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Als Heinrichsflut oder Julihochwasser bzw Schwarzer Freitag von Waldeck wird die Hochwasserkatastrophe bezeichnet die nach schweren Unwettern am 15 und 16 Juli 1965 Nordhessen Sudniedersachsen und Ostwestfalen sowie Teile der heutigen Bundeslander Sachsen Anhalt Thuringen und Sachsen traf 1 Bei dem extremen Starkregenfallen folgenden Hochwasser starben insgesamt 16 Menschen drei davon in der DDR Es entstanden Schaden in dreistelliger DM und DDR Mark Millionenhohe Besonders schwer betroffen waren die Einzugsgebiete der Twiste und der Diemel die an der Diemelmundung liegende Stadt Bad Karlshafen das Einzugsgebiet der Lippe und der Altenau in dem sieben Menschen starben sowie der Ilme Schwer betroffen waren auch die heutigen Landkreise Gottingen Holzminden und Kassel In den Innenstadten von Paderborn Lippstadt und Kassel entstanden grosse Schaden In der DDR waren die Bezirke Erfurt Suhl Gera Karl Marx Stadt Leipzig Dresden und Halle schwer betroffen 2 Inhaltsverzeichnis 1 Vorbemerkung 2 Verlauf der Katastrophe 2 1 Entwicklung der Wetterlage 2 2 Entwicklung der Wasserstande 3 Schaden 3 1 Allgemeines 3 2 Flussgebiet der Diemel 3 3 Einzugsgebiet von Lippe Alme und Altenau 3 4 Flussgebiet der Schede 3 5 Flussgebiet der Ilme 3 6 Flussgebiete von Fulda und Werra 3 7 Schaden in der DDR 4 Krisenmanagement 5 Untersuchungen und Massnahmen nach dem Hochwasser 5 1 Untersuchungen 5 2 Massnahmen nach der Flut 6 Gedenken 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksVorbemerkung BearbeitenDie Heinrichsflut vom Juli 1965 fand in einer Zeit statt in der die moderne Informationstechnologie und die Methodik von Hydrologie und Meteorologie in den Kinderschuhen steckte Es gab keine Wettersatelliten die fur die Wasserstands und Wettervorhersage zustandigen Stellen arbeiteten auf nationaler Ebene eine internationale Vernetzung war nur rudimentar vorhanden Insbesondere bei kleineren Flussen und Bachen war das Abflussverhalten im Hochwasserfall vollkommen unbekannt Es gab an ihnen vielerorts keine Pegel Plotzlich eintretende Wetterverschlechterungen oder ein plotzlicher Anstieg des Wasserstands konnten teilweise erst erkannt werden wenn es fur eine rechtzeitige Warnung der Bevolkerung schon zu spat war Als Kommunikationsmittel standen analoge Techniken in Form von Telefon Fernschreiber und Funk zur Verfugung Als Bindeglied zwischen den Behorden und der Bevolkerung dienten Aushange Tageszeitungen Luftschutzsirenen sowie Lautsprecherwagen von Polizei und Feuerwehr Fernsehen und Rundfunk sendeten nur eingeschrankt fur einige Stunden am Tag Die laufenden Programme wurden oft von anderen deutschen Sendeanstalten ubernommen und liessen sich nur sehr schwer andern oder unterbrechen Als problematisch erwies sich auch immer wieder der Umstand dass noch in den 1960er Jahren die Stromversorgung in den Siedlungsgebieten sowohl auf dem Land als auch in den Stadten mit Freileitungen erfolgte Diese Freileitungen wurden durch Blitzschlag und durch Sturm oft schwer beschadigt was zu grossflachigen langandauernden Stromausfallen fuhrte Unter solchen Bedingungen konnte die Bevolkerung lediglich durch Lautsprecherwagen von Polizei und Feuerwehr oder durch von Haus zu Haus gehende Beamte gewarnt werden Waren Strom und Telefonverbindungen unterbrochen und Zufahrten unpassierbar konnten nur noch Rettungsmassnahmen eingeleitet werden Verlauf der Katastrophe BearbeitenZeitleiste 15 Juli 1965 20 35 h Schwere Unwetter uber Einbeck komplette Innenstadt ist uberflutet Der Landkreis Einbeck lost Katastrophenalarm aus Unwetter ziehen in westsudwestliche Richtung 16 Juli 1965 05 00 h Die abgeschwachten gewittrigen Niederschlage mit Starkregen die am Vorabend den Raum Einbeck passierten erreichen den Raum Paderborn Sie dauern den gesamten Vormittag uber an 16 Juli 1965 10 00 h Nach erneuten wolkenbruchartigen gewittrigen Niederschlagen im Raum Heinade Stadtoldendorf Mackensen und Dassel lost der Landkreis Einbeck erneut Katastrophenalarm aus Unwetter ziehen wieder in westsudwestliche Richtung In Bevern Landkreis Holzminden wird eine Frau von einer Sturzflut erfasst und getotet 3 16 Juli 1965 12 00 h Dramatische Wetterverschlechterung im Bereich der Paderborner Hochflache In der Zeit zwischen 12 00 und 14 25 Uhr fallen bei insgesamt 3 Wolkenbruchen an der Wetterstation Paderborn Landesfrauenklinik 89 5 mm Niederschlag 16 Juli 1965 13 57 h Hochwasserwelle der Schmittwasser erreicht ihren Hohepunkt mit 15 4 m s 16 Juli 1965 14 30 h Im Landkreis Paderborn wird Katastrophenalarm ausgelost 16 Juli 1965 14 38 h Die Hochwasserwelle des Ellerbachs erreicht ihren Hohepunkt mit 20 6 m s 16 Juli 1965 16 00 h Der deutsche Geologe Ecke von Zezschwitz beobachtet bis 18 00 Uhr eine 500 m breite und 1000 m lange Schichtflut in der Nahe von Elisenhof die 20 cm Hohe erreicht 16 Juli 1965 16 00 h Bahnstrecke Paderborn Bielefeld unterbrochen 4 16 Juli 1965 16 30 h Der Landkreis Munden lost Katastrophenvoralarm aus 16 Juli 1965 17 00 h Bruch des Strassendamms am Wrexer Teich im Zuge der B 252 Eine 4 m hohe Flutwelle walzt sich durch Wrexen16 Juli 1965 17 00 h Auf den Bahnstrecken Korbach Volkmarsen Kassel Warburg und Kassel Eichenberg muss der Betrieb nach Uberflutungen und Erdrutschen