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51 4928 9 6065 121 Koordinaten 51 29 34 N 9 36 23 OHabich Farben GmbH amp Co KGLogoRechtsform GmbH amp Co KGSitz Reinhardshagen Deutschland 1 Leitung Stefan KerstenMartin Kersten 1 Mitarbeiterzahl 101 2020 2 Branche Farben und LackeWebsite www habich deStand 16 Januar 2022 Habich Farben Habich Farben G E Habich s Sohne GmbH amp Co KG ist ein Hersteller von Farben in Veckerhagen einem Ortsteil der Gemeinde Reinhardshagen im Landkreis Kassel Hessen Die Fabrikationsanlagen befinden sich unmittelbar am Ufer der Weser sudlich des ebenfalls zum Betrieb gehorigen ehemaligen Jagdschlosses Veckerhagen Habich s Schloss Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundungsjahre 1 2 Umzug nach Veckerhagen 1 3 Braunkohlebergbau 1 4 Wachstumsjahre 1 5 1914 1945 1 6 Nachkriegsaufschwung und heutige Situation 2 Weblinks 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundungsjahre Bearbeiten Im Jahre 1785 ubernahm der Kasseler Apotheker Karl Wilhelm Fiedler die bis dahin Landgraflich Hessische Salpetersiederei am Wesertor in Kassel Dieses Datum gilt als Geburtsjahr der heutigen Farbenfabrik Habich die damit wesentlich alter ist als die Chemieriesen Bayer und BASF die 1863 bzw 1865 gegrundet wurden 1791 ubernahm der Kaufmann Georg Evert Habich mit drei weiteren Teilhabern den ziemlich herabgewirtschafteten Betrieb und begann mit der Anmischung von mineralischen Farben Schon bald lobte die Medizinische Fakultat der Universitat Gottingen die Qualitat seiner Produkte wie Salmiak Glaubersalz und Farben Die Malerfarben mineralisches Kasseler und Braunschweigisches Grun Gelb Braunrot und etwas spater auch Berliner Blau und Wascheblau gewannen gegenuber den anderen Chemikalien wie Salmiak Salpeter und Pottasche rasch an Bedeutung und Habich wurde fur sein besonders leuchtendes Grun Gelb und Blau bekannt Umzug nach Veckerhagen Bearbeiten nbsp Schloss l und Farbenfabrik r in Veckerhagen 2011 nbsp Einfahrt der Farbenfabrik in Veckerhagen nbsp Firmenemblem aus 1914 Habich s Sohne nbsp Granulatproduktion fur farbige Kunststoffe1810 kaufte Habich vom damaligen Konig Jerome Bonaparte von Westphalen fur 2000 Reichstaler das 1689 erbaute Jagdschloss in Veckerhagen und die unmittelbar sudlich daneben liegende und ungenutzt verfallende Alte Burg und begann im Schloss und in und auf den Resten der Alten Burg Produktionsanlagen einzurichten Wenig spater ubernahmen seine Sohne August Heinrich Christian Evert und Johann Martin das Geschaft zu dem auch noch immer Betriebe in Kassel und Monchehof gehorten Nach weiterem Ausbau der Betriebsanlagen in Veckerhagen verlegten sie 1823 ihre Firma G E Habich s Sohne vollstandig dorthin und stellten dort Chemikalien und Farben her Braunkohlebergbau Bearbeiten 1834 erwarb die Firma die Braunkohlenzeche am Gahrenberg 6 km sudwestlich von Veckerhagen erschloss diese ab 1842 mit einem 250 m Stollen und forderte dort von 1842 bis 1970 im Untertagebau Braunkohle die den Energiebedarf der Farbenfabrik in Veckerhagen deckte und auch Hausbrand fur die Bevolkerung lieferte Gleichzeitig wurden auch die dabei anfallende und zur Farbherstellung benotigte Schmier oder Farbkohle abgebaut die zur Herstellung des ab 1865 auf dem alten Burgboden getrockneten Kasseler Braun und von Nussbeize genutzt wurde Weltweit wurde die Beize benutzt um Packpapier seine typische braune Farbe zu geben Auch Alaunerde wurde auf dem Gahrenberg gewonnen die von Apothekern sowie zum Farben und Gerben benotigt wurde Wachstumsjahre Bearbeiten Mit dem allmahlichen Aufbau des Eisenbahnnetzes in Deutschland ab Mitte des 19 Jahrhunderts drohte dem Betrieb in Veckerhagen das Abgleiten in eine verkehrstechnische Randlage denn ihre Produkte mussten weiterhin von dreikopfigen Pferdegespannen nach Kassel transportiert werden Dieser Nachteil konnte erst 1882 behoben werden als die Fuldabrucke im 1856 an das Schienennetz angeschlossenen Hann Munden gebaut wurde und die Waren dort zum Bahnhof gebracht werden konnten Zu Beginn des 20 Jahrhunderts wurde der Transport dann recht zugig auf