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Ecke von Zezschwitz 23 April 1922 in Wunschendorf 1 Marz 2003 in Coburg war ein deutscher Bodenkundler Agrikulturchemiker und Geologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEcke von Zezschwitz entstammt der meissnischen Uradelsfamilie Zezschwitz Geboren in Wunschendorf im Erzgebirge wuchs er auf dem Rittergut Deutschbaselitz der Familie bei Kamenz in Sachsen auf Nach Ende des Zweiten Weltkriegs und der Enteignung seiner Familie noch im Jahr 1945 1 im Zuge der Bodenreform blieb er in Westdeutschland Nach dem Studium und der Promotion an der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim mit der Dissertation Zur Frage der Auswertung von Bodenuntersuchungen unter Berucksichtigung wurttembergischer Verhaltnisse 1950 51 war von Zezschwitz zunachst als Agrikulturchemiker bei verschiedenen Versuchsanstalten und Instituten tatig So arbeitete er an der von Siegfried Gericke geleiteten Landwirtschaftlichen Versuchsanstalt der Thomasphosphat Erzeuger in Essen Bredeney Dort beschaftigte er sich vor allem mit dem Verhalten der Phosphorsaure im Boden und den Moglichkeiten der Phosphorsauredungung 1958 wechselte Ecke von Zezschwitz an das Geologische Landesamt nach Krefeld wo er ab 1959 das Dezernat Spezialkartierung fur die Forstwirtschaft zunachst als wissenschaftlicher Angestellter und dann ab 1964 als Landesgeologe bis zum Eintritt in den Ruhestand 1981 leitete In dieser Zeit wurden fast alle Staatsforste Nordrhein Westfalens im Massstab 1 10 000 bodenkundlich kartiert 2 Diese grossmassstabige Waldbodenkartierung war eine seiner wichtigsten Leistungen Seine bodenkundliche Arbeit beeinflusste daruber hinaus jedoch die Praxis der gesamten Bundesrepublik auf diesem Gebiet So hatte von Zezschwitz sowohl an den ersten beiden Auflagen der Bodenkundlichen Kartieranleitung als auch an der dritten und vierten Auflage der Forstlichen Standortsaufnahme wesentlichen Anteil 2 Das in der bodenkundlichen Praxis zum Handwerkszeug gehorende so genannte Korngrossen Dreieck ein Diagramm mit dem sich recht einfach die jeweilige Bodenart ermitteln lasst hat er ebenfalls massgeblich mitentwickelt 2 Auch mit den Humusformen des Waldes und deren Bestimmung hat sich von Zezschwitz in pragender Weise auseinandergesetzt Eine Reihe seiner Arbeiten zur Humusmorphologie zwischen 1965 und 1968 fuhrten zur Klassifizierung von typischen Waldhumusformen im nordwestdeutschen Mittelgebirgsraum Die Ansprachekriterien dazu hat er systematisch aufgearbeitet Sie wurden anschliessend in den bodenkundlichen Kartieranleitungen als Bestimmungsschlussel aufgenommen Sie sind seither die Basis der Humusformenansprache in Deutschland 2 und werden an den Hochschulen gelehrt Von 1976 bis 1994 leitete Dr Ecke von Zezschwitz den Arbeitskreis Waldhumusformen der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft deren Mitglied er war Seine Erkenntnisse schlugen sich in 85 wissenschaftlichen Veroffentlichungen hauptsachlich im Geologischen Jahrbuch aber auch in forstfachlichen Organen nieder Schon fruh ubernahm Ecke von Zezschwitz zudem Lehrauftrage und Praktika auch an der Forstlichen Fakultat der Georg August Universitat Gottingen in Hann Munden und spater Gottingen Bei Exkursionen und in Kolloquien machte er Studenten und