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Lothar Ulsass 9 September 1940 in Hannover 16 Juni 1999 in Wien war ein deutscher Fussballspieler der mit Eintracht Braunschweig in der Saison 1966 67 Deutscher Meister wurde Von 1965 bis 1969 absolvierte der Offensivspieler in der deutschen Fussballnationalmannschaft zehn Landerspiele und erzielte dabei acht Tore Inhaltsverzeichnis 1 Laufbahn 1 1 Vereine 1950 bis 1976 1 1 1 Vor der Bundesliga bis 1964 1 1 2 Bundesliga 1964 bis 1971 1 2 Wiener SC 1972 bis 1976 1 3 Bilanz 1 4 Nationalmannschaft 1965 bis 1969 1 4 1 A Nationalspiele 2 Neben dem Platz 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLaufbahn BearbeitenVereine 1950 bis 1976 Bearbeiten Vor der Bundesliga bis 1964 Bearbeiten Im Alter von 10 Jahren begann der Schuler Lothar Ulsass in der Jugendabteilung von Sportfreunde Ricklingen seine fussballerische Laufbahn Seine herausragende Balltechnik in Verbindung mit einer ausgepragten Abschlussqualitat fuhrten ihn nach der Saison 1959 60 Ricklingen belegte in der Amateur Oberliga Ost in Niedersachsen den 15 Rang zum Vizemeister SV Arminia Hannover Mit den Blauen feierte er 1960 61 und 1961 62 jeweils die Meisterschaft in 58 Spielen erzielte er 53 Tore 1 in der Staffel West und 1962 im zweiten Anlauf den Aufstieg in die Fussball Oberliga Nord 1961 scheiterte er mit Arminia im Entscheidungsspiel am Bremer SV 06 Mit der Verbandsauswahl Niedersachsen zog er in der Aufstiegssaison 1961 62 im Landerpokal der Amateure nach Siegen uber Schleswig Holstein und das Saarland ins Halbfinale gegen Westfalen ein das die Mannschaft am 4 Marz 1962 in Hannover gegen den spateren Pokalsieger mit 2 5 Toren verlor In dieser Spielzeit wurde das Talent dann vom DFB am 20 September 1961 in die Juniorenelf U 23 und am 7 April 1962 in die deutsche Fussballnationalmannschaft der Amateure berufen Hier wachst ein Sturmtalent heran wie es in den letzten Jahren selten war Ulsass verbindet eine gute Technik wie deckt er schon den Ball wenn er ihn fuhrt mit einem gradlinigen Zug zum Tor urteilte 1961 der spatere Chefredakteur Karl Heinz Heimann 2 im Kicker nach einem Testspiel der deutschen Amateure gegen Japan Das letzte Jahr der Fussball Oberliga Nord 1962 63 beendete Ulsass mit Arminia Hannover auf dem zehnten Rang In 26 Ligaeinsatzen erzielte er 23 Tore Herausragend fur die Offensivhoffnung waren die Spiele gegen die norddeutschen Spitzenmannschaften Hamburger SV Werder Bremen und Eintracht Braunschweig sowie die Lokal Derbys gegen Hannover 96 Durch die Einfuhrung der Fussball Bundesliga ab 1963 64 gehorten die beiden Hannoveraner Vereine der Fussball Regionalliga Nord an Die Meisterschaft sicherte sich der FC St Pauli vor Vizemeister Hannover 96 die Roten setzten sich in der Aufstiegsrunde durch und stiegen in die Bundesliga auf und dem Tabellendritten Arminia Hannover Ulsass war der uberragende Spieler bei den Blauen vom Bischofsholer Damm und erzielte in 32 Ligaspielen 29 Tore Er war Spielgestalter und Torjager in einer Person Die Bundesligaclubs aus Braunschweig und Hamburg warben um ihn Er entschied sich fur die Eintracht nicht zuletzt wegen 96 Trainer Helmut Kronsbein der ihn fur hochstens regionalligareif 1 befunden hatte und wechselte zur Spielzeit 1964 65 in die Fussball Bundesliga Bundesliga 1964 bis 1971 Bearbeiten Unter Anleitung der Trainerpersonlichkeit Helmuth Johannsen vollzog sich die Entwicklung des Mannes aus Ricklingen unter den erhohten Leistungsanforderungen reibungslos und Ulsass setzte sein Konnen auch in der hochsten