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Die k k privilegierte Kaiserin Elisabeth Bahn KEB war eine Eisenbahngesellschaft in Osterreich Die Hauptstrecke der Gesellschaft war die Bahnstrecke Wien Salzburg mit der abzweigenden Verbindung Wels Passau 1884 wurde die Gesellschaft verstaatlicht Das Streckennetz der k k priv Kaiserin Elisabeth Bahn Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Die Strecken 3 Fur Rechnung der Eigentumer betriebene Strecken 4 Lokomotiven 5 Streckenbeschreibungen von 1859 und 1860 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Aktie uber 200 Gulden der Kaiserin Elisabeth Bahn vom 1 Juli 1856 nbsp Der Linzer Bahnhof der Kaiserin Elisabeth Bahn nbsp Siegelmarke K K Staatsbahn Direction in Linz nbsp Die einzige erhaltene Lok der Kaiserin Elisabeth Bahn KEB IV 106 Fabriksnr 652 Bj 1868Heute ist die Westbahn die wichtigste Eisenbahnstrecke Osterreichs In der Zeit der Monarchie lag ihre Bedeutung aber weit hinter jener der Sudbahn fuhrte zur Hafenstadt Triest und der Kaiser Ferdinands Nordbahn fuhrte zu den Kohlefeldern Bohmens und Mahrens Die Westbahn fuhr nur nach Salzburg und Bayern und das parallel zum bereits etablierten Schiffsverkehr der DDSG auf der Donau Daher wurde mit ihrem Bau erst nach diesen beiden anderen Bahnverbindungen begonnen Am 21 Juni 1851 hatten Osterreich und Bayern mit einem Staatsvertrag die Errichtung von Eisenbahnen zwischen beiden Landern beschlossen Vereinbart wurden die Strecken von Munchen uber Salzburg nach Wien von Rosenheim uber Kufstein nach Innsbruck und die Fortfuhrung der von Nurnberg kommenden Strecke uber Regensburg nach Linz Daruber hinaus enthielt der Vertrag auch den Bau der Brennerbahn zum Anschluss an die lombardisch venezianische Eisenbahn von Bozen nach Verona Die Fertigstellung aller Linien war bis zum 1 Marz 1858 vorgesehen 1 Die ursprunglich vorgesehene Strecke von Salzburg nach Bruck an der Mur wurde schon kurz nach Abschluss der Planung im September 1852 als zu den schwierigeren und kostspieligeren Linien in Europa gezahlt 2 Zunachst sah man die hohen Kosten zwar als gerechtfertigt an 3 entschied jedoch bereits im November 1852 den Bau wegen der grossen Schwierigkeiten und Kosten aufzugeben 4 Darum wurde schliesslich eine direktere Streckenfuhrung von Salzburg nach Linz projektiert Der Unternehmer Hermann Dietrich Lindheim beauftragte den Oberinspektor Karl Keissler ein Projekt fur eine Westbahn von Wien uber Linz nach Salzburg auszuarbeiten und erhielt dafur am 19 Oktober 1854 eine Vorkonzession Keissler war spater Direktor der zunachst privat betriebenen Kaiserin Elisabethbahn 5 Fur die Finanzierung grundete Lindheim gemeinsam mit dem Hamburger Unternehmer Ernst Merck ein Konsortium dem neben der Creditanstalt und dem Bankier Salomon Rothschild mehrere private Investoren angehorten Dieses Konsortium wurde am 22 Juni 1856 als Aktiengesellschaft verankert 6 Am 21 April 1856 wurde ein zweiter Staatsvertrag mit Bayern abgeschlossen der die Linie Salzburg Wien festschrieb Langstens innerhalb eines Zeitraumes von funf Jahren vom Tage der Auswechselung der Ratificationen gerechnet sollte die Strecke nun in Betrieb gehen 7 Die Zweigbahn von Passau nach Linz sollte binnen sieben Jahren fertiggestellt werden Am 8 Marz 1856 verlieh die osterreichische Regierung die Konzession fur diese Linien an die Kaiserin Elisabeth Bahn In der Konzession wurde eine Privilegiumsdauer von 90 Jahren und die staatliche Gewahrleistung einer jahrlichen Annuitat von 52 10 zur 5 igen Verzinsung und Tilgung des Anlagekapitals ausgesprochen Am 