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Hans Robert Pippal 4 April 1915 in Wien 6 November 1998 ebenda war ein osterreichischer Kunstler der Malerei und angewandten Kunst 1954 mit Staffelei im AtelierHenri Dunant Stele in der Dunantgasse in Wien FloridsdorfMosaik Objekt mit Denkmalschutz in Wien Donaustadt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Kunstschaffen 2 1 Das malerische Œuvre 2 2 Buchillustrationen 2 3 Textiles 2 4 Angewandte Kunst im offentlichen Raum 3 Ausstellungen 4 Mitgliedschaften 5 Auszeichnungen 6 Sammlungen 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksLeben BearbeitenHans Robert Pippal wuchs wahrend der Weltwirtschaftskrise in Wien auf und absolvierte zunachst eine technische Lehre Sein Berufsziel Maler zu werden wurde durch den Kunsthandler Benno Moser und den Dichter Hans Kuhn unterstutzt die dem jungen Mann einen Kellerraum als Atelier sowie ihre privaten Bibliotheken zur Verfugung stellten und ihn durch Ankaufe forderten Pippal bildete sich weitgehend autodidaktisch weiter und suchte in den 1930er Jahren die Nahe zu bereits etablierten Kunstlern wie Oskar Laske Josef Dobrowsky Sergius Pauser und Ludwig Heinrich Jungnickel die er im Schonbrunner Schlosspark beim Malen beobachten konnte 1936 und 1938 beteiligte sich Pippal an Ausstellungen im Wiener Kunstlerhaus Dem hoffnungsvollen kunstlerischen Beginn setzte der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs ein jahes Ende Im August 1939 zum Militardienst einberufen kehrte Pippal 1943 schwer verwundet nach Wien zuruck Im selben Jahr heiratete er die Architektin Eugenie Kottnig Tochter Martina 1957 und nahm seine kunstlerische Tatigkeit wieder auf Ab 1945 war Pippal Mitglied der Wiener Secession und nahm an zahlreichen Ausstellungen teil 1956 wurde ihm der Berufstitel Professor verliehen Als Kunstler im In und Ausland erfolgreich entwarf Pippal auch Bucheinbande Buchillustrationen sowie Plakate und realisierte ab den 1950er Jahren umfangreiche Auftrage im Bereich der angewandten Kunst Studienreisen fuhrten ihn u a nach Italien Frankreich Spanien Holland Schweden Norwegen England und in die USA Sein ehrenhalber gewidmetes Grab befindet sich auf dem Doblinger Friedhof Gruppe 6 Reihe 1 Nr 10 Kunstschaffen BearbeitenDas malerische Œuvre Bearbeiten Hans Robert Pippal ist der vielleicht wienerischste osterreichische Maler des 20 Jahrhunderts Er ist vor allem fur seine stimmungsvollen Ansichten von reprasentativen Strassen und Gebauden in Wien Staatsoper Graben Ringstrasse u a m bekannt die wahrend seines gesamten Schaffens seine wichtigsten Bildthemen waren Wie kaum ein anderer verstand es Pippal die Atmosphare welche die Strassen und Platze je nach Jahreszeit Tageszeit und Wetter verwandelt in seinen modernen Veduten einzufangen Sein Schaffen umfasst nahezu alle Gattungen der Malerei und Graphik besonders Pastell und Aquarell von Portrats uber Stillleben Landschaften und religiose Tafelbilder Pippals fruheste erhaltene Werke ab 1937 zeugen von der Auseinandersetzung mit Paul Cezanne an dem sich der junge Kunstler im ersten Jahrzehnt seines Schaffens sowohl stilistisch als auch thematisch orientierte sowie mit dem sogenannten Osterreichischen Expressionismus Oskar Kokoschka Anton Faistauer Anton Kolig Herbert Boeckl Joseph Floch In den gegen Kriegsende entstandenen Bildern und graphischen Arbeiten verarbeitete Pippal pragende Kriegsereignisse und experimentierte zugleich mit pastosem expressivem Farbauftrag Entwicklungsgeschichtlich besonders interessant sind Pippals Bilder aus den Jahren 1948 50 wo er durch Reisen nach Paris und den Kontakt mit franzosischer Kunst zu einer an Henri Matisse und Raoul Dufy erinnernden Lockerheit im Pinselduktus und zu einer frischen leuchtenden Farbigkeit fand Das