eingestellt werden Ein Ersatzverkehr kann nicht eingerichtet werden da die Strassen uberflutet sind 5 16 Juli 1965 17 55 h Der Landkreis Munden lost Katastrophenalarm aus 17 Juli 1965 02 00 h Die Hochwasserwelle der Diemel erreicht Helmarshausen der Ort wird binnen kurzester Zeit meterhoch uberflutet Die Bevolkerung wird mit Sirenen gewarnt 6 17 Juli 1965 03 25 h Die fur den uberregionalen Verkehr wichtige Diemelbrucke uber die Bundesstrasse 7 bei Warburg wird zerstort 17 Juli 1965 04 00 h Grossalarm in Bad Karlshafen per Sirene da die Hochwasserwelle der Diemel die Stadt erreicht Sie wird binnen kurzester Zeit meterhoch uberflutet Zahlreiche vom Wasser uberraschte Bewohner konnen von der Bundeswehr nur mit Booten gerettet werden 6 17 Juli 1965 04 00 h Hochwasserscheitel der Lippe passiert mit dem Spitzenwert 404 m s Mittelwert 1956 1965 11 9 m s den Pegel Bentfeld 7 17 Juli 1965 05 00 h Hochwasserscheitel der Diemel passiert mit dem Spitzenwert 820 m s Helmarshausen Mittelwert 1956 1965 9 53 m s 8 9 17 Juli 1965 06 30 h Hochwasserscheitel der Lippe passiert mit dem Spitzenwert 404 m s Mittelwert 1956 1965 11 9 m s den Pegel Bentfeld 7 17 Juli 1965 06 30 h Einsturz der Almebrucke in Schloss Neuhaus 4 Entwicklung der Wetterlage Bearbeiten Nach einem ungewohnlich nassen und kalten Fruhjahr und Sommer stromten Mitte Juli 1965 warme Luftmassen aus den Subtropen nach Norden wo sie auf kalte skandinavische Luftmassen trafen Dabei bildete sich auf der Ruckseite der einfliessenden Warmluft uber Nordfrankreich ein sogenannter Kaltlufttropfen aus der dazu fuhrte dass die eingeflossene sehr feuchte Warmluft von kalter Luft vollstandig umschlossen wurde Die Warmluft glitt an der Kaltluft auf was zu schweren Gewittern mit wolkenbruchartigen Niederschlagen fuhrte Bereits in den spaten Abendstunden des 15 Juli kam es im Raum Einbeck zu schweren Unwettern mit sintflutartigen Regenfallen die zu grossflachigen Uberflutungen fuhrten Aufgrund der Lage sahen sich die fur den Katastrophenschutz zustandigen Stellen des damaligen Landkreises Einbeck gezwungen um 20 45 Uhr eine dreiviertel Stunde nach Beginn des Unwetters Katastrophenalarm auszulosen 10 In den Folgestunden zog das mit schweren Gewittern durchsetzte Niederschlagsgebiet weiter nach Westen und fuhrte auch im Bereich des spateren Katastrophengebiets zu gewittrigen Niederschlagen In den Vormittagsstunden des 16 Juli setzten im Raum Stadtoldendorf Heinade Mackensen schwere Unwetter ein die im Bereich der Ilme zu einer Verscharfung der Hochwasserlage fuhrten 11 Die Unwetter zogen unter Verstarkung in westlicher Richtung ab und erreichten gegen Mittag den Raum Paderborn Warburg Ab 12 00 Uhr setzten bei fast volliger Dunkelheit uber der Paderborner Hochflache der Warburger Borde und dem Waldecker Tafelland auf einer raumlich im Westen vom Rothaargebirge sowie im Osten von Eggegebirge und Reinhardswald begrenzten Flache etwa zweistundige wolkenbruchartige und gewittrige Niederschlage ein 12 13 14 die sich langsam unter Abschwachung nach Osten bis etwa in den Raum Einbeck Gottingen verlagerten und diesen in den Abendstunden erreichten Bei dem Unwetter wurden in einem Gebiet zwischen Paderborn im Norden Brilon im Sudwesten und Warburg und Hofgeismar im Osten sowie im Raum Kassel und Fritzlar Regenmengen von teilweise weit uber 100 mm an den Wetterstationen festgestellt die grosstenteils in einem Zeitraum von zwei Stunden fielen Im Gebiet zwischen Paderborn und Hoxter im Norden sowie Warburg und Hofgeismar im Suden waren es in der Zeit zwischen dem 14 Juli und dem 17 Juli etwa 200 mm Niederschlag in 72 Stunden 12 in Dalheim sogar weit uber 200 mm in 24 Stunden 15 Dabei wurden kurzzeitig maximale Regenintensitaten von bis zu 4 5 mm Minute festgestellt Weitere schwere Unwetter verscharften insbesondere im Raum Kassel und Hannoversch Munden die Situation in den Folgetagen wieder Entwicklung der Wasserstande Bearbeiten Im Einzugsbereich der Diemel und der Twiste sowie der Lippe und Altenau konnten die Niederschlage von den bereits gesattigten Boden nicht mehr aufgenommen werden ebenso waren die fur Karstlandschaften typischen unterirdischen Hohlensysteme schon vorher so gefullt dass es zu einem katastrophalen Abflussereignis kam Durch den oberirdischen Abfluss sowie die ausbrechenden Karstquellen im Bereich der Paderborner Hochflache aber auch im Raum Stadtoldendorf und Heinade im Landkreis Holzminden wurden innerhalb kurzester Zeit in den Flussen und Bachen bisher nicht beobachtete Wasserstande erreicht Die ausbrechenden Karstquellen an den Flanken der fur Karstlandschaften typischen Kastentaler und die hohe Intensitat des Niederschlags fuhrten dazu dass grosse Wassermengen nicht nur von den Flussen in die Ortschaften eindrangen sondern auch direkt von den Bergflanken als Sturzfluten zu Tal stromten In ungunstigen Hangbereichen kam es zu zahlreichen Murenabgangen Talsperrende Bauwerke wie Strassendamme zu kleine Brucken und Durchlasse aber auch Feldmauern und sogar Weidezaune die das reichlich mitgefuhrte Treibgut festhielten fuhrten temporar zu noch hoheren Wasserstanden Aufgrund der extremen Niederschlage bei wassergesattigtem Boden kam es in Bachen und Flussen im Niederschlagsgebiet zu rasantem Ansteigen der Wasserstande Je nach Grosse des