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Die Heiligenkreuzkirche in Villach ist eine romisch katholische Stadtpfarr und Wallfahrtskirche Die spatbarocke Kirche steht am sudlichen Drauufer im Stadtteil Perau Villach Kirche zum Heiligen KreuzAnklage ChristiBlick in die KuppelAuferstehung ChristiHochaltar Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Aussen 2 2 Innen 3 Fresken 4 Ausstattung 4 1 Hochaltar 4 2 Beweinungsaltar 4 3 Altar des rechten Schachers 4 4 Magdalenenaltar 4 5 Kanzel 4 6 Weitere Einrichtung 4 7 Orgel 5 Heiligenkreuzkapelle 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeschichte BearbeitenEine Kirche St Peter in Perau deren Ursprunge bis in das 8 Jahrhundert zuruckreichen konnten wird erstmals 1233 genannt Die ursprungliche Kirche lag naher zur Drau 1244 wurde die Kirche von der Herrschaft Bamberg als dem Grundherren und dem Patriarchen von Aquileja als Ordinarius dem 1233 errichteten Katharinenspital ubergeben und zur Pfarre erhoben 1280 wurde St Peter gemeinsam mit dem Katharinenspital dem Stift Griffen inkorporiert Der Grundungslegende der Wallfahrtskirche nach wurde ein Kruzifix gefunden das aus einer nahegelegenen Mauer herauswuchs So wurde Perau im 18 Jahrhundert zum Wallfahrtsort Der Kirchenneubau erfolgte zwischen 1726 und 1738 nach einem Entwurf von Hans Eder der unter anderem fur die Planung der Schlosskapellen von Wernberg Ehrenhausen und Werthenau verantwortlich war Bauherr war Augustin Pichler der resignierte Abt des Stiftes Griffen Die Ausfuhrung des Baues oblag Andreas Sigl Siegel wahrscheinlich unter Mithilfe des Poliers Andreas Kandusch und des Zimmermeisters Jakob Scherer Der Bau wurde 1744 gesegnet und 1751 vom ersten Erzbischof von Gorz Carl Michael Graf Attems geweiht Die mit der Kirche verbundene Heiligenkreuz Gnadenkapelle wurde 1771 erbaut und 1774 geweiht Die Pfarrrechte wurden 1783 auf die neue Kirche ubertragen und die alte St Peterskirche 1809 abgetragen Baubeschreibung BearbeitenAussen Bearbeiten Die Kirche ist uber einem kreuzformigen Grundriss gebaut Mittelpunkt ist uber der Vierung die zentrale schlanke Kuppel auf hohem achteckigem Tambour mit einer achteckigen Laterne Die zwei dreigeschossigen Fassadenturme sind mit Pilastern und Gesimsen gegliedert die im untersten Teil zwei Figurennischen und oben je eine Fensteroffnungen umschliessen Die Kapitelle der Pilaster weisen in aufsteigender Folge der Geschosse toskanische ionische und korinthische Formen auf Die Turme werden von hohen Zwiebelhelmen bekront Die alteste Glocke wurde 1728 von Andreas Roder gegossen Die 900 kg schwere Kreuzglocke und die 368 kg schwere Petrusglocke wurden 1964 angeschafft In den Nischen der Turme sind je drei Figuren aufgestellt Am Nordturm unten ein Monch wohl der heilige Benedikt oder Franz von Assisi oben Johannes der Taufer und an der Aussenseite ein spatbarocker heiliger Ulrich Am Sudturm sind unten der heilige Ferdinand von Kastilien oben die heilige Helena und aussen ein 1859 gefertigter Antonius von Padua eingestellt Zwischen den Turmen hat die eingeschwungene Fassade erdgeschossig einen rechteckigen Vorbau uber dem Eingang auf dem eine Ecce homo Gruppe steht Den Abschluss der Mittelfassade bildet eine Adikula mit einer Figurennische die eine 1929 von Jacob Campidell geschaffene Figur des Christkonigs in Predigergestus birgt Auf der Unterseite des Portikus ist die vielfigurige Anklage Christi gemalt die in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts entstand Ostlich des nordlichen Fassadenturms befindet sich ein ovaler Verbindungsraum der in die kleine schmalgestreckte Heiligenkreuzkapelle mit Westchor fuhrt die an der Nordseite der Kirche angebaut ist Innen Bearbeiten Auf das eineinhalb Joch lange Langhaus folgt die Vierung und das Querhaus mit halbrunden Apsiden Der zweijochige Chor endet in einer Apsis und hat auf beiden Seiten des zweiten Chorjoches quadratische Anbauten mit Oratorien im Obergeschoss Die Wande sind durch Pilaster mit reichen Kapitellen durch ein verkropftes stark ausladendes Gesims