Klasse des deutschen Fussballs eindrucksvoll um In seiner ersten Saison 1964 65 absolvierte er alle 30 Ligaspiele und erzielte zwolf Tore Im zweiten Jahr er profitierte dabei auch vom Flugelsturmer Erich Maas der mit elf Treffern Defensivpotential bei den Gegnern band erhohte er seine Trefferzahl auf 17 Trotz seiner Abschlussqualitaten war er mit seiner Ballfertigkeit und Kombinationsgabe weit mehr fur die spielerische Linie seiner Mannschaft pragend als er als Torjager von der Vorbereitung seiner Mitspieler abhangig war Die Mannschaft profitierte von dem herausragenden individuellen Konnen des Offensivspielers und er dagegen von der Geschlossenheit und dem Zusammenhalt des Teams das auf der Grundlage einer guten korperlichen Verfassung Disziplin und einer klaren taktischen Vorgabe Runde fur Runde die Experten in Staunen versetzte Die Kronung der Entwicklung von Eintracht Braunschweig und Lothar Ulsass war die deutsche Meisterschaft 1967 als die Johannsen Truppe mit zwei Punkten Vorsprung und einem Torverhaltnis von 49 27 vor dem TSV 1860 Munchen landete Ulsass absolvierte 32 der 34 Spiele und erzielte 15 Tore Niemand hatte die blau gelbe Eintracht vor der Runde auf der Rechnung auch nicht in Braunschweig Endlich einmal nicht zittern hatte Eintrachts Sturmerstar Lothar Ulsass als Ziel vor Saisonbeginn zu Protokoll gegeben 3 Ruckblickend ausserte sich Braunschweigs Meistertrainer Johannsen uber seinen Regisseur Lothar Ulsass war unser Strahlemann der positiven Einfluss auf die gesamte Mannschaft ausubte und jederzeit zu einem Spass aufgelegt war Auch ausserhalb des Spielfeldes stellte er eine Personlichkeit dar die von jedermann geachtet wurde 1 Als der BTSV 1967 68 im Europapokal der Meister seinen internationalen Auftritt hatte schlug sich Ulsass mit muskularen Problemen herum und konnte in der Liga nur 19 Spiele absolvieren in denen er zehn Tore erzielte Nachdem sie sich gegen Rapid Wien durchgesetzt hatten trafen Ulsass und seine Mannschaftskollegen im Viertelfinale auf den italienischen Meister Juventus Turin Ausgerechnet bei dem falligen Wiederholungsspiel am 20 Marz 1968 in Bern verhinderte ein Muskelfaseranriss im Oberschenkel die Mitwirkung des besten Eintracht Angreifers In den letzten zwei Spielzeiten von Trainer Johannsen bei der Eintracht 1968 1970 glanzte Ulsass nicht mehr in erster Linie als Torschutze er zog sich vielmehr ins Mittelfeld zuruck und versuchte das Spiel aus der Tiefe des Raumes zu lenken Unter Johannsens Nachfolger Otto Knefler ging Ulsass wieder auf Torejagd und stellte in seiner siebten Bundesligarunde 1970 71 mit 18 Treffern einen personlichen Torrekord auf er zeigte sich mit 30 Jahren auf der Hohe seiner Torjagerkunst Jaro Deppe mit elf und Dietmar Erler mit sieben Treffern folgten intern auf den Rangen zwei und drei Durch Aufdeckung des Bundesliga Skandals der um den Abstiegskampf in der Saison 1970 71 entstanden war und in den Braunschweig durch das Spiel am 5 Juni 1971 gegen Oberhausen am Rande verwickelt war wurde die Bundesligakarriere von Lothar Ulsass vorzeitig beendet Da dem BTSV von dritter Seite eine zusatzliche Siegpramie versprochen und teilweise auch ausbezahlt wurde erging durch das DFB Sportgericht gegen den Eintracht Verhandlungsfuhrer zur Erlangung der zusatzlichen Siegpramie eine Sperre vom 7 August 1971 bis 1 Januar 1973 die spater in eine Freigabe furs Ausland ab dem 16 August 1972 bei einer Geldbusse von 2 200 DM umgewandelt wurde Bitter bemerkt dazu Eigentlich war er in der ganzen Affare ein ziemlich kleiner