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Heinrich Grunholzer 18 Februar 1819 in Trogen 18 Juli 1873 in Uster war ein Schweizer Lehrer Politiker Nationalrat und Fabrikant Heinrich Grunholzer Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Appenzell und Basel Landschaft 1 2 Ausbildung in Kusnacht Primarlehrer in Thalwil 1 3 Weiterbildung in Orbe und Genf 1 4 Sekundarlehrer in Bauma 1 5 Berlin 1 6 Zuruck in Bauma 1 7 Seminardirektor in Munchenbuchsee 1 8 Lehrer an der Industrieschule in Zurich Autor Politiker 1 9 Fabrikant und Politiker in Uster 2 Familie 3 Nachlass 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenAppenzell und Basel Landschaft Bearbeiten Grunholzer wurde 1819 im appenzellischen Trogen geboren Er besuchte zunachst die Dorfschule und dann die zu dieser Zeit als Musterschule bekannt werdende Schule in der Waisenanstalt Schurtanne die nach dem Vorbild von Philipp Emanuel von Fellenbergs Wehrlischule gefuhrt wurde 1 Heinrich Grunholzers Vater Johannes Ulrich Grunholzer war zunachst Schulmeister Lehrer in Gais danach Landschreiber und Wirt in Trogen Er musste sein Wirtshaus den Hirschen aus wirtschaftlichen Grunden 1832 aufgeben Teile der Familie zogen dann nach Wald wo Heinrich Grunholzer eine Lehre in der Textilfabrikation begann 2 1833 zog seine Familie nach Oltingen wo der Vater eine Stelle als Lehrer gefunden hatte 3 Heinrich half seinem Vater in Oltingen beim Unterrichten In Oltingen erlebte Grunholzer 1833 die Basler Kantonstrennung er zog auch auf Seite des basellandschaftlichen Landsturms gegen die baselstadtischen Truppen ins Feld kam aber nicht zum Einsatz die Baselstadter wurden an einem anderen Ort auf der Hulftenschanz endgultig geschlagen und der Kanton schliesslich definitiv geteilt Im Fruhling 1834 wurde er als Schulgehilfe in Hemmiken angestellt 4 Dadurch lernte er das Schulsystem in Baselland kennen Ausbildung in Kusnacht Primarlehrer in Thalwil Bearbeiten Im Februar 1835 zog Heinrich Grunholzer aus dem Elternhaus aus und bewarb sich am Seminar Kusnacht um sich als Primarlehrer ausbilden zu lassen Das zurcherische Lehrerseminar 5 in Kusnacht wurde von Ignaz Thomas Scherr geleitet Mit der Gleichstellung von Stadt und Land und der neuen Verfassung die nach dem Ustertag ausgearbeitet worden war wurde die Volksschule zur eigenstandigen von der evangelisch reformierten Kirche unabhangigen Organisation Die Schule sollte jetzt nicht nur zu sittlich religiosem Verhalten und auf das Berufsleben vorbereiten sondern dazu befahigen dass die Burger ihre demokratischen Rechte wahrnehmen konnten 6 Die Motivation der jungen Manner die sich in Kusnacht bewarben war wesentlich eine politische Sie wollten durch Volksbildung das Fundament des demokratischen Staates sichern Grunholzer wurde 1835 ans Seminar aufgenommen und bestand noch im selben Jahr die Primarlehrerprufung Im November 1835 wurde er vom zurcherischen Erziehungsrat an die Primarschule in Thalwil abgeordnet Er war jetzt mit nur 17 Jahren Schulmeister Grunholzer wollte jedoch Sekundarlehrer werden er nutzte seine Freizeit um sich fortzubilden und begann Franzosisch zu lernen Ab und zu nahm er den damals weiten Weg nach Zurich in Kauf um sich Theatervorfuhrungen anzuschauen Im Sommer 1836 begab er sich auf eine kleine Schweizerreise Diese Reise fuhrte ihn unter anderem auf die Rigi Weiterbildung in Orbe und Genf Bearbeiten Grunholzer entschloss sich ins Welschland zu gehen um dort sein Franzosisch zu verbessern und sich fortzubilden Deswegen schrieb er am 28 September 1836 ein Entlassungsgesuch an den Erziehungsrat Dieser hiess sein