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Die Vorortelinie ist eine Hauptbahn 2 in Wien und fuhrt vom Bahnhof Wien Hutteldorf an der Westbahn uber den Bahnhof Wien Heiligenstadt an der Franz Josefs Bahn bis zum Verschiebebahnhof Brigittenau wo sie in die Donauuferbahn einmundet Die Strecke befindet sich im Besitz der OBB Infrastruktur AG und wird fast ausschliesslich von den Osterreichischen Bundesbahnen OBB benutzt Im Schienenpersonennahverkehr wird sie seit 1987 auf der gesamten Lange von der Linie S45 der S Bahn Wien bedient die seit 1996 bis Wien Handelskai verkehrt Im Jahr 2017 erhielt die S45 die Kennfarbe hellgrun zugeteilt wobei auch die Stationen der Vorortelinie durch Elemente in dieser Farbe erganzt wurden Die S45 wird seitens der OBB ebenfalls als Vorortelinie kommuniziert Wien Hutteldorf Wien BrigittenauStrecke der VorortelinieStreckennummer OBB 12001Kursbuchstrecke OBB 945Streckenlange 14 905 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Netzkategorie AStreckenklasse D4Stromsystem 15 kV 16 7 Hz Maximale Neigung 20 292 1 Minimaler Radius 178 95 1 mHochstgeschwindigkeit 100 km hZweigleisigkeit Wien Penzing Wien HeiligenstadtLegende von Salzburg5 846 Wien Hutteldorf ehemals Hutteldorf Hacking nach Meidling Hauptstrassenach Wien Meidlingnach Wien WestbahnhofDeutschordenstrasseHochsatzengasse4 397 Baumgartenstrasse bis 1950 bis 30 April 1939 Baumgarten GuldengasseZehetnergassevon Salzburgvom Abzw Hutteldorf 12 553 0 000 Wien Penzingnach Wien WestbahnhofLinzer Strasse0 860 Wien Breitensee 1 Mai 1939 bis Juli 1951 Breitenseer Strasse 0 958 Breitenseer Tunnel 812 72 m Hasnerstrasse2 500 Wien OttakringThaliastrasseOttakringer StrasseArnethgassePaletzgasse3 850 Wien HernalsHernalser Hauptstrasse Heigerleinstrasse 52 20 m SchulthessgasseRichthausenstrasse 29 45 m 36 20 m 18 51 m 5 150 HOA FOA SOA AnlageWahringer Strasse5 400 Wien GersthofGentzgasse 27 64 m 5 637 Kleiner Turkenschanztunnel 244 68 m 5 711 Ust Heiligenstadt 35 981 Grosser Turkenschanztunnel 704 56 m 6 850 Wien Krottenbachstrasse7 450 Wien Oberdobling ehemals Wien Ober Dobling 7 570 Unterdoblinger Tunnel 71 10 m 8 415 Wien Unter Dobling bis 11 Juli 1932 Heiligenstadter Strasse 22 76 m Franz Josefs BahnGunoldstrassevon Meidling Hauptstrassevom Hauptzollamtvon Wien Franz Josefs Bahnhof9 584 Wien Heiligenstadtnach Ceske VeleniceMooslackengasseGrinzinger StrasseVorortelinie Donaukanalbrucke 62 55 m uber den Donaukanal10 90 0 Brigittenau Vorortebahnhof11 352 von Wien Nussdorf11 612 Wien Brigittenau ehemals Brigittenau Floridsdorf zur WinterhafenbruckeDie Vorortelinie war ursprunglich Teil der vom Architekten Otto Wagner gestalteten Wiener Dampfstadtbahn Ein Teil der heute denkmalgeschutzten 3 Strecke verlauft dabei ebenfalls auf den ansonsten vor allem vom Gurtel bekannten Stadtbahnbogen Eine selten verwendete Alternativbezeichnung ist Vorortestrecke 4 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Bau 1 3 Eroffnung 1 4 Unfall vom 6 Janner 1899 1 5 Geringe Fahrgastfrequenz und Versuche mit Dampftriebwagen 1 6 Nach dem Ersten Weltkrieg 1 7 Nach dem Zweiten Weltkrieg 1 8 Reaktivierung des Personenverkehrs im Jahr 1987 1 9 Entwicklung von 1987 bis heute 2 Streckenbeschreibung 2 1 Trassierung Bauliche Merkmale 2 2 Streckenverlauf 3 Galerie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Mit dem ab 1870 erfolgten Bau der Nordwestbahn sowie deren Wiener Kopfbahnhof wurde eine Verbindung Nordwestbahn Kaiserin Elisabeth Bahn Verbindungsbahn ausfuhrungsreif 5 Dieses Projekt sollte nach Fertigstellung eine uber den Westen Wiens fuhrende Spange zwischen Nordwest West sowie Sudbahnhof bilden 1880 forderte der Abgeordnete Wilhelm Exner der die an der spateren Strecke liegenden Gemeinden im