mit segmentbogenformigen Fenstern daruber gegliedert Unter der leicht eingeschwungenen Orgelempore zeigt das mit F P 1743 signierte Gemalde die Vertreibung der Wechsler aus dem Tempel Fresken BearbeitenDie Fresken in den Gewolben wurden 1960 von Fritz Frohlich im spatexpressionistischen Stil geschaffen In der Kuppel ist das apokalyptische Lamm mit den 24 Altesten zu sehen In den Zwickelfeldern der Kuppelbasis sind die Heiligen Helena Bernhard Longinus und Josef von Arimathaa abgebildet Mittelpunkt der Fresken im Chor ist die Auferstehung Christi Daneben halten zwei Engel die Geisselsaule bzw Lanze und Essigschwamm Weitere Leidenswerkzeuge wie Geissel Hammer und Zange sind in eigenen Medaillons dargestellt Der heilige Petrus ist in grauer Farbe das Kreuz verkehrt haltend vor der Heiligenkreuzkirche gemalt Daran seitlich angefugt sind Medaillons mit Wasserwellen und im Netz gefangene Fische weitere Attribute Petrus In der sudlichen Seitenapside sind die Heiligen Rupert und Modestus wiedergegeben in der nordlichen die Himmelfahrt Mariens Uber der Orgel ist die heilige Cacilia zu sehen Ausstattung BearbeitenDie Einrichtung stammt einheitlich aus dem zweiten Viertel des 18 Jahrhunderts Die Statuen des Hauptaltars und beider Seitenaltare stammen von Joseph Mayer Hochaltar Bearbeiten Der monumentale Hochaltar mit seitlichen Opfergangsportalen und hochgestellter Predella und Nischenarchitektur fullt den Chor in Hohe und Breite aus In der Mittelnische ist eine Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes zu sehen flankiert wird sie von zwei heiligen Bischofen dem heiligen Norbert mit Kreuzstab und Monstranz und wahrscheinlich dem heiligen Augustinus Auf der Unterseite des Altaraufsatzes ist eine Heilig Geist Taube angebracht Daruber schwebt Gottvater uber der Weltkugel und Wolken Die ursprunglich elfenbeinfarbene Fassung der Statuen wurde 1871 durch die heutige bunte mit Gold und Silberfassung der Kleider ersetzt Der Hochaltar hatte Vorbildwirkung auf den etwas spater entstandenen Hochaltar der Stiftskirche in Griffen Beweinungsaltar Bearbeiten Der Beweinungsaltar ist im nordlichen Querhaus aufgestellt Das Mittelgemalde mit der Beweinung Christi wird der Nachfolge des Franz Anton Maulbertsch zugeschrieben Die Inschrift in der Kartusche lautet Diese sind diejenigen die nicht beflecket worden denn sie sind Jungfrauen Heiml Offenbarung 14 V 4 Flankiert wird das Bild von zwei Jesuitenheiligen dem heiligen Aloysius mit Lilie und Kreuz und wohl dem heiligen Stanislaus Kostka Im Aufsatzbild ist im volkstumlichen Stil des 19 Jahrhunderts der heilige Josef dargestellt Altar des rechten Schachers Bearbeiten Ebenfalls aus der Nachfolge Franz Anton Maulbertsch stammt das Gemalde des rechten Schachers am sudlichen Seitenaltar Daneben stehen die Skulpturen des Simon Petrus mit einem Hahn und der Maria Magdalena mit durchbohrtem Herz und Salbgefass Die Gestalt des knienden Konigs im Oberbild stellt Franz Borgia oder einen alttestamentlichen Konig dar Magdalenenaltar Bearbeiten Unter der Orgelempore steht ein kleiner Magdalenaltar aus dem 17 Jahrhundert der 1959 61 von der Kirche Oberwollanig erworben wurde Das Hauptbild zeigt das Brustbild der Maria Magdalena das Aufsatzbild eine Madonna mit Kind Die Bekronung bildet der uber einen Puttenkopf aufsteigende Strahlenkranz mit IHS Zeichen im Medaillon Kanzel Bearbeiten Die Kanzel stammt aus dem dritten Viertel des 18 Jahrhunderts Auf den Wulsten des Kanzelkorbs sitzen die vier Evangelisten Am Schalldeckel stehen Frauenfiguren mit den Symbolen der christlichen Tugenden Kreuz Anker und flammendes Herz fur Glaube Hoffnung und Liebe Die Volutenbekronung bildet Mose mit den Gesetzestafel Am Relief der Kanzelruckwand ist Christus als Guter Hirte abgebildet Weitere Einrichtung Bearbeiten Die Herz Jesu Statue wurde von Jacob Campidell 1905 die Madonna mit Kind 1907 geschaffen An dem der Kanzel gegenuberliegenden Kuppelpfeiler steht auf einer Konsole unter einem Baldachin ein Schmerzensmann der in den 1960er Jahren von Konrad Campidell im Stil