Gesuch gut und er durfte Thalwil verlassen Grunholzers nachste Station war Orbe wo er auch als Privatlehrer tatig war Der Leiter des dortigen Pensionats Herr Reymond kontrollierte ihn ziemlich stark und unterrichtete ihn in Franzosisch 7 Nach kurzer Zeit fuhlte sich der an die Freiheit in Kusnacht gewohnte Grunholzer in Orbe nicht mehr wohl nach acht Monaten verliess er Orbe mit Ziel Genf um dort die Akademie zu besuchen Ziemlich mittellos musste er seinen Lebensunterhalt durch Nachhilfestunden bei den Kindern des Genfer Tagsatzungsgesandten Louis Rilliet de Constant verdienen Die Freizeit verbrachte Grunholzer oft mit Heinrich Zollinger der gleichzeitig in Genf studierte und der ebenfalls in Kusnacht das Seminar absolviert hatte In die Genfer Zeit fallt auch die Beteiligung Grunholzers an den Vorarbeiten zur Grundung des Grutlivereins Von Seminardirektor Scherr bekam er die Aufforderung das Sekundarlehrerexamen zu absolvieren und danach eine Lehrstelle zu ubernehmen Im Februar 1838 verliess Grunholzer deshalb Genf und bestand die Prufung als Sekundarlehrer in Kusnacht Mit seinen 19 Jahren war er bereits Sekundarschullehrer Sekundarlehrer in Bauma Bearbeiten Grunholzer wurde an die neu eroffnete Sekundarschule in Bauma abgeordnet wo er am 12 Mai 1838 eintraf Wahrend seiner Tatigkeit in Bauma machte der Zuriputsch viele Errungenschaften der liberalen Revolution im Kanton Zurich ruckgangig Die wieder an die Macht gekommenen Konservativen entliessen unter anderem sofort den von Grunholzer verehrten Seminardirektor Scherr Auch in Bauma kam es zu Unruhen und Protesten gegen die ungeliebte weil nicht mehr von der Kirche kontrollierten Volksschule Grunholzer stellte sich leidenschaftlich auf die Seite der Schulreform und machte sich so in konservativ religiosen Kreisen viele Feinde Oft war nur die halbe Schulklasse anwesend weil die Eltern ihren Kindern den Besuch des Unterrichts bei Grunholzer verboten Die Sekundarschulpflege die nicht vom reformierten Pfarrer dominiert war setzte sich aber fur Grunholzer ein so dass er 1840 definitiv zum Sekundarlehrer in Bauma gewahlt wurde 8 Grunholzer engagierte sich auch journalistisch fur die Volksschule und die Errungenschaften der radikal liberalen Verfassungen Er arbeitete als Korrespondent bei der Appenzeller Zeitung und schrieb geharnischte Artikel im Vorlaufer 9 im Landboten und im padagogischen Beobachter 10 1840 und im Mai 1842 veroffentlichte Grunholzer anonym vernichtende Abrechnungen mit der herrschenden konservativen Zurcher Regierung 11 Berlin Bearbeiten Im Sommer 1842 verlangte er vom Erziehungsrat einen einjahrigen Urlaub welchen er erhielt Ende Oktober 1842 reiste er nach Berlin und belegte verschiedene Vorlesungen an der dortigen Universitat Er studierte u a bei Carl Ritter Jacob Grimm Wilhelm Grimm und Georg Andreas Gabler und setzte sich zu einer Zeit in der die Junghegelianer in Berlin ihren Zenit erreichten intensiv mit Hegels Philosophie auseinander auch in Gesprachen mit Bruno Bauer Auf Empfehlung von Scherr traf er sich auch mit Adolph Diesterweg dessen Lehrerseminar ihn positiv beeindruckte Das preussische Schulwesen hingegen enttauschte ihn eher Privat hatte er Kontakte zu Friedrich Adolf Trendelenburg und seiner Familie und Bettina von Arnim und ihrer Familie Bettina von Arnim hatte er auf einer Geburtstagseinladung fur Wilhelm Grimm kennengelernt Sein ihn begleitender Studienfreund Becker beschreibt den ersten Eindruck wurden wir bald auf ein kleines altes Frauchen aufmerksam die wie eine Fledermaus der sie an struppigem Ansehn wenig nachstand unstat umherschlupfte 