 als k u k Offizier teil Vom Zusammenbruch der osterreich ungarischen Monarchie 1918 schwer betroffen suchte Robert Hohlbaum Anschluss an die Grossdeutsche Volkspartei und wurde zu einer fuhrenden Personlichkeit der rechtsliberalen Literatur der Ersten Republik Osterreichs Ausserdem war er Mitglied der katholischen Deutschen Gemeinschaft Osterreichs der auch Arthur Seyss Inquart Engelbert Dollfuss Karl Wache Emmerich Czermak und Hermann Neubacher angehorten Aufenthalt in Deutschland Bearbeiten Nach dem Anschluss Osterreichs 1938 an das Deutsche Reich veroffentlichte Robert Hohlbaum als Beitrag das Bekenntnisbuch osterreichischer Dichter herausgegeben vom Bund deutscher Schriftsteller Osterreichs 2 das den Anschluss aus wirtschaftlichen Grunden freudig begrusste Nach 1933 halfen Hohlbaum seine Verbindungen zu Amtstragern in Deutschland Er trat am 1 Mai 1933 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 1 616 477 3 4 Zwei Jahre vor dem Zweiten Weltkrieg wurde er 1937 deutscher Staatsburger und ubernahm in Duisburg die Leitung der Stadtbibliothek 1942 wurde er bis 1944 Direktor der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar In dieser Zeit folgte ihm auch der Bibliothekar Richard Dobel aus Hamburg nach Thuringen Zu seinen Freunden zahlte ausser ihm der aus Osterreich stammende Germanist und Bibliothekar Franz Koch Im Zweiten Weltkrieg versuchte er eine Berufung als Leiter des Stadtarchivs in Wien zu erhalten Die beurkundete Ernennung soll er in Weimar erhalten haben aber kriegsbedingt konnte er die Berufung nach Wien nicht mehr antreten 1944 gab es wegen einer Publikation von Hohlbaum ideologische Differenzen mit der Gauleitung in Thuringen die schliesslich zu seiner bibliothekarischen Beurlaubung fuhrten Hohlbaum begab sich anschliessend auf eine Lesereise in seine Geburtsstadt Jagerndorf Dort begegnete er dem Soldaten Bibliothekar und Lyriker Hanns Cibulka der ihn nach dem Zusammenbruch mehrfach in Weimar traf Ansonsten arbeitete er als Schriftsteller und leistete Vorarbeiten zu den Buchern die nach 1945 nur noch in den Westzonen und in Osterreich verlegt werden konnten 1944 publizierte er im nationalsozialistischen Bozner Tagblatt 5 Hohlbaum stand auf der im August 1944 erstellten Gottbegnadeten Liste des Reichsministeriums fur Volksaufklarung und Propaganda Letzte Lebensjahre Bearbeiten Nach Kriegsende wurden Hohlbaums Schriften Heldische Prosa Reclam Leipzig 1934 Der Held von Kolberg Loewe Stuttgart 1935 Die Ahnen des Bolschewismus Deutscher Hort Verlag Herrsching 1937 Das letzte Gefecht Langen Muller Munchen 1943 und Front der Herzen Bischoff Berlin 1944 in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt 6 7 In der Deutschen Demokratischen Republik folgte auf diese Liste noch der Roman Zukunft Staackmann Leipzig 1922 8 Robert Hohlbaum der nach dem Mai 1945 kurzfristig als Hilfsgartner und Ziegenhirte in Weimar tatig war blieb trotz mehrerer Umzuge seinem Beruf als Schriftsteller treu und schrieb unter dem Titel Tedeum an einem Buch uber Anton Bruckner Nach Schwierigkeiten wurde ihm 1951 die Heimkehr nach Osterreich ermoglicht wo er sich in Henndorf bei Salzburg niederliess Hohlbaum starb wenige Jahre nach seiner Ruckkehr 1955 in Graz Mitgliedschaften BearbeitenBurschenschaft Germania Munchen 1 Burschenschaft Stauffia Munchen 1 Burschenschaft Carniola Graz 1 Burschenschaft Styria Graz 9 Burschenschaft Silesia Wien 10 Ehrungen und Preise Bearbeiten1921 Bauernfeld Preis 1944 Literaturpreis der Stadt Troppau 1951 Adalbert Stifter PreisWerke Auswahl BearbeitenDer ewige Lenzkampf 1913 Osterreicher Ein Roman aus dem Jahre 1866 1914 11 Deutsche Gedichte Ein Zyklus 1916 Simplicius Academicus 1918 Unsterbliche Novellen 1919 Die Amouren des Magister Doderlein 1920 Grenzland 1921 Die Stunde der Sterne In Velhagen amp Klasings Monatshefte Marz 1921 Erste Auflage Marz 1921 Nr 7 Velhagen amp Klasing Berlin Bielefeld Leipzig Berlin Marz 1921 S 7 fortlaufend S 84 90 Uber alles in der Welt 1921 Franz Karl Ginzkey Sein Leben und Schaffen 1921 Fallbeil und Reifrock Neue Novellen 1921 Zukunft Roman 1922 Himmlisches Orchester 1923 Deutschland Eine Sonettenfolge 1923 Die deutsche Passion 1924 Der wilde Christian