12 August 1860 wurde die gesamte Strecke Wien Linz Salzburg dem Verkehr ubergeben Die Zweigbahn Wels Passau war am 1 September 1861 fertiggestellt Im selben Jahr wurde Friedrich Schey von Koromla Direktor der Kaiserin Elisabeth Bahn Die feierliche Eroffnung der k k priv Kaiserin Elisabeth Bahn fand in Salzburg am 12 August 1860 im Beisein von Kaiser Franz Joseph und Konig Maximilian II von Bayern statt die mit jeweiligen Hofzugen von den entgegengesetzten Richtungen kommend gleichzeitig in Salzburg eintrafen Aus Anlass der Eroffnung des Bahnverkehrs zwischen den Stadten Wien und Munchen wurde am 15 August 1860 im Wiener k k Augarten ein grosses Fest veranstaltet an dem auch die ersten aus Munchen in Wien eingetroffenen Gaste teilnahmen Man hatte eine grandiose Feier vorbereitet und dazu ausnahmsweise den zum Hofarar gehorenden Augarten zur Benutzung freigegeben Neben der Strauss Kapelle unter der Leitung von Josef Strauss spielten drei Militarmusikkapellen uberdies wirkte der Wiener Mannergesangverein mit Bei dieser Gelegenheit fuhrte Josef Strauss 1827 1870 seine fur dieses Fest komponierte Polka Gruss an Munchen op 90 zum ersten Mal auf Ob das anmutig freundliche Werk an diesem Tage auch gewurdigt worden ist darf bezweifelt werden Denn das Fest verlief derart turbulent dass die in Massen erschienenen Besucher den sorgfaltig gepflegten Augarten so grundlich verwusteten dass fur lange Zeit vom Obersthofmeisteramt kein Fest im Augarten mehr bewilligt wurde Der Verleger Carl Haslinger beeilte sich die Polka von Josef Strauss prompt herzustellen und auszuliefern Die Klavierausgabe auf deren Titelblatt die damals modernste Lokomotive auf die im Hintergrund sichtbare Silhouette von Munchen zurast wurde rechtzeitig zum Fest zum Verkauf fertig In der Folge hatte die Polka das typische Schicksal einer Gelegenheitskomposition sie wurde ebenso rasch vergessen wie der Anlass ihres Entstehens 1857 gingen die als Pferdeeisenbahnen betriebenen Strecken Linz Lambach Gmunden und Linz Budweis der k k privilegierten Ersten Eisenbahngesellschaft in das Eigentum der Kaiserin Elisabeth Bahn uber Diese Strecken mussten fur den Lokomotivbetrieb umgespurt und teilweise neu trassiert werden 1884 wurde die Kaiserin Elisabeth Bahn verstaatlicht Die Fahrzeuge und Strecken wurden ins Eigentum der k k Staatsbahnen kkStB uberfuhrt Die Strecken Bearbeiten nbsp Eisenbahnkarte Wien Linz aus Von Wien bis Munchen nbsp Wiener Westbahnhof aus Lloyd s Reisefuhrer Von Wien bis Munchen Triest 1861 Wien Linz 15 Dezember 1858 Linz Salzburg Reichsgrenze 12 August 1860 Wels Passau 1 September 1861 Budweis Linz Gmunden 1 Oktober 1857 ubernommen als Schmalspurstrecke Linz Lambach 1 September 1859 als Normalspurstrecke Summerau Budweis 1 Dezember 1871 St Valentin Summerau 6 November 1872 Linz Gaisbach Wartberg 20 Dezember 1873 Neumarkt Kallham Braunau am Inn 23 Oktober 1870 erworben 20 Dezember 1870 Braunau Simbach 1 Juli 1871 Salzburg Hallein 15 Juli 1871 Hallein Bischofshofen Worgl 6 August 1875 Bischofshofen Selzthal 6 August 1875 Penzing St Veit Maxing Hetzendorf 20 Dezember 1860 Maxing Kaiser Ebersdorf 1 Mai 1872 Hutteldorf St Veit 28 Juni 1883 Fur Rechnung der Eigentumer betriebene Strecken BearbeitenHolzleithen Thomasroith 23 Oktober 1877 Steindorf Aching Braunau 10 September 1873 Lokomotiven BearbeitenLokomotiven der Kaiserin Elisabeth BahnKEB Reihe Anzahl Hersteller Baujahr Achsformel kkStB Nr Bild0 5 Sachsische Maschinenfabrik 1873 C n2t 61 01 05 nbsp I 54 Wiener Neustadt StEG Sigl Wien Werkstatte der KEB 1858 1859 1863 1B n2 12 01 37 nbsp