Lastkraftwagen umgestellt Maschinenpark und Produktpalette erweiterten sich in der Folgezeit betrachtlich Koller zum Vermengen von Farbgemischen Muhlen und Dampfmaschinen wurden aufgestellt Im Keller des ehemaligen Schlosses entstand das Chromgelb in der oberhalb der Hemelmuhle gelegenen Farbenmuhle an deren Stelle nach ihrer Aufgabe der ehemalige Grillplatz Blaue Maus entstand wurde Knochenschwarz gemahlen und das Kasseler Braun wurde auf dem Fabrikhof und dem alten Burgboden getrocknet Im Schloss lagerten Saurefasser und Chemikalien Der Umsatz schnellte in die Hohe Neue Produkte naturliche Erdfarben Teerfarben Chrom und Zinkfarben Lacke wie Litholrot ab 1910 Teerfarben angeriebene Druckfarben ab 1912 und Tapetenfarben ab 1921 kamen ins Sortiment 1914 1945 Bearbeiten Ein Fabrikbrand im Jahre 1914 der grosse Teile der Alten Burg zerstorte der Erste Weltkrieg die Nachkriegsinflation und die 1929 einsetzende Weltwirtschaftskrise verursachten starke Ruckschlage aber Friedrich Habich baute den Betrieb nach dem Krieg weiter aus mobilisierte den alten Kundenstamm in Italien und Agypten und bediente neue Markte in Sudamerika Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde zwar weiter produziert aber die Produktion kam schliesslich fast zum Erliegen denn die Junkers Flugzeug und Motorenwerke richteten auf einem Teil des Firmengelandes einen Rustungsbetrieb ein der die Habichsche Produktion erheblich einschrankte Nachkriegsaufschwung und heutige Situation Bearbeiten Nach dem Krieg kam die Farbenfabrik anfangs vor allem mit der Lieferung grosser Mengen Oliv an die Lackfabrik Schramm Lacke in Offenbach fur die Fahrzeuge der amerikanischen Besatzungstruppen wieder auf die Beine 1955 brachte die Firma Trockenfarben auf den Markt sowohl als anorganische Erd und Mineralfarben die eine grosse Naturlichkeit besitzen als auch als chemische Pigmente mit auffallender Leuchtkraft die im Restaurationsbereich von Kunstlern und beim Einfarben von Zement oder Beton benutzt werden 1959 begann die Produktion von Dispersionsfarben Im Jahre 1967 fielen die noch immer beachtlichen Reste der alten Burg einem weiteren Grossbrand zum Opfer die verbliebenen Grundmauern benutzte man zum Aufbau von neuen Werk und Lagerhallen 1970 kamen Rasenmarkierungsfarben fur Sportfelder in das Produktangebot 1975 wurden fur die Kunststoffindustrie neue Flussigfarben Pastenfarben und Farbgranulate mit einem Kunststoffanteil eingefuhrt Seit 2000 sind Wandlasuren fur Heimwerker im Angebot Heute werden von etwa 101 Mitarbeitern Malerfarben Dispersionsfarben Rasenmarkierungsfarben und Farbgranulate produziert Besondere Spezialitat sind Farben zum Einfarben von Kunststoffteilen Die Braunkohlenzeche am Gahrenberg in der 30 bis 40 Arbeiter jahrlich zwischen 15 000 und 20 000 t abgebaut hatten wurde nach der letzten Schicht am 30 Oktober 1970 stillgelegt Anschliessend wurden die Forderanlagen fast vollstandig abgerissen und der Stolleneingang verschlossen Im Dezember 1970 wurde der Schornstein gesprengt und auch der letzte offene Stollen versturzt Das Kesselhaus das zuletzt vom Forstbetriebshof Gahrenberg Hessenforst genutzt worden war wurde im Dezember 2007 das ehemalige Steigerhaus 2008 abgerissen Weblinks BearbeitenHabich s bringt Farbe ins Leben HNA 17 August 2010 Geschichtliches auf der Website von Habich FarbenLiteratur Bearbeiten200 Jahre G E Habich s Sohne Veckerhagen Farbenfabrik auf dem Weg durch zwei Jahrhunderte Hrsg von G E Habich s Sohne Veckerhagen 1985 Paul Adolf Kirchvogel 175 Jahre G E Habich s Sohne Veckerhagen Aus der Geschichte einer deutschen Farbenfabrik Hrsg von G E Habich s Sohne Veckerhagen 1960 Friedrich Habich Habich s Fabrik in Veckerhagen und das Braunkohlenwerk am Gahrenberg Heimatjahrbuch Landkreis Hofgeismar Hofgeismar 1929Einzelnachweise Bearbeiten a b Habich Farben Unternehmen Abgerufen am 16 Januar 2022 Jahresabschluss zum Geschaftsjahr vom 01 01 2020 bis zum 31 12 2020 veroffentlicht im elektronischen Bundesanzeiger abgerufen am 16 Januar 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Habich Farben amp oldid 238559030