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In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Es fehlt noch diverses Entwicklung und Ablauf der Wetterlage in anderen Regionen Deutschlands Schaden etc Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Das Unwetter vom 27 28 August 1955 war eine Unwetterkatastrophe die ganz Mitteleuropa heimsuchte und bei der allein in Deutschland mindestens 15 Menschen ums Leben kamen sowie Millionenschaden durch Blitzschlag Orkanboen Hagel und Uberschwemmungen entstanden Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung der Wetterlage 2 Schaden 3 Konsequenzen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseEntwicklung der Wetterlage BearbeitenDer August des Jahres 1955 war von einer mehrwochigen Trockenperiode mit hochsommerlichen Temperaturen hervorgerufen von einem vom Nordatlantik bis Skandinavien reichenden Hochdruckgebiet gepragt Mit Abschwachung dieses Hochs konnte am 27 August 1955 ein Gewittertief von Nordfrankreich nach Norddeutschland ziehen An seiner Vorderseite fuhrte es sehr schwule und hochlabile Mittelmeerluft nach Mitteleuropa wahrend an der Ruckseite deutlich kuhlere Luft herangefuhrt wurde Im Ubergangsbereich zwischen der sehr heissen Subtropikluft und der auf der Ruckseite des Tiefs einfliessenden kuhleren Luftmasse bildeten sich ab dem Mittag des 27 August ausserst heftige und sehr blitzintensive Gewitter mit Hagelschlag Orkanboen und Starkregen die Mitteleuropa von West nach Ost uberquerten Schaden BearbeitenBesonders schwer betroffen waren die Bundeslander Niedersachsen Bremen Hamburg und Schleswig Holstein Hier wurden allein 11 Menschen vom Blitz erschlagen darunter zwei Bauern der Insel Neuwerk die sich zusammen mit einem Kurgast auf der Fahrt mit der Pferdekutsche vom Festland zur Insel befanden 1 Da die Wettervorhersage noch in den Kinderschuhen steckte konnten keine Unwetterwarnungen herausgegeben werden so dass viele Menschen im Freien vom aufziehenden Unwetter uberrascht wurden Schadensschwerpunkte bildeten die damaligen Landkreise Hoya Wesermarsch Stade Bremervorde und Holzminden Im Kreis Steinburg entstanden binnen einer Stunde 5 Grossbrande insgesamt wurden in Norddeutschland 40 Bauernhofe Stalle und Wirtschaftsgebaude durch Blitzschlag vollig zerstort unzahlige Gebaude erlitten z T schwere Teilschaden 2 Allein der durch die Brande hervorgerufene Sachschaden wurde 1955 auf nach damaliger Kaufkraft uber 5 Millionen DM geschatzt Nicht nur in den durch Blitzschlag in Brand gesetzten Gehoften kamen ganze Viehbestande um sondern auch auf den Weiden Allein in Schleswig Holstein wurden uber 100 Stuck Grossvieh auf den Weiden vom Blitz erschlagen Zudem fuhrten Hagel und Starkregen zu Uberschwemmungen Besonders schwer vom Hochwasser betroffen war dabei das Harzvorland ein Schwerpunkt lag hier im Raum Bad Harzburg sowie die Landkreise Hameln und Holzminden In den Orten Eschershausen Scharfoldendorf Stadtoldendorf und vielen kleineren Orten im Landkreis walzten sich Sturzfluten von den Berghangen herab und uberfluteten die Siedlungsgebiete In Eschershausen wurden einige Wohnhauser total zerstort ein vollbesetztes Kino musste mit Hilfe von Booten evakuiert werden Viele Menschen im Landkreis Holzminden konnten nur mit Booten aus ihren uberfluteten Hausern gerettet werden Die Bahnstrecke Vorwohle Emmerthal wurde durch einen Erdrutsch unpassierbar In Kirchbrak kam eine Frau ums Leben als sie von einer Flutwelle von einer Brucke gespult wurde In Warmsen ertrank ein Mann im Keller seines Hauses Auch in Hameln gab es ein Todesopfer 3 In Neuhermsdorf wurde ein Barackenlager durch einen Bergrutsch zerstort hier turmten sich Gerollmassen teilweise meterhoch 4 In Tettau verbrannte der Besitzer einer in Brand geratenen Scheune nachdem dort der