Einzugsgebiets der Moglichkeit der Ausuferung und der Leistungsfahigkeit des Gewasserbetts wurden maximale Wasserstande schon kurz nach Abklingen der mittaglichen Unwetter erreicht An der Schmittwasser wurde am 16 Juli um 13 57 Uhr ein Abfluss von 15 4 m s festgestellt am Ellerbach um 14 38 Uhr ein Abfluss von 20 6 m s In Paderborn lag am 16 Juli der Abfluss am Pegel der Pader bei 47 3 m s was fast dem 10 fachen des mittleren Abflusses entspricht An der Paderquelle dauerte es bis Ende August bis sich die Werte normalisiert hatten 16 Dieser extreme Abfluss fuhrte zu grossflachigen Uberflutungen im Stadtgebiet Die Altenau brachte der Lippe eine Hochwasserwelle die bis zur Mundung der Lippe fur Uberflutungen sorgte Der Durchfluss lag dabei an den Pegeln der Lippe beim zehnfachen des funfjahrigen Mittels Der Pegel der Diemel an ihrer Mundung in Bad Karlshafen stieg in den Morgenstunden des 17 Juli binnen weniger Stunden um 5 Meter an 17 In Eberschutz das in den Nachtstunden vom 16 auf den 17 Juli vom Hochwasserscheitel passiert wurde schwoll die Diemel so schnell an dass der Ort binnen einer halben Stunde uberflutet wurde 18 Am Pegel am Oberlauf der Diemel in Westheim bei Marsberg betrug der Durchfluss am 16 Juli 225 Kubikmeter pro Sekunde Mittelwert 1954 2006 5 26 m s 19 In Helmarshausen bei Bad Karlshafen am Unterlauf der Diemel betrug der Durchfluss sogar 820 Kubikmeter pro Sekunde normal sind hier etwa 10 4 m s 20 9 Die Hochwasserwelle der Diemel fuhrte in der Weser bei Bad Karlshafen zu einem Wasserstand der uber dem Sommerhochwasser von 1956 lag Der Hochwasserscheitel der Weser flachte sich jedoch auf seinem Lauf bis zum Weserwehr in Bremen Hastedt deutlich ab und war im Gegensatz zum Julihochwasser 1956 an den Tidepegeln der Weser unterhalb Bremens nicht mehr bemerkbar An den Pegeln von Fulda und Eder blieb die Lage trotz der extremen Niederschlage entspannt da der Wasserstand des Edersees bereits einige Tage zuvor abgesenkt worden war So konnte der teilweise abgelassene Stausee 29 Millionen Kubikmeter aufnehmen und speichern die aus den starken Niederschlagen im Einzugsgebiet des Oberlaufs der Eder zustromten 21 Schaden BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Ausgangspunkt vieler sehr schwerer Schaden waren zahlreiche talsperrende Bauwerke Hierzu gehorten die an den damals vielen Wassermuhlen errichteten kleinen Staudamme sowie nicht zeitgemasse Strassenbrucken und durchlasse die fur eine derartige Belastung nicht ausgelegt waren und stark beschadigt oder zerstort wurden 22 In den Siedlungen waren die Flussquerschnitte durch Einbauten sehr eingeengt und aufgrund dessen nicht in der Lage die aus den Oberlaufen kommenden Wassermassen aufzunehmen Als sehr gefahrlich erwies sich das zahlreich mitgefuhrte grosse Treibgut das Durchlasse und Brucken verstopfte Als besonders anfallig erwiesen sich dabei die damals in der Region ublichen Steinbogen oder Gewolbebrucken von denen allein im Einzugsgebiet von Alme Altenau und Lippe 40 zerstort oder so schwer beschadigt wurden dass sie durch Neubauten ersetzt werden mussten 23 Durch die von Dammbruchen ausgehenden zum Teil meterhohen Flutwellen wurden zahlreiche massive Brucken zerstort oder schwer beschadigt und dadurch uberregionale Strassenverbindungen sowie Strom und Telefonverbindungen unterbrochen Als Ursache fur hohe Flutwellen erwiesen sich auch quer zum Talquerschnitt oder in Ufernahe errichtete Feldmauern die dem hohen Wasserdruck auf die Dauer nicht standhalten konnten Der Einsturz der aus dem Mittelalter stammenden Klostermauer in Dalheim sowie der Bruch eines Strassendamms bei Wrexen der Bruch der mittelalterlichen Stadtmauer am Durchlass der Esse in Grebenstein und der Einsturz einer das Hochwasser aufstauenden Mauer in Etteln fuhrten zu meterhohen und fur die Bevolkerung vollig unerwartet auftretenden und zu Tal rasenden Flutwellen Schwere Schaden entstanden auf den landwirtschaftlichen Flachen an denen Grunland in Auenlage in Ackerland umgewandelt worden war sowie in Bereichen in denen Flussbegradigungen im Rahmen von Meliorationsmassnahmen erfolgt waren Dort kam es nicht nur zu schweren Schaden an Ufern sondern auch wie am Dalbach unterhalb Oesdorfs bei Westheim zur Ruckverlegung des Flusslaufs in das alte Flussbett 24 Schwer beschadigt wurden auch lediglich mit Einzelbaumen bestandene Uferboschungen Es kam zu starken Uferabbruchen schweren Auskolkungen und Sohlenvertiefungen der Flusse und Bache Allein im Landkreis Paderborn wurden 24 Strassenbrucken zerstort Oberhalb talsperrender Strassendamme kam es zu grossen Ablagerungen von Schlick und Schotter Uberschotterungen fuhrten auch zu schweren Schaden auf landwirtschaftlich genutzten Flachen die durch die von den Hangen von Kastentalern zu Tal sturzenden Schichtfluten und Sturzfluten dort abgelagert wurden Diese Fluten hatten je nach Hangneigung einen ahnlichen Charakter wie er bei alpinen Wildbachen zu beobachten ist Der deutsche Geologe Ecke von Zezschwitz der sich wahrend des Unwetters im Katastrophengebiet aufhielt beobachtete als Augenzeuge bei Elisenhof eine Schichtflut von etwa 1 5 km Lange und mehreren hundert Metern Breite 15 An den Flanken von Kastentalern kam es zu vielerorts zu grossen Erdrutschen an ungunstigen Stellen rutschen ganze