12 Sie arbeitete an ihrem Konigsbuch 13 und bestarkte Grunholzer in seiner Absicht die Armenfrage zu studieren Grunholzer besuchte die Armenhauser der Berliner Vorstadt dem sogenannten Voigtland Das Elend und die Armenschicksale beschrieb er in einem der ersten Sozialberichte in deutscher Sprache welcher unter dem Titel Berichte eines jungen Schweizers aus dem Vogtlande als Anhang zu Bettina von Arnims Konigsbuch erschien und mit der prazisen Schilderung des angetroffenen Pauperismus betrachtliches Aufsehen erregte Daneben besuchte Grunholzer die verschiedensten Komponisten um sie im Auftrage von Sangerpfarrer Johann Jakob Sprungli um Kompositionen fur dessen Mannergesange von Freunden der Tonkunst 14 zu bitten Grunholzer war auch unter Mitstudenten gut vernetzt und verbrachte die Abende in Niquets Kneipe z B mit Eduard Suter 15 spater Kantons Regierungs und Nationalrat in Zurich mit dem er ein Leben lang befreundet blieb oder David Fries seinem spateren Konkurrenten um das Amt des Seminardirektors in Kusnacht Dank des Honorars fur den Anhang zu von Arnims Buch konnte sich Grunholzer die Ruckreise in die Schweiz uber Hamburg Helgoland und dann der Elbe entlang uber Leipzig Dresden und Prag leisten Zuruck in Bauma Bearbeiten Zwischen 1843 und 1847 wirkte Grunholzer wieder in Bauma Er engagierte sich nach wie vor politisch und padagogisch verfasste eine Kampfschrift gegen den Pietismus 16 und machte an Erziehungsrat und Schulsynode Eingaben zum Lehrplan Er war Redaktor des liberalen Schulboten und beteiligte sich an einem Freischarenzug der allerdings schon vor Grunholzers Einsatz scheiterte Sein stetes Engagement bewirkte dass Grunholzer zu einem der wichtigen Verfechter des Liberalismus in der Schweiz wurde Dieser hatte im Kanton Zurich wieder zunehmend Erfolg bereits 1845 wurde die konservative Regierung von einer liberalen abgelost Auch im Kanton Bern erfolgte 1846 eine Verfassungsrevision der nunmehr radikal gesinnte Rat wollte die Volksschule aufwerten und aus dem Einflussbereich der Kirche losen Er berief im Marz 1847 Heinrich Grunholzer zum Seminardirektor des bernischen Lehrerseminars in Munchenbuchsee Seminardirektor in Munchenbuchsee Bearbeiten In Munchenbuchsee wirkte Grunholzer von 1847 bis 1852 als Seminardirektor Er war fur die Ausbildung der Seminaristen und die Weiterbildung der bernischen Lehrerschaft zustandig Die meisten Beschlusse fielen in der Seminarlehrerkonferenz der alle Seminarlehrer angehorten Grunholzer ermunterte auch die Seminaristen politisch tatig zu sein Daneben wirkte er als erster Prasident des Mitbestimmungsorgans der bernischen Lehrerschaft der Schulsynode 1850 gewann die konservative Partei die Wahlen im Kanton Bern Das Seminar unter der Leitung des radikal liberalen Grunholzer und mit einer grosstenteils gleich gesinnten Seminarlehrerschaft wurde von vielen Konservativen als zu wenig christlich abgelehnt Grunholzer vertrat durchaus christliche Werte er lehnte aber die Lehre von der Erbsunde ab und war uberzeugt von der Vervollkommnungsfahigkeit der Menschheit zu der die Volksschule einen wichtigen Beitrag zu leisten habe 17 1851 unterzeichneten Grunholzer und ein Grossteil der Lehrerschaft ein Abberufungsbegehren gegen den konservativen Grossen Rat des Kantons Bern Die Konservativen konnten sich aber in der darauf folgenden Volksabstimmung 1852 knapp behaupten Unmittelbar nach ihrem Abstimmungserfolg wurde die tatsachlich dann nie durchgefuhrte Aufhebung des Seminars beschlossen und Grunholzer sofort entlassen Durch die Mehrheit des Grossen Rates unterstutzt durch die konservative