Blitz in die fest installierte Dreschmaschine geschlagen war 5 Weitere schwere Schaden entstanden an den damals noch als Uberlandleitungen installierten Fernsprech und Stromversorgungseinrichtungen Der Ausfall der Stromversorgung und der Telefonverbindung durch Blitzschlag und umsturzende Baume fuhrte dazu dass in den Dorfern sowohl eine Sirenenalarmierung als auch eine telefonische Alarmierung der Feuerwehren nicht moglich war und die Feuerwehren oft erst viel zu spat am Brandort eintreffen konnten Konsequenzen BearbeitenDie sehr hohen Schaden die das Unwetter vom 27 28 August 1955 hervorgerufen hatte fuhrten zu umfangreichen behordlichen Untersuchungen Als ein grosses Problem erwies sich die damals noch vollig unzureichend ausgerustete Feuerwehr das Fehlen gut ausgebauter Zufahrtsstrassen zu den einzelnen Gehoften sowie eine unzureichende Wasserversorgung Die Feuerwehren trafen so erst sehr spat am Brandort ein und waren weil sie damals noch nicht uber Tankloschfahrzeuge verfugten auch nicht in der Lage beim Eintreffen am Einsatzort sofort mit der Brandbekampfung zu beginnen sondern mussten teilweise uber weite Wege die Wasserversorgung herstellen So musste die Feuerwehr beim Grossbrand des Heidehofs in Wedel die Loschwasserversorgung mit Eimerketten organisieren 6 Zur Verbesserung des Brandschutzes im landlichen Raum wurden in den Folgejahren viele Feuerwehren mit Tankloschfahrzeugen ausgestattet Ebenso wurden im Rahmen von Meliorationsmassnahmen die landwirtschaftlichen Wege ausgebaut und das Strassennetz im landlichen Raum ausgebaut Die Vielzahl der durch Blitzschlag hervorgerufenen Grossbrande deutete technische Probleme im Bereich des Blitzschutzes an Die kriminalpolizeiliche Untersuchung der Grossschadensfalle im damaligen Verwaltungsbezirk Oldenburg ergab dass ein Grossteil der zerstorten Gebaude in jungster Zeit neu mit Reet eingedeckt worden war Die Befestigung des Reets war dabei mit Draht statt wie bisher mit Rohrgeflecht erfolgt Dies hatte zur Folge dass der Blitz das Dach trotz eines vorhandenen Blitzableiters in Brand setzen konnte da er an einzelnen Kontaktpunkten zwischen Blitzableiter und dem eingebauten Draht uber die Verdrahtung des Reets grossflachig in die Dachdeckung eindringen und binnen kurzester Zeit das gesamte Dach in Brand setzen konnte Dieses Ermittlungsergebnis veranlasste die zustandigen Landesbrandkassen als Versicherer angesichts der sehr hohen Schaden eine flachendeckende Uberprufung des Blitzschutzes durchzufuhren 7 Weblinks Bearbeiten27 August 1955 Wattwagen vom Blitz getroffen In Cuxhavener Allgemeine vom 27 August 2005 abgerufen am 05 Mai 2017Einzelnachweise Bearbeiten Der Himmel in Flammen Elf Menschen durch Blitzschlag getotet Schwere Unwetter uber Norddeutschland In Hamburger Abendblatt Nr 200 vom 29 August 1955 Blitzfallen in den Dorfern Gefahrliche Schilfdacher Gewitterschaden in Niedersachsen werden untersucht In Hamburger Abendblatt Nr 202 vom 31 August 1955 Im Keller ertrunken Die schweren Wolkenbruche im Weserbergland Im Schlauchboot aus dem Kino In Hannoversche Allgemeine Zeitung Nr 201 vom 30 August 1955 Auf den Spuren der Sintflut im Lennetal In Taglicher Anzeiger Holzminden vom 26 August 2005 http www lr online de regionen senftenberg Tettauer Feuerwehr seit 75 Jahren aktiv art1054 2582521 Tettauer Feuerwehr seit 75 Jahren aktiv In Lausitzer Rundschau vom 27 Juni 2009 Der Himmel in Flammen Elf Menschen durch Blitzschlag getotet Schwere Unwetter uber Norddeutschland In Hamburger Abendblatt Nr 200 vom 29 August 1955 Blitzfallen in den Dorfern Gefahrliche Schilfdacher Gewitterschaden in Niedersachsen werden untersucht In Hamburger Abendblatt Nr 202 vom 31 August 1955 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Unwetter vom 27 28 August 1955 amp oldid 235660938