Nachwuchs Bodenkundler mit der Humusformenbestimmung und deren Kartierung vertraut 2 Auch im Ruhestand blieb von Zezschwitz noch sehr aktiv und veroffentlichte weitere 22 Arbeiten darunter die umfangreiche Darstellung Die Boden des Hardehausener Waldes Forstamtsbezirk Neuenheerse 1988 Sein Interessensschwerpunkt lag im Zuge der Debatte um das sogenannte Waldsterben in den 1980er und 1990er Jahren jedoch auf der Untersuchung von Bodenveranderungen durch Immissionseinflusse Der Landesgeologe Dr Ecke von Zezschwitz starb am 1 Marz 2003 im oberfrankischen Coburg Schriften BearbeitenZur Frage der Auswertung von Bodenuntersuchungen unter Berucksichtigung wurttembergischer Verhaltnisse Dissertationsschrift Stuttgart Hohenheim 1950 zusammen mit Siegfried Gericke Bodenuntersuchung und Phosphorsauredungung Essen 1952 Zur Frage der Festlegung von Phosphorsaure im Boden in Die Phosphorsaure Band 13 1953 Folge 1 3 Essen 1953 zusammen mit Oskar Burghardt Flugstaubbeeinflusste Boden im Bereich des Siebengebirges in Geologisches Jahrbuch Reihe F Bodenkunde Heft 7 Stuttgart 1979 zusammen mit Dieter Parniewski et al Typische Humusformen des Pfalzerwaldes in Geologisches Jahrbuch Reihe F Bodenkunde Heft 7 Stuttgart 1979 Grundsatze fur Bodenkartierungen zur forstlichen Standorterkundung in Geologisches Jahrbuch Reihe F Bodenkunde Heft 16 Stuttgart 1984 Immissionsbedingte Anderungen analytischer Kennwerte nordwestdeutscher Mittelgebirgsboden in Geologisches Jahrbuch Reihe F Bodenkunde Heft 20 Stuttgart 1985 Anderungen der Schwermetallgehalte nordwestdeutscher Waldboden unter Immissionseinfluss in Geologisches Jahrbuch Reihe F Bodenkunde Heft 21 Stuttgart 1986 Die Boden des Hardehausener Waldes Forstamtsbezirk Neuenheerse mit Beitragen von Hubertus Wachter Krefeld 1988 Schwermetallgehalte des Waldhumus im rheinisch westfalischen Bergland Berichte des Forschungszentrums Waldokosysteme Reihe B Band 43 Gottingen 1995 als Mitverfasser Waldboden des Lipper Berglandes In Geologie und Palaontologie in Westfalen Heft 58 Munster 2001 ISBN 3 924590 74 5 Literatur BearbeitenHans Friedrich von Ehrenkrook Walter von Hueck Christoph Franke Genealogisches Handbuch des Adels C A Starke Glucksburg Ostsee 1973 S 478 Gerhard Milbert Dr Ecke von Zezschwitz gestorben In Forst und Holz 58 Jahrgang Heft 15 16 2003 S 485 ISSN 0932 9315Weblinks BearbeitenNachruf von Gerhard Milbert im Webauftritt der Arbeitsgruppe Humusformen der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft pdf 4 kB Einzelnachweise Bearbeiten Geschichte n Memento vom 7 Juli 2010 im Internet Archive In Deutschbaselitz de a b c d e Gerhard Milbert Dr Ecke von Zezschwitz gestorben In Forst und Holz 58 Jahrgang Heft 15 16 2003 S 485 fast gleichlautend auch Nachruf von Gerhard Milbert im Webauftritt der Arbeitsgruppe Humusformen der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft PDF Datei 4 kB Normdaten Person GND 1134909616 lobid OGND AKS LCCN n86120812 VIAF 213374066 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zezschwitz Ecke vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Bodenkundler Agrikulturchemiker und GeologeGEBURTSDATUM 23 April 1922GEBURTSORT WunschendorfSTERBEDATUM 1 Marz 2003STERBEORT Coburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ecke von Zezschwitz amp oldid 238470799