Presse wurde argumentiert der christliche Geist werde zu wenig gefordert eine Ansicht die auch im Volk verbreitet war Vor allem wurde das Seminar aber als Ort der politischen Agitation gegen die konservative Weltanschauung gesehen es sollte verhindert werden dass zukunftige Lehrer in einem falschen politischen Geist erzogen wurden 18 Die Wegweisung war fur Grunholzer ein schwerer Schlag auch nachtraglich sah er sein Wirken im Kanton Bern als Hohepunkt seines beruflichen Lebens an 19 1849 hatte Grunholzer Rosette Zangger eine Fabrikantentochter aus Uster kennengelernt Ihr Vater der Textilindustrielle und Nationalrat Hans Heinrich Zangger war ursprunglich gegen ein Verlobnis da er als Politiker um die unsichere berufliche Situation Grunholzers im Kanton Bern wusste Dank der diskreten Vermittlung der Padagogin Josephine Stadlin bei der Rosette Zangger ausgebildet worden war willigte er schliesslich ein 20 Die Heirat fand 1852 wenige Tage vor der Entlassung Grunholzers in Munchenbuchsee statt Das Paar fand zunachst Unterkunft in Uster bei Hans Heinrich Zangger Lehrer an der Industrieschule in Zurich Autor Politiker Bearbeiten Heinrich Grunholzer und Rosette Grunholzer Zangger lebten 1853 1855 im heute zu Zurich gehorenden Hottingen und danach in Oberstrass In dieser Zeit wurden die beiden alteren Tochter Rosa und Luise geboren Clara wurde 1862 folgen Grunholzer arbeitete als Lehrer fur deutsche Sprache und Geschichte an der Industrieschule in Zurich Er blieb zusammen mit Heinrich Zollinger der jetzt Seminardirektor in Kusnacht war Redaktor der Schweizerischen Schulzeitung wurde in den Vorstand der Schulsynode und zum Prasidenten des Sekundarlehrervereins gewahlt und gab zusammen mit Friedrich Mann ein Uberblickswerk uber das Erziehungswesen in der Schweiz heraus 21 Grunholzer war in diesen Jahren bestrebt wieder eine Stelle als Seminardirektor zu erhalten 1853 wurde er vom thurgauischen Regierungsrat knapp als Direktor des Lehrerseminars in Kreuzlingen gewahlt nahm die Berufung auf Anraten von Scherr der damals Prasident des thurgauischen Erziehungsrates war und politische Unruhen befurchtete aber schliesslich nicht an 1854 wurde Grunholzer vom Wahlkreis Wiedikon erstmals in den Zurcher Grossen Rat Kantonsrat gewahlt 22 In diesem Wahlkreis hatten die Anhanger der sozialen Bewegung um Johann Jakob Treichler und Karl Burkli die Mehrheit Mit seinen ebenfalls gewahlten Lehrerkollegen Kaspar Honegger und Johann Caspar Sieber verstarkte Grunholzer nun im Grossen Rat die aussere Linke 1855 zerschlug sich die berechtigte Hoffnung Grunholzers als Nachfolger Zollingers Seminardirektor in Kusnacht zu werden Grunholzer wurde zwar von der Lehrerschaft unterstutzt und der damalige Erziehungsdirektor Alfred Escher schlug ihn zur Wahl vor Stattdessen wurde schliesslich der Theologe David Fries berufen Die Schulsynode wahlte danach Fries nicht mehr als ihren Vertreter in den Erziehungsrat und ersetzte ihn durch Grunholzer ebenso wahlte sie Grunholzer 1956 zu ihrem Prasidenten Fabrikant und Politiker in Uster Bearbeiten Die Arbeit an der Industrieschule hatte Grunholzer immer als Ubergang und Broterwerb bis zu einer erneuten Tatigkeit in der Lehrerbildung angesehen Nachdem sich diese Moglichkeiten nun zerschlagen hatten zog die mittlerweile vierkopfige Familie 1858 nach Uster und Grunholzer trat in das Spinnereigeschaft seines Schwiegervaters ein in dem bereits ein anderer Schwiegersohn Johann Caspar Gujer tatig war Hans Heinrich Zangger selbst wollte sich aus dem Unternehmen zuruckziehen Die Familie Zangger war eine der machtigen und vermogenden