Parlament vertrat den Bau der Strecke 6 In den fruhen Stadtbahnplanungen war die Vorortelinie noch nicht enthalten Dies anderte sich im Zuge der 1890 beschlossenen grossen Stadterweiterung nach Westen und Suden als die heutigen Bezirke 11 bis 19 zum 1 Janner 1892 eingemeindet wurden Sie sollten nun beim Stadtbahnbau von Beginn an berucksichtigt werden So erganzten die Planer das Projekt kurz vor Baubeginn um die sogenannte Vorortelinie auch wenn die namensgebenden Vororte jetzt ebenfalls alle direkt zur Stadt gehorten Am 28 November 1892 beschloss die fur die Stadtbahn verantwortliche Commission fur Verkehrsanlagen in Wien den Stadtbahnbau mit der Vorortelinie in Heiligenstadt zu beginnen 6 In der ursprunglichen Planung des Jahres 1892 waren die zehn Betriebsstellen Penzing Baumgarten Ottakring Schottenhof Hernals Weinhaus Hohenwarth Krottenbachstrasse Unterdobling und Heiligenstadt vorgesehen 7 Bau Bearbeiten nbsp Siegelmarke der k k Bauleitung fur die Vorortelinie und die letztlich nicht realisierte Donaustadtlinie nbsp Barbara Kapelle an der Krottenbachstrasse 1945 zerstortIm Zuge der Detailplanungen erwies sich die Vorortelinie die stellenweise den Charakter einer Gebirgsbahn aufweist und vier Tunnels erforderte als der schwierigste Abschnitt des Stadtbahnnetzes weshalb ihr Bau etwas zuruckgestellt wurde Vor allem erwiesen sich in den Einschnitten die in den Tegel eingeschalteten feinen Sande als Schwimmsande und auch beim Grossen Turkenschanztunnel bereitete der Gebirgsdruck beim Vortrieb in den ungenugend entwasserten sarmatischen Sanden grosse Schwierigkeiten 8 Nachdem schon am 1 August 1892 k k Oberbaurat Albert Gatnar zum Bauleiter der Vorortelinie bestellt worden war 9 begann ihr Bau letztlich erst im Dezember 1893 als die Unterbauarbeiten fur den Abschnitt Heiligenstadt Gersthof in Auftrag gegeben und noch im gleichen Monat begonnen wurden Ende des Jahres 1894 war dann auch der Abschnitt Heiligenstadt Hernals schon im Bau 10 Der Durchschlag des Grossen Turkenschanztunnels erfolgte schliesslich im Sommer 1895 Fur den Tunnelbau auf der Vorortelinie kamen eigens Bergmanner aus Italien nach Wien 11 Fur das gute Gelingen der drei bergmannisch aufgefahrenen Tunnel stiftete der damalige Stadtbaumeister Peter Kraus der diesen Abschnitt zugeteilt erhalten hatte 1898 in der Krottenbachstrasse Achse zur Flotowgasse nahe dem nordlichen Portal des Grossen Turkenschanztunnels eine Kapelle zu Ehren der Heiligen Barbara der Schutzpatronin der Bergleute Ihre Frontseite war in Form eines Tunnelportals gestaltet uber dessen Schlussstein die Barbara Statue platziert war die Architektur des Bauwerks entsprach nicht dem Otto Wagner Stil Die Wandmalereien im Inneren stellten den Besuch von Kaiser Franz Joseph I beim Tunnelbau dar Sie blieben nach der Beschadigung der Kapelle durch Fliegerbomben zum Ende des Zweiten Weltkriegs noch erhalten dennoch wurde die Kapelle bald darauf abgerissen 12 Der vierte Tunnel der Strecke der kurze Unterdoblinger Tunnel wurde hingegen in offener Bauweise hergestellt Ursprunglich sollte die Vorortelinie in Wien Penzing einen Anschluss in Richtung Innere Stadt erhalten Infolge einer Umplanung des Netzes musste dann jedoch zwischen Penzing und Hutteldorf Hacking parallel zur bestehenden Westbahn auf 3 293 Kilometer Lange ein zusatzliches Gleis fur die Stadtbahn gelegt werden das sogenannte Vorortegleis Somit ubernahm der Bahnhof Hutteldorf Hacking die eigentlich fur den Bahnhof Penzing vorgesehene Knotenfunktion im westlichen Stadtgebiet Dieses zusatzliche Gleis welches die Kilometrierung der Westbahn ubernahm und seinen Nullkilometer im Wiener Westbahnhof hat gehorte allerdings nicht der Commission fur Verkehrsanlagen in Wien sondern der Staatsbahn Deshalb