des Spatbarock angefertigt wurde Uber den vier barocken Beichtstuhlen sind in Rocaillerahmen Darstellungen biblischer Szenen die die Sundenvergebung und die Barmherzigkeit Gottes zum Inhalt haben Die Narzarener Kreuzwegbilder wurden 1873 angekauft die Kreuzigungsszene wurde 1959 61 von Fritz Frohlich gemalt Orgel Bearbeiten nbsp Blick auf die OrgelDie Orgel wurde in den Jahren 1865 bis 1868 von dem Orgelbauer Josef Grafenauer Gailtal erbaut und 1876 erweitert 1906 erhielt das Instrument einen neuen freistehenden Spieltisch und wurde abermals erweitert 1967 wurde das Instrument durch den Orgelbauer Rudolf Novak Klagenfurt instand gesetzt in diesem Zuge wurde die Geblaseanlage elektrifiziert und die Disposition verandert 2003 wurde das Instrument durch den Orgelbauer Bernhard Ottitsch Ressnig bei Ferlach restauriert mit einem neuen Zinn Pfeifenprospekt ausgestattet und auf den Ursprungszustand zuruckgefuhrt Im sichtbaren oberen Gehauseteil ist das Pfeifenwerk des Hauptwerks untergebracht Das Nebenwerk ist im Untergehause aufgestellt Hinter dem sichtbaren Orgelgehause steht die Pedalwindlade und die Balganlage die auch mechanisch bedient werden kann Das Schleifladen Instrument hat 17 Register auf zwei Manualen und Pedal Die Trakturen sind vollmechanisch 1 I Hauptwerk C c31 Bordun 16 2 Principal 8 3 Flote 8 4 Salicional 8 5 Octave 4 6 Rohrflote 4 7 Dolce 4 8 Quinte 3 9 Octave 2 10 Mixtur III 1 1 3 II Nebenwerk C c311 Fugara 8 12 Gedeckt 8 13 Principal 4 14 Quinte 1 1 3 15 Octave 2 Pedalwerk C f016 Subbass 16 17 Octavbass 8 Koppeln Manualkoppel II I als Koppelzug feste Koppel des Hauptwerks an das PedalHeiligenkreuzkapelle BearbeitenRechts unterhalb der Empore befindet sich der Zugang zur Heiligenkreuzkapelle mit Platzlgewolbe In gemalten Stuckrahmen sind die Dreifaltigkeit die Auferstehung und die Himmelfahrt dargestellt An den Wanden sind die Konsolfiguren der Heiligen Josef Johannes Nepomuk und Antonius von Padua sowie Votivbilder aus dem 19 Jahrhundert angebracht Die anschliessende Heilgenkreuzkapelle ist eine schmale einschiffige und zweijochige Gnadenkapelle mit eingezogenem Westchor Uberwolbt wird die Kapelle von einer niedrigen Tonne mit Quergurten Die schmalen Wandpfeiler haben verzierte Kapitelle und ein leicht verkropftes Gesims An der Decke sind in gemalten Stuckrahmungen Szenen aus dem Marienleben dargestellt der Tempelgang die Verkundigung die Vermahlung die Heimsuchung und die Anbetung der Hirten Die Passionsszenen im ersten Joch wurden im 19 Jahrhundert uberarbeitet Sie zeigen die Olbergszene die Geisselung Christi die Dornenkronung und die Kreuztragung In den Wandfeldern sind vier Darstellungen aus der Grundungslegende bzw Votivdarstellungen zu sehen Den Ostabschluss der Kapelle bildet eine Apsis mit gemalter Balustrade und Bittflehenden Der Altar mit reichem Schnitzrahmen birgt im Schrein hinter geatztem Glas das Gnadenbild den Torso eines wahrscheinlich gotischen Corpus Das Aufsatzbild des Altars zeigt den thronenden Gottvater mit Szepter und Weltkugel Der Altar ist durch ein prachtiges Schmiedeeisengitter aus dem Jahre 1774 von der ubrigen Kapelle getrennt Literatur BearbeitenDehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Karnten Anton Schroll Wien 2001 ISBN 3 7031 0712 X S 1011 f Barbara Kienzl Die barocken Kanzeln in Karnten Verlag des Karntner Landesarchivs Klagenfurt 1986 ISBN 3 900531 16 1 S 402 Eduard Mahlknecht Die Heiligenkreuzkirche in der Perau Villach Karnten Verlag St Peter Salzburg 1996 Barbara Neubauer Kienzl Wilhelm Deuter Eduard Mahlknecht Barock in Karnten Mit einem Beitrag von Eva Berger Universitatsverlag Carinthia Klagenfurt 2000 ISBN 3 85378 489 5 S 83 S 188 f und S 208 210 Einzelnachweise Bearbeiten Vgl die Informationen zur OrgelWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Heiligenkreuzkirche Villach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 46 609102777778 13 851980555556 Koordinaten 46 36 32 8 N 13 51 7 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heiligenkreuzkirche Villach amp oldid 217674616