Textilindustriellen Familien in Uster Heinrich Grunholzer engagierte sich von Beginn weg auch im Dorfleben er war Mitglied der Gemeindeschulpflege 1860 bis zu seinem Tod Prasident der Sekundarschulpflege und war auch in Vereinen aktiv 1860 bis 1868 war er Prasident der Schutzengesellschaft er wirkte im gemischten Chor mit und grundete einen Leseverein und damit verbunden eine Wochengesellschaft zur Unterhaltung und Belehrung 23 Politisch engagierte sich Grunholzer einerseits weiterhin radikal so etwa fur die Anstellung des Reformtheologen Friedrich Salomon Vogelin als Pfarrer in Uster Im Grossen Rat setzte er sich aber bei der Beratung des neuen Fabrikgesetzes 1859 fur die 13 stundige Kinderarbeit ein statt 12 Stunden wie vom unterdessen zum Regierungsrat gewahlten Treichler beantragt Seine Politik wurde nun starker auch als Interessenpolitik fur die Fabrikanten als Teil des Systems Escher wahrgenommen Die Wiederwahl durch das Volk in den Grossen Rat misslang Grunholzer 1862 er wurde aber indirekt gewahlt d h vom Grossen Rat kooptiert dem dieses Recht fur 13 Mitglieder zustand 24 In der Alpenbahnfrage nahm Grunholzer durchaus auch im Interesse Usters gegen Escher Stellung der sich fur den Gotthard starkmachte Er setzte sich fur eine Nord Sud Bahnverbindung uber den Bundner Pass Lukmanier ein nbsp Friedhof Uster Familiengrab Grabskulptur von Walter Hurlimann1863 wurde Grunholzer in den Nationalrat gewahlt dem er bis 1869 angehorte Viele Beratungen drehen sich um eine Erweiterung der Volksrechte durch Initiative und Referendum d h um eine Abkehr vom reinen Reprasentativsystem 1866 wahlte der Grosse Rat Grunholzer in den Regierungsrat er lehnte die Wahl aber mit Verweis auf seine Nicht Wahl zum Seminardirektor und den danach ubernommenen Verpflichtungen der Zangger Familie gegenuber ab 19 Im Kanton Zurich bahnte sich derweil ein politischer Erdrutsch an 25 Die Dominanz der Liberalen die Machtfulle der Vertreter des Systems Escher in Politik und Wirtschaft liess eine demokratische Protestbewegung entstehen in der der Ustermer Sekundarlehrer Johann Caspar Sieber und Karl Burkli wichtige Rollen spielten und deren Sprachrohr der Winterthurer Landbote war Sie forderten u a eine Verfassungsrevision und 1868 stimmten 87 der Stimmenden fur eine solche In den Verfassungsrat wurde eine Mehrheit der neuen Demokraten und eine Minderheit gouvernemantaler Liberaler unter ihnen Grunholzer gewahlt Er beteiligte sich als Mitglied des vorberatenden 35er Komitees intensiv an den Verhandlungen im Verfassungsrat war aber meist in der Minderheit und wurde z T etwa wenn er sich gegen eine Steuerprogression einsetzte heftig damit angefeindet dass er nur die eigenen Interessen vertrete Die neue Verfassung mit vielen direktdemokratischen Elementen wurde 1869 angenommen und in den nachfolgenden Wahlen unterlagen die Liberalen auf der ganzen Linie Auch Grunholzer verlor seine Mandate im in Kantonsrat umbenannten Grossen Rat 26 und im Nationalrat 27 Grunholzer hatte schon vor 1869 mit gesundheitlichen Problemen zu kampfen Sein Biograph und Neffe Traugott Koller spricht von Unterleibsentzundungen und Verwachsungen der Eingeweide unter sich mit dem Bauchfell 19 Grunholzer blieb aber Mitglied der Gemeindeschulpflege und Prasident der Sekundarschulpflege in Uster und arbeitete weiter im Unternehmen mit Am 18 Juli 1873 erlag er in Uster seinem Leiden Familie Bearbeiten nbsp Friedhof Uster Familiengrab Grunholzer Ritter Zangger Meister Schmid HurlimannJohannes Ulrich Grunholzer 5 Juni 1782 26 Mai 1864 und Katharina Nanni 5 November 1785 18 September 1855 waren