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Der Gahrenberg ist mit 472 1 m u NHN 1 nach dem Staufenberg 472 2 m der zweithochste Berg des Reinhardswaldes im nordhessischen Landkreis Kassel GahrenbergBlick vom Plattenweg im Kaufunger Wald bei Hann Munden nach Nordwesten zum 9 km entfernten Gahrenberg im ReinhardswaldHohe 472 1 m u NHN 1 Lage Gutsbezirk Reinhardswald Landkreis Kassel Nordhessen Deutschland Gebirge ReinhardswaldKoordinaten 51 26 36 N 9 34 17 O 51 443333333333 9 5713888888889 472 1 Koordinaten 51 26 36 N 9 34 17 OTopo Karte LAGIS HessenGahrenberg Hessen Gestein BasaltVorlage Infobox Berg Wartung TOPO KARTE Blick vom Huhnerfeldberg Kaufunger Wald nordwestwarts zum Reinhardswald mit Ahlberg Gahrenberg mittig 10 km entfernt und Staufenberg v l n r Gahrenberg Blick nach Sudosten von Holzhausen Grosse Sudholz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Naturraumliche Zuordnung 1 3 Fliessgewasser 2 Geologie 3 Bergbau 3 1 Zeche Wilhelmshausen 3 2 Zeche Gahrenberg 4 Verkehrsanbindung 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Der Gahrenberg befindet sich in Nordhessen je 6 km nordwestlich von Hann Munden bzw sudwestlich von Veckerhagen und 3 5 km Entfernungen jeweils Luftlinie nordostlich von Holzhausen ostlicher Stadtteil von Immenhausen Sein ausserster Ostauslaufer ist der Steinkopf im Sudostteil des Gutsbezirks Reinhardswald Nordwestlich befindet sich der Junkernkopf Naturraumliche Zuordnung Bearbeiten Der Gahrenberg gehort in der naturraumlichen Haupteinheitengruppe Weser Leine Bergland Nr 37 und in der Haupteinheit Solling Bramwald und Reinhardswald 370 zur Untereinheit Reinhardswald 370 4 Die Landschaft leitet nach Nordosten und Osten in die Untereinheit Weserdurchbruchstal 370 3 und nach Suden in die Untereinheit Mundener Fulda Werra Talung 370 6 uber 2 Fliessgewasser Bearbeiten Auf dem Gahrenberg entspringen zahlreiche kurze Fliessgewasser darunter Elster Muhl und Rattbach welche sich der Fulda zuwenden sowie Hemelbach und Nasse und Trockene Ahle drei in die Weser mundende Bache Geologie BearbeitenDer Gahrenberg ist eine tertiare Basaltkuppe die uber die weitgehend ebene Hochflache des Reinhardswalds herausragt Der harte Basalt wurde bei der Abtragung als Hartling aus den weicheren Sedimenten der Umgebung herausprapariert Das Nordende der Nordost Sudwest orientierten Basaltdecke wurde in einem kleinen schon lange stillgelegten Basaltsteinbruch abgebaut Der langgestreckte Gipfel des Gahrenbergs ist von Basaltschutt Feldern mit etwa kopfgrossen Blocken umgeben Beim Braunkohlenbergbau wurde der Basalt weitraumig unterfahren aber kein Forderschlot angefahren Es ist danach offen ob es sich um den eigenstandigen basaltischen Forderschlot eines abgetragenen Vulkangebaudes oder um den letzten Rest einer ehemals ausgedehnteren Basaltdecke etwa des Ahlbergs handelt Der Basalt liegt in einer grabenformig eingesenkten Storung des umgebenden mittleren Buntsandsteins Hardegsen und Solling Folge In dieser Senke und durch den uberlagernden Basalt geschutzt blieb ein kleiner Bereich mit tertiaren Sedimenten erhalten Auf die in diese eingeschalteten Braunkohlen Floze wurde jahrzehntelang Bergbau betrieben Die tertiaren Sedimente beginnen mit diskordant dem Buntsandstein aufliegenden Sanden des oberen Oligozans Chattium die als marine Ablagerungen in einem schmalen Meeresarm abgelagert wurden Kasseler Meeressand diese sind am Gahrenberg schlecht aufgeschlossen ihre Ausdehnung nur erschlossen Uberlagert wird dieser von durch Flusse gebildeten fluviatilen unverfestigten sandigen Ablagerungen des Miozan von am Gahrenberg etwa 60 Meter Machtigkeit mit wenig tonigen Ablagerungen unmittelbar das Hauptfloz der Braunkohle begleitend In diese sind zwei Braunkohlenfloze eingelagert ein oberes hangendes Floz von etwa 3 5 m Machtigkeit und ein unteres liegendes Hauptfloz von etwa 8 bis 9 m Machtigkeit 3 Bergbau BearbeitenDie in die miozanen Sande des Gahrenberg eingelagerte Braunkohlen Lagerstatte hatte eine Lange von etwa 1800 m und eine Breite von 300 bis 500 m in einer flachen von Nordwest nach Sudost streichenden und schwach nach Suden hin abfallenden Mulde Sie wurde in zwei Abbau Perioden durch zwei Braunkohlenbergwerke im Tiefbau ausgebeutet Bereits fruher wurde in den Braunkohlensedimenten Bergbau auf Alaun betrieben 4 uber den aber nur wenig bekannt ist Zeche Wilhelmshausen Bearbeiten Im sudlichen Teil forderte die Zeche Wilhelmshausen des Unternehmens Gewerkschaft Holzhausen in einem 1869 verliehenen Feld Braunkohle von 1898 bis 1917 Das Unternehmen betrieb am Osterberg beim nahegelegenen Ort Holzhausen vorher ein weiteres