war die Verlangerung nach Hutteldorf Hacking auch nicht Teil des engeren Stadtbahnnetzes Eroffnung Bearbeiten nbsp Die Haltestelle Breitensee kurz nach ihrer Eroffnung anfangs nur mit einem Gleis und unvollstandigem Aufnahmsgebaude Blick zum Sudportal des Breitenseer TunnelsIm Feber 1898 konnte die Vorortelinie bereits mit Materialzugen befahren werden 13 bevor sie am 11 Mai 1898 zwischen Penzing und Heiligenstadt als erstes Teilstuck der Stadtbahn uberhaupt offiziell in Betrieb ging Am 1 Juni 1898 wurde sie dann in die Brigittenau erweitert Ursprunglich war die gesamte Strecke eingleisig wenngleich das Planum fur das zweite Gleis schon beim Bau Berucksichtigung fand Allerdings fehlten noch die Bruckentragwerke und Aufnahmsgebaude fur das zweite Gleis 14 Die Vorortelinie war lange Jahre fur den Guterverkehr bedeutender als fur den Personenverkehr Da man Betriebsansiedlungen entlang der Trasse erwartete wiesen die Zwischenstationen Gersthof Hernals und Ottakring von Beginn an entsprechende Guterverkehrsanlagen auf weshalb sie als Bahnhofe und nicht als Haltestellen klassifiziert waren Dadurch konnte das Wilhelminenspital mit Kohle versorgt werden weitere Gleisanschlusse fuhrten zu den Unternehmen Julius Meinl Warchalowski Osterreichische Tabakregie und Manner wobei letzterer die Strassenbahngleise der Linie 48 in der Sandleitengasse kreuzte 15 Die fur die Planer uberraschend hohe Zugfrequenz verursachte von Anbeginn betriebliche Schwierigkeiten Es mussten sehr bald mehr Zuge gefuhrt werden als der eingleisige Betrieb mit Ausweichmoglichkeiten fur Guterzuge mit einer Lange von bis zu 70 Achsen ohne Probleme zuliess Am 24 Oktober 1898 fiel der Beschluss zum Ausbau zwischen Penzing und Heiligenstadt das zweite Gleis wurde am 27 Juli 1899 dem Verkehr ubergeben 16 Zuvor ging am 30 Juni 1899 ein zusatzliches Gleis zwischen Penzing und Hutteldorf Hacking in Betrieb Damit stehen im betreffenden Abschnitt inklusive der Westbahn vier Gleise zur Verfugung Unfall vom 6 Janner 1899 Bearbeiten nbsp Der Stadtbahnunfall vom 6 Janner 1899Wenige Monate nach Eroffnung ereignete sich auf der Vorortelinie ein schwerer Unfall als am 6 Janner 1899 morgens um 4 00 Uhr die Lokomotive 30 17 kurz nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof Heiligenstadt versehentlich auf ein Stumpfgleis geleitet wurde Anschliessend uberfuhr der aus 85 leeren Guterwagen gebildete Zug von Tulln nach Hutteldorf Hacking den Prellbock und sturzte auf die dort sechs bis sieben Meter tiefer verlaufende Gunoldstrasse Dabei erlitt der Lokomotivfuhrer schwere und der Heizer leichte Verletzungen Exakt diese Unfallsituation an gleicher Stelle wiederholte sich am 20 Feber 1928 wobei wiederum keine Todesopfer zu beklagen waren 17 Geringe Fahrgastfrequenz und Versuche mit Dampftriebwagen Bearbeiten Die Zuge der Dampfstadtbahn waren mit Ausnahme kurzer Spitzenzeiten nur massig ausgelastet insbesondere die nur durch sehr locker verbautes Gebiet fuhrende Vorortelinie war dabei besonders schwach nachgefragt 1904 berichtete der damalige Stadtbuchhalter Wilbheim dass ihre Zuge im Winter zwischen 8 30 und 11 30 Uhr sowie nach 20 00 Uhr durchschnittlich nur mit funf bis sechs hochstens mit 20 bis 30 Fahrgasten besetzt waren Die Zugskosten betrugen 40 Kronen je Kilometer denen auf der Vorortelinie oft nur funf bis sechs Kronen an Einnahmen gegenuberstanden Dies fuhrte zu einem jahrlichen Abgang von 140 000 Kronen Schon ab 1902 mussten daher die Stadt Wien und das Land Niederosterreich anteilsmassig zur Abdeckung des Defizits beitragen 18 Daraufhin prufte die Staatsbahn zeitweilig ob auf der Vorortelinie aufgrund der geringen Fahrgastzahlen und der kurzen Zuge statt der leistungsstarken aber unwirtschaftlichen Stadtbahnlokomotiven