Roman 1925 Die Herrgotts Symphonie 1925 Die Pfingsten von Weimar 1926 Die Raben des Kyffhauser Der Roman der Burschenschaft und ihres Zeitalters 1927 Das Paradies und die Schlange Ein Roman aus Sudtirol 1928 Winterbrautnacht Novellen 1929 Das klingende Gift 1930 Der Kriegsminister 1930 Deutsches Leid in Osterreich 1930 Die Stunde der Sterne Eine Bruckner Novelle 1930 Konig Volk 1931 Der Mann aus dem Chaos Ein Napoleon Roman 1933 Stein Der Roman eines Fuhrers 1934 Die Flucht in den Krieg 1935 Der Held von Kolberg 1935 Zweikampf um Deutschland Roman 1936 Frohlicher Vormarz Zwei Novellen 1936 Grillparzer 1938 Die stumme Schlacht Roman 1939 Der Kurfurst 1940 Die Konigsparade 1942 Balladen vom Geist 1943 Das letzte Gefecht 1943 Symphonie in drei Satzen Novellen 1943 Tedeum 1950 Jesus Legende 1951 Der Heiratsvermittler 1953 Der Zauberstab Roman des Wiener Musiklebens 1954Literatur BearbeitenHeribert Sturm Biographisches Lexikon zur Geschichte der bohmischen Lander Herausgegeben im Auftrag des Collegium Carolinum Institut Bd 1 R Oldenbourg Verlag Munchen Wien 1979 S 667 ISBN 3 486 49491 0 Gero von Wilpert Lexikon der Weltliteratur 1 1975 Wilhelm Kosch Deutsches Literatur Lexikon 2 1953 Neue osterreichische Biographie Grosse Osterreicher NDB 9 mit Literatur Heimatjahrbuch Ostsudetenland 3 1956 31 f S 201 bis 213 Gunter Burgmann Robert Hohlbaum s Lebens u Schaffenszeit in Weimar In Der Vertriebene Erfurt H 05 Mai 2008 S 21 Gunter Burgmann Robert Hohlbaum und Goethe In Der Vertriebene Erfurt Heft 10 Oktober 2007 S 23 24 Gunter Burgmann Robert Hohlbaum und Thuringen In Der Vertriebene Erfurt Heft 02 Februar 2005 S 21 Hellmuth Himmel Hohlbaum Robert In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 504 f Digitalisat Josef Schneider Begegnungen mit Robert Hohlbaum In Sudetendeutscher Kulturalmanach Munchen 6 1967 S 41 44 Johann Sonnleitner Die Geschafte des Herrn Robert Hohlbaum Die Schriftstellerkarriere eines Osterreichers in der Zwischenkriegszeit und im Dritten Reich Wien Koln Bohlau 1989 Literatur in der Geschichte Geschichte in der Literatur 18 ISBN 3 205 05206 4 Sudetendeutsche Zeitung 4 Februar 1956 Hansjorg Brockmann Rudolf Simm Eugen Wokoek Die Akademische Burschenschaft Carolina zu Prag in Munchen gedenkt ihrer verstorbenen gefallenen und ermordeten Bundesbruder Copyright 2014 unter Kurzbiographien bedeutender Caroliner S 146 Hohlbaum Robert S 49 Wortlaut und Foto des handschriftlichen Gedichtes Jugend welches Robert Hohlbaum Ehrenbursche der Carolina zu Prag in Munchen Salzburg 1950 der Carolina gewidmet hat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Robert Hohlbaum im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Robert Hohlbaum in der Deutschen Digitalen Bibliothek Robert Hohlbaum In Projekt Historischer Roman Datenbank Universitat Innsbruck Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Willy Nolte Hrsg Burschenschafter Stammrolle Verzeichnis der Mitglieder der Deutschen Burschenschaft nach dem Stande vom Sommer Semester 1934 Berlin 1934 S 208 Bund Deutscher Schriftsteller Osterreichs Hg Bekenntnisbuch Osterreichischer Dichter Krystall Verlag Wien 1938 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 16541178 https limam upol cz Authors Detail 27 Bozner Tagblatt Artikel Von der Kraft des Geistes Ausgabe vom 28 September 1944 S 1 http www polunbi de bibliothek 1946 nslit h html http www polunbi de bibliothek 1948 nslit h html http www polunbi de bibliothek 1953 nslit h html Lexikon bedeutender Burschenschafter und anderer Korporierter 24 September 2017 Lexikon bedeutender Burschenschafter und anderer Korporierter 24 September 2017 Peter Enslein Feuilleton Osterreicher In Badener Zeitung 16 Mai 1914 S 1 ff online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung bztNormdaten Person GND 118854976 lobid OGND AKS LCCN n90674316 VIAF 19723788 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hohlbaum RobertKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Bibliothekar Romanautor und DramatikerGEBURTSDATUM 28 August 1886GEBURTSORT Jagerndorf Nord MahrenSTERBEDATUM 4 Februar 1955STERBEORT Graz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Hohlbaum amp oldid 231952413