franzosische lebensfrohe Element sollte seiner Kunst zeitlebens inharent bleiben Fur seine Stadtebilder behielt Pippal den expressiven Stil in der Folge bei parallel dazu griff er ab 1948 vor allem in Arbeiten in Pastell auf Papier eine kubistische geometrisierende Formensprache auf Damit schloss Pippal an die Kubismus Rezeption von Ernst Paar oder etwa an das kubistisch abstrahierende Spatwerk Herbert Boeckls an In den 1950er Jahren schuf Pippal zahlreiche Stillleben und Bemalungen von Schranken in altmeisterlicher Lasurtechnik darunter mehrere trompes l œil Pippals Stilvielfalt ist jedoch nie beliebiger Eklektizismus sondern wurde von ihm oft bewusst als Modus eingesetzt und ist gepragt von einer Experimentierfreude welche fur sein gesamtes Schaffen charakteristisch ist 1 Buchillustrationen Bearbeiten Im Das Osterreich Buch von Ernst Marboe Hrsg uber Auftrag des Bundespressedienstes Buchillustration Architekturdarstellungen Karten und Plane von Eugenie Pippal Kottnig Landschaftsbild Figurales von Hans Robert Pippal Mode Tracht Figurales von Elli Rolf Schrift Allgemeine Buchgestaltung Epi Schlusselberger Verlag der Osterreichischen Staatsdruckerei Wien 1948 nbsp Bernhard Altmann Marc Chagall Hans Robert Pippal in Vence 1952Textiles Bearbeiten 1952 53 Entwurfe fur Intarsien Pullover fur Bernhard Altmann 1953 Entwurf fur bedruckten Stoff fur die Tabergs Yllefabrik in SmalandAngewandte Kunst im offentlichen Raum Bearbeiten nbsp Deckenmosaik im Burgtheater aus dem Jahre 1955Neben seiner malerischen Tatigkeit erfullte Pippal Portratauftrage und schuf zwischen 1954 und 1988 zahlreiche angewandte Arbeiten im Auftrag der Gemeinde Wien Kunst am Bau in den Techniken Mosaik Betonglas getriebenem Kupfer Email Textil bzw Textiles Mobel und Glas Hervorzuheben sind zwei Mosaik Plafonds fur das 1955 wiedereroffnete Wiener Burgtheater sowie der Entwurf des Gobelins Staatsvertrag der im Jahr 1959 als osterreichisches Staatsgeschenk zum Dank fur den 1955 unterzeichneten Staatsvertrag feierlich an Prasident Dwight D Eisenhower im Weissen Haus in Washington ubergeben wurde Wahrend Pippal in seiner Malerei stets der gegenstandlichen Kunst verpflichtet blieb setzte er in der angewandten Kunst auch abstrakte Gestaltungselemente ein So ist beispielsweise fur die grossformatigen Wandteppiche die von der Wiener Gobelinmanufaktur in Tuftingtechnik ausgefuhrt wurden die ab den 1940er Jahren in graphischen Arbeiten erprobte spatkubistisch abstrahierende Gestaltungsweise typisch nbsp Mosaikbilder Frauenberufe 1956 57Arbeiten im offentlichen Raum Auswahl 1956 Tierbilder Rebhuhner Stiere Pferde Vogel Pfau Fische Glas und Natursteinmosaik Wien Hernals 1956 57 Frauenberufe Glas und Keramikmosaik Wien Penzing 1957 58 Markuswagen Keramikmosaik Wien Liesing 1958 Ornament Blumen Glasmosaik Wien Ottakring 1959 61 Ornamente 15 Pfeilerverkleidungen Keramisches Mosaik Wien Favoriten 1960 61 Renzhof Zirkusszenen Glasmosaik Wien Leopoldstadt 1961 Dunant Gedenkstein Betonpfeiler mit Mosaiken Wien Floridsdorf 1965 Ornamentale Teilung Glasmosaik Wien Brigittenau 1967 Pratermotive Stele mit Glasmosaiken Wien Leopoldstadt 1967 Freistehender Schmuckstein Schifffahrt Glasmosaik Naturstein Wien Donaustadt 1967 Sitzplatz mit Betonglaswand Betonglas Beton Wien Donaustadt 1969 Abstrakte Komposition Beton Betonglas Wien Brigittenau 1970 71 Kunststeinskulptur mit Keramik und Glaselementen Beton polierter weisser Marmor Wien Donaustadt 1977 78 Ornamentale Gestaltung Marmorintarsien Wien Rudolfsheim FunfhausSamtliche Entwurfe der Arbeiten im offentlichen Raum befinden sich im Wien Museum Ausstellungen BearbeitenZahlreiche Ausstellungsbeteiligungen sowie Einzelausstellungen im In und Ausland Auswahl 1936 Erste Ausstellungsbeteiligung im Wiener Kunstlerhaus 1950 und 1954 