der Reihe 30 auch zweiachsige Dampftriebwagen oder sogenannte Leichtlokomotiven ausreichend waren So absolvierte in den Monaten August bis Oktober 1906 der Dampftriebwagen 1 1 der Maschinenfabrik Komarek zusammen mit zwei weiteren der Hersteller De Dion Bouton und Turgan Foy et Cie einem weiteren der Bauart Stoltz sowie zwei Lokomotiven der Reihen 85 und 86 Leistungs und Wirtschaftlichkeitsversuchsfahrten auf der Strecke Hierbei hatten die Dampftriebwagen einen und die Lokomotiven zwei Stadtbahnwagen zusatzlich zu ziehen Nach dem Ersten Weltkrieg Bearbeiten Im Gegensatz zum ubrigen Netz der Dampfstadtbahn blieb die Vorortelinie auch wahrend und nach dem Ersten Weltkrieg fast durchgehend in Betrieb wenn auch zeitweise stark ausgedunnt Wahrend 1917 1918 in beiden Richtungen noch 50 Zuge fuhren waren es 1919 nur noch 22 Zuge Erst 1920 erhohte sich die Frequenz wieder auf 42 Zuge 1921 fuhren dann sogar schon 54 Zuge taglich 15 Im Gegensatz zu den anderen Strecken des sogenannten engeren Netzes der Wiener Dampfstadtbahn die die Gemeinde Wien ab 1925 als Wiener Elektrische Stadtbahn betrieb wurde die Vorortelinie damals nicht mitubernommen Sie verblieb im Besitz der Commission fur Verkehrsanlagen in Wien und wurde weiterhin primar fur den Guterverkehr genutzt Am 11 Juli 1932 endete aufgrund der wirtschaftlichen Rezession der regulare Personenverkehr bevor die Strecke zum 1 Juli 1934 in Folge der Auflosung der Commission fur Verkehrsanlagen in Wien vollstandig zur Staatsbahn kam Diese bediente die Strecke im Personenverkehr fortan nur noch sporadisch in Form der sogenannten Baderzuge diese Personenzuge verkehrten zwischen Juni und September von Hutteldorf Hacking uber Heiligenstadt zum Praterspitz an der Donauuferbahn Sie waren daruber hinaus auch fur das 1927 eroffnete Hohe Warte Bad sowie das 1928 eroffnete Kongressbad von Bedeutung 19 Die Haltestellen Ober Dobling und Unter Dobling wurden von diesen Zugen nicht mehr bedient Vor dem Zweiten Weltkrieg verkehrten die Baderzuge letztmals am 27 August 1939 nachdem schon 1936 mit der teilweisen Abtragung des zweiten Gleises begonnen wurde Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Die abgebrannte Haltestelle Breitensee im Jahr 1984 das zweite Streckengleis fehlt Blick zum Sudportal des Breitenseer TunnelsIm Gegensatz zur elektrischen Stadtbahn uberstand die abseits der wichtigen Bombenziele gelegene Vorortelinie den Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadet Nachdem die Erhaltungsmangel an den Bahnhofen und der Haltestelle Breitensee behoben waren konnten ab dem 2 Juli 1950 an Samstagen Sonn und Feiertagen mit gunstigem Badewetter wieder Baderzuge von Penzing nach Kritzendorf und St Andra Wordern an der Franz Josefs Bahn fahren Ab dem 15 Juli gleichen Jahres begannen und endeten diese dann schon in Hutteldorf Hacking Die Haltestellen Ober Dobling und Unter Dobling bestanden damals noch ihre Reaktivierung im Baderverkehr wurde aber erst fur einen spateren Zeitpunkt vorgesehen Schon im Sommer 1951 mussten die gut ausgelasteten Baderzuge wegen Kohlemangels aber uberraschend wieder eingestellt werden 20 Die Baderzuge waren unter anderem mit den Dampflokomotiven der Reihen 35 52 57 77 und 93 bespannt Daruber hinaus verkehrte vom 10 Februar 1952 bis Mai 1953 auch der Mozart uber die Vorortelinie ein ab Franz Josefs Bahnhof verkehrender Militar Schnellzug der US Besatzungstruppen von und nach Munchen bzw Salzburg mit Fahrtrichtungswechsel in Heiligenstadt 21 In den folgenden Jahren diente die Strecke nur noch dem Umleitungs und dem durchgehenden Guterverkehr Die Guterzuge wurden nach der Einstellung des Dampfbetriebes mit Diesellokomotiven der Reihen 2043 2143 2050 und 2067 bespannt Die Aufnahmsgebaude und