II 30 Wiener Neustadt StEG 1869 1872 1B n2 21 01 30 nbsp III 35 Wiener Neustadt StEG Sigl Wien Werkstatte der KEB 1860 1862 1866 C n2 33 01 35IV 69 Wr Neustadt StEG Sigl Wien Werkstatte der KEB Krauss Linz 1867 1884 C n2 47 01 69 nbsp V 24 Sachsische Maschinenfabrik Wiener Neustadt Floridsdorf 1873 1875 D n2 70 01 24 nbsp L 5 Wiener Neustadt 1880 B n2t 88 01 05 nbsp Streckenbeschreibungen von 1859 und 1860 BearbeitenEine detaillierte Beschreibung der beiden Strecken und ihrer jeweils nachsten Umgebung zum Zeitpunkt ihrer Eroffnung 1858 Wien Linz und 1860 Linz Salzburg Munchen lieferten die beiden vom Osterreichischen Lloyd in Triest herausgegebenen mit Streckenkarten und Ortsansichten illustrierten Reisefuhrer Von Wien bis Linz Reisehandbuch fur alle Stationen der Kaiserin Elisabeth Westbahn von Linz nach Wien nebst Donaufahrt von Linz bis Wien und Von Wien bis Munchen Reisehandbuch fur alle Stationen der Kaiserin Elisabeth Westbahn und der k bair Staatsbahn nebst Donaufahrt von Passau bis Wien Literatur BearbeitenLudwig Mielichhofer Die Kaiserin Elisabeth Westbahn und der Salzburger Bahnhof Salzburg 1860 Digitalisat Von Wien nach Munchen Reisehandbuch fur alle Stationen der Kaiserin Elisabeth Westbahn und der k baier Staatsbahn nebst Donaufahrt von Passau nach Wien hrsg vom Osterreichischen Lloyd Triest 1861 Digitalisat Peter Wegenstein Osterreichs Eisenbahnstrecken Verlag Pospischil Wien 2007 Weblinks BearbeitenVictor von Roll Enzyklopadie des Eisenbahnwesens Band 6 1914 auf www zeno org Zur Geschichte der Braunau Strasswalchener Bahn welche von der K E B nur betrieben wurde Einzelnachweise Bearbeiten Staatsvertrag zwischen Osterreich und Baiern vom 21 Juni 1851 betreffend den Anschluss der auf den beiderseitigen Gebieten zu erbauenden Eisenbahnen In Reichs Gesetz und Regierungsblatt fur das Kaiserthum Oesterreich Jahrgang 1852 S 189 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung rgb Telegrafische Depeschen In Fremden Blatt der k k Haupt und Residenzstadt Wien Fremden Blatt und Tags Neuigkeiten der k k Haupt und Residenzstadt Wien Fremden Blatt Fremden Blatt mit Vedette Fremden Blatt mit militarischer Beilage Die Vedette 18 September 1852 S 1 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung fdb Osterreich In Innsbrucker Zeitung Innsbrucker Zeitung Fur Freiheit Wahrheit und Recht 21 September 1852 S 2 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung izg Telegrafische Depeschen In Fremden Blatt der k k Haupt und Residenzstadt Wien Fremden Blatt und Tags Neuigkeiten der k k Haupt und Residenzstadt Wien Fremden Blatt Fremden Blatt mit Vedette Fremden Blatt mit militarischer Beilage Die Vedette 17 November 1852 S 1 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung fdb Wien In Fremden Blatt der k k Haupt und Residenzstadt Wien Fremden Blatt und Tags Neuigkeiten der k k Haupt und Residenzstadt Wien Fremden Blatt Fremden Blatt mit Vedette Fremden Blatt mit militarischer Beilage Die Vedette 28 Mai 1863 S 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung fdb Baugeschichte der Westbahn in Manfred Wehdorn und Ute Georgeacopol Winischhofer Baudenkmaler der Technik und Industrie in Osterreich Band 1 Bohlau Graz Wien 1964 S 218 Staatsvertrag zwischen Osterreich und Baiern vom 21 April 1856 wegen der Verbindung der beiderseitigen Eisenbahnen In Reichs Gesetz und Regierungsblatt fur das Kaiserthum Oesterreich Jahrgang 1856 S 415 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung rgb Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaiserin Elisabeth Bahn amp oldid 237197283