Altwaldbestande ab so zum Beispiel in den Waldgebieten bei Blankenrode 24 In einigen Bereichen kam es aufgrund der besonderen geologischen Struktur des Karstes sowie der Hang und Bodenverhaltnisse zur Bildung von Badland Im etwa 1 5 km sudostlich von Etteln zwischen Donnerberg und Ettlerberg gelegenen Minstal wurde eine 1 5 km lange und bis zu 5 m tiefe bis in den Fels hinein reichende Erosionsrinne ausgespult Aus dieser Rinne war nicht nur Lockermaterial sondern auch grosses Felsmaterial hinausgespult worden 24 Als deren Ursache wird ein Wolkenbruch angenommen bei dem eine Regenmenge von uber 150 mm in kurzester Zeit fiel 12 Flussgebiet der Diemel Bearbeiten Im Einzugsgebiet der Diemel und ihrer Nebenflusse waren die Ortschaften Wrexen Grebenstein Helmarshausen Trendelburg und Bad Karlshafen besonders schwer betroffen Ein besonderer Schadensschwerpunkt befand sich in Wrexen Nachdem in Rhoden binnen kurzester Zeit 156 mm Niederschlag gefallen waren 25 und sofort zum Abfluss in den zur Diemel hin entwassernden Rhodener Bach kamen stauten sich die Wassermassen vor der im Strassendamm der Bundesstrasse 252 befindlichen Brucke die nicht fur ein derartiges Hochwasser ausgelegt war so hoch auf dass der Damm uberflutet wurde Die viel zu steile Aussenboschung gab unter den nun in breiter Front den Damm uberflutetenden Wassermassen nach und der Damm brach auf 80 m Lange 26 Als Folge des Dammbruchs ergossen sich die zuvor aufgestauten Wassermassen schlagartig auf die unterhalb des Dammes gelegenen Gebiete Auf ihrem Weg zu Tal wurden drei Wassermuhlen sowie die dazugehorenden Gebaude durch eine vier Meter hohe Flutwelle erfasst und schwer beschadigt oder zerstort Auf dem Weg zur Diemel wurde in Wrexen die massive Strassenbrucke im Zuge der Ramser Strasse vollstandig fortgespult Zahlreiche Hauser und Gewerbebetriebe wurden schwer beschadigt und Gebaudetrummer und landwirtschaftliches Gerat uber weite Strecken transportiert In Wrexen kam bei dem Unwetter eine Frau ums Leben Sie befand sich in einem Haus das von einer Schlammlawine erfasst wurde 27 Die Brucke uber die Diemel im Zuge der Bundesstrasse 7 bei Warburg wurde durch das Hochwasser zerstort Damit war eine damals wichtige uberregionale Strassenverbindung zwischen Kassel und Paderborn unterbrochen 6 Im Bahnhof von Immenhausen an der Bahnstrecke Kassel Warburg strandeten hunderte von Fahrgasten der Deutschen Bundesbahn da die Strecke wegen der Uberflutung des Bahnhofs in Grebenstein nicht mehr befahrbar war 28 In Grebenstein trieb die Esse ein Nebenfluss der Diemel Baumstamme von einem Sagewerk oberhalb des Ortes an die Stadtmauer Der zunachst durch das aus Langholz bestehende Treibgut aufgestaute Fluss liess daraufhin die Stadtmauer beim Einlass der Esse an der Hilte teilweise einsturzen woraufhin sich das Wasser schlagartig in Form einer meterhohen Flutwelle in die Innenstadt ergoss und zusammen mit den mitgefuhrten Baumstammen schwere Schaden anrichtete 29 In Helmarshausen waren uber 100 Menschen vom rasant ansteigenden Wasser der Diemel eingeschlossen Sie konnten nur mit Hilfe von Hubschraubern gerettet werden Bei der Rettung gab es eine Tote 6 Auch in Trendelburg und Bad Karlshafen kam es zu schweren Schaden durch Uberflutung Die gesamte historische Altstadt Bad Karlshafens wurde mehrere Meter hoch uberflutet Auf der Weser wurde der Wasserstand des Hochwassers von 1956 uberschritten Trummer und Tierkadaver wurden bis Hameln verfrachtet 30 Einzugsgebiet von Lippe Alme und Altenau Bearbeiten Am schwersten betroffen war das Einzugsgebiet der Lippe und das ihres Nebenflusses Alme Schwerpunkt bildeten dabei die Paderborner Hochflache mit den Orten Etteln und Borchen an der Altenau Alme In Etteln wurden 200 Menschen durch rasant ansteigendes Hochwasser eingeschlossen und 7 Bewohner getotet darunter 4 Kinder 1 nachdem eine Feldmauer die das Wasser der Altenau zunachst vom Ort abgehalten hatte unter dem Druck der Wassermassen nachgab Nach dem Bruch der Mauer ergoss sich schlagartig eine zwei Meter hohe Flutwelle in das Dorf Vier Personen darunter drei Kinder wurden aus einem Wohnhaus gespult und ertranken Viele der in Lebensgefahr befindlichen Einwohner Ettelns konnten aus ihren Hausern nur mit Hubschraubern oder mit schwerem militarischen Gerat gerettet werden In Schloss Neuhaus kamen zwei Personen in den Fluten ums Leben 1 Hier wurde die Brucke uber die Alme im Zuge der Bundesstrasse 64 zerstort nachdem diese mit Treibgut verstopft war 31 Die Hochwasserwelle der Alme aber auch die von der Regenwasserkanalisation nicht mehr zu bewaltigenden Niederschlage uberfluteten Teile der Innenstadt von Paderborn wo manche Strassen bis zu einem Meter hoch uberflutet wurden In den uberfluteten Hausern in der Innenstadt und in den Geschaften und Betrieben entstanden schwere Schaden Schwere Schaden durch Uberflutungen entstanden auch in Schwaney wo das gesamte Ortszentrum uberflutet wurde und in Lipperode In Lippstadt wurde die Innenstadt bis zu einem Meter hoch uberflutet Zahlreiche wichtige Gebaude darunter auch die beiden Krankenhauser waren auch fur die Einsatzkrafte nicht mehr erreichbar 31 Zu Uberflutungen kam es auch im weiteren Verlauf der Lippe im Raum Hamm Haltern am See und in Dorsten hier waren jedoch keine Siedlungsgebiete betroffen