Fisch doch der DFB legte ihn dennoch auf Eis Worauf Lothar Ulsass auch seinen Job als Prokurist einer Elektrofirma verlor Er wandte dem deutschen Fussball verbittert den Rucken und wechselte zum Wiener Sportklub wo er noch bis 1974 spielte 4 Wiener SC 1972 bis 1976 Bearbeiten Seit 1972 spielte Ulsass fur den Wiener Sport Club Bei den Wienern trat er zwischen 1972 und 1974 in zwei Erstligaspielzeiten in 38 Partien an und erzielte dabei 17 Treffer die Mannschaft erreichte dabei Platze im Mittelfeld Nachdem aber die Liga 1974 auf 10 Vereine reduziert wurde und davon nur zwei Teams aus Wien zugelassen waren wurde der Sport Club zweitklassig was Ulsass zum Anlass nahm seine Spielerlaufbahn fruhzeitig zu beenden Allerdings kam er in der Saison 1974 75 noch zu 16 Einsatzen und vier Toren in der Nationalliga die 1974 als zweite Liga eingefuhrt worden war Auch 1975 76 wurde er eingesetzt siehe Internetseite Spielbericht zum 3 April 1976 Kapfenberg Wr Sportclub 2 1 wo er den Treffer der Gaste erzielte auch im OFB Cup am 9 April 1976 beim 2 1 Sieg des Sport Clubs beim Grazer AK und dem 1 3 beim SV Rapid Lienz am 4 Mai 1976 Fussball in Osterreich ebenfalls im Meisterschafts Match daheim gegen Rapid Lienz 1 1 am 16 Mai 1976 lt Aufstellung im Osttiroler Boten vom 19 Mai 1976 Bilanz Bearbeiten Insgesamt absolvierte Lothar Ulsass von 1964 bis 1971 fur Eintracht Braunschweig in der Bundesliga 201 Spiele und erzielte dabei 84 Tore 5 Damit ist er noch heute der erfolgreichste Bundesligatorschutze der Braunschweiger Er gilt als bekanntester Spieler der Meistermannschaft und war Publikumsliebling der damaligen Eintracht Anhanger Im Spielerlexikon 6 ist uber ihn notiert Nachdem der zumeist auf der rechten Halbsturmerposition Verwendung findende Angreifer in Ricklingen auf sich aufmerksam gemacht hatte begann er bei Arminia Hannover mit seiner begeisternden Mischung aus Ballasthetik und geradliniger Offensivkraft fur Furore zu sorgen und sollte schliesslich im Dress von Eintracht Braunschweig zu einem der grossen Bundesligastars der 1960er Jahre avancieren In der vom Kicker erstellten Rangliste des deutschen Fussballs wird Ulsass ab Sommer 1965 bis Sommer 1971 gefuhrt In der internationalen Klasse ist er dort im Winter 1965 66 im Sommer 1967 im Winter 1967 68 und im Winter 1968 69 notiert Zuerst als Halbsturmer und spater als Innensturmer Nationalmannschaft 1965 bis 1969 Bearbeiten Bundestrainer Helmut Schon wechselte beim Testspiel der Fussballnationalmannschaft gegen die englische Profimannschaft Sheffield Wednesday am 6 Oktober 1964 in Dusseldorf erstmals die neue Braunschweiger Sturmerhoffnung ein Danach gehorte Ulsass auch dem Aufgebot fur das WM Qualifikationsspiel am 4 November in Berlin gegen Schweden an Am 10 Marz 1965 testete ihn der Bundestrainer im B Landerspiel in Hannover gegen Holland Der deutsche Angriff spielte beim 1 1 in der Besetzung Rudolf Nafziger Ulsass Walter Rodekamp Gunter Netzer und Gerhard Zebrowski Heinz Strehl und Franz Beckenbauer wurden im Verlauf des Spiels fur Ulsass und Netzer eingewechselt Sechs Wochen spater am 24 April 1965 debutierte Ulsass beim Landerspiel in Karlsruhe gegen Zypern in der A Nationalelf 7 Bei seinem zweiten Landerspieleinsatz am 9 Oktober 1965 in Stuttgart gegen Osterreich war er beim 4 1 Erfolg der spielentscheidende Akteur Er setzte dem Austria Torhuter Gernot Fraydl in der zweiten Halbzeit drei Treffer ins Netz und holte in der 33 Spielminute durch sein Dribbling den Elfmeter heraus den Sieloff zum 1 1 Zwischenstand verwandelte Trotzdem