Heinrich Grunholzers Eltern Heinrich hatte funf Geschwister Johannes Jakob 11 August 1808 3 April 1826 Johannes Ulrich 23 Juli 1810 13 Januar 1880 Katharina Heinrika 26 Marz 1814 19 April 1855 Johannes 1 Juni 1822 8 September 1837 und Elsbetha 24 Juni 1828 1852 heirateten Heinrich Grunholzer und Rosette Zangger 24 Marz 1829 19 Marz 1881 in Uster Sie hatten drei Tochter Rosa 7 Mai 1853 1923 Louise 12 Dezember 1855 2 Juli 1907 und Klara 7 Juni 1861 2 Marz 1921 sein Schwager war der Industrielle Heinrich Boller Ein Enkel von Grunholzer war der Kapellmeister Heinrich Ritter 1887 1956 Dieser heiratete die Sangerin und Mazenin Martha geborene Hurlimann 1902 1997 28 Eine ihrer Nichten ist Martha Dewal Hurlimann Sein Neffe Julius Gujer war Unternehmer und Politiker Nachlass BearbeitenHeinrich Grunholzer hat sein Leben und seine Gedanken in unzahligen Tagebuchern festgehalten Neben den Tagebuchern sind Notizbucher Agenden Kalender Gedichte Zeichnungen Fotos Herbarien Briefe Reisedokumente Unterlagen von verschiedenen Vereinen wie der Schutzen oder Gesangsverein und weitere private Dokumente erhalten Ebenfalls befinden sich Schriften die er wahrend seiner Laufbahn als Lehrer produziert hat im Nachlass Ein grosser Teil des Nachlasses befindet sich im Stadtarchiv und der Paul Klaui Bibliothek Uster Werke BearbeitenZwolf Fabeln fur erwachsene Zurcher Winterthur 1840 Jahresrechnung fur das Zurichervolk auf den September 1840 Winterthur 1840 Zweite Rechnung fur das Zurcher Volk Auf den Mai 1842 So oder anders Baden 1842 Erfahrungen eines jungen Schweizers im Vogtlande In in Bettine von Arnim Dies Buch gehort dem Konig Berlin 1843 S 534 598 Digitalisat moderne Ausgabe herausgegeben von Wolfgang Bunzel Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 2008 ISBN 978 3 423 13720 1 Zeugnisse uber die Entstehung und die Folgen der religiosen Verirrungen in der Familie Sporri zu Bauma ein Beitrag zur Geschichte der Pietisterei Zurich 1844 doi 10 3931 e rara 17192 Rechtfertigung der ehemaligen Lehrer des Seminars zu Munchenbuchsee im Kanton Bern Uster 1853 Digitalisat Das Erziehungswesen in der Schweiz unter Mitwirkung mehrerer schweizerischer Schulmanner dargest von Heinrich Grunholzer und Friedrich Mann Bern 1854 Digitalisat Freimuthiges Wort uber das Volksschulwesen des Kantons Zurich Bern 1856 Digitalisat Volksthumliches aus dem Kanton Bern Localsagen und Satzungen des Aberglaubens gesammelt von Heinrich Grunholzer zusammengestellt und herausgegeben von J E RothenbachLiteratur BearbeitenMarkus Burgi Heinrich Grunholzer In Historisches Lexikon der Schweiz 20 Marz 2007 Traugott Koller Lebensbild eines Republikaners Zurich 1875 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich Grunholzer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Publikationen von und uber Heinrich Grunholzer im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Website Villa Grunholzer Kantonsrat des Kantons Zurich Ehemalige Mitglieder Grunholzer Heinrich Grunholzer Heinrich In Deutsche BiographieEinzelnachweise Bearbeiten Louis Speck Veredlung der Armut muss das Losungswort aller Menschenfreunde werden Johann Konrad Zellwegers Erziehungswerk im Umfeld seiner Zeit In Appenzellische Gemeinnutzige Gesellschaft Hrsg Appenzellische Jahrbucher 2006 134 Heft Appenzeller Medienhaus Herisau 2007 S 70 103 Traugott Koller Lebensbild eines Republikaners Band 1 Schiller amp Co Zurich 1875 S 18 19 google ch Heinrich Jakob Heim Seminardirektor Heinrich Grunholzer von Gais Nekrolog In Appenzellische Jahrbucher Folge 2 Heft 7 Bachinger und Kubler Trogen 1877 S 271 f e