die von den zustandigen Behorden kontrollierten Lippe Deiche hielten dem Hochwasser stand Flussgebiet der Schede Bearbeiten Im Tal der Schede kam es in Volkmarshausen wo eine Filzfabrik uberflutet und deren Lagerbestande fortgespult wurden zu schweren Schaden Hier wie auch in den ubrigen Katastrophengebieten sorgten durch Schlamm vollig verstopfte Abzuggraben fur grosse Probleme 32 Flussgebiet der Ilme Bearbeiten An der Ilme wurden die Orte Mackensen Einbeck und Dassel uberflutet Der Spuligbach hatte aus den Karstgebieten im Hellental sowie vom Holzberg eine Flutwelle von bisher nicht gekannter Hohe gebracht Ein Bergrutsch am Bierberg bei Dassel fuhrte zum Ausfall von Fernmeldeeinrichtungen 33 11 Flussgebiete von Fulda und Werra Bearbeiten Erdrutsche und Uberflutungen unterbrachen zahlreiche Bahnverbindungen Im Raum Kassel kam der Schienenverkehr auf den Bahnstrecken Kassel Eichenberg auf dem Abschnitt Kassel Hannoversch Munden und Kassel Waldkappel nach Erdrutschen zum Erliegen In Kassel kam der Verkehr auf manchen Ausfallstrassen zum Erliegen weil die Kanalisation fur derart grosse Niederschlagsmengen binnen kurzester Zeit nicht ausgelegt war 28 An der Fulda in Hannoversch Munden wurde ein Campingplatz vorsorglich geraumt In Wilhelmshausen am Reinhardswald brachte ein vom Gahrenberg kommender Bach eine grosses Treibgut und Geroll mitfuhrende Flutwelle die Teile des Ortes uberflutete Hier wie auch anderswo waren Brucken mit Treibgut verstopft so dass der Abfluss massiv behindert wurde Schaden in der DDR Bearbeiten Auch benachbarte Gebiete der damaligen DDR waren von schweren Unwettern betroffen so zum Beispiel in Grossengottern und Torgau Es kamen insgesamt drei Menschen ums Leben Heftige Gewitter am 16 Juli 1965 betrafen besonders Thuringen und das westliche Erzgebirge und fuhrten dort zu Niederschlagsmengen bis 75 l m 34 Krisenmanagement BearbeitenAufgrund der katastrophalen Regenfalle in den Mittags und fruhen Nachmittagsstunden und den rasant anschwellenden Flussen und Bachen losten die zustandigen Behorden Katastrophenalarm aus Dies fuhrte zum Einsatz tausender ziviler und militarischer Helfer Neben den ortlichen Feuerwehren dem Roten Kreuz den kirchlichen Hilfsdiensten der Polizei und dem Technischen Hilfswerk waren Soldaten der Bundeswehr sowie der in Detmold in Hameln und der Senne stationierten britischen Rheinarmee im Einsatz Wahrend in Niedersachsen die nach den Unwetterkatastrophen vom August 1955 und Juni 1961 im Leinegebiet sowie dem Julihochwasser 1956 an Leine Aller und Weser aufgestellten und von den Einsatzkraften geubten Katastrophenplane griffen und schwerere Auswirkungen durch einen zentral koordinierten Einsatz der Rettungskrafte verhindert werden konnten 35 erwies sich die Katastrophenabwehr in den betroffenen nordrhein westfalischen Regionen als unzureichend Bereits wahrend der Aufraumarbeiten musste der damalige nordrhein westfalische Innenminister Willi Weyer schwere Mangel im Katastrophenschutz einraumen 36 Wegen fehlender Koordination der Einsatzkrafte kam es zunachst zu grossen Problemen bei den Rettungsmassnahmen So ruckten die in der Region stationierten Bundeswehr sowie belgische niederlandische und britische Militareinheiten auf eigene Faust aus nachdem die zustandigen Standortkommandeure das Bestehen eines katastrophalen Notstandes erkannt hatten 37 Von diesen Einsatzen wussten andere Rettungseinheiten wie Feuerwehr THW und Rotes Kreuz nichts Als besonders verheerend wirkte sich dabei der vollstandige Zusammenbruch des Fernmeldenetzes und das Fehlen von Funkgeraten aus Die zustandigen Behorden der Landkreise mussten in einigen Gebieten Boten ausschicken um die Gemeindeverwaltungen in den gefahrdeten Gebieten zu warnen Diese erreichten die betroffenen Gebiete teilweise erst nach Stunden 38 In der besonders schwer betroffenen Gemeinde Etteln verfugte die dort von der Gemeindeverwaltung eingerichtete Technische Einsatzleitung nur uber ein einziges Funkgerat 39 Fur erhebliche Probleme sorgten die zahlreichen zerstorten Brucken und die selbst fur hochradrige Einsatzfahrzeuge unpassierbaren lokalen regionalen und uberregionalen Strassen Dies hatte zur Folge dass zum Teil weite Umwege erforderlich waren um die Einsatzorte zu erreichen Die unzureichende Ausrustung der Rettungsmannschaften verhinderte an vielen Orten eine Rettung der Eingeschlossenen An der Kuhlemuhle Kuting bei Ossendorf scheiterte der Versuch der Bundeswehr acht Personen und mehrere Kinder mit einem nicht fur diese Situation ausgelegten Hubschrauber aus den vom Wasser eingeschlossenen Gebauden zu retten 28 In Etteln sturzten eine Frau und ein Kind vom provisorisch am Hubschrauber angebrachten Rettungsseil Teilweise sassen Menschen im Hochwassergebiet 17 Stunden lang auf den Dachern ihrer Hauser 36 Auch an der Diemel kam eine Frau bei einem missgluckten Rettungseinsatz eines Hubschraubers ums Leben Auch unterhalb des Wrexer Teichs zwischen Wrexen und Rhoden wo nach dem Bruch eines Strassendamms eine katastrophalen Flutwelle entstand kam es zu einer dramatischen Rettungsaktion Die im vom Einsturz bedrohten Muhlengebaude eingeschlossenen Personen darunter zwei Kinder konnten nicht aus der Luft gerettet werden weil die im Einsatz befindlichen Hubschrauber lediglich mit zu