kam der Braunschweiger in den nachsten funf Landerspielen in der WM Saison 1965 66 gegen Zypern England Holland Irland und Nordirland nicht mehr zum Zuge Der Bundestrainer setzte die Dortmunder Neulinge Lothar Emmerich und Sigfried Held ein und reaktivierte Albert Brulls vom AC Brescia der seit den Tagen der WM 1962 in Chile nicht mehr das Nationaltrikot getragen hatte Ulsass gehorte der Ende Mai 1966 vom DFB der FIFA gemeldeten 40er Liste an und bestritt am 1 Juni in Ludwigshafen gegen Rumanien am 28 Mai wurde die Bundesligasaison 1965 66 mit dem 34 Spieltag beendet und der Braunschweiger hatte 17 von insgesamt 49 Toren erzielt sein drittes Landerspiel Mit der Angriffsbesetzung Jurgen Grabowski Ulsass Seeler Overath und Hornig reichte es zu einem 1 0 Erfolg uberzeugen konnte die Mannschaft aber nicht Im 22er Kader fur die WM in England gehorten mit Beckenbauer Haller Overath Brulls Held Emmerich Kramer Hornig Seeler und Grabowski zehn Spieler der Offensive an weswegen der Bundestrainer auf Peter Grosser und Lothar Ulsass sowie auf den Mittelfeldroutinier Horst Szymaniak verzichtete Vom 19 November 1966 bis 26 Marz 1969 absolvierte Ulsass noch sieben weitere Landerspiele und schoss dabei funf Tore Mit dem 1 1 am 26 Marz 1969 in Frankfurt gegen Wales endete seine internationale Karriere nach insgesamt zehn Einsatzen und acht Toren in der Landerelf A Nationalspiele Bearbeiten 24 April 1965 Karlsruhe Zypern 5 0 WMQ 9 Oktober 1965 Stuttgart Osterreich 4 1 3 Tore 1 Juni 1966 Ludwigshafen Rumanien 1 0 19 November 1966 Koln Norwegen 3 0 2 Tore 22 Februar 1967 Karlsruhe Marokko 5 1 2 Tore 8 April 1967 Dortmund Albanien 6 0 EMQ 13 Oktober 1968 Wien Osterreich 2 0 WMQ 18 Dezember 1968 Santiago Chile 1 2 1 Tor 22 Dezember 1968 Mexiko Stadt Mexiko 0 0 26 Marz 1969 Frankfurt a M Wales 1 1Neben dem Platz BearbeitenDer gelernte Grosshandelskaufmann arbeitete lange Jahre in seiner neuen Heimat Wien als Generalvertreter einer Sportartikelfirma und verstarb dort 1999 an einem Schlaganfall Er wurde am Hernalser Friedhof in Wien bestattet Weblinks BearbeitenLothar Ulsass in der Datenbank von weltfussball de Lothar Ulsass in der Datenbank von fussballdaten de Lothar Ulsass in der Datenbank von National Football Teams com englisch Literatur BearbeitenLorenz Knieriem Hardy Grune Spielerlexikon 1890 1963 In Enzyklopadie des deutschen Ligafussballs Band 8 AGON Kassel 2006 ISBN 3 89784 148 7 Hardy Grune Enzyklopadie des deutschen Ligafussballs Band 2 Bundesliga amp Co 1963 bis heute 1 Liga 2 Liga DDR Oberliga Zahlen Bilder Geschichten AGON Sportverlag Kassel 1997 ISBN 3 89609 113 1 Jurgen Bitter Deutschlands Fussball Nationalspieler das Lexikon SVB Sportverlag Berlin 1997 ISBN 3 328 00749 0 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Hardy Grune Bundesliga amp Co S 33 Jurgen Bitter Deutschlands Fussball Nationalspieler Das Lexikon S 506 Hardy Grune Bundesliga amp Co S 30 Jurgen Bitter Deutschlands Fussball Nationalspieler Das Lexikon S 507 Matthias Arnhold Lothar Ulsass Matches and Goals in Bundesliga RSSSF 28 Juni 2017 abgerufen am 5 Juli 2017 Hardy Grune Lorenz Knieriem Enzyklopadie des deutschen Ligafussballs Band 8 Spielerlexikon 1890 1963 S 398 Matthias Arnhold Lothar Ulsass Goals in International Matches RSSSF 28 Juni 2017 abgerufen am 5 Juli 2017 PersonendatenNAME Ulsass LotharKURZBESCHREIBUNG deutscher FussballspielerGEBURTSDATUM 9 September 1940GEBURTSORT HannoverSTERBEDATUM 16 Juni 1999STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lothar Ulsass amp oldid 232840325