periodica ch Jakob Emil Rothenbach Heinrich Grunholzer Gedachtnisrede gehalten an der Grunholzerfeier im bernischen Lehrerseminar zu Munchenbuchsee den 26 October 1873 Buchdruckerei von B F Haller Bern 1873 S 10 Hans Ulrich Grunder Lehrerseminar In Historisches Lexikon der Schweiz 9 August 2012 abgerufen am 21 Oktober 2020 Urs Hardegger Wer die Schule hat der hat das Volk In Daniel Trohler Urs Hardegger Hrsg Zukunft bilden Die Geschichte der modernen Zurcher Volksschule Verl Neue Zurcher Zeitung Zurich 2008 ISBN 978 3 03823 470 8 S 40 53 Traugott Koller Lebensbild eines Republikaners Band 1 Schiller amp Co Zurich 1875 S 88 google ch Martin Lengwiler Verena Rothenbuhler Cemile Ivedi Schule macht Geschichte 175 Jahre Volksschule im Kanton Zurich 1832 2007 Lehrmittelverl des Kantons Zurich Zurich 2007 ISBN 978 3 03713 229 6 S 55 75 Der Vorlaufer eine Zeitschrift zur Beforderung grosserer Mundigkeit im hauslichen und offentlichen Leben Brodtmann Schaffhausen 1841 Ignaz Thomas Scherr Hrsg Der padagogische Beobachter fur Eltern Lehrer Schulvorsteher 1839 Heinrich Grunholzer Zweite Rechnung fur das Zurcher Volk auf den Mai 1842 So oder anders Zehnder amp Tuchschmied Baden 1842 Traugott Koller Lebensbild eines Rebublikaners im Rahmen der Zeitgeschichte Band 1 Schiller Zurich 1876 S 265 Arnim Bettina von Dies Buch gehort dem Konig Schroder Berlin 1843 J J Sprungli Hrsg Mannergesange von Freunden der Tonkunst gesammelt und zu Gunsten des Eidgenossischen Sangervereins herausgegeben von J J Sprungli Pfarrer in Thalwil Prasident des Sangervereins am Zurichsee im Verlage des Herausgebers Zurich 1843 Mariann Harri Eduard Suter In Historisches Lexikon der Schweiz 29 Juni 2011 abgerufen am 21 Oktober 2020 Anonym Heinrich Grunholzer Zeugnisse uber die Entstehung und die Folgen der religiosen Verirrungen in der Familie Sporri zu Bauma Ein Beitrag zur Geschichte der Pietisterei Zurcher und Furrer Zurich 1844 Historischer Verein des Kantons Bern Hrsg Sammlung bernischer Biographien Bern 1884 S 424 Guido Estermann Einfluss der Religion auf die staatliche Lehrerbildung der beiden Kantone Bern und Luzern am Beispiel der beiden Seminarien Bern Hofwyl und Hitzkirch zwischen 1832 und 1946 Diss theol Universitat Luzern Luzern 2013 S 218 a b c Traugott Koller Lebensbild eines Republikaners Band 2 Schiller Zurich 1875 S 797 798 Elisabeth Joris Liberal und eigensinnig Die Padagogin Josephine Stadlin die Homoopathin Emilie Paravicini Blumer Handlungsspielraume von Bildungsburgerinnen im 19 Jahrhundert Chronos Zurich 2011 S 130 Heinrich Grunholzer und Friedrich Mann Das Erziehungswesen in der Schweiz Kiesling Zurich 1854 Staatsarchiv des Kantons Zurich Verzeichnis der Mitglieder des Grossen Rahtes PDF 30 Mai 1854 abgerufen am 13 Mai 2020 Hans Rudolf Galliker Vereinsmeier Uster und seine Vereine von 1800 bis in die Gegenwart Hrsg Stadtarchiv und Klaui Bibliothek Uster 2018 S 16 17 Traugott Koller Lebensbild eines Republikaners Band 2 Schiller Zurich 1875 S 787 Christian Koller Vor 150 Jahren Die Demokratische Bewegung pflugt den Kanton Zurich In Sozialarchiv Info 6 2018 abgerufen am 13 Mai 2020 NZZ 11 Juni 1869 NZZ 6 November 1869 Frauen und Geschichte im Zurcher Oberland abgerufen am 25 Juni 2021 Normdaten Person GND 116900903 lobid OGND AKS VIAF 10609168 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grunholzer HeinrichKURZBESCHREIBUNG Schweizer Lehrer Politiker Nationalrat und FabrikantGEBURTSDATUM 18 Februar 1819GEBURTSORT TrogenSTERBEDATUM 18 Juli 1873STERBEORT Uster Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Grunholzer amp oldid 239448011