kurzen Strickleitern ausgerustet waren und man daher die Eingeschlossenen nicht erreichen konnte Die Wrexer Burgerin Louiza Ramus die die Eingeschlossenen zusammen mit dem Sporttaucher Horst Richard Platt aus dem Gebaude barg wurde fur ihre selbstlose Tat im Dezember 1965 vom damaligen hessischen Ministerprasidenten Georg August Zinn mit der Rettungsmedaille des Landes Hessen geehrt 40 Untersuchungen und Massnahmen nach dem Hochwasser BearbeitenUntersuchungen Bearbeiten Bereits wenige Wochen nach der Katastrophe wurden umfangreiche Untersuchungen zum Verlauf und zu den durch das Hochwasser verursachten Schaden eingeleitet Hervorhebenswert sind dabei die Untersuchungen des Geologen und damaligen Direktors des Geologischen Landesamts Nordrhein Westfalen in Krefeld Herbert Karrenberg Niederschlagsintensitat und Erosion im Karstgebiet von Paderborn bei dem Unwetter vom 16 Juli 1965 12 die Arbeit des Geologen Ecke von Zezschwitz Boden und Vegetationseinflusse auf Uberschwemmungen und Erosionen beim Unwetter vom 16 7 1965 im Gebiet der Paderborner Hochflache 1967 15 sowie das von der damaligen Bundesanstalt fur Vegetationskunde Naturschutz und Landschaftspflege und im Auftrag des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe erarbeitete Gutachten Hochwasserbedingte Landschaftsschaden im Einzug der Altenau und ihrer Nebenbache 41 von Walter Mrass unter Mitarbeit von Wilhelm Lohmeyer und Gerhard Olschowy Von besonderer Bedeutung ist dabei unter anderem die Arbeit Ecke von Zezschwitz 15 da dieser als Augenzeuge das Unwetter selbst erlebte und dabei als erfahrener Geologe detaillierte Beobachtungen machte die sowohl in seine als auch in die Arbeit von Herbert Karrenberg einfliessen konnten Bei der Untersuchung von Mrass Lohmeyer und Olschowy standen vor allem die ausserhalb der Siedlungsgebiete entstandenen Schaden im Vordergrund Dabei stellten sie fest dass Flussabschnitte deren Ufer von einem geschlossenen Baumbestand vorzugsweise von Eschen und Weiden bestanden waren selbst dieses Extremhochwasser ohne grossere Schaden uberstanden Dies galt sowohl fur Flachufer als auch fur erosionsgefahrdete Prallhange Hierbei erwies sich die Esche als optimal da deren dichtes Wurzelwerk das Ufer so festlegte dass die Wassermassen das Lockermaterial am Ufer nicht fortschwemmen konnten In Teilbereichen erwiesen sich nach Mrass Lohmeyer und Olschowy bei der Heinrichsflut auch Staudenbestande vor allem aus Brennnesseln als ausserst wirksamer Uferschutz Die Brennnesseln legten mit ihrem weit reichenden Wurzelwerk das Ufersubstrat fest zudem legten sich die Pflanzen mit der starken Stromung auf den Uferboden und verhinderten so die Erosion 24 An Abschnitten mit lockerem Baumbestand im Uferbereich sowie solchen ohne jeglichen Baumbestand traten nach Mrass Lohmeyer und Olschowy die schwersten Schaden auf Dies galt insbesondere fur Flussabschnitte bei denen die Grunlandnutzung bis an das Ufer heranreichte Eine zerstorte Grasnarbe durch Viehtritt im Bereich von Tranken begunstigte die Uferzerstorung in sehr hohem Mass Ebenso wirkten sich Zaunanlagen ausserst negativ aus Talsperrende Bauwerke wie insbesondere Brucken und Durchlasse mit unzureichender Durchflusskapazitat forderten Uferabbruche und die Bildung von tiefen Kolken unterhalb der Bauwerke Mit Einzelbaumen oder einzelnen Baumgruppen bestandene Uferabschnitte wiesen ebenfalls schwere Schaden auf Anders als bei einem geschlossenen Baumbestand am Ufer verstarkten hier die Wirbelbildungen die Wirkung des stark turbulent abfliessenden Hochwassers Es kam zu einer sehr starken Bildung von Kolken die am Ufer stehenden Baume wurden entwurzelt und bildeten in der Folge als Treibgut Hindernisse vor Durchlassen und Brucken Durch dieses Treibgut verscharfte sich die Situation nicht nur vor talsperrenden Bauwerken wie Brucken und Durchlassen auch Weidezaune entwickelten durch den fortschreitenden Treibgutbehang eine das Hochwasser aufstauende Wirkung 24 Massnahmen nach der Flut Bearbeiten In der Folge des Julihochwassers 1965 wurden der Hochwasserschutz und das System der Wasserverbande in den betroffenen Gebieten neu geregelt Um ahnliche Ereignisse zu unterbinden wurde massiv in die Flusshaushalte eingegriffen Hierzu gehorte unter anderem die Begradigung Vertiefung und Kanalisierung der Flussbetten Aufweitung der Bruckenquerschnitte sowie die Schaffung grosser Ruckhaltebecken wie etwa im Einzugsgebiet der Alme bei Husen Dalheim sowie an deren Zufluss der Sauer bei Sudheim und Ebbinghausen Ebenfalls auf die Belange des Hochwasserschutzes zugeschnitten und realisiert wurde die bereits vor dem Zweiten Weltkrieg geplante Aabach Talsperre bei Bad Wunnenberg durch die im Einzugsgebiet des Aabach weitere Speichermoglichkeiten im Hochwasserfall geschaffen wurden 42 Allein im Zustandigkeitsbereich des 1971 gegrundeten Wasserverbands Obere Lippe wurden 23 Hochwasserruckhaltebecken gebaut 43 Auch im Einzugsbereich der Diemel kam es zu massiven Eingriffen in Form von Flussbegradigungen sowie durch den Bau von Deichen An der Twiste wurde der bereits in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts geplante dann aber immer wieder verworfene Twistesee zur Verbesserung des Hochwasserschutzes errichtet 44 In Niedersachsen waren bereits nach der Unwetterkatastrophe