Bahnsteige verfielen die Haltestelle Breitensee fiel einem Brand zum Opfer die Gebaude in Ober Dobling und Unter Dobling wurden Mitte der 1950er Jahre abgetragen Der damalige Volksmund bezeichnete die Strecke daher oft als Geisterbahn 22 Als Ende der 1950er Jahre die Planung des Wiener Schnellbahnnetzes begann war zunachst auch die Vorortelinie darin enthalten Doch fiel sie bald darauf Einsparungsmassnahmen zum Opfer Als dann die Elektrifizierung der Bahnstrecken in der Region Wien begann wurde sofort an die Elektrifizierung der Strecke gedacht Da jedoch an einem Personenverkehr kein Interesse bestand sollte sie als letzte in Wien nur eingleisig ausschliesslich fur den Guterverkehr hergerichtet werden Der Erhaltungsaufwand bis zur Elektrifizierung wurde gedrosselt sodass die gesamte Vorortelinie bald nur noch mit maximal 25 km h befahrbar war Zwecks Durchfuhrung der Elektrifizierung wurde die Verbindung am 1 Juni 1975 fur den durchgehenden Verkehr gesperrt einzig die Bedienungsfahrt von Heiligenstadt nach Ottakring verblieb 20 Wegen des Reichsbruckeneinsturzes in den fruhen Morgenstunden des 1 August 1976 und der damit verbundenen Unterbrechung der Donauuferbahn musste die Sperre der Vorortelinie aber noch am gleichen Tag um 17 00 Uhr wieder aufgehoben werden Trotzdem verschlechterte sich der Zustand der Infrastruktur zunehmend dies fuhrte am 29 Juni 1978 zu einem vorubergehenden Fahrverbot fur personenbefordernde Zuge Auch der Durchgangsguterverkehr endete wieder am 1 Oktober 1978 wurden alle drei Bahnhofe in Ladestellen umgewandelt 20 Reaktivierung des Personenverkehrs im Jahr 1987 Bearbeiten nbsp Zerlegung der alten Brucke uber die Hernalser Hauptstrasse 14 Juli 1982 nbsp Totalsanierung zwischen Ottakring und Hernals 1984 nbsp Eroffnungssonderzuge am 30 Mai 1987 im Bahnhof Hernals Blickrichtung Norden Gersthof Ende der 1970er Jahre erwies es sich als Vorteil dass auf der Strecke noch keine Arbeiten begonnen hatten Denn infolge der 1976 ausgelobten Nahverkehrsmilliarde des Bundes eines grossen Subventionsprogramms zur Starkung des offentlichen Nahverkehrs wurde nun plotzlich wieder uber eine Reaktivierung des Personenverkehrs gesprochen Am 30 April 1979 beschlossen die Stadt Wien die Osterreichischen Bundesbahnen und der Bund die Integration der Vorortelinie in das Schnellbahnnetz dies erfolgte nicht zuletzt im Hinblick auf die 1984 erfolgte Einrichtung des Verkehrsverbunds Ost Region VOR Sie wurde hierzu renoviert elektrifiziert wieder zweigleisig hergerichtet und um die Larmbelastigung fur die Anrainer gering zu halten auf den Hochbahn Abschnitten teilweise mit Larmschutzwanden nachgerustet Die Bauarbeiten begannen im Mai 1979 sodass bereits am 30 Juli 1979 der Abschnitt Gersthof Heiligenstadt vorubergehend ausser Betrieb ging Die Ladestellen und Anschlussbahnen wurden vorubergehend nur von Penzing aus bedient Die Bauarbeiten selbst begannen in Heiligenstadt und wurden in Richtung Penzing fortgefuhrt sodass immer ein Teil der Strecke zur Bedienung der Unternehmen befahrbar blieb Aufwandigste Baumassnahme war dabei der Neubau der Brucke uber die Hernalser Hauptstrasse Am 20 Dezember 1982 konnte zwischen Ottakring und Heiligenstadt die neue Gleislage schon so weit befahren werden dass ab diesem Zeitpunkt die Streckenbedienung von Heiligenstadt aus moglich war und der letzte Abschnitt von Penzing aus saniert werden konnte 20 1984 wurde beschlossen die Zuge auf der Vorortelinie wie ursprunglich bis Hutteldorf zu fuhren 23 Am 31 Oktober 1985 ging das neue zentrale Spurplandrucktastenstellwerk in Hernals in Betrieb welches von Heiligenstadt aus ferngesteuert wird Gleichzeitig wurde zwischen der Abzweigung Turkenschanzpark und Hernals der zweigleisige Betrieb mit Gleiswechselbetrieb