Beteiligung an der Biennale von Venedig 1954 Einzelausstellung in der Wiener Secession mit uber 100 Arbeiten Eroffnung durch Albert Paris Gutersloh 1954 Einzelausstellung in Curacao Niederlandische Antillen 2003 Ausstellung uber Pippals gesamtes Schaffen im Palais Harrach Kuratorin Martina Pippal 2005 Ausstellung Hans Robert Pippal und die Josefstadt im Bezirksmuseum Josefstadt 2009 Hans Robert Pippal Sakral Olbilder Pastelle Emailarbeiten Dommuseum Wien 2015 Gruppenausstellung kuratiert von Galerie Schutz Wien Austrian Art from 1860 1960 im Beijing World Art Museum 30 April 5 Juli 2015 Dalian Modern Museum 24 Juli 6 September 2015 in Hubei Provinzmuseum Hubei 25 September 15 November 2015 amp in Macao Museum of Art 15 Januar 3 April 2016 2016 Hans Robert Pippal Einzelausstellung in der Albertina Wien 22 Januar 28 Marz 2016 Mitgliedschaften Bearbeitenab 1945 Wiener SecessionAuszeichnungen Bearbeiten1976 Silbernes Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik OsterreichSammlungen BearbeitenAlbertina Wien Archiv der Universitat Wien Bestattung und Friedhofe Wien Bezirksmuseum Josefstadt Bundministerium fur Finanzen Bundestheater Holding Historisches Museum der Stadt Wien Leopold Museum Wien Nordico Museum der Stadt Linz Osterreichische Botschaft Washington D C Osterreichische Galerie Belvedere Osterreichische Nationalbibliothek Stadt Wien MA 7 Kulturabteilung Wiener Stadtische Versicherung Wien Museum KarlsplatzEinzelnachweise Bearbeiten Martina Pippal Hg Hans Robert Pippal Zwischen Innovation und Tradition Ausstellungskatalog anlasslich der Ausstellung Hans Robert Pippal des Kunsthistorischen Museums im Palais Harrach 24 Oktober bis 30 November 2003 Bohlau Wien 2003 ISBN 3 205 77137 0 Literatur BearbeitenAlbert Paris Gutersloh Uber Hans Robert Pippal Rede zur Eroffnung der Einzelausstellung in der Wiener Secession im Mai 1954 In Martina Pippal Wien 1915 Wien 1998 Zwischen Innovation und Tradition Werkkatalog der Olbilder erscheint anlasslich einer Ausstellung des Kunsthistorischen Museums im Palais Harrach 24 Oktober bis 30 November 2003 Bohlau Wien 2003 ISBN 3 205 77137 0 S 68ff Martina Pippal Hg Hans Robert Pippal Zwischen Innovation und Tradition Ausstellungskatalog anlasslich der Ausstellung Hans Robert Pippal des Kunsthistorischen Museums im Palais Harrach 24 Oktober bis 30 November 2003 Bohlau Wien 2003 ISBN 3 205 77137 0 Felix Czeike Historisches Lexikon Wien Band 6 Verlag Kremayr amp Scheriau Wien 2004 ISBN 3 218 00547 7 S 152 Martina Pippal Wie im Zirkus Erinnerungen eines Kunstlerkindes Mit 22 Portraits von Hans Robert Pippal Violetta Ritterling Verlag Wien u a 2008 ISBN 3 9502482 0 X Hans Robert Pippal In Osterreichische Kunst in Bildern und Gesprachen Austrian Art Dialogues and Images Die Sammlung der Osterreichischen Nationalbank The Collection of the Oesterreichische Nationalbank Wien 2010 S 268 277 Hans Robert Pippal Hrsg von Klaus Albrecht Schroder und Eva Michel Ausstellungskatalog anlasslich der gleichnamigen Ausstellung in der Albertina Wien 22 Januar bis 28 Marz 2016 Wien 2016 ISBN 978 3 9504101 1 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hans Robert Pippal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hans Robert Pippal im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ausstellung Hans Robert Pippal in der Albertina und dazugehoriger Ausstellungskatalog Monografie und Werkkatalog im Bohlau VerlagNormdaten Person GND 12848392X lobid OGND AKS LCCN nr2004003066 VIAF 96231337 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pippal Hans RobertKURZBESCHREIBUNG osterreichischer MalerGEBURTSDATUM 4 April 1915GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 6 November 1998STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Robert Pippal amp oldid 234699956