vom August 1955 dem Hochwasser an Weser Aller und Leine vom Juli 1956 und dem Junihochwasser in Sudhannover sowie der Flutkatastrophe von 1962 an der Nordseekuste Massnahmen in Gang gebracht worden Dazu gehorten u a eine Verbesserung des Katastrophenschutzes eine grundlegende Reform des teilweise jahrhundertealten Wasserverbandsrechts vor allem aber die Aufstellung des Aller Leine Oker Plans Zur Zeit der Heinrichsflut waren die Planungsverfahren zum Bau von Hochwasserschutzbauten in Niedersachsen bereits im vollen Gange Gedenken BearbeitenObwohl die Heinrichsflut in der uberregionalen nationalen Presse fur Aufsehen sorgte ist sie heute ausserhalb der betroffenen Gebiete weitgehend vergessen Aufgrund des eng begrenzten Katastrophengebiets steht sie im Schatten der Sturmflut 1962 an der deutschen Nordseekuste des Orkans Quimburga im Jahre 1972 sowie der katastrophalen Hochwasser an der Oder 1997 und der Elbe 2002 und 2013 Jedoch erinnern in vielen Orten heute noch an Gebauden angebrachte Flutmarken an das Ereignis Zu den Jahrestagen der Katastrophe finden jedoch regelmassig Gedenkveranstaltungen statt 45 Auch in der regionalen Presse sowie in regionalen Magazinen des Westdeutschen Rundfunks wird an den Jahrestagen der Katastrophe erinnert So besuchte anlasslich des 40 Jahrestags der Heinrichsflut der Osnabrucker Bischof Franz Josef Bode Etteln wo er als Jugendlicher Zeuge der Katastrophe wurde Zum 50 Jahrestag wurde im Juli 2015 in Etteln eine Stele aufgestellt 46 47 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Unwetterkatastrophe im Paderborner Land Memento des Originals vom 8 Juni 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www feuerwehr delbrueck de Bericht auf der Website der Feuerwehr Delbruck Abgerufen am 1 Februar 2012 Drei Tote in der Zone durch schwere Unwetter In Hamburger Abendblatt Nr 163 23 Juli 1965 Zinn Niederschmetternd und furchtbar zehn Menschen ertranken in Nordhessen Ostwestfalen und Niedersachsen In Hessische Allgemeine Nr 164 vom 19 Juli 1965 a b Heinrichsflut vor 50 Jahren Memento vom 30 Juni 2015 im Webarchiv archive today Wasser nichts als Wasser Grosser Kreisel wegen Uberflutung gesperrt In Hessische Allgemeine Nr 163 17 Juli 1965 abgerufen am 30 Juni 2015 a b c d Das blieb zuruck Zerstorte Brucken und eingesturzte Hauser In Hessische Allgemeine Nr 164 19 Juli 1965 a b Landesamt fur Gewasserkunde Rheinland Pfalz Deutsches gewasserkundliches Jahrbuch Rheingebiet Abflussjahr 1965 Mainz 1968 S 203 Niedersachsischer Minister fur Ernahrung Landwirtschaft und Forsten Landesstelle fur Gewasserkunde in Hannover Deutsches Gewasserkundliches Jahrbuch Weser und Emsgebiet Abflussjahr 1965 Hannover 1966 S 91 a b Niedersachsischer Landesbetrieb fur Wasserwirtschaft und Kustenschutz Deutsches Gewasserkundliches Jahrbuch 2006 Selbstverlag Norden 2010 S 150 Unwetter fuhrte zu Katastrophenalarm In Einbecker Morgenpost Nr 164 16 Juli 1965 a b Nach Unwetterkatastrophe nun Uberschwemmung Katastrophen Alarm gestern auch in Dassel In Einbecker Morgenpost Nr 163 17 18 Juli 1965 a b c d H Karrenberg Niederschlagsintensitat und Erosion im Karstgebiet von Paderborn bei dem Unwetter vom 16 Juli 1965 In Fortschritte in der Geologie von Rheinland und Westfalen 16 Krefeld 1968 S 41 64 Geballte Ladung Katastrophen In Der Spiegel 31 1965 abgerufen am 3 Februar 2012 Frank Striewe Ortsheimatpfleger und Chronist Historisches aus Schwaney Hochwasser 1965 Schwaney abgerufen am 21 Marz 2013 auf heimatpflege altenbeken de a b c d E Zezschwitz Boden und Vegetationseinflusse auf Uberschwemmungen und Erosionen beim Unwetter vom 16 7 1965 im Gebiet der Paderborner Hochflache In Zeitschrift fur Acker und Pflanzenbau Band 125 H 3 Berlin Hamburg 1967 S 189 210 Bernhard Dachner Beobachtungen zum Abflussverhalten der Pader und der Paderquellen abgerufen am 26 Marz 2012 auf lwl org PDF 1 22 MB Niedersachsischer Minister fur Ernahrung Landwirtschaft und Forsten Landesstelle fur Gewasserkunde in Hannover Deutsches Gewasserkundliches Jahrbuch Weser und Emsgebiet Abflussjahr 1965 Hannover 1966 S 9 Hochwasser fliesst ab Chaos bleibt zuruck In Hessische Allgemeine Nr 164 19 Juli 1965 Niedersachsischer Landesbetrieb fur Wasserwirtschaft und Kustenschutz Deutsches Gewasserkundliches Jahrbuch 2006 Selbstverlag Norden 2010 S 149 Gewasser Memento des Originals vom 25 Mai 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www anglerverein hofgeismar de Anglerverein Hofgeismar 1948 e V abgerufen am 6 Februar 2012 Hamburger Abendblatt 19 Juli 1965 Hochwasser 1965 Memento des Originals vom 28 Mai 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www diemelstadt wrexen de Heimat und Verkehrsverein Wrexen e V abgerufen am 1 Februar 2012 Bernhard Liedmann 4 Juli Kreis Paderborn Kreisfeuerwehrverband Paderborn In Westfalisches Volksblatt abgerufen am 8 Juli 2015 auf kfv paderborn de a b c d e W Mrass W Lohmeyer G Olschowy Hochwasserbedingte Landschaftsschaden im Einzugsgebiet der Altenau und ihrer Nebenbache In Schriftenreihe fur Landschaftspflege und Naturschutz Heft l Bad Godesberg 1966 S 127 190 Deutscher Wetterdienst Deutsche meteorologisches Jahrbuch 1965 Frankfurt am Main 1969 Lage im Katastrophengebiet gebessert In Hessische Allgemeine Nr 165 20 Juli 1965 K H Stelter Hochwasser 