und Linksfahren aufgenommen Am 7 August 1986 folgte der Abschnitt Penzing Hernals jedoch nur provisorisch Mit diesem Datum wurde wegen der gunstigeren Umsteigemoglichkeit in Penzing das Rechtsfahren eingefuhrt Mit der endgultigen Fertigstellung des Abschnitts Penzing Hernals und der endgultigen Aufnahme des Gleiswechselbetriebs am 8 April 1987 sowie der Fertigstellung der Strecke Heiligenstadt Abzweigung Turkenschanzpark und Aufnahme des Gleiswechselbetriebs in diesem Abschnitt am 15 Mai 1987 besteht auf der gesamten Vorortelinie Gleiswechselbetrieb wobei das rechte Gleis das Regelgleis ist 20 Zum Sommerfahrplanwechsel am 31 Mai 1987 nahm die neue S45 zunachst mit Triebzugen der Reihe 4020 die mittlerweile weitgehend von der Reihe 4024 abgelost wurden ihren Betrieb im 15 Minuten Takt auf 15 Die Liniennummer entstand auf Vorschlag der damaligen OBB Abteilung OM da sie die S40 auf der Franz Josefs Bahn und die S50 auf der Westbahn verbindet Die Stationen Ober Dobling und Breitensee sowie die ursprunglich nicht vorhandene Haltestelle Krottenbachstrasse wurden bis 1987 neu errichtet wahrend Unter Dobling dauerhaft aufgelassen blieb Entwicklung von 1987 bis heute Bearbeiten nbsp Logo der S45Seit der Verlangerung der S45 zur neu errichteten S und U Bahn Station Wien Handelskai im Mai 1996 und der Eroffnung der nordwestlichen Endstation der U Bahn Linie U3 direkt neben dem Bahnhof Ottakring im Dezember 1998 wurde aus der ursprunglich nur massig frequentierten Vorortelinie eine wichtige Verkehrsader mit steigenden Fahrgastzahlen Bereits 2006 wurden taglich 13 000 Fahrgaste gezahlt Diese Tendenz hielt an sodass im Dezember 2007 eine Verdichtung auf einen Zehn Minuten Takt in den Hauptverkehrszeiten erfolgte 2011 nutzten bereits mehr als 30 000 Fahrgaste taglich die S45 sodass im Dezember 2012 der Zehn Minuten Takt montags bis freitags auch tagsuber eingefuhrt wurde 24 der im Dezember 2022 auf Wochenenden und Feiertage ausgeweitet wurde Seit dem 15 Dezember 2019 wird ein durchgehender Nachtverkehr im 30 Minuten Takt in den Nachten vor Samstagen Sonn und Feiertagen angeboten Die weitere Verlangerung der S45 entlang der Donau an der Reichsbrucke vorbei zur Haltestelle Wien Praterkai wurde 2014 beschlossen 25 Zu einer noch in den 1980er Jahren geplanten Sud Verlangerung uber die Verbindungsbahn Richtung Speising kam es nicht 26 Forderungen beide Strecken miteinander zu verknupfen sind im Rahmen des Ausbaus der Verbindungsbahn wieder aktuell geworden 27 Streckenbeschreibung Bearbeiten nbsp Ein Triebwagen der Reihe 4024 kurz vor dem Bahnhof Ottakring Blickrichtung Norden im Hintergrund Kahlenberg links und LeopoldsbergTrassierung Bauliche Merkmale Bearbeiten Die Vorortelinie ist kreuzungsfrei trassiert und fur eine Hochstgeschwindigkeit von 70 km h sowie einen Achsdruck von 22 5 Tonnen ausgelegt Sie muss mehrere Hohenrucken uberwinden und wird daher zum Teil im Tunnel oder im Einschnitt und zum Teil als Hochbahn mit Gebirgsbahncharakter gefuhrt So quert sie beispielsweise in Tieflage den Turkenschanzpark 18 Bezirk und fuhrt in Hochlage neben dem Karl Marx Hof 19 Bezirk Wegen ihrer architektonischen Gestaltung wird die Vorortelinie seit ihrer Revitalisierung im Jahr 1987 auch als Europas einzige Jugendstilbahn 28 bezeichnet so erschien damals beispielsweise auch ein Ersttagsbrief mit der Uberschrift Die Jugendstilbahn rollt an Tatsachlich ist sie von allen Eisenbahnbauten Otto Wagners aber am engsten dem Historismus verpflichtet und wurde im Stil der freien Renaissance errichtet Die heutigen Stationsgebaude Breitensee und Oberdobling sind analog zu Krottenbachstrasse 1987 fertiggestellte Neubauten die von den Architekten Alois Machatschek und Wilfried Schermann entworfen wurden