Braunkohlenbergwerk Nach dem Verkauf 1917 an die Kasseler Firma Wegmann amp Co wurde die Zeche bis 1922 weiter betrieben und dann wegen Erschopfung der nutzbaren Vorrate 1922 stillgelegt Die Kohle wurde mit einer Materialseilbahn zum Verladebahnhof in Speele transportiert Die hochste dokumentierte Jahresforderung der Zeche Wilhelmshausen waren 49 512 Tonnen im Jahr 1920 3 5 6 Zeche Gahrenberg Bearbeiten Unter dem nordlichen Abschnitt des Gahrenbergs wurde Braunkohle in der Zeche Gahrenberg abgebaut Das Vorkommen wurde seit 1842 abgebaut als in einer Bohrung die Kohle entdeckt worden war Die Felder Gahrenberg I bis Gahrenberg III wurden 1891 bis 1909 verliehen Die Kohle wurde in Stollen angefahren und zunachst in per Hand geschobenen Forderwagen gefordert Zwischen 1922 und 1924 wurde ein neuer Stollen mit doppelspuriger Forderstrecke angefahren und ausgemauert es wurde nun per elektrisch betriebener Kettenforderung abgebaut Abgebaut wurde nur das machtigere Hauptfloz Die stuckige Kohle wurde vor allem von der Eigentumerin der Zeche der Firma Habich s Sohne in deren Fabrik in Veckerhagen genutzt spater wurde sie auch an andere Betriebe und zum Hausbrand verkauft Eingelagert in die Kohle fanden sich gelegentlich inkohlte Baumstamme einer Nadelbaumart Die Forderung der Zeche Gahrenberg betrug zunachst bis in die 1920er Jahre etwa 5000 bis gut 7000 Tonnen Braunkohle pro Jahr Im Jahr 1949 wurden 13 410 t gefordert Die hochste Jahresforderung im Jahr 1962 waren 24 082 t Die Belegschaft der Zeche waren zunachst ca 15 Mann maximal nach dem Ersten Weltkrieg ca 40 Mann Die Zeche wurde 1970 stillgelegt die Stollen verfullt und die obertagigen Anlagen abgerissen 3 5 7 Als Nebenprodukt der Forderung wurde auf der Zeche Gahrenberg sogenannte Farbkohle abgebaut die von der Fa Habich Farben zu einer Farbe mit der Handelsbezeichnung Kasseler Braun verarbeitet wurde Als Farbkohle diente stark verwitterte nahe der Oberflache anstehende Braunkohle Mitte Dezember 2007 wurde das Kesselhaus mit schuppenahnlichen Anbauten das zuletzt vom Forstbetriebshof Gahrenberg Hessenforst genutzt wurde abgerissen weil der letzte Eigentumer keine Verwendung mehr fur das Gebaude und Denkmalschutzer gegen dessen Abriss keine Einwande hatten wenn das vom Verfall bedrohte Steigerhaus dafur erhalten bleibt Auch das Steigerhaus steht inzwischen nicht mehr Es wurde im Jahr 2008 abgerissen weil dem Forst eine Sanierung zu teuer war In der Region wurde dies besonders von Personen die mit dem Bergbau am Gahrenberg verbunden sind heftig kritisiert da nach Abriss des Steigerhauses nichts mehr an den Bergbau am Gahrenberg erinnert 8 Der Abriss des denkmalgeschutzten Steigerhauses erfolgte uberdies ohne Absprache mit der Denkmalschutzbehorde 8 Verkehrsanbindung BearbeitenZu erreichen ist der Gahrenberg gut uber die von Holzhausen durch den Reinhardswald nach Veckerhagen verlaufende Landesstrasse 3232 von der eine zur Sababurg und nach Gottsburen fuhrende Strasse abzweigt Vom im Wald knapp 3 km nordlich von Holzhausen in 380 m Hohe gelegenen Parkplatz Roter Stock ist es auf dem Waldweg Alte Kohlenstrasse ein etwa 25 minutiger Spaziergang Weblinks Bearbeiten nbsp Wikivoyage Eco Pfad Bergbau Holzhausen Reinhardswald ReisefuhrerEinzelnachweise Bearbeiten a b Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Hans Jurgen Klink Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 112 Kassel Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1969 Online Karte PDF 6 9 MB a b c Geologische Karte von Preussen und benachbarten deutschen Landern Lieferung 278 Blatt 2591 Hann Munden Herausgegeben 1929 von der Preussischen Geologischen Landesanstalt Geologisch bearbeitet durch A v Koenen 1911 und 1914 sowie durch O von Linstow 1921 O von Linstow Erlauterungen zur Geologischen Karte 45 Seiten Hermann Josef Rapp Reinhardswald Eine Kulturgeschichte Euregio Verlag Kassel 2002 ISBN 3 933617 12 X S 133 a b Wilhelm Steckhan Der Braunkohlenbergbau in Nordhessen Hessisches Lagerstattenarchiv 1 1 212 herausgegeben vom Hessischen Landesamt fur Bodenforschung Wiesbaden 1952 Nachdruck 1998 Kap Das Braunkohlenvorkommen des Gahrenbergs S 169 171 Die Zeche Wilhelmshausen 1898 1922 Eco Pfad Bergbau Holzhausen Reinhardswald Stand August 2013 Ecopfade im Landkreis Kassel herausgegeben vom Landkreis Kassel 2022 Die Zeche Gahrenberg 1842 1970 Eco Pfad Bergbau Holzhausen Reinhardswald Stand August 2013 Ecopfade im Landkreis Kassel herausgegeben vom Landkreis Kassel 2022 a b Steigerhaus ist abgerissen Zeitungsartikel vom 30 August 2008 PDF 445 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gahrenberg amp oldid 238559372