1965 Memento des Originals vom 28 Mai 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www diemelstadt wrexen de In Waldeckische Landeszeitung 19 Juli 1965 auf diemelstadt wrexen de a b c Katastrophenalarm Wolkenbruche uber Nordhessen In Hessische Allgemeine Nr 163 17 Juli 1965 Infos zur Geschichte von Grebenstein Memento vom 4 Januar 2002 im Internet Archive Friedrich Hamm Naturkundliche Chronik Nordwestdeutschlands Landbuchverlag Hannover 1976 S 313 a b Gunther Kautzky Hochwasser in Ostwestfalen In Das Technische Hilfswerk Monatszeitschrift des THW 12 Jg Nr 9 1965 S 2 6 Schaden gehen in die Tausende In Gottinger Tageblatt Nr 165 19 Juli 1965 Unwetter fuhrte zu Katastrophenalarm In Einbecker Morgenpost Nr 162 16 Juli 1965 75 Liter Regen pro Quadratmeter In Neues Deutschland 17 Juli 1965 ND Archiv Katastrophen Vollalarm Einsatz klappte relativ gut In Mundensche Allgemeine Nr 163 17 Juli 1965 a b Wolkenbruche fuhrten zu Chaos und Tod In Bremer Nachrichten Nr 165 19 Juli 1965 S 8 Vor 35 Jahren im Juli 1965 Hochwasser Alarm Unwetterkatastrophe in Lippstadt Traditionsverein Feldartilleriebataillon 71 110 zu Dulmen e V 2000 abgerufen am 12 Februar 2012 PDF 150 kB Es begann mit Hagelschlag Das Wasser kam zu schnell In Einbecker Morgenpost Nr 165 19 Juli 1965 Christoph Brodesser Die Heinrichsflut 1965 Einsatz des Deutschen Roten Kreuzes bei der Hochwasserkatastrophe in Ostwestfalen Books on Demand 2015 ISBN 978 3 7347 8690 7 Waldeckische Allgemeine vom 14 Dezember 1965 Rettungsmedaille fur selbstlose Tat Gerhard Olschowy Walter Mrass Hochwasserbedingte Landschaftsschaden im Einzug der Altenau und ihrer Nebenbache 1966 Hochwasserschutz Memento des Originals vom 10 Mai 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www aabachtalsperre de Wasserverband Aabach Talsperre abgerufen am 10 Februar 2012 auf aabachtalsperre de Gerhard Muller Die Aabachtalsperre ein Trinkwasserspeicher am Sudrand der Paderborner Hochflache Abgerufen am 10 Februar 2012 PDF 1 1 MB Expertengruppe Hochwasserschutz Weser der FGG Weser Hochwasserschutzplan Weser Stand 7 Juni 2006 Hildesheim S 8 Gedenken an die Opfer Flutkatastrophe 1965 1 2 Vorlage Toter Link www borchen online de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis In Westfalen Blatt 2 Juli 2013 auf borchen online de Gedenken zum Anfassen Stele wird an Hochwasser erinnern In Neue Westfalische Zeitung 29 Mai 2015 auf pgr etteln de Neue Westfalische Einweihnung einer Stele in Borchen Etteln zum Gedenken an das Hochwasser im Altenautal 1965 Abgerufen am 29 Januar 2020 Literatur BearbeitenChristoph Brodesser Die Heinrichsflut 1965 Einsatz des Deutschen Roten Kreuzes bei der Hochwasserkatastrophe in Ostwestfalen Books on Demand 2015 ISBN 978 3 7347 8690 7 Wilhelm Grabe Niemand konnte sich erinnern je eine solche Regenmenge erlebt zu haben Die Hochwasserkatastrophe vom Juli 1965 im Kreis Paderborn in Die Warte H 106 2015 S 2 9 ISSN 0939 8686 Wilhelm Grabe Die Hochwasserkatastrophe 1965 im Kreis Paderborn in Georg Eggenstein Hrsg ImFluss Lippe Kultur und Naturgeschichte einer Flusslandschaft Lippstadt 2015 S 25 36 Bruno Hake Welda Ein Dorf zwischen Adel und Kirche Hermes Verlag Warburg 1994 ISBN 3 922032 29 X H Karrenberg Niederschlagsintensitat und Erosion im Karstgebiet von Paderborn bei dem Unwetter vom 16 Juli 1965 In Fortschritte in der Geologie von Rheinland und Westfalen 16 Krefeld 1968 S 41 64 Land unter Hochwasser in Stadt und Kreis Paderborn hrsg v Stadtarchiv Paderborn und Amt fur Offentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing Paderborn Texte von Andreas Gaidt und Wilhelm Grabe Paderborn 2015 Paderborn in historischen Fotografien 7 Walter Mrass Wilhelm Lohmeyer Gerhard Olschowy Hochwasserbedingte Landschaftsschaden im Einzugsgebiet der Altenau und ihrer Nebenbache In Schriftenreihe fur Landschaftspflege und Naturschutz Heft l Bad Godesberg 1966 S 127 190 Gerhard Olschowy Walter Mrass Hochwasserbedingte Landschaftsschaden im Einzug der Altenau und ihrer Nebenbache 1966 auf books google de Michael Weber Hochwasser an der Altenau Die Heinrichsflut von 1965 sudostlich von Paderborn Selbstverlag Borchen Nordborchen 2005 ISBN 3 930264 52 8 Rezension von Wolfgang Feige in der Zeitschrift Heimatpflege in Westfalen Ausgabe 4 2008 S 36 37 PDF 4 5 MB Ecke von Zezschwitz Boden und Vegetationseinflusse auf Uberschwemmungen und Erosionen beim Unwetter vom 16 7 1965 im Gebiet der Paderborner Hochflache In Zeitschrift fur Acker und Pflanzenbau Band 125 H 3 Berlin Hamburg 1967 S 189 210 Weblinks BearbeitenBilder der Heinrichsflut in Bevern Landkreis Holzminden auf strassenkatalog de Bilder der Heinrichsflut auf wasserverband diemel de Hochwasser Aktionsplan Lippe Grundlagen Uberflutungsgebiete Schadenspotenzial Defizite und Massnahmen mit Foto des Innenstadt Hochwassers von Lippstadt 1965 Staatliches Umweltamt Lippstadt Dezember 2002 auf bezreg arnsberg nrw de PDF 1 23 MB Wasserverband Obere Lippe auf wol biz Hochwasser 1965 in Boke historischer Film uber die Heinrichsflut 1965 in Boke auf youtube comBilder der Heinrichsflut in Merxhausen Heinade 51 642625 9 447861 Koordinaten 51 38 33 5 N 9 26 52 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrichsflut amp oldid 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