Auch Teile der Hochbahn Stationen wie etwa die gesamte Ostfassade der Station Gersthof waren in so desolatem Zustand dass sie abgetragen und komplett neu aufgebaut werden mussten Die Stationen Ottakring Hernals und Gersthof sind heute weitgehend in der Originalarchitektur von Otto Wagner erhalten Acht Kilometer der Bahnstrecke sind mit Stutz und Futtermauern versehen um den hugeligen Auslaufern des Wienerwaldes gerecht zu werden Hierzu mussten zwischen Hutteldorf Hacking und Heiligenstadt insgesamt 29 Brucken und funf Viadukte gebaut werden welche die Bahnstrecke uber andere Verkehrswege hinwegfuhren respektive diese uberqueren 15 Streckenverlauf Bearbeiten Die Vorortelinie fuhrt zunachst vom Bahnhof Wien Hutteldorf aus parallel zur Westbahn ostwarts bis zum Bahnhof Wien Penzing Der Aufstieg nach Breitensee und Ottakring beginnt noch in der Station Penzing mit einer nordwarts fuhrenden Linkskurve um auf den vom Wienerwald herabziehenden Gelanderucken zum Ottakringerbach zu gelangen Breitensee selbst wird dabei im gleichnamigen Tunnel der in den Bahnhof Wien Ottakring mundet unterfahren Die Senke des heute kanalisierten und eingehausten Ottakringer Baches wird an der Ottakringer Strasse uberbruckt und nun der Hohenrucken zum Tal der Als im Einschnitt passiert Der Westkopf des Bahnhofs Wien Hernals liegt nahezu uber der Hernalser Hauptstrasse und damit uber dem Talgrund der Als der Richtung Senke des Wahringer Baches uber den nachsten Riedel zum Wahringerbach heute verlauft auf dem ehemaligen Bachbett die Gentzgasse uberbruckt wird Nach der Station Gersthof an der Gentzgasse wird der Turkenschanzpark auf der Turkenschanze deren Anhohe nordwarts wiederum zum Krottenbachtal abfallt bis kurz vor der Station Krottenbachstrasse untertunnelt Die Vorortelinie gelangt nach Unterquerung der Krottenbachstrasse an den Gegenhang des Tals Station Oberdobling und wendet sich nun an der nordlichen Talflanke ostwarts zum Abstieg Richtung Donaukanal Nach Uberquerung der Heiligenstadter Strasse erreicht die Strecke mittels einer scharfen Linkskurve jetzt in Nordostrichtung weiter fallend den Bahnhof Wien Heiligenstadt Galerie Bearbeiten nbsp Brucke uber die Heiligenstadter Strasse oben abgesichert mit dem typischen Stadtbahngelander Blickrichtung stadtauswarts Norden nbsp Ehemalige Station Unter Dobling Blickrichtung Osten bzw Richtung Heiligenstadt nbsp Haltestelle Oberdobling Blickrichtung Suden Krottenbachstrasse nbsp Portal des grossen Turkenschanztunnels von der Haltestelle Krottenbachstrasse aus Richtung Gersthof nbsp Im Turkenschanzpark zwischen Kleinem und Grossem Turkenschanztunnel nbsp Trassierung nordlich der Station Gersthof Blickrichtung Norden Krottenbachstrasse Zug auf der Brucke uber die Gentzgasse nbsp Blick auf den Bahnhof Ottakring links Vorortelinie rechts Anlagen der U3 Im Hintergrund ist der Kahlenberg erkennbar nbsp Brucke uber die Ottakringer Strasse mit den anschliessenden Gewolben Nr 306 und 307 Blickrichtung stadteinwarts Osten nbsp Brucke uber die Linzer Strasse Blickrichtung stadtauswarts Westen nbsp Hinweis auf die S45 Richtung Handelskai in Wien HutteldorfLiteratur BearbeitenErich Schloss Die Vorortelinie Ein bebilderter Essay zur Wiedereroffnung am 30 Mai 1987 Prachner Wien 1987 ISBN 3 85367 047 4 Kurt Stimmer Verkehrsverbund Ost Region Hrsg Neue Wiener Vorortelinie S45 Wien 1987 OBV Peter Wegenstein Helmut Bogner Fotogr Die Vorortelinie in Wien Bahn im Bild Band 58 ZDB ID 52827 4 Pospischil Wien 1987 OBV Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vorortelinie Sammlung von Bildern Aktueller Fahrplan PDF 71 kB Einzelnachweise Bearbeiten a b Streckenbeschreibung der OBB Infrastruktur auf infrastruktur oebb at abgerufen am 4 Juni 2023 Alfred Horn Wiener Stadtbahn 90 Jahre Stadtbahn 10 Jahre U Bahn Bohmann Verlag Wien 1988 ISBN 3 7002 0678 X S 26 Vorortelinie Memento vom 23 Mai 2012 im Internet Archive geplant von Otto Wagner Doblinger Extrablatt Ausgabe Nr 15 Fruhling Sommer 2017 S 28 Volkswirthschaftliche Zeitung Verbindung der osterreichischen Nordwestbahn mit der Kaiserin Elisabeth Bahn In Das Vaterland Nr 217 1872 XIII Jahrgang 10 August 1872 S 3 unpaginiert Spalte 4 oben online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung vtl a b Arthur Oelwein Die Stadtbahn In Wien am Anfang des XX Jahrhunderts ein Fuhrer in technischer und kunstlerischer Richtung herausgegeben vom Osterreichischen Ingenieur und Architekten Verein redigiert von Ingenieur Paul Kortz Stadtbaurat erster Band Wien 1905 Verlag von Gerlach amp Wiedling Wien S 110 122 Roman Hans Groger Die unvollendeten Stadtbahnen Wiener Schnellverkehrsprojekte aus den Akten des Osterreichischen Staatsarchivs Studienverlag Innsbruck 2010 S 73 74 Ing Max Singer Der Baugrund Praktische Geologie fur Architekten Bauunternehmer und Ingenieure Springer Verlag Wien 1932 S 267 Zeitschrift des osterreichischen Ingenieur und Architekten Vereines Jahrgang 1897 Nummer 1 S 1 29 Wiener Stadtbahn In Victor von Roll Hrsg Enzyklopadie des Eisenbahnwesens 2 Auflage Band 10 Ubergangsbrucken Zwischenstation Urban amp Schwarzenberg Berlin Wien 1923 S 396 401 Tafel XIX Eine Geschichte von zwei Stadten auf club wien at abgerufen am 29 September 2018 Hans Peter Pawlik Josef Otto Slezak Wagners Werk fur Wien Gesamtkunstwerk Stadtbahn Internationales Archiv fur Lokomotivgeschichte Band 44 Slezak Wien 1999 ISBN 3 85416 185 9 S 116 Erich Schloss Die Wiener Stadtbahn Wiental und Donaukanallinie Beitrage zur Stadtforschung Stadtentwicklung und Stadtgestaltung Band 19 Magistrat Wien 1987 S 5 online Peter Wegenstein Mehrgleisige Eisenbahnstrecken in Osterreich 6 Teil In Schienenverkehr aktuell Oktober 1991 S 9 a b c d Neue Wiener Vorortelinie Broschure zur Wiederinbetriebnahme der Vorortelinie im Jahr 1987 herausgegeben von den Osterreichischen Bundesbahnen und dem Verkehrsverbund Ost Region unpaginiert Wien 1987 Alfred Horn Wiener Stadtbahn 90 Jahre Stadtbahn 10 Jahre U Bahn Bohmann Verlag Wien 1988 ISBN 3 7002 0678 X S 56 Doblinger Extrablatt PDF 10 MB Ausgabe Nummer 15 Fruhling Sommer 2017 abgerufen am 22 November 2017 Alfred Horn Wiener Stadtbahn 90 Jahre Stadtbahn 10 Jahre U Bahn Bohmann Verlag Wien 1988 ISBN 3 7002 0678 X S 117 Boden Schatze amp Bau Juwele Kein Talent mit Otto Wagner Artikel von Werner Grotte in der Wiener Zeitung vom 21 Juli 2005 online auf wienerzeitung at abgerufen am 19 Dezember 2017 a b c d e Peter Wegenstein Helmut Bogner Fotogr Die Vorortelinie in Wien Bahn im Bild Band 58 ZDB ID 52827 4 Pospischil Wien 1987 Kurze Ubersicht uber Militarzuge der Besatzungsmachte in Osterreich auf unterirdisch de abgerufen am 4 Juni 2023 Die Wiener Vorortelinie Fast vergessen aber nicht mehr wegzudenken Artikel vom 25 Mai 2012 auf vienna at abgerufen am 26 November 2019 Auch die Ottakringer werden etwas von der U3 haben Vorortelinie wird ab 1987 bis nach Hutteldorf fahren In Arbeiter Zeitung Wien 23 Marz 1984 S 8 Andreas Kafer und Herbert Peherstorfer TRAFFIX Verkehrsplanung GmbH S Bahn in Wien Chance fur die wachsende Stadt In Stadtpunkte vom August 2016 S 7 Stadtentwicklungsplan STEP2025 Fachkonzept Mobilitat S 90 91 Stadtentwicklungsplan 1985 S 37 Alle Parteien im Gemeinderat fur S Bahn Ring auf www meinbezirk at 3 Dezember 2018 zuletzt abgerufen am 28 Februar 2020 Historischer Kalender 30 Mai Artikel vom 30 Mai 2017 auf derstandard at abgerufen am 30 Mai 2023Normdaten Geografikum GND 4248754 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vorortelinie amp oldid 237265343